Zum Inhalt der Seite

Winter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sommer, die berückende Schönheit, fragte sich still was wohl der Auslöser für die gute Laune war. Denn Winter und Herbst steckten die Köpfe zusammen und kicherten ohne Ende. Wenn sie mal nicht kicherten, dann grinsten sie den ganzen Tag. Waren die nicht langsam mal aus dem Pubertätsalter raus?!Sie seufzte genervt auf, da war Frühling aber deutlich erwachsener. Wobei dieser im Moment von Schwermut gedrückt schien, dabei war dies ihr jüngster Bruder. Sollte er da nicht etwas mehr Fröhlichkeit haben? Konnte dieser ganze Unsinn nicht aufhören und der Alltag wieder einziehen? Sie war zwar ihre ältere Schwester, doch in den letzten Tagen fühlte sie sich eher wie eine Gouvernante!

Herbst und Winter weihten Frühling nicht in ihr Vorhaben ein. Und sie pflegten still zu warten, wenn er aus dem Gästezimmer schritt. Sie kannten den Grund für sein allzeit frustriertes Gesicht nicht. Doch sie waren zu aufgeregt, um Schadenfreude zu kennen.

Da! Hatte dieser Fremde nicht eben geblinzelt?!Andererseits dürfte das bei dem großen Einsatz seitens Winter kein Wunder sein. Herbst stand verblüfft vor Winter, als dieser sich ohne einen Kommentar herunter beugte. Seine Augen weiteten sich, als der jetzt mit seinen kalten Lippen einen Kuss auf die Stirn hauchte…Anscheinend ging es Winter hier echt mal um mehr, als das Erlebnis einer Nacht. Dabei gab es genug Dämonen, die ihn nur zu gern bei sich im Gemach hätten. Aber Winter blieb dann nur für einige Nächte bei ihnen.

Hach ja dachte sich Herbst amüsiert, Mister Herzensbrecher, sah ja bei gewissen Aufgaben umwerfend aus. Immer wenn Schnee gewünscht war, ließ er seine kühle Maske fallen. Oh es war schon ein interessanter Anblick, wenn er im weißen Seidenkimono, mit Blauschimmer, mit seinem Fächer tanzte! Denn dann wurde sein sonst so beherrschtes Gesicht von einem strahlenden Lächeln erhellt. Seine schwach pinkfarbenen, langen und seidigen Haare schwebten dann wie ein Parfum um ihn. Da gab es viele, die sich fragten, wie er diesen Trick beherrschte. Es gab gar keinen Trick!

Ah er schweifte von der Szenarie vor seinen Augen ab! Fassungslos blickte er zu Winter. Dessen kalter Körperbefand sich jetzt unter der Bettdecke und seine Fingerspitzen strichen über die Porzellanhaut des Schlafenden. Sah er wirklich wie Winter diesen auf die Lippen küsste??Oha! Na den musste ja volle Kanne erwischt haben! Also echt, so hatte er Winter nie zuvor erlebt!

Sollte Herbst jetzt den Kopf schütteln, oder eher lauthals loslachen?!Oh nun sah er das bedauernde Gesicht seines Bruders und es blieb im Hals stecken. Er überlegte kurz und kroch dann auf die andere Seite des Schlafenden unter die Decke.

Die Herztöne waren sehr leise, kaum zu hören.

Es war Herbst so, als schwebe die Seele des Schlafenden zwischen den Welten. Er sagte Winter, das er versuchen wolle in die Traumwelten ein zu tauchen, schauen ob da Anhaltspunkte zu finden wären. Winter begrüßte diese Idee, da ihm selbst diese Möglichkeit fehlte. Was er herausfand, war für Herbst eher irritierend als erschreckend. Der Fremde, sein Herz, war bei seinen verstorben Großeltern und bei seinen teilweise toten Freunden.

Diese Sache erstaunte ihn ehrlich. Wenn er in den Erinnerungen richtig las, so hatte sich Frühling voll vergessen und war zur reißenden Bestie geworden. Da war es kein Wunder, das dieser Fremde hier im Wachkoma lag.

Das war es, was er immer bei Frühling befürchtet hatte! Er schluckte trocken und erzählte Winter im Flüsterton von seinen Ergebnissen. Na da war klar, dass kein Kuss auf der Welt diesen Fremden Wecken konnte. Es brauchte wieder eine reißende Bestie um ihn zu wecken.

So was würde Winter übernehmen müssen, weil bei Herbst die Gefahr bestand, den gleichen Fehler zu begehen! Jeder Dämon konnte sich in sein instinktgesteuertes Selbst verwandeln. Jedoch unterschätzen viele das Gefahrenpotenzials, welches sich damit ergab. Es war nicht schwer den Verstand dabei zu verlieren! Oder was noch schlimmer war, in diesem Zustand wie ein Berserker zu wüten!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück