Itachi
14. Itachi
Sasuke knipste das Licht an und schob Sakura durch einen nun hellen Flur in einen großen Raum, der wohl das Wohnzimmer seines Bruders sein sollte. Als Sakura grade die Tür öffnen wollte, hörte sie Geräusche und blieb ruckartig stehen, sodass Sasuke, der nur knapp hinter ihr gegangen war, voll in sie hinein lief.
„Wie bleibst du einfach stehen?!“ zischte er ihr zu, woraufhin die flüsternd antwortete:
„Ich glaube da ist jemand. Kann das dein Bruder sein?“
„Nein eigentlich wollte der heute mit seiner Verlobten feiern.“
Sasuke zog Sakura nun von der Tür weg und hinter sich. Dann lauschte er an der Tür, bevor er die Klinke ganz langsam herunterdrückte und die Tür aufmachte.
„Itachi?!“
„Sasuke?!“
„Was tust du denn hier?“
„Nun, das ist meine Wohnung, ich denke ich darf mich hier aufhalten, oder siehst du das anders?“
„Nein, natürlich nicht, ich dachte nur, du wolltest mit Temari das neue Jahr feiern.“
„Sie musste kurzfristig wegen ihres Jobs weg. Sie kommt morgen Abend wieder. Was soll eigentlich dieses Verhör und was tust du überhaupt hier? Hast du Schwierigkeiten?“
„Ich nicht direkt, aber-“ Er wurde unterbrochen.
„Ich habe das Problem und habe Sasuke leider mit hinein gezogen.“
Sie trat hinter ihm hervor und sah einen Mann an der Schiebetür zum Balkon stehen. Es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass es sich hierbei um Sasukes Bruder handeln musste, die Ähnlichkeit war verblüffend.
„Aha. Und wer bist du?“ fragte sie der Ältere nun. Ohne sie aus den Augen zu lassen ging er zum Sofa hinüber und ließ sich darauf fallen.
„Sakura Haruno. Ich wohne mit Sasuke zusammen.“
„Ach du bist das. Hat bei euch nicht bis vor kurzem auch diese Immobilienmaklerin gewohnt?“
„Ja, ihr Name ist Ino.“
„Ach ja, richtig, die hat mir mal ein schönes Loft für meine Werbeagentur vermittelt.“
Sasuke räusperte sich.
„Wir kommen vom Thema ab.“ Bemerkte nun auch Itachi.
„Also, ihr habt etwas von einem Problem geredet und vermutlich seid ihr hier, weil ihr denkt, ich könnte euch helfen.“
Sasuke nickte.
„Gut, dann erzählt doch am Besten mal von vorne.“
Er bedeutete ihnen, sich zu ihm auf die Couch zu setzten und kurze Zeit später erzählte Sakura ihm die ganze Geschichte.
„… und dann sind wir in diesem Park herausgekommen. Nach Hause zu gehen wäre vermutlich Selbstmord und unsere Freunde werden bestimmt überwacht, also hat Sasuke vorgeschlagen zu Ihnen zu gehen.“ Endete Sakura knappe 20 Minuten später.
„Um Gottes Willen, sag bloß nicht ‚Ihnen’ da komme ich mir so alt vor. Sag einfach Itachi.
Sakura nickte, dann fuhr er fort:
„Erzähl mir mehr über diese Organisation und die Mappe, die jetzt vermutlich noch in deinem Zimmer liegt, wenn diese Männer sie nicht gefunden haben.“
„Die Mappe können sie eigentlich nicht gefunden haben. Unter meinem Bett gibt es ein loses Dielenbrett. Da liegt sie drunter. Und zu der Organisation: Ich weiß nicht sonderlich viel über sie. Sie nennen sich Akatsuki und haben wohl etwas mit Schutzgelderpressung zu tun. Sie bedrohen die Chefs großer Firmen. Wenn die kein Schutzgeld zahlen, werden entweder die Geschäfte angezündet oder in ganz harten Fällen die gesamte Familie umgebracht.“
„Hm, da gehörte deine Familie wohl zur letzteren Kategorie. Akatsuki hast du gesagt? Kann es sein, dass ihr Anführer orange Haare und viele Piercings hat?“
Sasuke antwortete für Sakura:
„Auf jeden Fall stand so einer auf unserem Balkon und wollte uns mit Blicken töten. Seine Totschläger waren direkt hinter uns. Kennst du den Kerl etwa?“
„Ja. Er heißt Pain.“
Zwei schockierte Augenpaare starrten Itachi an.
„Itachi, warum kennst du Schutzgelderpresser?!“
„Ich habe selbst einmal zu ihnen gehört.“
„WAS?!“ Sakura stieß den Laut fast schon panisch aus und wollte in Richtung Tür flüchten, als Itachi sie am Handgelenk packte und zurück auf die Couch zog. Sasuke sah ihn fassungslos an.
„Ich sagte ich WAR mal bei denen. Da war ich jung und unerfahren und dumm. Das war vor mehr als 10 Jahren. Ich hatte also weder was mit dem Mord an deinen Eltern zu tun, noch mit irgendetwas anderem. Damals waren Pain und ich Schulkameraden. Wir waren in einer Clique. Schon damals hat er nicht ganz legale Dinger gedreht und ich war halt manchmal dabei. Als er dann mit dem Schutzgeld angefangen hat, bin ich ausgestiegen und habe den Kontakt komplett abgebrochen.“
Die beiden Anderen sahen nun doch schon um einiges beruhigter aus und so sprach er weiter:
„Wenn du also Beweise gegen sie gesammelt hast, dann müssen wir unbedingt noch mal zurück in eure Wohnung und diese Mappe holen.“
„Wie stellst du dir das vor? Die kennen mich, die kennen Sasuke und die werden die Wohnung bestimmt nicht unbeobachtet lassen.“ Von wegen Ruhe. Sakuras Stimme klang doch eher leicht hysterisch als entspannt.
„Mach dir darüber mal keine Sorgen, ich hab da schon eine Idee, aber wir müssen auf jeden Fall bis morgen Abend warten. Ihr seid doch bestimmt hundemüde. Ihr könnt im Gästezimmer schlafen und morgen klären sehen wir weiter, in Ordnung?“
Beide nickten. Sie waren wirklich sehr müde. Erst die Flucht über die Außenfassade ihres Hauses, dann die Verfolgungsjagd durch die Stadt und zusätzlich noch die, für Sakura, nervenaufreibende Fahrt mit dem Motorrad.
Sasuke stand auf, brachte sie ins Bad und ging dann ins Gästezimmer. Das Bett war frisch bezogen und aus dem Schrank gegenüber holte er ein paar Sachen zum Schlafen für sich und Sakura. Mit den Sachen für sie (die eigentlich Itachis Verlobter gehörten) ging er zum Bad und gab sie ihr herein. Dann bedankte er sich noch bei seinem Bruder und zog sich ebenfalls um, nachdem Sakura aus dem Bad verschwunden war.
Fünf Minuten später betrat er das Gästezimmer erneut und fand eine bereits friedlich im Bett schlafende Sakura vor. Kurz überlegte er, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn er sich ebenfalls in das Bett legen würde, doch er hatte keine Lust auf dem Boden zu schlafen und so stieg er ebenfalls ins Bett und war kurz darauf selber eingeschlafen.
