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Erin Erik 3

Buch 3: Im Reich der weissen Schlange
von

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Ende eines Alptraums

Brian schnappte nach Luft. Schweiss stand ihm auf der Stirn. Seit gut einer halben Stunde hatte er versucht, dieses Scheusal in ein Häufchen Asche zuverwandeln. Doch das Monster erwies sich als äußerst hartnäckig. Seine Wunden heilten. Zwar nicht schnell genug, aber sie heilten und in Brian machte sich langsam der Verdacht breit, dass nur Erin in der Lage war, es zubesiegen. Sein Magen verknoetete sich darauf hin und er schüttelte wutschnaubend den Kopf. „Soleicht gebe ich nicht auf!“, knurrte er und griff wieder an. Zusammen mit Esmeralda, Lex und Fay. Während Esmeralda und Brian es mit dem Feuer versuchten, hiebten die beiden Vampirgeschwister mit ihren Schwertern nach ihm. Doch so erfolgreich sie vorher waren, desto nutzlos schienen ihre Angriffe nun zusein. Mit einer einfachen Handbewegung und einem genervten Zischen, fegte es seine Gegner von den Füssen. Hart krachten die Vampir zu Boden, konnten sich einen Moment nicht rühren. Als Brian sich aufrappelte, sah er zu dem Ungetüm, das sich über sie beugte und die Zähne bleckte. „Nein, so nicht!“, fauchte er und schoss eine Feuerkugel auf das Monster ab. Diese jedoch wehrte es mühelos ab und packte sich zugleich Brian. Mit seinen mächtigen Klauen umklammerte es ihn und drückte fest zu. Brian brüllte auf, versuchte sich aus dem Griff zubefreien. Doch das Ungetüm hielt eisern fest. Verstärkte den Griff nochmehr, sodass Brian Büllen in ein schmerzhaftes Jaulen umschlug. „Brian!“, schrie Esmeralda entsetzt und wollte wieder angreifen. Da schnellte der massige Schwanz hervor und brachte sie zu Fall. Begrub sie förmlich unter sich. „Esmeralda!“, schrie Brian gepeinigt und das Monster lachte. „Es ist sinnlos. Ihr könnt mir nichts mehr anhaben. Ich bin einfach vielzumächtig für euch!“, blaffte es und hielt Brian nun sah an seinem Maul. Tot und Verwesung schlug ihm entgegen und raubte ihm die Luft zum Atmen. Brian ächzte und keuchte. Versuchte nocheinmal freizukommen, doch seine Kräfte versagten. Sein Oberkörper sackte nachvorne und er merkte, wie ihm fast schwarz vor Augen wurde. „Er hat recht!“, ging es ihm durch den Kopf. „Er wird uns alle vernichten. Jeden einzelnen!“

Brians Augen schlossen sich und er sah sein ganzes Leben vor seinen Augen vorbeiziehen.

„Dann wird es Zeit, dass wir das ändern!“
 

Die Stimme riss Brian sofort aus seinem Dämmern. Genauso wie es das Monster aus seiner Euphorie. Fassungslos ruckte sein gewaltiger Kopf nach oben. Krachend barste der Steinboden auf. Ein Schwall aus Dunkelheit schoss in die Höhe und verformte sich zu einem ganzen Schwarm von wolfsähnlichen Gestalten. Sie schossen auf das Ungeheuer zu und als Brian auch den Kopf hob, zu dieser Wolke aus Schatten und Dunkelheit sah, schälte sich eine weitere Gestalt hervor. Eine Frau.

Sie war nackt und umweht von langem dunklen Haar und Schatten, die sich von ihr lösten, nur um zurück zuzucken und einen Teil von ihr zu bilden schienen. In ihren Händen, eine mächtige Sense, deren Stiel schwarz glänzte und das Sensenblatt tödlich aufblitzte. Doch es war nicht die Sense, die Brians Atem stocken ließ oder das plötzliche Erscheinen dieser Gestalt, sondern die Tatsache, dass er sie erkannte. „Erin!“, keuchte er.

Sie lebte, schrie es in seinem Kopf und er erschauderte, als er sich bewusst wurde, was das bedeutete. Das Sie selbst den sicheren Tod überwinden konnte und damit wahrlich unsterblich war. Wie das möglich war, war ihm zwar ein Rätsel, aber er war erlichtert. Nun würden sie wieder im Vorteil sein.

