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Im Schatten verborgen

„Das darf doch nicht wahr sein“, wütend warf Chianti ihr Gewehr auf den Boden.

„Lass dich nicht so hängen“, entgegnete Korn darauf. Er trat zu dem Gewehr und hob es hoch. Dann sicherte er es. Korn seufzte auf. „Sie ist entkommen…“

„Das wird Gin gar nicht freuen“, zischte die Frau.

„Ich weiß. Aber wer hätte auch damit gerechnet, dass Kir von irgendeinem Typen abgeholt wird“, gab er von sich.

„Wir! Wir hätten es uns denken sollen. Es lag doch auf der Tasche, dass sie das alles nicht alleine gemacht hat. Jetzt wissen wir wenigstens, dass sie eine Verräterin ist“, knurrte Chianti. „Trotzdem wurmt es mich, dass ich sie nicht abgeknallt hab.“

„Sie hatte mit der Ecke Glück“, meinte Korn. Er blickte seine Partnerin an und versuchte irgendwas Aufbauendes für sie zu finden. „Du hast Kir wenigstens am Arm gestreift.“

„Aber nur gestreift“, zischte Chianti. „Ich hätte sie abknallen sollen. Verstehst du das? Abknallen. Und nicht nur streifen. Ich hasse es, wenn sich die Menschen so bewegen. Wie soll man einen da ordentlich umbringen?“

Korn seufzte auf. „Damit mussten wir rechnen…“

„Und dann ausgerechnet noch mit dieser Ecke. Sie wusste genau, dass es uns nicht möglich ist um Ecken zu schießen“, entgegnete die Frau.

„Ich weiß…aber die Idee mit dem Wagen war gut“, sprach das Organisationsmitglied.

„Erinner mich nicht daran“, murrte Chianti. „Aber wenigstens konnte keiner von uns ahnen, dass sie den Wagen quer abstellt und uns damit daran hindert, raus zu kommen.“

„Aber das wird ihr auf Dauer nicht helfen“, warf Korn ein. „Wenn wir sie das nächste Mal finden, wird sie dran sein. Und dann kann ihr keiner helfen.“

„Hast du einen Plan?“

Korn schüttelte den Kopf. „Nein, aber Gin wird sicher schon was überlegen. Ich werd mich jetzt bei ihr im Wagen umsehen. Vielleicht ist da irgendwas Nettes.“

„Du meinst, sie hat uns eine Spur hinterlassen?“, grinste Chianti.

„Es wäre doch möglich. Auf ihrer Flucht musste sie schnell handeln. Ich denke nicht, dass sie es geschafft hat, alles mitzunehmen, was für sie wichtig war“, nickte Korn.

„Hoffen wir, dass du Recht hast“, entgegnete die Frau und ging zum Wagen zurück. Sie lachte auf. „Kir ist wirklich dumm, da lässt sie die Tür auf und den Schlüssel stecken.“

„Ja, aber am Schlüsselbund hängt kein einziger Schlüssel, außer der vom Auto“, seufzte Korn auf. Er setzte sich auf die Fahrerseite und sah sich um.

„Schau mal im Handschuhfach nach, vielleicht hat sie dort irgendwas versteckt“, wies ihn Chianti an.

„Bin schon dabei“, nickte der Mann und griff sofort dorthin. „Hmm“, murmelte Korn.

„Irgendwas gefunden?“

„Nein, nur ein leeres Magazin und ein paar alte Tüten. Es sieht sehr danach aus, als würde sie den Wagen nur für die Organisation verwendet haben“, sprach Korn.

Chianti knurrte. „Was für ein Tag. Los, Korn, du fährst ihren Wagen ins Quartier, ich nehm unseren.“

„Versuch es dir nicht so sehr zu Herzen zu nehmen. Denk Positiv. Unser nächstes Opfer gehört dir und das wirst du direkt beim ersten Schuss erledigen“, entgegnete Korn.

„Der Gedanke gefällt mir“, grinste Chianti.

„Das dachte ich mir bereits. Keine Sorge, Chianti, du wirst noch deinen Spaß bekommen“, meinte Korn.
 

„Wie sieht’s aus?“, sprach Gin in sein Handy.

„Leider nicht gut. Kir bekam Hilfe von einem Typen. Wir nehmen an, dass es einer vom FBI war“, antwortete Chianti. Sie seufzte auf.

