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Kennenlernen

Draco x Harry
von

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Slugclub

„Ron ist so ein Idiot!“, sagte Hermine finster und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Harry nickte und versuchte einfühlsam auszusehen. Er wusste zwar nicht, was Ron getan hatte (es war irgendwas Dummes, da war Harry sich sicher), aber es war in solchen Situationen immer am klügsten, Hermine einfach zuzustimmen.
 

„Ich meine, so etwas sagt man doch nicht, oder?“, fuhr Hermine wütend fort. Harry nickte erneut. „Ich weiß ja, dass sein emotionales Verständnis in etwa genauso groß ist, wie seine Fähigkeiten einen ordentlichen Zaubertrank zu brauen, aber das war selbst für ihn extrem unsensibel.“ Sie hatte begonnen, wild mit den Händen zu gestikulieren. Tee schwappte über den Rand ihrer Tasse und Harry machte vorsichtshalber einen kleinen Schritt von ihr weg.
 

„Es war wirklich sehr taktlos, da hast du recht.“, stimmte Harry ihr zu und hatte immer noch keine Ahnung, worum es überhaupt ging. Er lies den Blick etwas durch den Raum wandern, während er einen Schluck von seinem Tee nahm. Er beobachtete Slughorn, der gerade noch mit McLaggen geredet hatte und jetzt hinüber zu Ginny, Neville und Melinda Bobbin ging, die sich in einer Ecke miteinander unterhielten.
 

Zu Rons großem Ärger, hatte Slughorn Neville dieses Jahr auch in den Slugclub eingeladen, ihn jedoch nicht. In den ersten zwei Wochen des neuen Schuljahres hatte Ron fast kein anderes Gesprächsthema gehabt, als die Ungerechtigkeit darüber, dass Neville eine Einladung erhalten hatte und er nicht und das obwohl er im letzten Jahr genauso gegen Voldemort gekämpft und sein Leben riskiert hatte. Doch trotz alldem konnte Slughorn sich nicht einmal seinen Namen merken. Harry verstand nicht, was Rons Problem war. Er wäre froh, wenn Slughorn seinen Namen nicht kennen würde und er sich diese langweiligen Treffen nicht jede Woche antun müsste.
 

„...immer das gleiche mit ihm. Ich dachte, er sei endlich etwas erwachsener geworden, aber da hab ich mich wohl geirrt.“ Hermine hatte sich nun richtig in Rage geredet und Harry nickte erneut. Denn wirklich, alles andere wäre in diesem Fall einfach nur dumm.
 

Er blickte erneut zu Ginny und den anderen hinüber. Als sie seinen Blick bemerkte lächelte sie und hob kurz die Hand. Harry erwiderte das Lächeln zögerlich. Ein Gutes hatte der Streit zwischen Ron und Hermine; sie waren zu beschäftigt mit sich selbst, um sich um Harry und dessen Liebesleben (oder den Mangel von eben jenem) zu kümmern. Harry fragte sich, ob es ihn zu einem schlechten Freund machte, dass er sich zumindest ein klein wenig über den Streit freute und hoffte, dass er noch etwas andauern würde. Vermutlich schon.
 

„Harry!“ Hermines wütende Stimme, gepaart mit einem Schlag gegen seinen Oberarm, rissen ihn aus seinen Gedanken.
 

„Autsch, Hermine!“, beschwerte sich Harry und rieb sich mürrisch die Stelle. Für ein Mädchen hatte sie wirklich einen kräftigen Schlag. Kein Wunder, dass Malfoy selbst zwei Monate nach dem berüchtigten Schlag im 3. Schuljahr noch leicht zusammengezuckt war, wenn er Hermine gesehen hatte. Das würde mit Sicherheit einen blauen Fleck geben.
 

Er blickte sie böse an. „Was soll das denn? Ich hab doch gar nichts gemacht.“ Harry stellte vorsichtig seinen Tee auf dem Tisch neben ihnen ab. Durch Hermines Schlag hatte er sowieso die Hälfte verschüttet. Hermine schnaubte.
 

