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Live! Don't think about tomorrow.

von

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Without a trace

Es war 8 Uhr morgens, als Dracos Wecker schrill klingelte. Murrend kuschelte er sich nochmals in die Decke. Es war einfach viel zu früh zum Aufstehen, doch sein Wecker sagte da leider etwas anderes. Seufzend setzte er sich auf und strich sich sein Haar glatt und mit einem Blick auf den anscheinend noch schlafenden Zabini Jungen (welcher immer eine halbe Stunde vor ihm aufwachte um ins Bad zu stürmen), wurde sein Verdacht bestätigt. Heute war der Tag, an dem er den Slytherin Erstklässlern die Schule zeigen musste, und das war immer sehr langwierig und vor allem anstrengend.

Draco stellte den Wecker aus und schwang seine Beine aus dem Bett um nur kurze Zeit danach ins Badezimmer zu verschwinden.
 

Kaltes Wasser prasselte nun auf den perfekten Körper hinab und Draco strich sich seufzend durch sein blondes, nasses Haar. Langsam wurde er wach und er genoss seine morgendliche Dusche. Gerade als der Slytherin begann seinen Oberkörper einzuseifen, vernahm er ein lautes Klopfen an der Badezimmertür. Er öffnete seine Augen und sein Gesichtsausdruck, schaltete von entspannt auf absolut genervt um. „Wer stört, verdammt?!“ schnarrte Draco in Richtung Tür, aber diese Frage war vollkommen unnötig, denn es konnte nur einer stören, nämlich Blaise Zabini, welcher sich mit ihm als einziger das Zimmer teilte.

„Ich bin’s, Blaise, was für eine blöde Frage!“, kam sogleich die entnervte Antwort von Zabini, „Ich hab den Wecker eigentlich für mich gestellt und nicht für dich!“

„Dann stell dir das nächste Mal deine Uhr ein und nicht meine!“, brachte Draco dem Zabini Erben entgegen und wusch sich das Duschgel vom Körper. Mann, der Typ machte auch nichts als Schwierigkeiten! Das Zusammenleben mit Zabini war nicht unbedingt leicht, aber alles war besser als mit Crabe und Goyle in einem Zimmer zu leben. In der fünften Klasse hatte Draco Zimmer getauscht, denn er wollte sich nicht länger mit den zwei Einfaltspinseln einen Raum teilen, denn das war ein Desaster. Zwar wurde ihm jeder Wunsch erfüllt und praktisch von den Augen abgelesen, aber wenn Goyle einmal zu Zwiebelchips rankam, dann konnte man nur noch aus dem Zimmer flüchten.

Dieses Problem hatte er bei Blaise Zabini jedoch zum Glück nicht. Das andere Problem das dieser jedoch hervor warf, waren seine ständigen Frauenbesuche und seine verdammte Eitelkeit. Eitelkeit an sich war ja nichts schlimmes, aber wenn zwei Jungs so pedant auf ihr Äußeres achteten, konnte das schon mal zu Streitsituationen führen. So in etwa wie jetzt:

„Komm schon, lass mich rein, ich muss meine Haare noch geelen! Und duschen muss ich auch noch, bevor die Stunde anfängt!“

Draco verzog seine Mundwinkeln zu einem schiefen grinsen und er konnte es sich nicht nehmen zu dieser Aussage etwas zurück zu geben. „Für was musst du dir deine Haare geelen? Und noch was, die Stunde fängt erst um 9 Uhr an, du hast also noch eine Viertelstunde Zeit!“ „Mach dich jetzt bloß nicht über mich lustig, ich will ja nicht erwähnen, wie du in deinen Ersten 2 Jahren in Hogwarts ausgesehen hast, Malfoy! Und noch hab ich eine halbe Stunde Zeit, dafür werde ich Sorgen!“, kam Blaise‘ Stimme aufgebracht von vor der Tür und er begann auf diese einzuhämmern.

„Ich sah ausgesprochen gut aus und hör auf an die Tür zu klopfen, verdammt!“, brachte Draco ihm aufbrausend entgegen und wusch nun auch die Spülung energisch aus seinem Haar. Er drehte das kalte Wasser ab und schnappte sich jeweils ein Handtuch für den Kopf und für seinen Körper. War ja nicht auszuhalten! Nirgends konnte er mal seine Ruhe haben und das ausgerechnet heute. Wie sollte er dann die Erstklässler ertragen, wenn er nicht halbwegs entspannt war?!