„Was genau ist passiert?“

„Wir sind Kir nachgefahren. Irgendwann bog sie zum Haido Zentralkrankenhaus ein. Wir fuhren ihr weiterhin nach. Sie fuhr zu den unteren Parkdecks, dort fuhren wir ihr eine Weile nach, es ging im Kreis“, zischte Chianti. Das war ein einfaches Katz und Maus-Spiel. Und trotzdem bekam die Katze die Maus nicht zu fassen. „Wir konnten sie im Auto nicht erschießen, es waren zu viele Menschen auf der Straße.“

„Warum habt ihr sie nicht im Parkdeck erschossen?“, wollte Gin knurrend wissen.

„Das wollten wir auch, aber Kir…sie stellte ihren Wagen vor dem Ausgang quer ab. Wir dachten, wir hätten sie…sie lief um die Ecke, weswegen ich nicht schießen konnte“, sie seufzte auf. „Ich hab ihr nur einige Streifschüsse verpasst, mehr konnte ich nicht tun. Kir bekam Hilfe, so ein Typ hat sie im Wagen abgeholt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es das FBI war.“

„FBI also…“

Chianti war überrascht, dass Gin nicht herum schrie. Eigentlich wäre das die Reaktion, die sie erwartete. Aber nichts. „Gin? Alles in Ordnung?“

„Fahrt zurück ins Quartier.“

„Aniki? Was ist los?“, wollte Wodka von seinem Partner wissen.

„Das FBI hat Kir geholt“, sprach er.

„Und was haben wir jetzt vor? Holen wir sie wieder zurück?“

„Nein“, schüttelte Gin den Kopf.

„Du willst sie dem FBI überlassen?“, fragte Wodka nach. Er weitete seine Augen und sah Gin verdutzt an.

„Kir ist für uns wertlos. Sie hat sowieso keine Informationen, die das FBI gegen uns verwenden könnte“, gab Gin von sich.

„Woher bist du dir so sicher? Wer weiß, was das FBI ihr geboten hat“, warf Wodka ein.

„Gar nichts. Einem NOC bietet man nichts an“, kam es von Gin.

„NOC?“

„Non-official-cover“, entgegnete Gin darauf.

„Non-official-cover“, wiederholte Wodka. „Und was heißt das?“

„Kir hat die ganze Zeit über für das FBI gearbeitet und alle wichtigen Informationen weiter gegeben“, zischte der Langhaarige.

„Falsch.“

Wodka drehte sich um. Er blickte zu der blonden Frau. „Wie meinst du das, Vermouth?“

„Erinnerst du dich noch daran, was Kir einst sagte? Unsere Erfolge werden niemals das Tageslicht erblicken, aber unsere Fehler werden in aller Munde sein.“

„Das hat Kir gesagt?“, überlegte Wodka.

„Selbst wenn du es nicht weißt, es ist egal. Kirs Worte sind das inoffizielle Motto des CIA, deswegen denke ich nicht, dass sie zum FBI gehört. Wäre dies der Fall, hätten sie sie nicht einfach so wieder zurück in die Organisation gelassen. Sie wären besorgt, dass ihrer Agentin etwas zustoßen könnte“, entgegnete Vermouth.

„CIA?“, Wodka hob die Augenbraue.

„Ganz genau. Kir arbeitet für die CIA. Wahrscheinlich wusste das FBI sogar darüber Bescheid und ließ es wirklich so aussehen, als hätten nur sie irgendwas mit Kir zu schaffen“, gab die Frau von sich.

„Und du wusstest das?“, kam es von Gin.

„Ich war mir nicht sicher. Als Kir damals den Satz brachte, kam er mir bekannt vor. Aber das ist ja kein Grund, um sie gleich für einen NOC zu halten. Es hätte ja auch sein können, dass sie den Satz ganz gut für die Organisation fand“, grinste Vermouth. „Aber macht euch mal keine Sorgen. Kir hat nicht viel machen können. Ich hatte sie die meiste Zeit über im Auge.“

„Diese Geheimnistuerei passt ja zu dir“, sprach Gin. „Ich will nur für dich hoffen, dass wir Kir noch ihre gerechte Strafe zufügen können.“

„Keine Sorge, Gin. Ich bin mir sicher, dass du Kir noch finden wirst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das FBI oder CIA sie aus Japan heraus bringt. Es wäre viel zu auffällig und sie wissen, dass wir den Flughafen kontrollieren werden“, sprach die blonde Frau.

„Das will ich für dich hoffen“, sagte Gin. Er trat an Kir heran und zog sie unsanft am Arm mit.

„Wo solls hingehen?“, wollte Chris von ihm wissen.

