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Love me to death

von

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Wieder etwas spät, aber das ließ sich leider nicht vermeiden. Trotzdem viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
 

~*~
 

Nach einem kurzen, relativ oberflächlichen und nichtssagenden Gespräch mit dem Künstler, der irgendwann von einem weißhaarigen jungen Mann, der seinem weißhaarigen Bodyguard zum Verwechseln ähnlich sah – er war nur etwas zierlicher und wirkte insgesamt femininer als Bakura –, entführt wurde, wimmelte Duke auch noch den Galeristen ab und machte sich dann, mit Mai am Arm und flankiert von Yami und Bakura, daran, sich die Kunstwerke anzusehen. Wenn er schon einmal hier war, dann würde er auch mal sehen, ob sich hier nicht doch etwas finden ließ, was seinem Geschmack entsprach.
 

Die ganze Zeit über, während er immer wieder stehen blieb, um sich ein Bild oder eine Skulptur näher anzusehen oder mit jemandem, den er kannte, ein bisschen zu plaudern, konnte der Schwarzhaarige sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er beobachtet wurde. Wahrscheinlich, versuchte er sich selbst zu beruhigen, waren das nur die Nachwirkungen des nur knapp überstandenen Mordanschlags, doch er konnte einfach nichts gegen den Impuls tun, jeden der Anwesenden gründlich zu mustern.
 

'Wenn dieser Schütze nicht bald gefunden wird, drehe ich noch durch', grummelte Duke innerlich, lächelte aber dennoch und war mehr als froh, als Mai seine Aufmerksamkeit auf eine kleine, aus weißem Stein bestehende Skulptur lenkte, die einen hübschen, kaum bekleideten jungen Mann darstellte. Das fein geschnittene Gesicht der Skulptur ließ den Schwarzhaarigen unwillkürlich an Yami denken und er widerstand nur mit Mühe dem Drang, zu dem Bunthaarigen hinüberzusehen. Wie hätte das auch gewirkt? Für alle an diesem Abend hier Anwesenden war er schließlich mit Mai zusammen, also galt es, den Schein zu wahren – auch, wenn er die Ausstellung eigentlich viel lieber privat und in Yamis Begleitung besucht hätte. Aber vielleicht würde sich das ja irgendwie doch noch einrichten lassen.
 

"Oh, Duke-Darling, ist dieses Stück nicht einfach wunderschön?", quietschte Mai und lenkte die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen damit auf sich und auch auf die Skulptur zurück. Ihr war keineswegs entgangen, woran ihr Boss gedacht hatte, deshalb zog sie einen entzückenden Schmollmund und klimperte so lange mit ihren Wimpern, bis ihr "Darling" sich mit einem charmanten Lächeln erbot, ihr dieses prachtvolle Stück zu schenken.
 

"Wie reizend von Dir, Duke-Darling!" Die Blondine hauchte Duke einen Kuss auf die Wange und sah ihn aus leuchtenden Augen an, während er Mr. Sakura heranwinkte und diesem gleich einen Scheck ausschrieb. Dann gab er noch die Anweisung, die Skulptur am nächsten Tag in seine Stadtvilla liefern zu lassen, um "seiner Lady eine Freude zu machen", bevor er den Galeristen, der vor lauter Begeisterung über diesen Verkauf einem Herzinfarkt bedenklich nahe war, wieder stehen ließ. Er hatte sich seiner Auffassung nach schon länger mit diesem Schleimer herumgeschlagen, als er es verdient hatte. Außerdem war es an der Zeit, sich endlich mal um die Dinge zu kümmern, deretwegen er eigentlich hergekommen war. Die Ausstellungseröffnung war schließlich nur ein Vorwand, sonst nichts.
 

Der Schwarzhaarige war gerade in ein Gespräch mit Seto Kaiba, einem seiner japanischen Geschäftspartner verstrickt – Mai unterhielt sich währenddessen angeregt mit dessen junger, hübscher Frau Kisara über deren eisblaues Kleid und andere Dinge, für die die Damen der feinen Gesellschaft sich so zu interessieren pflegten –, als urplötzlich und ohne jegliche Vorwarnung die Hölle losbrach.
 

