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Ich glaub ihnen kein Wort

Left 4 Dead 2 Nellis
von

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Keiner ist jemals ganz verlorn

Ellis fuhr spät abends eine dunkle Straße entlang nach Hause. Es war für ihn sehr ungewöhnlich, diesen Weg zu nehmen, doch es war im Moment der kürzeste.

Während in seinem alten Radio nur undeutlich die Musik zu verstehen war, versuchte er, durch den Nebel etwas zu erkennen. Das Wetter war wirklich grausam.

Gerade lichtete sich der Nebel etwas, da konnte der junge Mechaniker jemanden am Straßenrand stehen sehen.

Es war ein Mann, etwas älter als er selber, der mit starrem Blick ins Nichts zu sehen schien. Seine Kleidung schien komplett nass zu sein und sein Haar ebenfalls.

Seine grünen Augen hatten an Glanz verloren und sein Charakter schien gebrochen.

Ellis traute seinen Augen nicht. Es war Nick, einer seiner Freunde, mit denen er gegen die Zombies gekämpft hatte, als die Infektionswelle Savannah heimsuchte.

Doch nun war er in einem so schlechten Zustand, dass Ellis wirklich zweimal hinsehen musste.
 

Auf einmal hab ich dich da stehn sehn

diese Straße fahr ich sonst nie lang

Dein starrer Blick geht stumpf ins Leere

Ich hab dich kaum erkannt
 

Ellis hielt den Wagen an. Mit einem Satz war er draußen bei Nick und berührte ihn an der Schulter

„Nick?“,er rüttelte ihn sanft.

Keine Reaktion.

„Nick? Alles in Ordnung?“, wieder rüttelte der Mechaniker den Falschspieler.

Wieder keine Reaktion.

Langsam begann Ellis, sich Sorgen zu machen. So kannte er Nick gar nicht. Der Glücksspieler war immer sehr selbstsicher gewesen und wollte alles erreichen, was er nur erreichen konnte. Niemals hätte er sich von jemanden rumschupsen lassen. Er war immer ein einzigartiger Mensch gewesen für den Mechaniker.

Doch jetzt wirkte er, als würde die ganze Welt unmögliches von ihm verlangen und die Tage zogen für ihn ins Land.

Ellis vermutete, dass ihn Menschen, die er betrogen hatte, erpresst haben, alles für sie zu tun, damit er weiter frei leben konnte.
 

Du wolltest alles, wolltest nichts verpassen,

warst immer anders, du warst extrem

Jetzt lässt du alles mit dir machen

Nur um den Tag zu überstehn
 

Wieder rüttelte Ellis den Falschspieler stark. Dieses Mal mit Erfolg.

„Ellis!“, murmelte Nick. „Sie haben mich!“

„Mach dir keine Sorgen, Alter, wir kriegen dich schon wieder hin!“, Ellis lächelte ihn an und als Dank erhielt er ein (wenigstens schwaches) Lachen von seinem Gegenüber.

„Ich verlasse mich auf dich, Overall!“, antwortete er schwach und stieg auf Anweisung des Mechanikers in das Auto. Ellis folgte ihm.

Während der jüngere noch versuchte, den Wagen zu starten, tippte er auf seinem Handy eine Nummer ein. Dann wartete er.

Nick starrte wieder raus. Sein Blick war wieder wie zuvor: Starr und Ausdruckslos.

Ellis wartete noch einen Moment, dann meldete sich jemand am Ende der Leitung.

„Hey Keith. Rat mal, wen ich getroffen habe... Es ist Nick. Ich habe dir von ihm erzählt!“, plapperte der junge Mann freudig los. Dann allerdings erschlafften seine Gesichtszüge.

„Wie meinst du das? Das klingt ja fast so, als würde Nick mir schaden!“

Der Falschspieler sah auf. Er würde seinem Freund nie schaden. Die beiden hatten ein sehr intimes Verhältnis gehabt, bevor sie sich aus den Augen verloren. Ellis liebte Nick, das wusste er, und auch Nick fühle sehr stark für den jüngeren, auch wenn er das nie zugeben würde.

Ellis regte sich derweil weiter am Telefon auf.

„Ich werde ihn nicht fallen lassen. Irgendwann ist diese Krise auch bewältigt und dann geht es wieder Bergauf mit ihm. Und ich bin verdammt noch mal bereit, das mit ihm durchzustehen! Sag, was du denkst, aber ich glaube an uns!“, mit diesen Worten legte Ellis auf.