„Es ist nicht sehr höflich, mich zu ignorieren, wenn ich mit dir rede.“, sagte sie und blickte ihn dabei finster an. Und gut, vielleicht hatte sie damit recht (er wusste schließlich immer noch nicht, worum es in dem Streit zwischen ihr und Ron ging), aber das war kein Grund, ihn zu verprügeln. Harry wusste allerdings, dass Hermines ohnehin schon nicht besonders langer Geduldsfaden in Situationen in denen sie emotional aufgewühlt war, noch kürzer wurde. Also war es vermutlich seine eigene Schuld, dass sie ihn geschlagen hatte.
 

„Nicht, dass ich es nicht unterstützen würde, dass du mit Ginny flirtest, aber im Moment würde ich es wirklich begrüßen, wenn du mir zuhören würdest.“, fuhr Hermine fort und verschränkte ihre Arme. Wann hatte sie ihren Tee abgestellt? Harry musste wirklich daran arbeiten, aufmerksamer zu sein. Und was war das überhaupt für eine Behauptung?
 

„Ich habe nicht mit Ginny geflirtet.“, sagte er und wirklich, Harry hatte zwar nicht sehr viel Ahnung von solchen Dingen, aber flirten sah definitiv anders aus. Oder? Ehrlich gesagt, hatte er keine Ahnung.
 

„Oh, bitte!“, sagte Hermine und blickte ihn dabei an, wie eine tadelnde Mutter ihren Sohn, der seine neue Hose beim Spielen dreckig gemacht hatte. Oder so, wie sie Ron und Harry immer anblickte, wenn diese über einen von Seamus' schmutzigen Witzen lachten (Seamus kannte erstaunlich viele davon. Harry und die Jungs hatten darüber gewettet, woher Seamus die ganzen Witze hatte. Ron war der Meinung, dass Seamus von Prostituierten irgendwo in London in einem Bordell großgezogen worden war (sie hatte Seamus' Mutter zwar alle schon kennengelernt, aber scheinbar spielte das hierbei keine Rolle), Dean sagte, dass Seamus sie aus dem Internet hatte („Inter-was?“, hatte Ron gefragt. „Hat das was mit Fischen zu tun?“), Neville glaubte, dass Seamus einen versauten Onkel hatte, der ihm die Witze erzählte und Harry war davon überzeugt, dass Seamus sich die Witze alle selbst ausdachte. Sie redeten hier schließlich von Seamus, da waren versaute Witze noch harmlos).
 

„Du hast ihr gerade eindeutige Blicke zugeworfen.“, sagte Hermine. „Hab ich nicht!“, erwiderte Harry nachdrücklich. Oder hatte er? Oh, Merlin, er war sowas von verloren!
 

„Oh doch, das hast du, Potter.“, sagte jemand hinter ihm und als Harry sich umdrehte, erblickte er Blaise Zabini. „Der Raum hat förmlich gebrannt vor Leidenschaft. Die Spannung war geradezu greifbar.“ Blaise lächelte und nickte Hermine zu, welche ihn leicht misstrauisch musterte (Harry wusste, dass sie nicht sicher war, ob er sich über sie lustig machte oder ob er es ernst meinte. Harry fragte sich das selbe).
 

Blaises Lächeln blieb unter Hermines kritischem Blick unverändert fröhlich und Hermines misstrauische Haltung entspannte sich. Sie erwiderte sein Lächeln (Harry würde wirklich gern wissen, wie Blaise das machte. Immer wenn er versuchte unschuldig und harmlos auszusehen, erhielt er einen Schlag auf den Hinterkopf für seine Bemühungen).
 

„Harry ist einfach ein hoffnungsloser Fall.“, sagte Hermine gutmütig. Ihre Stimmung hatte sich plötzlich komplett ins Gegenteil umgewandelt. „Hey!“, sagte er entrüstet. Hermine beachtete ihn gar nicht.
 