"...Bist du jetzt fertig?“, kam es fragend von dem Schwarzen, welcher keine Duschgeräusche mehr hörte, und Draco schüttelte nur den Kopf. Womit hatte er das den wieder verdient? Er wollte doch nur rechtzeitig fertig werden in der Früh und sich mal gemütlich duschen und das auch genießen und dann kam ihm dieser Zabini-Idiot in die Quere!

„Nein, noch lange nicht!“, murrte Draco in Richtung Tür und begann sich extra gemächlich abzutrocknen. Von ihm aus konnte Zabini doch vor der Tür versauern, er jedenfalls würde sich jetzt Zeit lassen. Mit dieser Einstellung stellte Draco sich vor den Spiegel und begutachtete kritisch sein Aussehen. Kein einziger Pickel, ebenmäßige Haut, edle Gesichtszüge, er war einfach perfekt!

Ein selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er begann sich bewusst langsam anzuziehen. Einerseits um seinen makellosen Körper zu begutachten und andererseits um Zabini noch ein wenig hin zu halten.

„Jetzt reicht‘s aber! Alohomora!!“, rief eine tiefe Stimme laut aus und die Tür sprang, gegen die Wand krachend, auf und ein wütender Blaise Zabini kam bei der Tür hinein. Draco zuckte unweigerlich zusammen. Welcher Kobold hatte ihn denn gebissen? War der echt nur so sauer, weil er solange im Bad war? Anscheinend war das wohl der Grund, den Zabini hatte sich keine 5 Zentimeter vor ihm mit grimmigem Gesichtsausdruck aufgebaut. „Du bist doch schon lange fertig, raus hier!“, wetterte der Schwarze los und deutete mit dem Zeigefinger in Richtung Tür. „Wer glaubst du denn, wer du bist, dass du mir was sagen kannst?!“, schnauzte der Blonde gleich zurück, denn sowas würde er sich nicht gefallen lassen von einem einfachen Idioten wie ihm!

„Ich bin jemand, der nach einer halben Stunde im Bad auf jeden Fall besser aussehen würde, als du!“, gab Blaise mit hoch gezogener Augenbraue zurück und drängte Draco grob vom Waschbecken weg. Der Blonde blickte entgeistert zu Blaise und zerrte ihn nun ebenfalls von seinem Lieblingsplatz. „Ich bin noch nicht fertig, also verzieh dich!“, giftete Draco den Schwarzen an und hoffte, dass dieser endlich verschwinden würde, doch dem war nicht so. Blaise begann Draco nun zu schubsen und wie sollte es anders sein, bekam er auch gleich eine nette Retourkutsche von Draco, welcher seinen Zauberstab gezückt hatte. Dieser wollte sich das nicht noch länger bieten lassen, und bevor Zabini auch nur seinen Zauberstab hervorziehen konnte, schrie Draco ihm auch schon:„Furunkulus!“ entgegen. Mit Genugtuung beobachtete der Malfoy Spross, wie sich auf Blaise‘ Wangen schon die ersten Pickel bildeten. Er konnte die Bestürzung in Blaise‘ Gesichtszügen lesen, vor allem als sich dieser ungläubig an die Wange fasste.

„Das...hast du jetzt nicht im Ernst getan?“

Er hatte das nicht nur Ernsthaft getan sondern auch noch mit der größten Genugtuung! Draco konnte sich bei dem jämmerlichen Anblick von Zabini ein fieses Auflachen nicht verkneifen. Mit einem frechen Grinsen schob er den immer noch perplexen Blaise, welcher mehr als nur besorgt war um sein makelloses Äußeres, beiseite und ging selbst zum Spiegel. Er flüsterte leise „Seresco“ und hielt seinen Zauberstab auf seine Haare gerichtet. Sie wurden trocken und lagen einfach nur perfekt, so wie es sein sollte. „JETZT bin ich fertig, Zabini.“, und mit diesen letzten Worten schritt er mit aller Gelassenheit aus dem Bad. Hätte Zabini noch eine Minute gewartet, wäre das alles nicht passiert, daran war Blaise nun selber schuld, aber so wie Draco ihn kannte, würde sich Blaise nicht vor die Tür trauen, so wie er jetzt aussah. Dafür war Zabini zu eitel, und diesen Schwachpunkt hatte der Blonde gekonnt ausgenutzt.

