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Mister Tux

von

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Texas

"Es war ein Spiel der Bekämpfung. Und ich war der beste. Ich habe aus Spaß angefangen dieses Spiel zu spielen doch ich war gut. Zu gut. Und dann eines Tages ... ", das war es, was er ihnen erzählt hatte. Denn mehr brauchten sie darüber auch nicht zu wissen. Er erzählte es, als wäre es schlecht gewesen und als würde es immer schlecht sein. Er wollte nämlich nicht dass seine Kameraden auf die Idee kamen es ihm gleich zu tun. Doch er hätte niemals dieses Spiel gespielt, wenn es wirklich "schlecht" gewesen wäre. Wenn Private ... Gott was für ein seltsamer Name ... nun an die Zeit von Mr. Tux zurück dachte, war er froh aufgehört zu haben bevor es ihn vollständig zerstörte. Er war jung und naiv ... ich meine ... noch jünger und noch naiver. Doch es gab hin und wieder auch schöne Zeiten in dem verschlafenem Dörfchen, auf der still gelegten Baustelle auf der wir unsere Kämpfe ausgetragen hatten.

Wer ich bin?

Mein Name ist Armadillo. Armadillo Kid, um genau zu sein. Und ich war sein Gegenspieler.
 

Urlaub in Texas war schon etwas Schönes. Zumindest jetzt, dachte sich der junge Mister Tux, wo ich dieses Spiel entdeckt habe. Vielleicht bleibe ich sogar hier. "Wenn es nur nicht so unsäglich heiß wäre ... ", sprach er in Gedanken vor sich hin und fächerte sich mit der freien Hand Luft zu. Er war diese plötzliche Hitze nicht gewohnt. Mit der anderen Hand hielt er das blanke Metall der Waffe des Spiels. Einen Golfschläger. Er konnte benutzten welchen auch immer er wollte, er achtete nie auf solche Kleinigkeiten, er lochte immer ein. Erst stellte er sich etwas schusselig an, klar, dass tat jeder beim ersten Mal. Ausprobieren wie er den Schläger für sich am besten hält, wie viel Kraft er in den Schlag stecken muss ...

Doch er war so begabt in dem Spiel! Er konnte es selber kaum fassen aber inzwischen war er es gewohnt, dass jeder Schlag aufs erste saß. Stolz zupfte er seine Fliege zurecht und wischte sich mit dem Ärmel seines Jacketts über die verschwitzte Stirn. In seinem schwarzen Anzug und mit der roten Fliege die er sich umgebunden hatte, (Er trug sie fast jeden Tag. Sozusagen als Zeichen. ) gab er tatsächlich eine gute Figur als einziger Städter unter den ganzen Golf Besessenen Rangern ab. Und ja, sie staunten nicht schlecht, als plötzlich der junge Mann angetanzt kam, sich als Mister Tux vorstellte ( Wahrscheinlich aus Spaß an der Freude, denn sein Name war eigentlich Private wie ich erfahren durfte. ) und jeden Einzelnen von den räudigen Hunden schlug, als habe er sein ganzes Leben nichts anderes getan als Mini Golf zu spielen und dass, obwohl es sein erstes Mal war. Ja, auch ich staunte nicht schlecht. Aber ich wusste dass ich gut war. Genauso gut wie er, mindestens! Ich stand also auf, ging aus dem schattigen Plätzchen unter dem Schirm der Bar an der ich Limonade getrunken hatte hinüber zu dem anscheinend Älteren und merkte erst jetzt dass ich tatsächlich größer war als er.

"Howdy! ", grüßte ich ihn wie es jeder hier tun würde, der nur ein bisschen auf das Gute, Alte Western stand. Der Ältere drehte sich zu mir um und sah von da unten zu mir auf. Und obwohl er kleiner war als ich, stand er mir absolut ebenbürtig gegenüber. Ich konnte nicht anders als über diese interessante Tatsache hinweg zu grinsen: "Was hältst du von einem Spielchen, mein Freund? ", fragte ich ihn ohne mich vor zustellen oder ihn nach seinem Namen zu fragen. So machten wir das hier, wenn wir dachten cool zu sein. Und ich war auf jeden Fall cool, denn ich war auf meine Art und Weise charmant, gerissen, gut aussehend und selbstredend glänzte ich durch Bescheidenheit. Dass ich ein talentierter Golfer war, das war mir natürlich anzusehen.