„Ich versuche ihn schon seit Wochen dazu zu überreden, mit Ginny zu reden, aber er will einfach nicht auf mich hören.“ Sie seufzte. Blaise lächelte verstehend. Harry fand, dass sie ruhig auch erwähnen könnte, dass „überreden“ bei ihr Freiheitsberaubung, Festhalten gegen den Will der betreffenden Parteien und durch Magie erzwungenen Körperkontakt beinhaltete. Aber so etwas verheimlichte sie natürlich.
 

„Manche Menschen muss man eben zu ihrem Glück zwingen.“, sagte Blaise weise. Hermine nickte aufgeregt. Harry war sich sicher, dass Blaise nicht die geringste Ahnung hatte was er da überhaupt erzählte. Er stimmte einfach nur zu, weil er Hermine nicht gegen sich aufbringen wollte. Harry hatte vollstes Verständnis dafür. Trotzdem fand er es nicht gut, dass sie sich jetzt beide gegen ihn wandten.
 

„Genau! Aber egal, was ich auch versuche, es funktioniert nicht.“, sagte Hermine und warf Harry einen vorwurfsvollen Blick zu. „Und anstatt dankbar für meine Bemühungen zu sein, ist er danach dann auch noch stinkig.“ Blaise nickte verstehend.
 

„Vielleicht liegt das daran, Hermine,“, sagte Harry wütend. „Dass ich deine Hilfe gar nicht will.“ Er verschränkte die Arme und fragte sich, warum sie diese Diskussion gerade jetzt im Slugclub und vor Blaise führen mussten.
 

„Wenn ich dir nicht helfe, dann wird das doch nie was.“, erwiderte Hermine und verschränkte ebenfalls die Arme. Harry stöhnte genervt auf. „Vielleicht will ich gar nicht, dass das was wird.“ Aus den Augenwinkeln sah er wie Blaise amüsiert zwischen ihnen hin und her blickte.
 

„Red doch keinen Unsinn.“, erwiderte Hermine aufgebracht. Harry hoffte, dass Slughorn nicht auf sie aufmerksam werden würde. Er hatte wirklich keine Lust, sich irgendeine Lüge für ihn auszudenken oder so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung. Eigentlich hatte er im Moment generell keine Lust, sich mit Slughorn zu unterhalten.
 

„Natürlich willst du das.“, sagte Hermine und Harry warf die Hände in die Luft und stöhnte erneut auf. „Ich gebs auf!“ Denn wirklich, was für eine Wahl hatte er denn? Er hatte keine Lust, sich jetzt mit Hermine zu streiten. Hermines Stimmung war sowieso schon schlecht genug und außerdem führte das ganze doch zu nichts.
 

„Kluge Entscheidung, Potter.“, sagte Blaise und legte Harry eine Hand auf die Schulter. „Man sollte sich nicht wehren, wenn eine Frau einem helfen will.“ Er lächelte. Harry fragte sich, ob es für ein Gespräch mit Blaise normal war, dass man das Bedürfnis hatte, ihm etwas hartes gegen den Kopf zu werfen.
 

Hermine nickte zustimmend und lächelte zufrieden. Harry vermisste die Zeiten, als Slytherins und Gryffindors sich noch gehasst hatte. „Apropos helfen,“, sagte Blaise plötzlich. „Ich wollte mit dir noch über die Sache heute morgen beim Frühstück reden, Potter.“, fuhr er fort und Harrys Miene verfinsterte sich augenblicklich.
 

„Falls du hier bist, um dich in Malfoys Namen zu entschuldigen, dann kannst du dir die Mühe sparen.“ Er verschränkte erneut die Arme und beobachtete, wie Hermines Gesicht erneut diesen missbilligenden Ausdruck annahm, bei welchem sie ihre Lieppen aufeinander presste und der Harry immer unangenehm an McGonagall erinnerte.
 