Noch ehe Duke wirklich registrierte, dass das Klirren, das er hörte, das Bersten von gläsernen Fensterscheiben darstellte, die unter dem Einschlag mehrerer Kugeln zerbrachen und sich im Raum verteilten, fand er sich auch schon auf dem Boden der Galerie wieder, auf den Yami ihn blitzschnell gezerrt hatte. Mai hatte sich ebenfalls bereits geduckt und dabei Kisara mitgezogen, während deren Ehemann hinter einer der größeren Statuen in Deckung gegangen war und von dort aus nach dem Schützen Ausschau hielt, was allerdings durch die noch immer in die Galerie hereinpfeifenden Kugeln erschwert wurde. So, wie es klang, befand sich draußen nicht nur ein Schütze, sondern gleich mehrere. Blieb nur die Frage, wem dieser Anschlag galt. Immerhin waren hier an diesem Abend einige Personen versammelt, die sich den einen oder anderen Feind gemacht hatten.
 

Bakura, der sich schon vor einigen Minuten von seinem Boss und dessen Begleitern abgesetzt hatte, um den Künstler zu suchen und sich bei diesem für sein Benehmen vom Vortag zu entschuldigen – noch hatte dieser seinem Boss zwar nichts davon erzählt, aber sicher war sicher –, fluchte unterdrückt vor sich hin, als der Kugelhagel losging. Instinktiv hatte er sich geduckt, aber da er sich in einem der Nebenräume aufhielt, befand er sich in relativer Sicherheit – ganz im Gegensatz zu seinem Boss, Mai und auch Yami.
 

'So eine verdammte Scheiße! Da setzt man sich einmal für fünf Minuten ab und schon passiert so was!' Der Weißhaarige, der inzwischen zu der Überzeugung gelangt war, dass das Universum ihn eindeutig hassen musste, knirschte vor unterdrückter Wut mit den Zähnen. Er hatte ganz genau gesehen, dass es Yami gewesen war, der den Boss auf den Boden gezogen und mit seinem Körper gedeckt hatte. Wenn der Boss jetzt noch merkte, dass er selbst fehlte – und das ohne wirklich guten Grund –, dann war er geliefert. Dann war sein Leben keinen Pfifferling mehr wert.
 

Gerade als Bakura sich wieder aufrappelte, fiel sein Blick auf eines der Gemälde – das einzige, das sich in diesem Raum befand. Der blonde junge Mann mit den schwarzen Flügeln, der auf diesem Bild dargestellt war, war dem Weißhaarigen sehr vertraut – war er dem Boss und auch ihm doch als Joseph James, der Maler, vorgestellt worden –, aber das war es nicht, was Bakuras Aufmerksamkeit fesselte. Nein, was ihn die Augen zusammenkneifen und noch einmal hinsehen ließ, war die Beretta, die der Blonde auf diesem Bild – das ganz offenbar ein Selbstportrait darstellen sollte – in der Hand hielt.
 

'Interessantes Bild von sich selbst hat dieser Typ', schoss es dem Weißhaarigen durch den Kopf und sein Blick schweifte suchend durch die Galerie, bis er den blonden Künstler erblickte. Dessen harter Blick und sein entschlossener Gesichtsausdruck alarmierten Bakura jedoch sofort. Das da draußen war kein normaler Künstler mehr. Das war ein Mann, der verdammt genau wusste, was hier vor sich ging – und dem das ganz eindeutig nicht in den Kram passte.
 

Ohne groß darüber nachzudenken, schlängelte Bakura sich durch das Chaos, das auch nach dem Abebben der Schüsse noch in der Galerie herrschte, und folgte dem Blonden nach draußen. Dabei war er mehr als dankbar sowohl für die Dunkelheit als auch für die Unvorsichtigkeit des Anderen, denn so war es ein Leichtes, ihm über die Straße hinweg zu dem Hotel zu folgen und dort auch die Unterhaltung mitanzuhören, die er mit einem brünetten Mann führte, der ganz offenbar die Schüsse auf die Galerie abgegeben hatte.
 

'Na, wenn das nicht aufschlussreich ist.' Sobald er genug gehört hatte, zog Bakura sich ungesehen wieder in die Galerie zurück, um nach seinem Boss und den Anderen zu sehen. Glücklicherweise schien auf den ersten Blick niemand von ihnen verletzt zu sein und, was den Weißhaarigen innerlich aufatmen ließ, es schien auch niemand sein Fehlen bemerkt zu haben.
 

"Wir gehen", beschloss Duke, nachdem er sich aufgerappelt und sich den Staub von seinem Anzug geklopft hatte. "Und zwar sofort", schob er noch hinterher, nachdem Bakura ihm bestätigt hatte, dass es draußen sicher und der Schütze bereits über alle Berge war.
 