Doch etwas an ihr war anders. Und Brian brauchte auch nicht lange um zuwissen was. Es waren ihre Augen. Sie waren schwarz, wie die tiefste Dunkelheit, die sie selber umgab und auf der linken Seite ihres nackten Körpers, zogen sich verschlungene Muster, die auch die linke Hälfte ihres Gesichts bedeckten. Nun war er es sich nicht mehr so sicher, ob er darüber froh sein sollte. Sicherlich hatte das nichts Gutes zubedeuten. Nie hatte er Erin mit solchen Augen gesehen. Dass sie wie die Dunkelheit waren, machte ihn unsicher und ließ eine schlimme Ahnung in ihm aufsteigen. Er hoffte nur, dass er sich mit dieser täuschte.

Auch der Schlangendämon schien sie zuerkennen. Er blickte sie entsetzt und wütend zugleich an. „Wie kann das sein? Wie kannst du noch am Leben sein?“, keuchte es.

Erin sagte nichts darauf, sondern lächelte nur kalt. Dann warf sie sich mit einem wilden Schrei auf das Monster. Das Ungeheuer reagierte. Ließ dabei Brian los, der schwer wie ein Stein zu Boden ging und darum bemütht war, nicht das Bewusstsein zu verliren. Esmeralde und seine Kinder eilten zu ihm, stützten ihn. Gemeinsam sahen sie nun zu den beiden anderen. Erin, die in der Luft schwebte, wie ein Racheengel, umgeben von Schatten und auf das Ungeheuer, dass sie wütend ansah. Wütend riss es sein Maul auf und schoss Blitze ab. Doch Erin, getragen von den Schatten, die entfernt an gewaltige Flügel erinnerten, wisch diesen geschickt aus. Entging den Blitzen und schwang die Sense. Schnitt dabei tiefe Wunden in das schupige Fleisch und das Untier ächzte. Schlug mehr verzweifelt als wütend nach ihr, doch auch bei diesen Attacken konnte Erin ausweichen und brachte ihm erneut schwere Verletzungen bei. Dann erhob sie sich wieder ind die Luft, schwebte einige Sekunden über den Monster, das angeschlagen und nach Luft schnappend damit kämpfte, nicht zusammenzusacken und stürzte dann auf dieses zu. Die Sense hocherhoben.

„Fahr zur Hölle!“, schrie sie und ließ das Sensenblatt mit aller Kraft in den Schädel des Monsters fahren. Erin spürte deutlich, wie sich die Klinge durch die Haut und durch den Knochen brach, ihn inzwei spaltete. Ungläubig blickte das Monster auf Erin, die in der Luft vor ihm schwebte und mit einmal mächtiger aussah, als es selbst war. Brian keuchte. Konnte nicht fassen, was soeben passiert war. Von einem Moment zum nächsten hatte Erin es geschafft, das Monster mit einem einzigen Hieb zur Strecke zubringen. Das, was er nicht geschafft hatte. Trotz das er genauso stark war, wie sie. Da riss Erins Schrei ihn aus seinen Gedanken.

„Brian…Esmeralda…jetzt…jetzt!“

Brian musste erstmal überlegen, was sie damit meinte, doch dann wusste er es sofort. Er schrie Esmeralda zu und sie nickte. Esmeralda wurde sofort von Flammen umhüllt, verwandelte sich in einen brennenden Volgel und flog zu dem angeschlagenen Dämon. Hüllte ihn einem Wirbelsturm aus Feuer ein. Erin reagierte schnell, riss die Sense aus dem Schädel des Dämons und brachte sich außerhalb des Angriffs in Sicherheit. Brian ließ eine gewaltige Flammenlanze auf den ohnehin schon gewachsenen Feuersturm zuzischen und ließ es mit dem Feuer seiner Frau vermischen.

Das Ungeheuer brüllte auf. Versuchte das Feuer zulöschen, ihm zu entkommen. Doch streiften die ersten Flammen seine Arme und verbrannten es. Das Feuer leckte gierig über sein Opfer, riss tiefe Wunden hinein und ließ das Monster noch lauter aufbrüllen. Der Geruch von verbranntem Fleisch mischte sich mit dem des Feuers und erfüllte den Tempel. Je schneller der Wirbelsturm aus Feuer sich drehte und das Monster in seinem Inneren verbrannte, desto lauter wurden seine Schreie. Brian musste dem Drang unterdrücken, sich die Ohren zuzuhalten. Er spürte, wie seine Kräfte sich ihrem Ende neigten, dennoch zwang er sich, weiterhin das Feuer, mit dem er die Feuersäule vergrößerte, darauf zurichten. Wenn er jetzt aufhörte, würde er damit womöglich einen Fehler machen. Er blickte zu der Feuersäule, die sich immer höher schraubte und breiter wurde und hoffte, dass seine Frau das genauso lange aushalten würde.
 