„Oh, bitte!“, sagte Blaise und lachte. „Wir reden hier von Draco. Bevor dem eine Entschuldigung über die Lippen kommt, erzählt er lieber seinen Eltern, er hätte vor eine Halbriesin zu heiraten und mit ihr ein Mugglebaby zu adoptieren.“
 

Harry und Hermine sagten nichts. Harry, weil er damit beschäftigt war, das mentale Bild von Malfoy und Madam Maxime (sie war die einzige Halbriesin, die Harry kannte) wie sie sich gerade küssten, aus seinem Kopf zu kriegen und Hermine, weil sie vermutlich gerade überlegte, ob es einer Halbriesin und einem Zauberer rechtlich erlaubt war, ein Mugglebaby zu adoptieren und wenn nicht, warum nicht? Und dass sie am besten sofort eine Organisation gründen sollte, die für diese Rechte kämpfte.
 

Zumindest schloss Harry das aus ihrem Gesichtsausdruck. „Das macht überhaupt keinen Sinn.“, murmelte er und wusste dabei nicht, ob er Hermines Organisation oder Blaises Aussage meinte. Zur Antwort zuckte Blaise mit den Schultern. „Ich wollte fragen, ob du schon eine Antwort an Dracos Mutter geschickt hast?“
 

Blaise blickte ihn gespannt an und auch Hermine schien ihre Gedanken bezüglich Mugglebaby Adoptionen durch Halbriesinnen, die mit Zauberern verheiratet waren (und warum sah Harry erneut Malfoy mit Madam Maxime, die ein Baby im Arm hielten und sich glücklich anlächelten, vor seinem inneren Auge? Er erschauderte.) für den Moment zu vergessen und blickte Harry milde interessiert an.
 

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, bisher noch nicht.“ Eigentlich wusste er selbst nicht genau, warum er seine Absage nicht schon abgeschickt hatte. Er hatte gleich in Geschichte der Zauberei seine höfliche Absage an Mrs. Malfoy geschrieben und war fest entschlossen gewesen, noch vor dem Mittagessen in die Eulerei zu gehen und diese abzuschicken, aber irgendetwas hatte ihn zögern lassen. Harry konnte sich nicht erklären, was es war und das frustrierte ihn, was ihn wiederum wütend machte, was ihn dann wieder frustrierte, weil er nicht wusste, warum er so wütend war und dann hatte Harry einfach aufgehört darüber nachzudenken, weil er von der ganzen Sache Kopfschmerzen bekommen und seinen Appetit verloren hatte.
 

Blaise lächelte erleichtert. „Sehr gut.“ Harry hatte keine Ahnung, was daran gut sein sollte. Seine Gefühle reichten von Wut, über Frustration, bis hin zu psychischen Schmerzen, aber gut fühlte er sich sicher nicht. Und sehr gut schon gar nicht.
 

„Sag nicht ab.“, sagte Blaise und blickte Harry ernst an. „Und warum nicht?“, fragte dieser wütend. „Malfoy hat mehr als deutlich gemacht, dass er mich auf seiner tollen Weihnachtsfeier nicht sehen will.“ Harry erwiderte Blaises Blick trotzig. „Ich werde sicher niemandem meine Gesellschaft aufzwingen.“ So verzweifelt war er nun wirklich nicht. Harry wusste, wann er nicht erwünscht war. Und in diesem Fall war er es offensichtlich nicht.
 

„Red keinen Unsinn, Harry.“, mischte sich Hermine ein. „Hier geht es nicht um Malfoy, sondern um seine Mutter.“ Hermine blickte ihn tadelnd an. „Die Einladung war von ihr und ich finde, du solltest hingehen.“
 

Harry schnaubte und schüttelte den Kopf. „Vergiss es, Hermine.“, sagte er. „Malfoy war von der bloßen Vorstellung angewidert, dass ich bei ihm zu Hause auftauchen könnte. Glaubst du, ich tu mir freiwillig einen ganzen Abend lang seine verächtlichen Blicke und beleidigenden Kommentar an? Mrs. Malfoy hin oder her, ich zwinge sicher niemandem meine Gesellschaft auf. Erst recht nicht an Weihnachten.“ Harry verschränkte abwehrend die Arme und spürte erneut dieses frustrierende Gefühl von verletztem Stolz in sich aufsteigen (und ja, es war sein Stolz, der verletzt war und nichts anderes. Ganz sicher).
 

