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Der unerwünschte Mieter

von

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Kapitel 31

Kapitel 31
 

Aurels Spontanbesuch auf der Arbeit hat meine himmelhochjauchzende Stimmung ziemlich getrübt. Seit Stunden habe ich das Bild vor Augen, wie Joshua diese Julia küsst. Da ich sie letzte Woche bei den Proben gesehen habe, hat das Bild leider deutlichere Konturen als mir lieb ist. Immer wieder legen sich seine Lippen verlangend auf ihre, während sich seine Hände in ihrem Haar verfangen. Ich sehe dabei zu, wie seine Zunge fordernd über ihren Mund streift. Als sich ihre Lippen öffnen, greife ich nach der Packung Taschentücher neben mir und schleudere sie gegen die Fensterfront meines Erkers.

„Scheiße“, brumme ich.

Ich darf mir das nicht so lebhaft vorstellen! Wie soll ich denn jemals die Art Vertrauen zu ihm fassen, die man für eine tiefergehende Freundschaft benötigt? Ich will nicht eine Beziehung führen, die rein auf körperlicher Anziehungskraft beruht. Das ist in meinen Augen keine Beziehung.

Noch immer frage ich mich, warum ich mich überhaupt so schnell auf ihn eingelassen habe, das ist wirklich nicht meine Art. Aurels Vorwurf kann ich deshalb nur allzu gut verstehen.

Aurel … Dass er schon wieder einfach bei mir aufgetaucht ist, lässt mich unglücklicherweise darauf schließen, dass er noch immer irgendetwas für mich empfindet. Mittlerweile übersehe auch ich das nicht mehr. Sobald man einmal mit der Nase draufgestoßen wurde, achtet man ganz anders auf die Gefühlsregungen seines Gegenübers. Als er mich mit diesen wehmütigen, traurigen, glanzüberzogenen Augen angesehen hat, ist etwas in mir zerbrochen. Denn mir ist klar, dass wir nicht mehr so wie früher weitermachen können. Sobald einer was für den anderen empfindet, kann man nicht einfach mehr nur befreundet sein. Schön wäre es, aber es geht nicht.

Gefühle sind schon ein seltsames Werk der Natur. Sie kommen und gehen, wie es ihnen beliebt. Sie fragen nicht, ob sie einem recht sind oder nicht. Ob sie überhaupt willkommen sind. Plötzlich sind sie da, aus dem Nichts emporgetaucht und bringen alles durcheinander.

Man kann sich nicht aussuchen, bei wem Schmetterlinge in einem zu fliegen beginnen und der gesamte Körper von einem sehnsüchtigen Kribbeln erfasst wird. Manchmal reicht ein Blick und schon ist man seinen Gefühlen erlegen. Oft reicht der Verstand nicht aus, um sich dem zu entziehen, was unweigerlich folgen wird. Oh und ich weiß genau, wovon ich spreche. Nicht nur einmal musste ich am eigenen Leib erfahren, wie die Person, die ich vergötterte, entweder gar nicht richtig Notiz von mir nahm oder mir zu verstehen gab, dass meine Gefühle auf reiner Einseitigkeit beruhten.

Betonte Aurel nicht, dass mir Ehrlichkeit und Vertrauen so viel bedeuten würden? – In Anbetracht früherer Ereignisse war er auch nicht immer ehrlich zu mir gewesen. Er hätte mir sagen müssen, was er empfindet. Wenn nicht das, dann hätte er zumindest die Liaison mit Lisa beenden müssen.

Eigentlich hat er nicht das Recht, mir meine Nähe zu Joshua vorzuwerfen.

Ich weiß ja selbst nicht mal, was mich geritten hat, so über Joshua herzufallen. Bei dem Gedanken an vergangenen Sonntag muss ich aber automatisch lächeln. Jessi hat nicht umsonst zunächst am Telefon geschwiegen, als ich ihr grob erzählte, was passiert war. Ein paar heikle Details habe ich selbstverständlich außen vor gelassen, manches muss man einfach für sich behalten.
 

„Reden wir hier gerade von derselben Milly, ja?“, schluckte sie irgendwann und die Erregung, sie erst jetzt angerufen zu haben, war wie verraucht.