„Ich werde Sherry einen Besuch abstatten, aber vorher will ich noch mit dir reden.“

„Aniki…“, murmelte Wodka und blickte ihm nach. Er seufzte auf und sah sich um. Seit Rans Verschwinden hatte er gar nichts mehr zu tun.
 

„Komm, lass mich los, Gin. Ich komm auch freiwillig mit dir mit“, gab die Blonde von sich.

„Wie du willst“, knurrte der Langhaarige. Er ließ ihren Arm los und lehnte sich gegen die Tür des Raumes, in welches er sie brachte.

„Also Gin, wo ist dein Problem?“

„Wo mein Problem ist?“, Gin hob die Augenbraue und schüttelte einfach nur den Kopf. Aus seiner Manteltasche zog er eine Zigarette an und zündete sie sich an. „Da fragst du noch…“

„Gin, jetzt sag mir was los ist oder lass es und ich geh“, sprach die Blonde mit, nun, verschränkten Armen.

Ein falsches Lächeln formte sich auf Gins Gesicht. „Warum warst du bei dem Mädchen?“

„Einfach nur so. Ich wollte mir mal ansehen, wie die Freundin von diesem Schülerdetektiv aussieht“, antwortete Vermouth.

„Was du nicht sagst. Dann würde es mich mal interessieren, warum du dich dafür als Whisky verkleidet hast und nicht ganz normal zu ihr hin gegangen ist.“

„Liegt das nicht auf der Hand, Gin? Ich bin eine berühmte Schauspielerin. Mittlerweile kennt man mich auch in Japan, ich darf doch meinen guten Ruf nicht verlieren“, warf die Blonde ein. „Ich wollte nicht, dass sie es irgendwie schafft, doch noch jemandem etwas über mich zu erzählen. Was meinst du, wie würde es aussehen, wenn sie von der Polizei verhört wird und dann heraus kommt, dass ich mit der ganzen Geschichte was zu tun habe?“

„Du bist wirklich gut, Vermouth“, gab Gin von sich. „Woher wusstest du denn, dass das Mädchen eventuell frei kommt?“

„Das hat rein gar nichts damit zu tun. Ich ahnte schließlich, dass Kir ein falsches Spiel treibt. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie einen Fluchtversuch von Sherry plant, vielleicht sogar von dem anderen Mädchen, deswegen habe ich mich verkleidet. Und wie du siehst, mein Bauchgefühl gab mir recht“, antwortete sie.

„Was für ein Unsinn“, Gin knurrte. „Du hast es geahnt und trotzdem konntest du nichts machen. Wir haben wegen dir ein Mädchen verloren.“

„Das seh ich nicht so. Als ich die Langhaarige nach draußen brachte, traf ich Kir zufällig. Sie hatte gar kein Problem damit, dass ich mit dem Mädchen raus bin“, log die Blonde.

„Interessant. Du denkst also, dass das FBI von dem anderen Mädchen nichts wusste?“

„Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie jetzt nicht erfreut sein werden, wenn sie so ein gewöhnliches Mädchen befreien konnten, aber Sherry noch immer bei uns ist“, gab Vermouth von sich.

„Dieser Aspekt ist wirklich interessant“, murmelte Gin.

„Aber soll ich dir was sagen? Es hat mich wirklich sehr gewundert, dass Schüsse los gingen. Du hast Korn und Chianti nicht zufällig die Erlaubnis gegeben draußen die Mädchen zu erschießen?“, wollte Vermouth von ihm wissen.

„Nein, damit hab ich nichts zu tun“, sprach der Langhaarige. „Das sollte ich beim nächsten Mal machen, sobald Sherry das Quartier verlässt, egal mit wem, werden die Scharfschützen schießen.“

„Wie gemein von dir. Denkst du der Schütze da draußen war Akai?“

„Ich würds nicht ausschließen“, kam es von Gin. „Das würde die Sache nur interessanter machen.“

„Das ist also deine Meinung dazu“, murmelte Vermouth. „Und? Kann ich jetzt gehen?“

„Eins würde ich gerne von dir wissen. Warum hast du diesen ganzen Unsinn gemacht?“, wollte Gin von ihr wissen.

„Ich wollte sehen, wie weit Kir geht.“

„Das wissen wir ja jetzt“, entgegnete Gin.

„Und? War das jetzt genug mit dem Verhören?“, wollte Vermouth wissen.

„Du kannst gehen. Ich wollte eh noch Sherry einen Besuch abstatten“, sprach der Langhaarige.