„Wann kommst du endlich über deine kindische Feindschaft mit Malfoy hinweg?“, fragte Hermine frustriert. „Benehmt euch endlich wie Erwachsene und hört auf, euch bei jeder Gelegenheit wie kleine Kinder zu streiten.“
 

„Kindische Feindschaft? Wenigstens hab ich ihm noch nie mit der Faust ins Gesicht geschlagen.“, erwiderte Harry wütend. „Das war vor fünf Jahren und es war ein Ausnahmezustand. Außerdem hatte er es verdient.“ Trotz ihrer hitzigen Worte, wurde Hermine leicht rot. Harry wusste, dass es unfair gewesen war, davon anzufangen. Hermine war dieses Ereignis selbst nach fünf Jahren noch unangenehm und sie sprach nicht gern darüber, dass sie einmal so sehr die Kontrolle über sich verloren hatte, dass sie sogar jemandem körperlich weh getan hatte.
 

Harry wollte gerade ansetzen, um etwas zu erwidern, als er von Blaise unterbrochen wurde. „Moment, moment.“ Den Blick, mit dem er Harry ansah, während er das sagte, konnte dieser nicht richtig zuordnen.
 

„Hab ich das jetzt richtig verstanden?“, sagte er langsam. „Du willst nur nicht zur Weihnachtsfeier der Malfoys, weil du denkst, dass Draco dich an Weihnachten nicht bei sich zu Hause sehen will?“

Harry nickte. Das war zwar etwas banal ausgedrückt und hörte sich, wenn man es so sagte, wirklich etwas kindisch an, aber im Grunde genommen war es genau das.
 

Blaise sah aus, als hätte er soeben den Glauben an die komplette Menschheit verloren. „Unglaublich. Einfach unglaublich.“, murmelte er und schloss dabei die Augen. Harry wusste nicht, was plötzlich los war. Er hatte das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Selbst wenn der Grund, warum er nicht zur Weihnachtsfeier der Malfoys gehen wollte, etwas unreif war, unglaublich war es ja wohl kaum.
 

Harry blickte hinüber zu Hermine. Diese sah ebenfalls so aus, als könne sie nicht ganz folgen. Also war er wenigstens nicht der einzige. Blaise öffnete die Augen wieder und schien innerlich einen Entschluss gefasst zu haben.
 

„Also zuerst einmal,“, begann er und hörte sich dabei irgendwie leicht frustriert an. „Du und Draco? Das perfekte Traumpaar. Ich meine, bisher dachte ich immer, Draco sei der einzige, der so ein Maß an Ahnungslosigkeit und blühender Fantasie vereinen kann und dann die absurdesten Theorien entwickelt, aber du, lieber Potter, stehst ihm in der Hinsicht in nichts nach. Gratulation.“
 

Blaise nickte und Harry wusste immer noch nicht, was los war. Irgendwie hatte Blaise ihn gerade beleidigt und ihm zu etwas gratuliert. Und was hatte es mit dem Traumpaar auf sich? „Was?“, fragte Harry verwirrt. Blaise ignorierte ihn.
 

„Und zweitens, bei Merlin, komm zu der verdammten Weihnachtsfeier.“ Blaise warf frustriert die Hände in die Luft und Harry fragte sich, ob eine Tasse Tee helfen würde, um Blaises Nerven wieder etwas zu beruhigen.
 

„Und warum sollte ich das tun?“, fragte Harry. „Der Anblick meines Gesichtes würde Malfoy doch den ganzen Abend versauen.“ Er konnte sehen, wie Hermine die Augen verdrehte. „Oh, bei Merlin,“, begann Blaise frustriert. „Weißt du was, Potter? Vergiss es.“ Blaise schüttelte den Kopf und sah aus wie ein Mann, der am Ende seiner Weisheit war.
 