Ich lief unruhig in meinem Wohnzimmer auf und ab und spielte mit einer unsichtbaren Schnur an meinem Telefon. „Ja“, gab ich leise zurück. „Ich denke schon.“

Erneutes bedrücktes Schweigen legte sich zwischen uns und ließ mich alsbald auf ein und derselben Stelle verharren. Still stand ich da und betrachtete die Fotos, die an einer Magnettafel hingen. Ich sah direkt in Jessis Augen, die in die Kamera strahlten.

„Ich hätte nicht erwartet, dass das ein Kerl mal in dir auslösen würde“, meinte sie eine Ewigkeit später. „Aber so sehr mich das jetzt auch überrascht, es war nur eine Frage der Zeit, bis es passiert. Joshua hat dich von Beginn an fasziniert und ich sollte froh sein, dass sich diese Faszination in etwas umgeschlagen hat, das dir von dir selbst gewollte Glücksmomente beschert.“

Von mir selbst gewollt …
 

Es stimmt. Ich will Joshua. Und zwar durch und durch. Die körperliche Nähe und die dadurch verursachten Gefühlswallungen in mir reichen nicht aus. Sie lassen mich zwar schweben, aber wie benebelt ein paar Stunden am Tag der Welt entrücken, ist nicht alles im Leben. Nein, dazu gehört viel mehr. Viel, viel mehr.

Wäre Aurel heute nicht aufgetaucht, hätte ich vielleicht noch ein paar Tage so weiter gemacht wie bisher. Aber früher oder später wäre mir das ohnehin nicht genug gewesen. Joshua und ich haben an den letzten Abenden auch miteinander geredet und ein bisschen was über den anderen erfahren, aber die Gespräche sind doch noch eher oberflächlicher Natur gewesen.

Schon auf Arbeit heute, als ich mit Maren redete, braute sich in meinen Gedanken etwas zusammen. Etwas, das nun mehr und mehr zu einer fixen Idee wird.
 

Das Klicken der Wohnungstür kommt wie gerufen. Während Joshua meine Wohnung betritt, seine Schuhe abstreift, seine Tasche abstellt und den Wohnbereich betritt, bleibe ich auf meiner kleinen Bank im Erker regungslos sitzen. Als er ein leises „Hallo“ raunt, wende ich meinen Kopf und begegne seinem sehnsuchtsvollen Blick, der mir wie üblich einen wohligen Schauer beschert.

Ich lächle, sage aber nichts.
 

„Ich dachte, wir hätten Wochenende und müssten jetzt voller Tatendrang unseren Freitag Abend angehen“, meint er verwundert, als ich immer noch keine Anstalten mache, mich zu erheben. „Dieses Mal würde ich dich allerdings nach dem zweiten Cocktail nur noch antialkoholische bestellen lassen.“ Er schenkt mir ein süffisantes Lächeln. Schnell schlägt sich seine gute Laune aber in Verwirrung um. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu und lässt sich neben mir auf der Bank nieder.
 

Aus verträumten Augen sehe ich ihn an und lege eine Hand auf seine Wange.
 

„Milly?“, fragt er und ich höre einen besorgten Unterton heraus.
 

Doch ich sage nichts. Stattdessen lege ich meine andere Hand an seinen Hinterkopf und ziehe ihn an mich heran. Hauchzart streife ich mit meinen Lippen die Seinigen. Als er die Berührung vertiefen möchte, weise ich ihn jedoch ab. Nun steht noch mehr Verwirrung in seinem Gesicht geschrieben.
 

„Du gönnst mir also nur zwei Cocktails“, raune ich und suche seinen Blick.
 

„Nur zwei mit Wodka, Rum oder was sonst noch alles da drin ist“, erinnert er mich. Kurz blitzt der Schalk in seinen Augen hindurch. Wirklich nur kurz.
 

„Und du wirst fahren“, erwidere ich und zwinkere ihm zu.
 

Das Grün seiner Augen wirkt heute noch einladender als sonst. Diese unendliche tiefe, grüne Weite umarmt mich spürbar. Ich möchte aber nicht nur in sie hineinsehen, ich möchte in sie hinabsehen.
 

