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nurzerrm chapef semyf reboy

von

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01

Erschöpft ließ sich Akatash an dem Baum zu Boden rutschen. Er hatte seine Verfolger abgehängt, doch ihre Hartnäckigkeit machte sich bemerkbar. Als er seinen Atem wieder einigermaßen beruhigt hatte, sah er sich sein Bein genauer an. Sie hatten mit irgendetwas nach ihm geschossen, durch diese Blasgeschosse. Er hoffte, dass er nur gestriffen worden war, denn wahrscheinlich hatten sie ihn betäuben wollen.

Doch er hatte kein Glück. Er zog aus seinem Bein eine Nadel.

Leise fluchend stand er sofort wieder auf, um sich ein Versteck zu suchen. Wenn das Gift anfing zu wirken, konnten sie ihn einfach einsammeln. Er ging tiefer in den Wald, suchte nach einer versteckten Höhle oder ähnlichem. Auf einen Baum sollte er nicht, wenn das Gift plötzlich wirkte, würde er nur herunterstürzen und sich verletzen. Und dazu den ganzen Wald auf sich aufmerksam machen.

Je tiefer er in den Wald kam, desto dichter wurde dieser. Er kämpfte sich durch das hohe Gestrüpp und fing an zu spüren, dass ihn die Kraft verließ. Vielleicht bildete er sich das aber nur ein, dachte er. Vielleicht passierte ja auch garnichts.

Er blieb mit seiner Schurz an einem Ast hängen und fluchte leise, während er versuchte sich wieder zu befreien. Doch dann hielt er kurz inne. Er ließ seine Ohren die Umgebung abhorchen. War das nicht das Plätschern von Wasser?

Nachdem er sich der Richtung sicher war, riss er mit einem Ruck sein Kleidungsstück vom Ast los und bewegte sich darauf zu. Er wurde kraftloser und er war sich inzwischen sicher, dass er sich das nicht nur einbildete. Er hoffte, dass sich am Fluss ein Versteck befand, außerdem würden die ganzen Pflanzen dort vielleicht verhindern, dass man seiner Duftfährte folgen konnte. Durch das Wasser zu gehen war wohl keine gute Idee, falls er in ihm zusammenbrechen würde.

Nach endlos langen Minuten des kletterns und durchkämpfens sah er endlich den Fluss. Er hatte Glück, denn eine Felsformation ließ einen kleinen Wasserfall entstehen. Vielleicht war hinter ihm genug Platz.

Doch die Freude verflog schnell, gerade als er zum Wasser hin wollte, hörte er es hinter sich knacken und kurz darauf ertönte ein tiefes Knurren. Akatashs Herz machte einen Sprung, er vermutete zuerst es wäre ein großes Raubtier und würde ihn jeden Moment anspringen. Er war so erschreckt, dass er einfach dort stehen blieb, wie angewurzelt.

Doch nachdem einige Sekunden nichts geschah, drehte er sich langsam um – und sah in das Gesicht eines anderen Tualegs.

Und dieser Tualeg war um einiges größer als er selbst. Wahrscheinlich war dies sein Revier und er hielt Akatash für einen Eindringling, der es ihm streitig machen wollte.

Der fremde Tualeg ging einen großen Schritt auf ihn zu, hörte keine Sekunde auf zu knurren. Auch wenn er diesen kleinen Jungen für keine ernsthafte Gefahr hielt – dies war sein Platz und er teilte nicht, mit niemanden.

Gerade jetzt überkam Akatash eine Welle der Müdigkeit, er musste schnellstens hier weg. Er wollte einen Schritt zurückgehen, hatte bereits den Schweif eingekniffen um den Fremden zu signalisieren, dass er schon aufgibt bevor es überhaupt begonnen hatte – doch stattdessen stolperte er über seine eigenen Füße, fiel zu Boden.

Der große Tualeg sah sich das verwundert an. Er hörte mit den Drohgebärden auf und beobachtete den Kleinen. Dieser versuchte sich wieder aufzurappeln, doch rutschte nur wieder weg. Das Gift wirkte, sein Körper wurde schwer. Er hoffte noch, dass der Fremde ihn nicht hier liegen lassen würde, bevor um ihn herum alles schwarz wurde.
 