Es schien eine Ewigkeit zuvergehen, ehe es eine Expolsion gab und die Druckwelle sie zu Boden warf. Esmeraldas Feuergestalt verschwand, löste sich in einer Wolke aus Rauch und Funken auf und fiel zu Boden. Brian hechtete vor und fing sie auf. Dabei ging er selbst in die Knie und schnappte nach Luft. Das ganze hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er vermutet hatte. Esmeralda hatte das Bewusstsein verloren. Auch sie hatte sich verausgabt. Dennoch konnte er ihren Herzschlag spüren. Dankbar darüber legte er seine Stirn auf ihre. „Dad, sieh nur!“, hörte er Fay sagen und er blickte nachvorn. Vor ihnen, dort wo einst das Monster war, war nur noch eine Schicht aus Asche und Staub. Ein Windhauch kam auf und verwehte diese.

„Es ist vorbei….endlich vorbei!“, keuchte er und lachte trocken. „Endlich!“

Erin sank zu Boden, als ihre Füsse den Boden berührten, verschwanden die Schatten um sie herum. Einige legten sich um ihre Beine und um ihren Oberkörper, bildeten daraus ihre Kleidung und die schwarzen Linien verschwanden ebenso. Auch die Finsterniss in ihren Augen wich und zurück blieb Ein, die nun schwer nach Luft schnappte und dann in die Knie ging. Obwohl sie mehr als genug Kraft hatte, fühlte sie sich nun schwach und brauchte einen Moment, ehe sie wieder aufstehen konnte.

Brian, Ley und Fay sahen sie wenige Augenblickte verwirrt und besorgt an. Erin versuchte das heftige Schlagen ihres neuerwachten Herzens zu beruhigen. Ihr Kopf dröhnte und es drehte sich alles. Vor ihren Augen war alles verschwommen und kurz fragte sie sich, ob sie das nicht alles geträumt hatte. Als sich ihr Blick besserte und sie die blutbeschmierte Sense sah, wusste sie es jedoch besser. Das war kein Traum, schallte es in ihr. Ich bin wirklich wieder am Leben. Ich habe die weisse Schlange wirklich besiegt.

Ein ersticktes Lachen war aus ihrem Mund zuhören und Tränen der Erleichterung rannen ihr über die Wangen. Nun würde sie nichts mehr davon abhalten könnten, endlich so zuleben, wie sie es wollte. „Erin!“, hörte sie jemanden sagen und drehte den Kopf. Brian saß nur knapp einen Meter von ihr und schaute sie fragend an. Erin lächelte. „Keine Sorge, du Blutsauger. Ich bin wieder ganz die Alte!“, versicherte sie. Brian nickte. Sichtlich erleichtert darüber. Es gab dabei sovieles, was er ihr sagen wollte. Hielt es aber für besser, es nicht zutun. Schließlich haben sie es geschafft und es würde noch genug Zeit sein, um alles, was in ihm vorging auszusprechen.

„Äh, Leute!“, sagte Lex und die anderen blickten zu ihm. Mit ausgetrecktem Finger und steinerner Miene deutete er auf etwas, dass auf den Stufen lag. Fay wurde blass, als sie es auch sah. „Shite!“
 

Erin und Brian folgten seinem Finger und sahen es nun auch. Kaum zusehen, dennoch gut genug, bewegte sich die Hülle, die einmal dem Schlangendämon gedient hatte. Ein Gurgeln und Würgen war zu hören und Erin richtete sich auf. Ging langsam auf die Hülle zu und blickte in ein flehendes Gesicht. Alopa!

Das was von Whitney übrig geblieben ist. Ihr ganzer Körper zuckte wie unter furchbaren Krämpfen. Alle Wunden, die sie ihr zugefügt hatten, brachen langsam auf. Auch die in ihrer Brust, die Erin ihr einst mit ihrem umgewandelten Blitz zugefügt. Teilweise wurden dabei die Knochen und die Organge sichtbar.

Blut floss aus diesen und färbte den Sand unter ihr rot.