Nick sah ihn nur schweigend (und fragend) an.

Ellis schüttelte nur den Kopf.
 

Und sie sagen „Gib ihn auf!

Da kommt er niemals wieder raus!

Denn wenn ein Stern vom Himmel fällt

Dann zerbricht eine ganze Welt!“

Doch ich glaub ihnen kein Wort davon

Keiner ist jemals ganz verlorn

Wer von weit oben so tief fallen kann

fängt sich irgendwann.
 

Einen Moment lang herrschte Stille im Auto. Nur das Geräusch eines naheliegenden Flusses war zu hören.

Dann brach Nick das Schweigen.

„Wir sind immer noch.... was wir waren...oder?“, fragte er vorsichtig und unsicher. Ellis' warmes Lächeln gab ihn sofort wieder Zuversicht.

„Auch wenn wir uns jetzt seit einem Jahr nicht mehr gesehen haben, wir bleiben immer, was wir waren. Geliebte? Kameraden? Oder Ewige Freunde? Alles zusammen, Nick! Auch wenn ich dir manchmal auf den Geist gehe!“, beim letzte Satz lachten beide.

„Ich habe wohl zu viel verlangt vom Leben... eine glückliche Beziehung und ein Leben in Freiheit passen wohl nicht zusammen?!“, seufzte der Dunkelhaarige.

Ellis schüttelte wieder den Kopf und antwortete: „Nicht nur du... ich habe auch verlangt, dass du glücklich bist, aber gleichzeitig auch, dass du deinen Freiraum hast.“

„Was passiert, wenn sich alles noch ein mal abspielt? Wenn die Infizierten zurückkehren?“, murmelte der Falschspieler. In seinen Augen glitzerte etwas verräterisches. So etwas wie Resignation.

„Dann treten wir den Zombi-Missgeburten halt nochmal so richtig in den Arsch! Immerhin haben wir das schon einmal hinter uns. Bringen wir also unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit in diese Zukunft!“, während er sprach machte Ellis eine Heldenpose (was nicht sehr leicht war am Steuer).

„Ja. Wir wissen, was auf uns zu kommt, und wir brauchen uns nicht zu fürchten.“
 

Wir waren Freunde für die Ewigkeit

Haben vom Leben alles verlangt

Die Zukunft ist unsre Vergangenheit

Wir haben keine Angst
 

Wieder verstrichen einige Sekunden, in denen keiner der Beiden etwas sagte. Dann bremste Ellis plötzlich und bog auf einen leeren Parkplatz ein.

Nick sah ihn verwundert an.

„Was ist denn jetzt? Gibt es ein Problem mit dem Wagen?“, erkundigte er sich.

„Nein nein, es ist alles in Ordnung! Es ist nur... meine Kumpels haben mir geraten, nachdem ich ihnen von dir erzählt habe, und jetzt, da du wieder da bist... also... Scheiße, ich soll dich fallen lassen! Weil du eben nie davon sprichst, was los ist und du eh keine Chance mehr hast, deinen Arsch zu retten!“, gestand der Mechaniker traurig.
 

Der Dunkelhaarige blickte seinen Freund fassungslos an.

Er hatte noch nie in Betracht gezogen, dass jemand wegen ihm so litt. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass Ellis litt. Er sah immer so...glücklich und munter aus.

Als könnte der Jüngere Gedanken lesen, fügte er schnell hinzu: „Mach dich nichts draus. Hör nicht auf die! Ich weiß, dass du das schaffst. Du kriegst dein Leben wieder in den Griff.“

Dabei legte Ellis seine Hand auf die des anderen.
 

Und sie sagen „Gib ihn auf!

Da kommt er niemals wieder raus.

Denn wenn ein Stern vom Himmel fällt

dann zerbricht eine ganze Welt

Glaub ihnen kein Wort davon

Keiner ist jemals ganz verlorn

Wer von weit oben so tief fallen kann

der fängt sich irgendwann.
 

Nick schenkte ihm ein freundliches Lächeln.

„Hilfst du mir, mich zu fangen?“, fragte er.

Ellis nickte. Es machte ihn unheimlich glücklich, dass Nick ihn um Hilfe bat.

Dann beugte er sich nach vorne und küsste den Älteren lange und zärtlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ellis
2012-12-05T19:23:38+00:00 05.12.2012 20:23
Wow echt schön (;
Ich liebe Nellis einfach und
Ich mag deine Schreibweiße sehr *~*
Finde es halt nur schade das es schon zu ende ist!
Aber ist echt schön <3


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