Mit schnellen Schritten ging er zu seinem Bett und nahm seine Umhängetasche auf, die vor dem Himmelbett stand. Ein Blick auf die Wanduhr verriet ihm, dass er nicht mehr lange Zeit hatte und so verließ er das Zimmer. Er hechtete die Wendeltreppe runter und kurz bevor er um die Biegung kam, begann er betont langsam und selbstsicher zu gehen. Im Gemeinschaftsraum standen sie dann auch schon, die Erstklässler. Alle nervös, aber bemüht sich nichts anmerken zu lassen. Draco entlockte dies nur ein leichtes Mundwinkel hochziehen, er konnte sich noch gut daran erinnern, als ihm damals das Schloss gezeigt wurde. Er war genauso gewesen, er hatte sich seine Unsicherheit nicht anmerken lassen und vom ersten Tag an, hatte er gelernt seine kalte Maske noch mehr auszubauen. Seine Maske, die eigentlich schon komplett verankert war an ihm, man konnte es schon gar nicht mehr als eine bezeichnen. Plötzlich erinnerte er sich wieder zurück, an die Zeit in der Hogwarts noch so weit entfernt schien.
 

Es war ein Samstagmorgen. Tautropfen glitzerten auf dem satten Grün der Gräser und Draco ging langsam über die Wiese zum mit Rosen geschmückten Pavillon, wo sein Vater ihn um 8 Uhr morgens erwartete, um ihm das beizubringen, was er brauchte für die Schule. Rechnen, das konnte er besonders gut, aber im Schreiben war er noch nicht so gut ausgebildet. Er erinnerte sich an gestern, als sein Vater ihm einen Satz ansagte: Stolz sollst du sein, stolz wie es sich für ein Reinblut geziemt.

Draco hatte es gestern so oft falsch geschrieben, dass sein Vater ihm mit seinem Stock eins auf die Finger gab. Er hatte mit ihm geschimpft und ihn als unnütz bezeichnet. Gestern hatte er die Tränen schwer zurückhalten müssen in der Gegenwart seines Vaters. Dieser hätte ihn doch nur wieder ausgelacht, weil er weinte. Heute würde er alles richtig machen, er wusste jetzt, wie man die Wörter schreiben musste, nur seine Schrift war nicht so perfekt, wie sie sein Vater erwartet hatte. Sie war krakelig und nicht geschwungen und nach rechts gezogen. Auch dafür hatte er gestern einen Hieb mit Vaters Stock auf die Finger und den Handrücken bekommen. Der Blonde blickte auf seine Finger, sie waren zum Glück nicht mehr rot, aber sie waren furchtbar dünn. Endlich war er beim Pavillon angekommen, wo sein Vater ihn mit strenger Miene erwartete. „Du bist spät, ich hab dir gesagt, du sollst nicht trödeln!“, kam eine spitze Bemerkung über die dünnen Lippen seines Vaters.

Draco blickte ein wenig verlegen auf die Seite, es tat ihm ja Leid, seinen Vater so zu verärgern, deshalb sagte er ihm: „Ja, Vater, ich hab mir Zeit gelassen. Das kommt nicht mehr vor.“

„Das will ich auch hoffen, und nun setz dich!“, sein Vater deutete auf einen Stuhl gegenüber von ihm. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs erschienen Pergamentrollen, Tinte und eine Feder. Draco setzte sich zögernd hin. Er würde heute wieder zwei Stunden schreiben und dann das geschriebene Lesen. Danach würde er eine Stunde rechnen und dann musste er sich schon vorbereiten für den Lunch. Draco zückte seine Feder, insgeheim fragte er sich, welchem Tier diese Feder ausgerupft wurde und er tauchte sie ins Tintenfässchen ein.

„Schreib: Stolz sollst du sein, stolz wie es einem Reinblut geziemt.

Kalt, kalt ist das Stichwort, so kann niemand deine Grundfestung erschüttern.

Und bedenke eines, mein Sohn, ich will nicht, dass du die Reinheit deiner Abstammung besudelst!