Es war ein grässlicher Anblick. Erin unterdrückte den Wunsch, wegzusehen. Zwang sich förmlich es sich mit anzusehen. Denn dies würde auch mit ihr geschehen, sollte sie den Pakt irgendwann lösen. „Jetzt wo ihr Immortelle tot ist, stirbt auch sie!“, hörte sie Erik sagen, als habe er ihre Gedanken gehört. Gerne hätte sie kalte Genuggtung dabei empfunden. Doch sie konnte es nicht. Denn dieses arme Geschöpf war nicht schuld an ihrer Misere. Sie war nur ein Bauernopfer gewesen. Ein Mittel zum Zweck und das alleine reichte aus, dass Erin Mitleid mit ihr hatte. Langsam kniete sie sich neben sie. Alopa streckte in einer bittenden Geste die Hand nach ihr aus. Ihr geöffneter Mund, aus dessen Winkeln unablässig Blut sickerte, formte sich nur zu einem einzigen Wort. „Bitte…!“

Erin presste hart die Lippen aufeinander, haderte mit sich, doch dann ergriff sie ihre Hand und drückte sie. Sooft hatte sie sich ihren Tod gewünscht. Hatte sich die schlimmsten Starfen ausgedacht, die sie ihr antun wollte und das einzige, was sie jetzt tun wollte, war, ihr beizustehen. Vergessen war der Hass und der Zorn, den sie auf sie hatte und hatte Mitleid platzgemacht. „Sie war ein Kind. Ein unschuldiges Kind, das von einem Dämon benutzt wurde. Sie trifft keine schuld!“, ging es ihr durch den Kopf und beugte sich über sie. Sanft schlang sie die Arme um sie und drückte Alopa an sich. Die sterbende zuckte etwas und weinte. Erin strich ihr tröstend durch das Haar. „Schhschhh…alles ist gut. Dir wird nichts mehr passieren. Es ist vorbei. Schlaf jetzt!“, sagte sie. Auch wenn dies der Körper einer erwachsenen Frau war, war ihr Geist dennoch der eines Kindes und Erin bemühte sich, sich nicht zusehr von dem Schmerz und der Angst, den Alopa in den letzten Minuten in ihrem Leben durchstehen musste übermannen zulassen. Alopa flüsterte noch etwas, dann schlossen sich ihre Augen und ihr Körper wurde schlaff.
 

Kaum das man sie sah, waren sie schon da und sahen sie mit neugierigen und unguten Vorstellungen in den Augen an. Erin schritt an der Spitze, trug den in abgenutzten Tüchern gewickelten Leichnam Alopas auf ihren Armen. Das Gesicht zu einer harten Maske. Esmeralda, Brian, Lex und Fay folgten ihr schweigend. Kaum sahen sie sie, rüsteten sich die meisten von ihnen mit Waffen und hielten sie ihnen drohend entgegen. Wollten sie erneut aus dem Dorf vertreiben. Erst als der Dorfältestete ihnen befahl, die Speere und Sicheln zusenken, taten sie es und ließen die Gruppe in das Dorf. Die Schwester Alopas trat vor und als sie ihre tote Schwester in den Armen der Fremden sah, kamen ihr die Tränen. Weinend und klagend eilte sie auf Erin zu. Zärtlich strich sie ihr mit den Fingern über sie Stirn, hauchte Küsse darauf. Erin übergab einem der Dörfler den Leichnam, sah der Frau nach und schüttelte den Kopf. Ihr war zum heulen zumute. „Es tut mir leid. Ich konnte sie nicht retten. Weder sie noch die Männer!“, sagte sie dann zu dem alten Mann. Dieser blickte traurig drein, nickte dann. „Ja, das habe ich mir schon gedacht. Aber nun sind wir alle in Sicherheit und die gepeinigte Seele Alopas hat endlich ihren Frieden gefunden. Alles hat nunmal seinen Preis!“, sagte er monoton und Erins Mund wurde zu einem weissen Strich. Alles hat seinen Preis. Welcher würde ihrer sein und oder welche würden noch folgen?

Der alte Mann merkte ihre dunklen Vorstellungen und legte eine Hand auf ihren Arm. „Mach dir keine Vorwürfe. Du hast getan, was getan werden muss. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch ein paar Tage hier ausruhen!“, bot er an. Erin schüttelte, auch wenn sie dankbar für dieses Angebot war, den Kopf. Je eher sie von hier fortkamen, desto besser. „Nein, wir möchten umgehend aufbrechen!“

Abhijat sah sie einen Moment froschend an, nickte aber dann.

„Gut, wenn Ihr es wünscht!“

Erin nickte. „Ja, ich wünsche es!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hidan_1975
2015-08-21T02:00:05+00:00 21.08.2015 04:00
Am Ende siegt doch immer das Gute,obwohl Erin/Eric selbst die helfende Hand Luzifer's sind.
Brian und Fam. find ich überaus gelungen in den beiden Teilen,muß dich loben.
Arme Alopa,eigentl. auch nur ein Helferlein der dunklen Seite.
Mal ehrlich :
DEINE STORY LIEBE ICH UND WERD SIE ÖFTER LESEN.



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