„Nur gut, dass es Taxis gibt.“ Nun legt sich doch ein arrogantes Lächeln auf seine Lippen. „Und morgen fährst du mich zu meinem Auto, sodass ich es wieder holen kann.“
 

Wände, Mauern, Labyrinthe. Die einen bringt man zu Fall, die anderen durchquert man, in der Hoffnung, irgendwann wieder aus ihnen herauszukommen.
 

„Du hast zwei Füße.“ Ich beiße mir neckisch mit den Zähnen auf die Unterlippe und funkele ihn herausfordernd an.
 

„Du möchtest mich allen Ernstes knapp zehn Kilometer laufen lassen?“, entgegnet er ein wenig selbstgefällig.
 

„Warum nicht? Würde nur deine Ausdauer fördern.“
 

Erst als sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht breit macht, wird mir bewusst, was ich da gesagt habe. „Da läuft der Hase also. Wenn das so ist, können wir gleich mal damit beginnen.“
 

So war das doch gar nicht gemeint gewesen! Aber gegen seine enorme Ausstrahlung, wenn er mich derart lasziv ansieht, habe ich einfach keine Chance. Ich lasse mich in einen verlangenden und leidenschaftlichen Kuss verwickeln und ich bin auch diejenige, die irgendwann wohlig aufseuzft. Zufrieden bringt er wieder Abstand zwischen uns.

„Ausdauer genug?“, fragt er.
 

„Küsst du auch Julia so?“, rutscht es mir heraus, ehe ich die Frage überhaupt denken kann.
 

Wir werden wohl im selben Moment blass, denn wie seine Gesichtsfarbe entschwindet sehe ich, wie meine aus mir weicht fühle ich.
 

„Aurel hat mich heute aufgesucht“, versuche ich die Situation zu entschärfen, mache damit aber alles nur schlimmer.
 

„Hätte ich mir denken können, dass er deshalb nicht im Theater war. Moritz hatte vergeblich nach ihm gesucht.“ Es liegt Gereiztheit in seiner Stimme.
 

„Ich muss - “ Das Schlagen der Turmuhr, das ziemlich laut durch die gekippten Fenster dringt, lässt mich verstummen.

In seinen Augen spielt sich so viel auf einmal ab. Zorn, Zwiespalt, Sehnsucht, Niedergeschlagenheit und Erbitterung.

„Ich muss mit dir reden“, sage ich schnell, als das Läuten der Glocke endlich versiegt ist.
 

Er sieht mich mit einer Mischung aus Verständnis und unterdrückter Wut an. Wir haben bisher nie darüber geredet, dass er aufgrund seines Berufs andere Frauen küsst. Wenn es wohl nach ihm ginge, hätten wir das Thema auf ewig totgeschwiegen.

„Was hat er gesagt?“, möchte Joshua wissen.
 

„Im Endeffekt hat er mich nur daran erinnert, wer ich bin.“ Fahrig zucke ich mit den Schultern, halte aber den Augenkontakt zwischen uns aufrecht.

Obwohl nun endlich Worte statt Taten zwischen uns gewechselt werden sollten, bin ich bemüht, mich nicht abermals einfach auf ihn zu stürzen. Langsam strecke ich meine Finger und lege sie auf meine Beine.
 

Sein Blick wird forschend. „Ist er aus dem Rennen?“
 

Ich stutze. Hat Joshua Angst, dass er von Aurel ausgestochen werden könnte?

„Er hat ziemlich schwere Geschütze aufgefahren“, sage ich, greife aber gleichzeitig nach Joshuas Hand und bette sie zwischen meinen. Die erneute Berührung zwischen uns löst ein weiteres Beben in mir aus. Der Druck meiner Hände wird stärker und meine Daumen beginnen, seinen Handrücken auf- und abzufahren. „Und ich habe nachgedacht.“

Es ist das erste Mal, dass ich es bewerkstellige, einen mehr oder minder kühlen Kopf zu bewahren, wenn ich ihm so nahe bin. Vielleicht liegt das daran, dass ich nun endlich weiß, was ich will und eventuell auch, wie ich es bekomme.
 

„Aurel?“
 

Die Unsicherheit, die er mit einem Mal ausstrahlt, zeigt mir, dass er sich doch noch nicht als Sieger wähnt.