Hast du dir das gemerkt!“, es war keine Frage, es war schon mehr die Antwort auf seine Litanei. Er sollte es sich merken, sich das alles genau aufschreiben um es nie zu vergessen. Wie könnte er das auch jemals vergessen?

Draco bemühte sich mit dem Schreiben hinterher zu kommen, es war schwierig sich das alles auf einmal zu merken, als Vaters Spazierstock wieder im Takt auf die Tischkante klopfte. Der kleine Blonde schloss seine Augen, gleich würde sein Vater wieder schimpfen, wie scheußlich seine Schrift doch war, und das er viel zu langsam schrieb!
 

Draco schüttelte kurz den Kopf um seine Gedanken an die Vergangenheit los zu werden und begann gelangweilt die Formalitäten runter zu leiern. So wie er seinen kleinen Text, den er bei seinem Vater oft geschrieben hatte runter leiern konnte.

„Gut...Alle Erstklässler hier? Schön, ich bin Draco Malfoy und zeige euch heute Vormittag die Schule. Gibt’s noch Fragen?“ Ein Mädchen mit zwei blonden, geflochtenen Zöpfen meldete sich, anscheinend die Hermine „Schlammblut“ Granger Slytherins, den sie hielt ein Buch über die Geschichte Hogwarts fest umklammert in ihren Händen. „Ja, ich hab eine Frage, sie ist aber keine Erstklässlerin mehr, oder?“ und damit deutete das Mädchen auf eine Person, welche hinter der kleinen Menge stand. Draco folgte mit seinem Blick der Richtung, in der das Mädchen zeigte und er begann genervt aufzustöhnen, als er sah, wer dort stand. Das war doch alles nur ein schlechter Traum. Alles hatte er erwartet, wirklich alles! Was hatte er nur verbrochen? Dort stand sie, in der Ecke, halb verdeckt von einem grünen, schweren Vorhang. Sie hatte ihre Hände vor der Brust verschränkt und war in der Schulrobbe gekleidet, gerade machte sie mit ihrem Kaugummi eine Blase und ließ sie platzen. „Na, überrascht?“, gab sie gespielt lässig von sich und trat hinter dem Vorhang zur Gänze hervor. Sie hatte eine Augenbraue angehoben und Draco lachte gehässig auf. „Dein Versuch einen auf cool zu machen, scheitert bei mir kläglich, Zicke!“, rollte die passende Antwort sogleich von seinen Lippen und Spott machte sich in seiner Tonlage bemerkbar. Die würde sich bei ihm ihre Teufelshörner noch abstoßen, das konnte er gewiss schon sagen. Sie sollte sich bloß nicht mit ihm messen, den er wusste, dass er die Fäden in der Hand hielt. Jeder hier in Slytherin tanzte nach seiner Pfeife und sie würde es irgendwann nicht viel anders machen. Dafür würde er schon noch Sorgen, aber davor hatte er noch einige Wichtige Dinge zu erledigen. Ein Teil davon war, heute den Neuzugängen die Schule zu zeigen. Der andere Teil…nein, daran wollte der Blonde momentan nicht denken. Es schien noch alles so weit weg. Der alleinige Gedanke an dieses Vorhaben ließ ihm eine Gänsehaut den Rücken hinab kriechen, und er hatte gewusst, warum er es so tunlichst verdrängt hatte. Wiedermal machte er seinen Gedankengängen Platz für die Zukunft und für die Vergangenheit, eigentlich sollte er doch hier sein bei den Erstklässlern und nicht bei seinem Vater oder dem Dunklen Lord, und so beschloss er, der kleinen einfach zu antworten, dass würde ihn ein wenig ablenken. „Also, sie ist neu dazu gekommen und es würde mich nicht wundern, ihrem IQ nach zu urteilen, wenn sie Erstklässlerin wäre. Frage beantwortet?“ „Ja.“, kam es nur knapp von dem Blonden Mädchen und sie wandte sich schon zum Gehen um, so als würde sie die Gruppe von Zwergen anführen. Draco verzog nur missbilligend die Mundwinkel, und schob ein paar von den Knirpsen auf die Seite um ganz vorne zu stehen. Er hatte alle gut im Blick und begann mit der Erklärung, ohne die grantige Miene der Inderin zu beachten: „Gut, das ist der Slytherin Gemeinschaftsraum. Ich zeig euch noch Professor Snapes Büro und den Unterrichtsraum für das Fach Zaubertränke. Anschließend zeig ich euch den Rest.“