Gemeinsam mit Mai, seinen beiden Bodyguards und auch dem Ehepaar Kaiba verließ der Schwarzhaarige daraufhin die Galerie, nachdem er sich nur ausgesprochen kurz angebunden von dem Galeristen und dem Künstler verabschiedet hatte. Auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte, sondern seine überhebliche Maske wahrte, so steckte ihm der Schreck über diesen erneuten Anschlag innerhalb einer so kurzen Zeitspanne doch in den Gliedern und selbst wenn er nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob er dieses Mal das Ziel gewesen war oder nicht, wollte er trotzdem einfach nur in die relative Sicherheit seiner Villa zurückkehren.
 

"Was für ein gründlich misslungener Abend", seufzte Mai, ließ sich neben ihren Boss in die Polster der Limousine sinken und warf dann einen Blick zu dem Schwarzhaarigen. Sie wusste zwar nicht, ob dieser Anschlag ihm gegolten hatte, aber seine krampfhaft zusammengebissenen Kiefer machten deutlich, dass er selbst das zumindest nicht vollständig ausschloss.
 

Die ganze Fahrt nach Hause verlief in tiefem Schweigen. Niemand wagte, etwas zu sagen, und Duke war das nur recht. Erst als die Limousine vor der Tür der Villa parkte und sie diese hinter sich geschlossen hatten, ergriff er wieder das Wort und sah seine beiden Bodyguards und auch Mai eindringlich an. "Ich will, dass ihr rausfindet, wer hinter dieser Schießerei steckt – und wem die Kugeln galten", verlangte er und Bakura öffnete den Mund, schloss ihn allerdings unverrichteter Dinge wieder.
 

Er hatte zwar den Namen seines Bosses aufgeschnappt, als der blonde Künstler mit diesem Brünetten gesprochen – oder diesen vielmehr angeblafft – hatte, aber noch hatte er keinen richtigen Beweis dafür, dass die beiden auch hinter dem Anschlag in den USA steckten. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als sich an diesen Joseph James dranzuhängen und zu sehen, ob er wirklich eine Gefahr für den Boss war. Wenn er sich dessen erst mal hundertprozentig sicher war, konnte er den Schwarzhaarigen immer noch warnen.
 

'Oder', meldete sich eine kleine Stimme in seinem Kopf zu Wort, 'Du schaltest diesen Typen und seinen Auftraggeber alleine und höchstpersönlich aus und servierst dem Boss ihre Köpfe auf einem Silbertablett. Dann hat der Punk endlich auch mal das Nachsehen. Und dann nützt ihm auch sein ganzes Rumgeficke mit dem Boss nichts mehr.' Doch, dachte Bakura, so würde er es machen. Wer zuletzt lachte, lachte schließlich immer noch am besten.
 

~*~
 

Bis nächste Woche!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2014-04-15T09:14:39+00:00 15.04.2014 11:14
Hallo (◑‿◐)

hi hi ... da hatte Bakura ja echtes Glück mit den Missgeschicken, die ihm
gestern passiert sind. Denn wenn er sich nicht bei Joey hätte entschuldigen
wollen, wäre er im Kugelhagel gewesen und hätte nicht gesehen, welche
Mine der vermeintliche Künstler zur Schau trägt. Und wäre auch sicher nur
auf Duke fixiert gewesen und hätte nicht im Traum daran gedacht, Joey zu folgen.

Eigentlich hält man Bakura ja für schlauer. Ich glaube das seine Momentane
Pechsträhne einfach nur daran hängt, das er so untergebutter wird. Vielleicht
bekommt er mit seiner Beobachtung ja wieder Oberwasser :D

Liebe Grüße, Jyorie

Von: abgemeldet
2012-03-24T23:50:28+00:00 25.03.2012 00:50
ups jetzt hat Joey irgentwie ein kleines Problem, vorallem weil er ja nichts von seinem Verfolger bemerkt hat.
Bakuras Idee ist zwar nicht schlecht in seiner Situation, aber bei seinem Glück kann das ja durchaus schief gehen. Naja, ob und wie schief das Ganze geht werde ich noch lesen.:))

Grüße Death

Von:  Soichiro
2011-11-27T12:48:11+00:00 27.11.2011 13:48
Tja was soll man zu dem Kap sagen?
Es ist wie immer echt klasse! xD
Und jetzt wird es ja erst richtig interessant!
Ich bin sooooo gespannt darauf zu lesen was Bakura nun genau anstellen wird...das wird sicherlich super spannend :)

Joey würde sich sicher in den Hintern beißen, wenn er wissen würde, dass Bakura ihm gefolgt ist und sein Gespräch mit angehört hat

Ich freu mich jetzt schon total auf das nächste Kap!


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