„Sherry?“, Vermouth musste kurz schlucken. „Wie du willst. Solange sie dir keinen Unfug erzählt.“

„Und wenn schon, das ist mir doch egal“, sagte er und ging aus der Tür heraus.
 

„Sherry…Sherry…kleine Sherry…“, hauchte Gin mehrfach, als er das neue Labor der Wissenschaftlerin betrat.

Das Mädchen zuckte zusammen. Zaghaft drehte sie sich um. „Gin“, wisperte sie leise.

„Schon blöd, dass dein Fluchtversuch scheiterte“, fing er an.

Ai wich nach hinten. Sie blickte ihn weiterhin an, ihre Augen waren geweitet. „Was…willst du hier?“

„Wieso bist du nicht in den Wagen eingestiegen? Sag es mir.“

Sherry zuckte mit den Schultern, dann schloss sie die Augen. „Wahrscheinlich wollte ich nur, dass das Mädchen gerettet wird.“

„Ah, diese Ran“, grinste Gin. „Tja, der hast du tatsächlich zur Flucht verholfen. Aber im Vergleich zu dir, ist sie uns nicht wichtig. Aber sag mir, Sherry, seit wann interessierst du dich für andere Menschen?“

„Ich hab mich eben verändert“, sprach die Angesprochene.

„Ach? Hast du das? Ist deine tiefschwarze Seele verschwunden?“, wollte Gin von ihr wissen.

„Ich hab Menschen kennen gelernt, die meine Freunde sind und die es gut mit mir meinen. Sie sind mir mehr Familie, als es die Organisation je sein könnte“, entgegnete Ai energisch.

„Darum geht’s dir also. Familie. Schon Schade, dass du keine mehr hast. Natürlich kennst du das Mädchen, sie wohnt doch in der näheren Umgebung“, sagte Gin ruhig.

„Lass sie in Ruhe. Du hast doch was du willst, mich.“

„Fast. Ich will auch diesen Kudo haben. Er weiß über uns Bescheid und muss eliminiert werden. Außerdem möchte ich dem Kerl gegenüber treten, der es die ganze Zeit über geschafft hat, dich zu verstecken. Ich weiß schon länger, dass du in Tokyo bist. Nur konnten wir dich nie finden. Jetzt weiß ich ja auch warum. Aber ich glaube nicht, dass du das alleine geschafft hast“, entgegnete er.

„Du kannst tun und machen was du willst, Gin, aber du bist nie zufrieden mit dem, was du getan hast. Warum das ganze?“, fragte Ai nach.

„Das wüsstest du wohl gerne, Sherry. Aber tut mir leid, darauf bekommst du keine Antwort“, sprach er. „Was macht die Arbeit?“

„Die geht voran“, murmelte sie leise. „Wenn du mich alleine arbeiten lassen würdest, würde ich viel weiter kommen.“

„Das ist doch wieder die gute, alte Sherry, die ich so gern hab. Ich dachte schon, ich müsste mir Sorgen um dich machen, weil du so ängstlich warst“, meinte der Langhaarige.

„Alles braucht seine Zeit“, erwiderte Haibara darauf.

„Beeil dich und mach das Gegenmittel. Ich will, dass du wieder groß wirst“, entgegnete Gin.
 

Wodka klopfte an die Tür des Labors, da er dort Gin vermutete.

„Du hast Glück, Sherry“, sprach der Langhaarige. Er trat aus der Tür und blickte seinen Partner an. „Was gibt es?“

„Korn und Chianti sind zurück“, antwortete Wodka.

„Und deswegen rufst du mich?“, zischte Gin.

Wodka nickte. „Seit das Mädchen weg ist, hab ich keine Aufgabe mehr…“

Gin verdrehte die Augen. „Du kannst auch nichts alleine machen“, murrte Gin.

„Eh? Aniki…das letzte Mal, dass ich was alleine machte, war die Übergabe mit diesem Computer-Typen. Erinnerst du dich? Du warst nicht gerade erfreut darüber, dass ich das Treffen vorverlegt hatte“, warf Wodka ein.

„Möglich. Wenn du was machen willst, dann schreib den nächsten Brief. Schick ihn morgen früh mit der Post weg und sende ihn an die Kudo-Villa“, befahl Gin.

„Mit der Post? Und an die Kudo-Villa?“, fragte Wodka zur Sicherheit noch einmal nach.

„Das hab ich doch gesagt“, knurrte Gin.

„Wird gemacht, Aniki“, nickte der Dickere.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-02-26T23:13:29+00:00 27.02.2012 00:13
Ohoh.
Jetzt wird es ernst.^^


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