Mit diesen Worten drehte er sich zur kahlen Wand hin und legte seine Hand auf diese. Die Steinwand öffnete sich und er ging allen voran in den Gang hinaus. Als alle aus dem Gemeinschaftsraum raus gekommen waren, zählte er kurz nach, wie viele Neuzugänge hier waren, nur um gleich danach seine Führung fortzusetzen. Er bog nach rechts ab und es erstreckte sich ein schmaler, nach moder riechender Gang, auf einer Seite war der Eingang zum Zaubertränke Unterricht, auf der anderen Snapes Büro. Sonst gab es nichts Interessantes im Kerker, ausgenommen von der Schulküche, aus welcher Blaise immer Proviant mopste für die legendären Slytherin Partys. Gemeinsam mit den Erstklässlern ging Draco hinauf ins Erdgeschoss und in die Ersten 2 Etagen. Im 3. Stock passierte es dann. Draco war gerade dabei zu erklären, dass dieser Stock eigentlich verboten war, als er einen lauten Schrei hörte.

„Sie ist weg! Sie ist weg!“, konnte man von ganz hinten hören und ein kleines Mädchen schlug verzweifelnd die Hände über dem Kopf zusammen.

„Wer ist weg?“, kam die kühle Frage von Draco, welcher sich lässig gegen eine Steinsäule lehnte.

Das Mädchen, dass gerade erst aufgeschrien hatte, beantwortete seine Frage: „Keira ist weg, das Mädchen mit den blonden Zöpfen!“´

Genervt seufzte der Blonde auf. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Genau im 3. Stock musste eine Schülerin verschwinden und wieso um alles in der Welt war das keinem zuvor Aufgefallen?! Das würde ihm eine Menge Hauspunkte kosten und das schon am Ersten Tag. Er musste die Kleine finden, bevor das Publik wurde, dass er ein Mädchen bei der Schulführung verloren hatte.

„Also, bekommt jetzt mal alle keine Panik“, sagte Draco zu den Mädchen und Jungs, die sich schon suchend umblickten und alle angstvolle Gesichter machten, „Wir finden sie bestimmt gleich!“

„Was heißt hier wir? DU!“, kam es von ganz hinten und Draco erblickte die Inderin die ihm frech entgegen grinste. Am liebsten hätte er sich jetzt einen Klatscher von irgendwo her geschnappt und ihn ihr ins Gesicht geworfen, nur woher sollte er jetzt auf die Schnelle einen Klatscher auftreiben?

Er seufzte leise auf, verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und blickte in Richtung Decke, das machte er immer, wenn er nachdachte. Vielleicht wäre es eine gute Idee, die kleinen hier warten zu lassen, während er sich auf die Suche machte. Andererseits wollte er nicht alleine auf die Suche gehen, der 3.Stock war ja nicht umsonst verboten, und er wollte, sollte er entdeckt werden, nicht die komplette Verantwortung übernehmen müssen. Er brauchte einen Sündenbock! Er blickte wieder in die Runde, und da stand sie, angelehnt an der Mauer, ihre Fingernägel gelangweilt betrachtend. Sie würde mitkommen, er konnte die Schuld immer noch auf sie ummünzen, sollten sie entdeckt werden.
 

„Hey, indische Leitkuh!“, manche Schüler kicherten und ein hämisches Grinsen schlich sich für kurze Zeit auf sein Gesicht „Du kommst mit, das Mädchen suchen. Ihr anderen bleibt hier, und rührt euch ja nicht von der Stelle!“. Die Erstklässler nickten nur eingeschüchtert und die Inderin begann auf einmal ungehalten zu lachen.

„Was ist denn so lustig?!“, zischte Draco sie an, als er knapp vor ihr stehen blieb und sie hörte auch sofort auf zu kichern.

„Du hast mich Kuh genannt. Kühe sind heilig in meinem geliebten Land. Ich wusste ja gar nicht, dass wir schon so weit sind, dass du mich verehrst.“, meinte das braunhaarige Mädchen neckend und sie legte ihren Kopf schief. Was war denn das für eine billige Anmache? Darüber konnte man echt nur den Kopf schütteln, nicht noch so ein Pansy-Verschnitt! Genervt rollte Draco mit den Augen und deutete ihr nur, mit einem Kopfnicken, dass sie mit ihm mitkommen solle in Richtung Verbotener Korridor.