„Ich werd zu dem Thema nur noch eins sagen,“ Er blickte Harry ernst an und Harry wurde das Gefühl immer noch nicht los, dass er irgendetwas wichtiges nicht mitbekommen hatte. „Bevor du deine Absage abschickst, denk nochmal genau darüber nach. Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass das ganze ein Missverständnis ist. Du und Draco, ihr seid wirklich Idioten.“
 

Mit diesen Worte drehte er sich um und gab Harry nicht einmal die Chance, etwas darauf zu erwidern. Er hörte Blaise noch kopfschüttelnd ein „unglaublich“ murmeln, während er weg ging. „Das“, sagte Harry, während er Blaises Rücken anstarrte. „War wirklich merkwürdig.“
 

Hermine nickte und blickte Blaise ebenfalls hinterher. Sie hatte ihren nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, den Harry nur all zu gut kannte. Es war genau der Gesichtsausdruck, denn sie immer dann bekam, wenn sie eine besonders schwere Arithmantikaufgabe vor sich hatte und noch nicht so recht wusste, wo genau sie ansetzen musste, um sie zu lösen. Harry ahnte nichts gutes.
 

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Lieblingsjahreszeit?
 

Eindeutig Winter. Egal wie hässlich die Welt ist, wenn es schneit, sieht alles gleich viel freundlicher aus. Außerdem hasse ich die erdrückenden Hitzewellen im Sommer.
 

Ziemlich tiefsinnig für einen wie dich.

Ich mag den Sommer lieber. Man kann den ganzen Tag draußen bleiben, ohne dabei Gefahr zu laufen zu erfrieren oder sich eine Lungenentzündung zu holen. Außerdem sind die Tage länger, weswegen man länger draußen bleiben kann als im Winter. Als ich noch bei meinen Verwandten gewohnt hab, hat mich eigentlich nichts anderes interessiert, als so wenig Zeit wie möglich in ihrer Nähe zu verbringen. Also eindeutig Sommer.
 

Ich bin oft tiefsinnig, das merkt nur fast nie jemand.

Hört sich wirklich nach einer fröhlichen Kindheit an.
 

Du hast ja keine Ahnung...
 

Offensichtlich nicht, nein.

Lieblingsessen?
 

Pfannkuchen. Deins?

Übrigens, meine zwei besten Freunde streiten sich gerade, also werde ich vorerst mal meine Ruhe vor weiteren Verkupplungsversuchen haben.
 

Schokoladenpudding. Eigentlich alles, was Zucker enthält, wirklich.

Glückwunsch. Versuch den Streit noch etwas anzustacheln, damit er länger anhält.
 

Du hast eine Schwäche für Süßigkeiten? Nimms mir nicht übel, aber du bist nicht gerade jemand, der den Eindruck macht, als wäre er ein Zuckerjunkie.

Nein, so etwas kann ich nicht machen. Mein Gewissen würde das nicht zulassen. Ich bin mir sicher, morgen um diese Zeit haben sie sich wieder vertragen. Das gibt mir insgesamt ungefähr zwei Tage Ruhe.
 

Hier ist noch eine weitere Sache, an der du neben deinen Kommunikationsfähigkeiten und Beweisführungen arbeiten musst; deine Tendenz mich zu beurteilen, ohne mich richtig zu kennen. Kannst du mir mal sagen, wie Leute sich Verhalten, die eine Schwäche für Süßigkeiten haben? Auf die Erklärung bin ich jetzt wirklich mal gespannt.

Du bist eindeutig ein Gryffindor. Nur die haben Hemmungen, ihre Freunde zu manipulieren, selbst wenn es zu ihrem Vorteil wäre.
 