„Aurel war nie im Rennen“, erwidere ich leise und lächle ihn an. „Aber ich möchte etwas von dir, was keine andere Frau auf der Welt bekommt, nur weil sie das Privileg hat, von dir geküsst und berührt zu werden.“

Mir fällt es schwer, die Worte auszusprechen, weil sich wieder das Bild vor mein inneres Auge schiebt, wie Joshua Julia nahekommt.

Wie kann man sich nur auf einen Schauspieler einlassen? Das hätte ich abfällig gewiss jede Freunde von mir gefragt, wenn sie mir erzählt hätte, dass sie sich in einen verliebt hat. Jessi hat das bis jetzt nie gefragt, wofür ich sie irgendwie ... bewundere. Ich hätte diese Frage sicherlich nicht zurückhalten können, wenn es um sie gegangen wäre, selbst wenn sie noch so sehr von ihm geschwärmt hätte. Jessi hat ohnehin immer die richtigen Worte parat, keine Ahnung, wie sie das macht. Sie kennt mich beinahe in und auswendig und weiß meist schon vor mir, wer mir gut tut und wer nicht. Ihre Menschenkenntnis ist meist unfehlbar und wenn sie mich darin bestärkt, Joshua zu vertrauen, dann sollte ich wohl langsam damit anfangen. Nur geht das nicht von heute auf morgen. Ich muss was dafür tun. Er muss was dafür tun.
 

„Was möchtest du von mir?“, haucht er in die erneut eingetretene Stille zwischen uns. Sein Blick ruht auf mir, doch bisweilen kann ich nicht mehr recht sagen, welche Emotionen sich in ihm widerspiegeln.
 

Wir rühren uns nicht, bis auf meine Daumen, die immer noch seine Hand liebkosen.
 

Ich atme einmal tief ein und aus.

„Führe mich in deine Vergangenheit und zeige mir, wer du bist. Ich möchte es nicht nur hören, ich möchte es sehen. Gib mir die Möglichkeit, etwas von dir anfassen zu können, was sonst keiner zu fassen bekommt.“
 

Schenke mir das Vertrauen, das ich benötige, um dir zu vertrauen.
 

Plötzlich entreißt er mir seine Hand und steht auf.

„Du stellst dir das so einfach vor!“, herrscht er mich an und rammt seine Hände in seine Hosentaschen. Ich vermute, er tut das, um sie unter Kontrolle halten zu können.
 

„Wer sagt, dass ich mir das einfach vorstelle?“ Auch meine Stimme wird nachdrücklicher. Ich ziehe beide Beine nach oben und umklammere sie.

Ich will mich mit meiner Vergangenheit auch nicht konfrontiert sehen und ich weiß, was ich von ihm verlange. Vieles möchte man kein zweites Mal durchleben, das braucht er mir nicht erst zu sagen. Aber ja, ich fordere es von ihm. Ich möchte mich von den anderen Frauen unterscheiden können, indem ich ein Teil von ihm werde, ein Teil seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und seiner Zukunft.
 

„Du setzt dich hierhin und bittest mich, dich an den Ort zu bringen, der mich erst zur Schauspielerei gedrängt hat. Das hört sich ziemlich einfach an!“
 

„Denkst du, ich mache das aus Jux und Tollerei? Wenn du möchtest, dass ich dir irgendwann das Vertrauen entgegenbringe, das du verlangst, dann tue was dafür. Das geht nicht durch die Einladung zu einem Dinner im Dunkeln oder durch Berührungen, die mir den Verstand rauben. Und jetzt glaub' ja nicht, dass ich das missen möchte, dennoch genügt es mir nicht.“
 

Er wendet sich von mir ab und läuft Richtung Sofa, auf das er sich aber wider Erwarten nicht schmeißt. Vermutlich wäre es besser gewesen, wir hätten erst mal richtig miteinander geredet und wären dann wie heißhungrige Bestien übereinander hergefallen, doch nachdem wir es nun mal andersherum angegangen sind, kann ich jetzt nicht anders, ich muss das einfach von ihm verlangen. Und ich wüsste auch nicht, wie ich in dieser Hinsicht sensibler sein könnte. Wenn jemand von mir verlangen würde, mich in meine Vergangenheit zurückversetzt fühlen zu müssen, müsste er das auch mit der Holzhammermethode machen, weil ich mich sonst partout dagegen wehren würde. Zudem würde ich sagen, dass er spinnt und sich diese hirnrissige Idee sonst wo hinstecken kann.