Schweigend gingen die beiden im düsteren und nur mit Fackeln beleuchteten Gang nebeneinander her. Draco hatte seine Hände tief in seine Hosentaschen eingesteckt und warf hie und da einen Blick in die verschiedensten Räume und Verwinkelungen des Korridors, doch das kleine Mädchen war nirgends zu finden, als sich der Korridor in drei verschiedene Richtungen spaltete. Da standen sie nun, und wussten nicht, welchen sie wählen sollten, geschweige denn, ob diese Verzweigungen auch wieder zusammenführten. Draco blickte in jeden Gang hinein, doch jeder sah anders aus und auf seine eigene Art und Weiße düster, kalt und bedrohlich. Der Malfoy-Spross entschied sich dann für den breiteren Gang, welcher nur spärlich beleuchtet war, doch dort hatte er Ausweichmöglichkeiten für den Fall, dass etwas hinter einer Tür lauern würde.

Nicht auf das Mädchen neben ihm achtend wählte er die Richtung und ließ sie dort stehen.

„Hey! Warte gefälligst auf mich!“, fauchte sie ihn an und stellte sich vor ihm in den Weg.

Natürlich giftete er zurück: „Geh mir aus dem Licht und such dir einen anderen Weg aus!“

„Das ist ja sehr schlau, wenn wir uns jetzt auch noch verlieren! Die Klugheit hast du wohl mit der Zauberstabspitze gegessen.“, gab sie schnippisch von sich, während sie sich umdrehte um dieselbe Richtung einzuschlagen wie Draco, welcher sich entschloss ihr einfach hinterher zu gehen.

Der Gang war unheimlich schlecht beleuchtet, jeder Schatten an der Wand wirkte bedrohlich und jedes noch so kleine Geräusch war Angsteinflößend. Hinter den verriegelten Holztüren konnte man seltsame Dinge hören und Draco lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er plötzlich einen markerschütternden Schrei hinter sich vernahm! So schnell er konnte drehte er sich um und auch die Inderin war zusammen gezuckt und zu ihm gelaufen.

„Das kam von der Tür dort! Das war bestimmt sie!“, sie deutete mit zittrigen Fingern auf ein Schmiedeeisernes Türchen und packte Dracos Handgelenk nur um ihn wenige Sekunden später zur Tür zu zerren. Draco war vollkommen perplex, fing sich jedoch schnell wieder.

„Lass mich los!“, zischte er sie an und entriss ihr seine Hand. War ja nicht auszuhalten mit solch einem hysterischen Weib! War ja sogar noch ärger als Pansy, das musste jemand erstmals schaffen!

Innerlich sich furchtbar aufregend stand er nun vor der Tür, wartend dass etwas geschehen würde.

Draco wusste nicht, was ihnen bevor stand, wenn er die Tür öffnen würde. Würde eine Chimära auf ihn zustürzen oder ein Mantikor ihn auf grausame Art und Weiße zerfleischen um ihn dann genüsslich zu verspeisen?

„Du gehst vor! Ich…geb dir Rückendeckung!“, brachte Draco so gefasst wie möglich hervor und wartete nur so darauf, dass sie endlich den Türknauf drehte, um die Tür zu öffnen.

Sie faltete zuvor ihre Hände zum Gebet und bat irgendeinen Gott namens Rama um seine Hilfe, Dracos Meinung nach vollkommen unnötig!

Langsam streckte die Braunhaarige ihre Hand aus, und blickte zu ihm zurück. Draco konnte nicht mehr als einfach nur stumm zu nicken und mit den Schultern zu zucken. Wenn es jemanden von ihnen beiden traf, dann sowieso sie, also brauchte er sich im Prinzip ja gar keine Sorgen mehr zu machen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, schaute er ihr zu, wie sie die Tür öffnete und ganz zaghaft hineinblickte. Draco jedoch hatte nichts Besseres zu tun als sie in den stockfinsteren Raum hinein zu schubsen. Ein lauter Schrei erfüllte die leeren Gänge!
 

To be continued...



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