Der Kleine mit dem schwarzem Schopf (auch daran sah man dass er Städter war. Allein wie diese Haare geschnitten und gekämmt waren. ) lächelte mich herausfordernd an und sagte in einer ungewöhnlich hohen Stimme: “Nun dann mach dich auf eine Niederlage gefasst. “, er klang ziemlich selbstsicher und das trotz seiner hohen Mädchenstimme, die irgendwie zu seinem gesamten Aussehen passte. Ich lachte: „Hehe, sachte Kleiner. “ , da wusste ich allerdings auch noch nicht dass “Ich“ eigentlich der Kleine sein sollte. Denn: “Klein? “, fragte er mich daraufhin und zog eine für ein Kind typische Schnute. Selbst wenn er älter ist, dachte ich mir, viel älter kann er nicht sein. Und ja, dass stimmte sogar. Ehe er sich dazu durchringen konnte noch etwas bezüglich seiner Größe zu argumentieren, was mich wahrscheinlich in irgendeiner Weise beleidigen sollte, denn seine Innere Suche nach einem passendem Satz, der mich nicht verletzte, war ihm deutlich anzusehen, seine Augen suchten gedankenverloren den Himmel über meinem filzigen Cowboyhut ab(Was in jeder Hinsicht wirklich süß aussah, das gebe ich ehrlich zu. ), sagte ich zu ihm: “Gut, dann lass uns mal spielen! “

Zu sagen “Gut, dann lass uns mal spielen! “ war einfach gewesen. Aber gegen ihn zu spielen war das andere. Ich hatte tatsächlich Mühe mit ihm mitzuhalten. Über die ersten Löcher hinweg hatten sich auch viele gaffgeile Zuschauer um uns gestellt, doch dann irgendwann wurde das Spiel zu voraussichtlich für sie. Einer nach dem anderen zogen sie wieder ab, bis nur noch Mister Tux und ich da waren. Dass golfen mich mal zum schwitzen bringen würde hätte ich nicht gedacht, bekam ich auch erst später mit denn ich war ja an die texanische Hitze hier gewöhnt. Aber Mister Tux … ? Ich beobachtete häufig wie er sich konzentriert den Schweiß von der Stirn wischte und wie seine Bewegungen langsam immer unkoordinierter wurden. Ich ignorierte es vorerst, ich hatte zwar nicht auf die Uhr gesehen aber ich wusste aus dem Gefühl heraus, dass wir schon lange spielten.

Irgendwann, circa eine halbe Stunde später musste ich mich nach jedem Schlag irgendwo in den Schatten setzten. Er wäre besser daran gewesen, hätte er es mir gleich getan, dachte ich mir. Jetzt erst fiel mir auch ein witziges Detail an seiner Kleidung auf. Er trug zwar ein ordentliches Jackett (welches nun nicht mehr ganz so ordentlich aussah. ) und eine feine, schwarze Hose (Western Stil. Entweder das oder sie war ihm zu groß denn sie hing ihm über die Schuhe) und, das war das lustige Detail, Turnschuhe. Weiße Turnschuhe. Ich musste sagen, auch wenn das vom Stil her nicht zusammen passte, war es raffiniert. Denn dadurch dass die Turnschuhe weiß waren fielen sie farblich nicht auf, weil sich weiß und schwarz ja gut mischt.

Mit seinen weißen, nicht zum Stil passend aber dennoch gut aussehenden Turnschuhen trat er einen wankenden Schritt nach vorne. Ich sah auf: “Hey Mister! “, rief ich ihm zu. Irgendwie behagte mir nicht dass er so fertig aussah. Ich meine, er grinste zwar noch, sah auch nicht müde aus aber er schien langsam Probleme mit seiner Balance zu bekommen: “Setz dich doch etwas hin. “, bot ich ihm an. Ich hatte ihn bewusst geduzt, auch wenn ich ihn Mister genannt hatte.

“Mir geht’s gut. “, versicherte er mir mit einem schiefen Grinsen. Ich schmunzelte.

“Komm schon, wenn ich mir eine schattige Pause erlauben kann … “, ich zwinkerte ihm freundschaftlich zu. Er wollte mir tatsächlich beweisen dass er es länger aushielt als ich. Das war kindisch und genau das, was ich auch getan hätte an seiner Stelle.



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