An so manche Dinge will man einfach nicht zurückdenken.
 

Ich weiß nicht, wie ich sonst an das wahre Wesen in ihm herankommen soll. Er ist Schauspieler und wird es immer sein. Seit Jahren verkörpert er ständig wen anders. Zudem hat er selbst gesagt, dass er sich in seine Rollen so hinsteigert, dass er zu ihnen wird.

Gut, jeder Mensch versteckt sich in gewisser Hinsicht hinter einer Rolle, aber Joshua besonders. Er trägt nicht wie ich das Herz auf der Zunge. Ich möchte einfach etwas von ihm haben, das mir keiner nehmen kann, auch keine attraktiven Schauspielerinnen, die ihn mit ihren gierigen Fingern angrabschen. Ich schüttele mich, als ich schon wieder daran denken muss. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann an den Gedanken gewöhnen kann, dass Joshua in mancherlei Hinsicht nicht mir allein gehört.
 

Als er noch Minuten später nur unschlüssig vor dem Sofa steht, stehe ich auf und laufe auf ihn zu.
 

„Wollten wir nicht Cocktails trinken gehen?“

Ich stupse und lächle ihn an.

„Und wenn du lieb bist, fahre ich dich morgen auch in die Stadt, um dein Auto zu holen.“
 

„Am besten fährst gleich du, damit ich nicht wieder befürchten muss, dass du angetrunken allein draußen vor der Bar seltsame Telefonate mit Jessi führst.“

Ein amüsiertes Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht.

„Dann kann ich mir heute die Kante geben und du bringst mich nach Hause.“
 

Aber das Lächeln erreicht seine Augen nicht.
 

Er rollt die Augen und schlingt ungestüm beide Arme um mich, drückt mich fest an sich. Meine Arme sind zwischen seinem Oberkörper und seinem Klammergriff gefangen.

„Du stellst mein komplettes Leben auf den Kopf.“

Sein warmer Atem streift mein Ohr, das wie üblich zu kribbeln beginnt.
 

Ich schließe die Augen und sauge den Duft, den er verströmt, ein.

Ist doch eigentlich nur fair, weil er dasselbe mit meinem anstellt, oder nicht?
 

„Wir fahren morgen früh los“, haucht er.
 

Überrascht reiße ich die Augen wieder auf.

Hat er eben gesagt, dass er mit mir wirklich seine Vergangenheit bereisen möchte? Gleich morgen?
 

Ein Schauer nach dem anderen jagt meinen Rücken hinab.
 

Ich räkele mich und deute ihm an, dass er den Druck seiner Arme etwas verringern soll. Als ich dann die Möglichkeit habe, seinen Blick zu suchen, mache ich das auch gleich.

„Sicher?“, frage ich vorsichtig nach.
 

Als Antwort legt er seine Lippen auf meine, kurz, gezügelt, aber auch begehrend.
 

Wer weiß, vielleicht haben wir eine rosige Zukunft vor uns, sobald wir die Vergangenheit hinter uns haben.

Ich für meinen Teil weiß, dass ich dafür kämpfen werde. Schließlich habe ich noch nie etwas bekommen, ohne dafür alles zu geben.

Das Leben gleicht einem ständigen Kampf und so wird es wohl immer sein. Und wenn Joshua bereit ist, ebenfalls alles zu geben, dann werden wir ja vielleicht doch als Sieger aus der Schlacht ziehen.
 

„Ich liebe dich“, hauche ich zart auf seine Lippen.
 

Seine Hände streifen mein T-Shirt über meinen Kopf und legen sich dann auf meinen entblößten Rücken.

„Und ich dich“, raunt er, ehe er mir abermals den Verstand raubt, den ich mir zumindest bis eben habe bewahren können.
 

Er geht darauf ein, mehr brauche ich für heute nicht zu wissen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

ENDE

Lieben Dank an alle, die sich bisher hierhin durchgekämpft haben ^^

Ich schreibe derweil an meiner neuen Story "Im Schein des An Zhulid" ... Sie wird auch hier zu finden sein.

Liebste Grüße!



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