Schon gut, tut mir Leid. Ich werde in Zukunft versuchen, dich nicht mehr vorschnell zu beurteilen. Fröhlicher? Nicht so zynisch und mürrisch? Was machst du mit den ganzen Glückshormonen, die durch den Zucker in deinem Körper entstehen?

Soviel zum Thema Vorurteile. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein Slytherin mit Gewissen.
 

So viele Glückshormone könnte mein Körper gar nicht produzieren, damit ich das Maß an Dummheit, das die Leute an den Tag legen, glücklich ignorieren könnte.

Bist du etwa kein Gryffindor? So etwas wie einen Slytherin mit Gewissen gibt es nicht.
 

Deine Weltanschauung ist wirklich zu düster. Hast du schon mal daran gedacht, ein Instrument zu erlernen? Ich hab gehört, Musik hilft gegen schlechte Laune und Depressionen.

...
 

Ich habe keine Depressionen und ich spiele Klavier. Zwar nicht so gut, aber Mutter war der Meinung es gehöre zu einer ordentlichen Erziehung dazu.

Das ist all die Zustimmung die ich brauche. Ich hab gewonnen. Was kriege ich jetzt?
 

Wow. Zucker und Musik und du gehst trotzdem mürrisch durchs Leben. Es tut mir Leid, dir das sagen zu müssen, aber die schlechte Laune scheint ein Teil deines Charakters zu sein.

Wer hat gesagt, dass du was dafür kriegst?
 

Die schlechte Laune ist Teil meines Charmes. Die Leute lieben mich dafür.

Was war der Sinn dieses ganzen Spiels, wenn am Ende nicht mal was dabei herausspringt?
 

Ich glaube wirklich nicht, dass das wahr ist...

... Du musst ein Slytherin sein. Nur die verstehen das Konzept eines Spiels nicht, bei dem am Ende niemand etwas bekommt.
 

Offensichtlich. Ein Spiel, bei dem der Gewinner nichts bekommt, ist auch vollkommen nutzlos. Das ist, als würde man ein Quidditchtunier veranstalten und am Ende jedem Team einen Pokal für die Teilnahme überreichen. Verschwendete Zeit eben.
 

...

Ja, jetzt kann ich es deutlich sehen. Du bist eindeutig ein Slytherin...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-07-24T16:42:17+00:00 24.07.2011 18:42

Also ich liebe diese Ff ^__^
Sie ist fantastisch geschrieben (vor allem auch sehr witzig zwischendurch), Blaise ist ein wirklich genialer Charakter, die Story ist wirklich sehr interessant und macht neugierig (ich bin so gespannt ob Harry zu der Weihnachtsfeier geht und was dann dort geschieht) und die Sache mit dem Pergament...g e n i a l - ich finde es kann noch ne Weile so anonym weiter gehen...so kann ich mir weiter beim Lesen einen abgrinsen *g* *fav*
Von: abgemeldet
2011-06-04T14:28:37+00:00 04.06.2011 16:28
Also das einzige, das mich diesmal wirklich gestört hat, ist, dass du noch immer Punkte am Ende einer wörtlichen Rede verwendest, obwohl der Satz weitergeht. Und irgendwo hast du einmal "Lieppe" geschrieben, das war nicht so schön, aber vermutlich nur ein Tippfehler, weil du es wenige Zeilen später wieder richtig geschrieben hast.
Die restlichen, wenigen Rechtschreibfehler, die ich noch entdeckt habe, sind eigentlich nicht wirklich tragisch.

Ansonsten: Schönes Kapitel! Schade, dass Draco nicht persönlich darin aufgetaucht ist, aber die Szene mit Blaise fand ich so köstlich, das hat die Tatsache eines fehlenden Dracos wieder wettgemacht. :D Ich beginne, deinen Blaise sehr, sehr, sehr zu mögen :3
Ich fands auch echt super, wie du das Kapitel abgeschlossen hast - also mit den Gespräch zwischen Harry und Draco. Ich finde die Idee nach wie vor echt originell und bin wirklich sehr gespannt, was du noch daraus machst! :)


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