Als er die Augen wieder aufschlug, war das erste was er spürte, die Wärme von Feuer. Er blinzelte das Lagerfeuer vor seiner Nase an und war verwirrt. Er versuchte sich zu erinnern, wo er war oder wie er hierherkam.

Er war auf der Flucht gewesen, vor den Bewohnern dieses Dorfes. Er hatte dort vor einigen Jahren einige Leute getötet und es vergessen – ganz im Gegensatz zu den Leuten, die dort wohnten. Sie hatten ihn getroffen, am Bein. Das Gift hatte ihn umgehauen. Und dann war ja noch dieser...

Umgehend setzte er sich auf, bereute dies sogleich weil sein Kopf höllisch schmerzte unter dieser Bewegung.

"Du redest im Schlaf", hörte er hinter sich jemanden sagen und drehte den schmerzenden Kopf langsam in die Richtung. Der Fremde saß etwas weiter entfernt an einem Baum, kaum erkennbar durch die Nacht. Würde das Licht des Feuers nicht in seinen Augen reflektieren, hätte man ihn erst suchen müssen.

"Du bist dieser Killer, den sie suchen, hm?", redete der Fremde weiter.

Akatash antwortete nicht, sah den anderen Tualeg nur an. Warum hatte er ihn nicht ausgeliefert, wenn er doch vermutete, dass vor ihm ein gesuchter Mörder zusammengeklappt war? Irgendetwas stimmte hier nicht.

Akatash fasste an den Bund seiner Schurz, um zu überprüfen ob sein Dolch noch daran befestigt war. Aber Fehlanzeige.

"Deine Waffen liegen neben dir", kommentierte der Fremde leicht amüsiert, "du siehst garnicht aus wie ein Killer. Ist wohl deine größte Stärke, hm?"

Mit einem kurzen Blick auf die tatsächlich neben ihm liegenden Dolche sah er den anderen Tualeg verwirrt an.

"Wer bist du?"

Der Fremde stand auf und ging auf den Kleineren zu um sich neben ihn zu setzen. Ganz genau betrachtete Akatash den Fremden. Er war ein wirklich stattlicher Tualeg, groß und anscheinend auch sehr mutig, hatte er doch einen Mörder samt Waffen neben sich sitzen und mitten im Wald ein Feuer angemacht, wo doch nun alle Raubtiere auf sie aufmerksam werden konnten. Er war zudem wohl auch schon etwas älter, zumindest wenn man nach seiner Mähne ging, die Haare, die die Wirbelsäule entlang wuchsen. Sie waren lang, aber da sie auch noch tiefrot waren und nicht ergraut, war er wohl auch nicht zu alt. Das hätte Akatash beim Anblick des Gesichtes des Fremden auch nicht erwartet.

Er hatte auch gelbe Augen, wie Akatash selbst, doch seines war dunkler. Es war faszinierend, es war keine seltene Augenfarbe bei Tualegs, doch irgendwie hatte die des Fremden etwas eigenes.

"Mein Name ist Caarcrinolas, aber du kannst mich Caar nennen. Du bist dann wohl der berühmt-berüchtigte Iz", sagte der Tualeg und sah sich den Kleinen ebenso genau an, wie er ihn.

Akatash musste unmerklich Lächeln, weil dieser Caarcrinolas ihn für Iz hielt. Das war natürlich seine Absicht gewesen, schon die ganzen Jahre, dass ihn alle für ihn hielten.

"Mehr oder weniger, ja", antwortete er also und sah vergnügt ins Feuer. Er machte sich nun aber auch Gedanken darum, wie er mit Caar umgehen sollte. Er war eine Gefahr, auch wenn er ihn jetzt noch nicht ausgeliefert hatte – er konnte dies jederzeit tun. Akatash war noch immer schwach und es wäre kein Kunststück ihn einfach zu verschleppen. Kurz huschte sein Blick wieder zu den Dolchen, um noch einmal sicher zu gehen, dass sie griffbereit waren.

"Mehr oder weniger?", fragte Caarcrinolas und blickte den jungen Mann neben sich interessiert an.

"Ich bin sein Bruder", war die knappe Antwort.

