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Never mention scenes

DC-MDCT / CIB
von

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Never sended E-Mail

2017
 

Nach öffentlicher Bekanntgabe der Beziehung von Tasha und Steven
 

Tasha,

so lange ist es schon her, seit du mir damals diese E-Mail geschrieben hast. Und so oft habe ich mir vorgenommen dir zu antworten. Auch wenn ich nicht weiß, ob es richtig ist, doch ich wollte es so. Erst vergingen Stunden. Dann Tage. Dann Wochen, Monate… Nun sind es schon Jahre. Und auch wenn ich die E-Mail jetzt beantworte, so steht noch nicht einmal fest, ob ich mich überwinden kann sie abzuschicken. Denn dafür ist es doch schon viel zu spät, oder? Denn nichts was ich sage, könnte etwas an dem ändern, was war, ist oder sein wird. Und trotzdem sitze ich hier nach 6 Jahren, unser Junge ist gerade in der Schule mit seinem besten Freund und Onkel Jay und träumt von allerlei, und ich versuche nun krampfhaft all die Gefühle in Worte zu fassen, die mich die letzten Jahren quälen, fesseln, bewegen. Alles was ich dir schon immer sagen wollte, doch wozu mir der Mut fehlte es auszusprechen.

Vorne weg, ich wollte nicht, dass es so endet. Ich wollte, dass es nie endet. Und ich werde dich jetzt hier auch nicht mit banalen Phrasen wie ‚Ich liebe dich‘ terrorisieren, denn erstens weißt du das und zweitens und das ist noch viel wichtiger, ist dies nicht das, was ich für dich empfinde. Das war es schon lange vor unserer Trennung nicht mehr. Das was ich empfunden habe, wenn wir zusammen waren, war pures Glück. Glück, meine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn das und nichts anderes sind wir für einander. Ob wir es wollen oder nicht. Wir sind seelenverwandt. Das habe ich schon gewusst als wir uns das erste Mal trafen. Gleich von Anfang an waren wir auf einer Wellenlänge. Und wer findet mit 15 bzw. 16 Jahren schon den Menschen, mit dem er sein Leben verbringen will… Naja das muss doch einfach Seelenverwandtschaft sein.

Vielleicht erinnerst du dich ja noch genauso gerne an unseren ersten Tag. Wir trafen uns vor der Schule. Ich stieg aus dem Polizeiwagen meines Vaters, nachdem dieser mir noch einen Vortag gehalten hatte. Deine ersten Worte an mich waren „Hey, was für ein spektakulärer Auftritt" und ich konnte nur trotzig entgegnen, dass spektakulär etwas anderes war. Wir kamen ins Gespräch und kaum fünf Sätze später wurde uns klar, dass wir vielleicht mehr gemein hatten, als uns vorher klar war. So schwänzten wir dreist die Schule, um vor Dawsons Haus am Creek zu liegen und letztlich auch darin zu schwimmen. Dort gestand ich dir das ich noch ungeküsst und Jungfrau war. Gott, war mir das peinlich. Ich hatte Angst, dass dich das verjagen würde, denn du warst so anders, als die Mädchen, die ich kannte. Ich wusste nie wie du reagieren würdest. Und bis zu unserer letzten gemeinsamen Sekunde zusammen in meinem Zimmer wusste ich es nicht. Du hast mich immer überrascht. Auch damals in deinem Zimmer, bei unserem ersten Kuss. Du hast gewartete. Solange bis ich schließlich dich geküsst habe. Man hatte ich Schiss. Ich wusste nicht, ob ich es tun sollte. Doch ich bereue es nicht. Auch das was 12 Tage später passiert ist, habe ich nie eine Sekunde bereut. Und das hat viele Gründe. Zum einen, weil ich dich geliebt habe und auch jetzt noch liebe. Zum anderen, weil wir bereit dazu waren. Auch beziehungstechnisch. Und drittens… Weil mir diese Nacht das gegeben habt, was heute nach 6 Jahren mein Leben noch genauso definiert, wie schon am ersten Tag. Brian. Und für dieses Geschenk danke ich Gott inbrünstig.

Doch weißt du was fehlt. Ich gebe dir einen Tipp. Als wir alle noch klein waren, gab es ein Spiel, was sicher jeder mindestens einmal gespielt hat. ‚Mutter, Vater, Kind‘. Naja, Vater und Kind sind da… Was fehlt, bist du. Tasha du ganz allein bist, was Brian und mir im Leben fehlt, um es perfekt zu machen. Du fehlst uns und ich weiß wie unfair es ist dir das alles ausgerechnet jetzt zu sagen, jetzt wo du mit Steven zusammen bist und ihr euch sicher ein Leben zusammen aufbauen wollt, doch ich musste es dir sagen. Das war ich mir, dir und was am wichtigsten ist, dass war ich Brian einfach schuldig. Ich will einfach das du weißt, wie sehr du hier fehlst und das es immer schwerer wird dem Kleinen nichts von dir zu sagen. Denn weißt du, ich würde ihm nur zu gerne von seiner wunderbaren Mutter erzählen. Die ihn liebt und die ihn nur sehr ungerne weggegeben hat. Die eine so herzensgute Frau ist, ein Familienmensch, ihrer Familie bedingungslos treu und ergebenst und mit einem Herzen gesegnet, in welchem die Welt Platz hätte, wo jedoch trotz alle dem nur wenige Menschen ein zu Hause finden. Das alles und noch viel, viel mehr würde ich dem Jungen sagen, doch das würde er nicht verstehen. Er versteht genauso wenig wie ich, wieso du dich in all der Zeit nicht bei mir oder bei Dawson erkundigt hast. Das verwirrt uns, doch versuche ich ihn so gut es geht von solchen Gedanken abzubringen.

Nicht einmal Fotos kann ich ihm zeigen. Dabei gibt es so viele schöne Bilder. Von dir und mir. Von deinem bezaubernden Lächeln. Deinen hinreißenden, tiefen Augen. Ich würde ihm gerne alles von dir geben, doch das liegt nicht in meiner Macht. Ganz offensichtlich. Denn anscheinend ist unserer Liebe nicht stark genug, uns über das Hindernis hinwegzuheben. Oder ist sie vielleicht einfach zu stark? Liegt es daran, dass wir einander zu viel bedeutet haben und dass es deshalb so schwer fällt über diesen Fehler hinwegzusehen. Wenigstens ein bisschen. Wie dem auch sei. Nun ist meine Pause vorüber und ich muss wieder ans Werk. Schließlich kocht sich das Essen nicht von selbst.
 

In ewiger Liebe
 

Pacey betrachtet was er dort zu Papier gebracht hat, ehe er auch schon angesprochen wurde. „Los Witter leg den Laptop beiseite. Ich bezahl dich fürs Kochen, nicht fürs Schreiben.“ Ermahnte sein Chef Danny ihn zwar ernst, jedoch hatte seine Stimme dabei so einen sonderbaren Klang. Er meinte es ja nicht böse. Pacey sah ohne Wort zu sagen wieder auf den Monitor, verharrte Sekunden so, ehe er die E-Mail löschte und den Laptop zuklappte, um sich wieder an die Arbeit zu machen.



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