"Sein Bruder...", wiederholte der Größere und dachte nach. Er musterte Akatash gründlich, wusste auch nicht so Recht, wie er weiter mit ihm verfahren sollte. Er hatte den Blick bemerkt, den er auf seine Waffen geworfen hatte. Und obwohl er soviel kleiner war und so unscheinbar aussah, hatte er Repekt vor ihm. Man hatte viel gehört, dass dieser kleine Kerl ganze kleinere Dörfer ausgelöscht hatte. Dass seine Taten immer brutaler wurden und er fast der meist gesuchte Mann in der Unterwelt war. Doch so abschreckend das auch klang, so neugierig machte es Caar auch.

"Du hast also seinen Platz eingenommen? Oder habt ihr früher zu Zweit getötet?", fragte er.

Akatash sah weiter auf das Feuer, doch sein Blick wurde kälter. "Das geht dich nichts an."

Er hasste dieses Thema, er wollte nicht über seinen Bruder reden. Wahrscheinlich würde dieser Kerl nur schlechtes über ihn sagen. Und auch, dass er mit dem Töten aufhören sollte.

Langsam rutschte er mit der Hand zu einem der Dolche. Er würde Caar zum Schweigen bringen, bevor er etwas dergleichen sagen konnte.

Doch Caarcrinolas lächelte mild. "Entschuldige, ich wollte keinen wunden Punkt treffen. Es interessiert mich bloß, mehr nicht."

Akatash blickte wieder zu dem Fremden. "Warum interessiert es dich?"

Der Größere zuckte mit den Schultern.

"Ich bin schon sehr lange allein hier und habe wenig Gesellschaft. Und du scheinst eben viel erlebt zu haben im Gegensatz zu mir. Und ich frage mich, wieso zwei Brüder soetwas tun."

"Weil es eben nötig ist", sagte Akatash schnell, etwas sauer. Es war das erste Mal, dass jemand diese Frage stellte. Vielleicht auch nur deswegen, weil alle anderen tot waren, bevor sie Fragen stellen konnten.

"Für was nötig? Welche Botschaft steckt dahinter?", fragte Caar, obgleich der Kleinere bereits einen der Dolche umklammert hatte. Er war kein Idiot, einem direkten Angriff konnte er entgegenwirken. Das müsste selbst Akatash wissen.

"Das geht dich auch nichts an", grummelte der Kleinere.

"Nagut", sagte Caar und erhob sich wieder. "Schlaf jetzt besser, ich weiß nicht mit was du vergiftet wurdest, aber es schien sehr stark zu sein. Morgen sehen wir weiter."

Mit den Worten ließ er Akatash dort sitzen und begab sich wieder zu der Stelle, an der er vorher gesessen hatte. Tasha sah ihm etwas verwirrt nach, doch der Fremde hatte Recht. Sein Kopf schmerzte höllisch.

Also legte er sich wieder hin, behielt den Dolch aber in der Hand. Er starrte ins Feuer und musste an seinen Bruder denken. Was hätte er jetzt getan?

Wahrscheinlich hätte er diesen Caarcrinolas sofort umgebracht nachdem er wach wurde. Er wusste, dass Iz auch Wesen getötet hatte, die ihm geholfen hatten. Wie die Geschichte, als er in der Wüste war. Wenn die Leute nicht logen, hatte eine kleine Gruppe ihn dort gefunden, dem Tode nahe durch die Hitze und dem fehlenden Wasser. Sobald er wieder bei Kräften war, hatte er jeden einzelnen von ihnen getötet und ihr Wasser gestohlen.

Akatash selber fand das schon etwas hart von seinem Bruder. Aber das änderte nichts an der Bewunderung, die er ihm schenkte.

Er beobachtete die zuckenden Flammen im Lagerfeuer und versuchte an etwas schönes zu Denken. An die Dinge, die er mit Iz gemacht hatte. Doch jedesmal, wenn er daran dachte, wie sie gespielt hatten kam ein Schatten über die Erinnerung in Form ihres Vaters.

Leise knurrte Akatash vor Wut über sich selbst, dass er nicht ein einziges Mal an etwas schönes denken konnte.

Caar lauschte diesem hin und her, bis der Kleine eingeschlafen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-06-24T11:49:48+00:00 24.06.2011 13:49
find ich toll geschrieben
*rumquiek*
Schnell weiter schreiben
will wissen wies weiter geht mit caarlein und tasha-knuffel xDDD


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