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Azrael

Pfad eines Dämonen
von

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Ein Erwachen mit Schrecken

Heute
 


 

Tok, tok, tok

„Los Lillith! Steh auf! Es hat geklopft. Zack, zack!“

Ich geh ja schon! Reg dich ab!“

Es ist mitten in der Nacht. Lillith schwankt schlaftrunken durch ihre Gemächer in Richtung Tür.

„Wer klopft bitte mitten in der Nacht hier an? Soll das ein Scherz sein?“

Tok, tok

„Ich komm ja schon! Was ist das für ein Geräusch? Babygeschrei?“

Lillith ist alarmiert und lauscht. Die Schreie sind definitiv die eines Babys, jedoch nicht die Azraels. Nein. Sie kommen von außerhalb.

**Oje**

Lillith hat eine üble Vorahnung und spürt wie sich beim Gedanken daran ihre Nackenhaare sträuben. Ihre Schritte beschleunigen sich unbewusst.

Sie öffnet die Tür –

Nichts!

Es ist niemand zu sehen. Alles ist ruhig. Gerade will sie sich wieder umdrehen als das Geschrei von neuem beginnt. Zu ihren Füßen liegt, eingewickelt in ein dünnes Laken, ein Baby. Es schreit herzzerreißend.

„Wer bist du denn? Wo ist deine Mama?“

Erneut lässt sie ihren Blick umherschweifen und meint kurz einen davon huschenden Schatten zu sehen.

„Seltsam … Nanu?“

Ein Zettel, der ein Stück weit aus dem Laken ragt erweckt ihre Neugier und zwingt sie zu lesen.
 

**An Lillith, Herrin unserer Welt …

Dies ist Soto, Sohn des stolzen Kriegers Haku. Ich hoffe der Name kommt ihnen bekannt vor. Er begleitete Akeela, ihren Sohn, in das Reich der Engel.

Sie wissen ja wie die Geschichte ausging.

Vor einiger Zeit nahm sich Haku das Leben, nachdem Lucifer ihm dieses ruinierte, als er auf unserer Hochzeit versuchte ihm Akeelas Tod in die Schuhe zu schieben!

Wissen sie was? Er glaubte sogar, dass es so war!

Doch wir beide kennen die Wahrheit. Nicht wahr?

Ich möchte mit Ihrer Hilfe Hakus letzten Wunsch erfüllen. Er wollte, dass Soto ein schönes Leben haben und versorgt würde.

Sie sind eine Gute Mutter. Ich weiß es.

Passen Sie bitte auf ihn auf.

Vitani
 

P.S. Sollte er jemals herausfinden, dass Sie nicht seine leiblichen Eltern sind, richten Sie ihm bitte aus:

Wir sind an einem besseren Ort.**
 


 


 

Lillith ist sprachlos. Sie hörte zwar von dem Vorfall damals doch wusste sie nicht dass Lucifer die Schuld an der Tragödie trug. Sie selbst war nicht anwesend. Nein. Sie war beschäftigt gewesen mit den Vorbereitungen für die Geburt Azraels und dem Einrichten des Kinderzimmers.

**Also bist du für Hakus Tod verantwortlich, Lucifer**

Betrübt sieht sie das Baby an und traut ihren Augen nicht. Er lacht!

Lillith´ Blick wird weich und ein Lächeln umspielt ihre Lippen. Ihr Herz wurde soeben im Sturm erobert. Liebevoll küsst sie die weiche Stirn ihres Adoptivsohnes.

„Du wirst ein guter Sohn sein, Soto.“

Dann stillt sie ihn.

„Wenn ich schon einmal dabei bin kann ich dir ja auch gleich etwas abgeben.“

Den Zettel steckt sie in die Brusttasche ihres Nachthemdes und geht ins Haus zurück.
 


 

Bevor Unklarheiten auftreten wie Dämonen und Engel trotz ihrer Flügel Kleider, Hemden und Ähnliches tragen können:

Sie ziehen die Klamotten von vorne an wie einen Ärztekittel und ziehen den Reißverschluss hinten am Rücken zu. Die gesamte Schultepartie ist weit ausgeschnitten.

Zudem haben die Hosen und Kleider der Dämonen Schlitze hinten für ihre Schweife.
 


 

Sanft legt Lillith den kleinen Soto in die Wiege zu Azrael und streicht liebevoll über die Wangen beider.

**Wie soll ich das nur Lucifer beibringen?**
 

„LILLITH!“

Schon weiß er es.

Sie springt förmlich aus dem Bett und flitzt ins Kinderzimmer. Wutschnaubend steht ihr Gatte neben der Wiege und zeigt auf Soto.

„Wie kommt der hierher? Ein Hosenscheißer reicht doch! Oder etwa nicht?!“

„Es ist eine lange Geschichte … Er …“

„Dann fass dich gefälligst kurz!“

Seine glutroten Augen sind voller Abscheu und Ekel.

„Er lag gestern Nacht vor der Tür. Keine Eltern, keine Nachricht. Was hätte ich tun sollen? Ihn draußen verrotten lassen?!“

„JA!“

Hast du noch alle Tassen im Schrank, du Idiot? Er wurde in meine Obhut gegeben, also werde ich ihn auch bei mir behalten! Es ist meine Entscheidung, basta!“

Er begegnet ihrem entschlossenen Blick und knurrt mürrisch. Dann seufzt er.

„Mach doch was du willst. Aber verlange nicht von mir, dass ich ihn als meinen Sohn akzeptiere. Mich interessiert nur Azrael!“

„Du kümmerst dich doch nicht um ihn, fauler Sack!“

„Miese …“

Mürrisch verlässt er das Kinderzimmer und verschwindet nach draußen.

Lillith atmet tief durch und wendet sich der Wiege zu.

„Hast du gehört Soto? Ab jetzt gehörst du zur Familie!“

Soto lacht als hätte er verstanden und nuckelt am Daumen.

„Wie süß er doch ist.“
 


 

**Haku, Vitani,

ich erfülle euren letzten Wunsch. Soto wird es an nichts fehlen.

Überlasst alles weitere mir.**
 


 


 


 


 

Inzwischen, in einem anderen Teil der Unterwelt …

Vitani steht schweigend an dem Ort an dem Haku einst beigesetzt wurde:

Der Ort an dem er ihr einen Antrag machte.

Sie steht vor seinem Grabstein und lächelt.

„Ich habe es geschafft Haku. Dein letzter Wunsch wurde endlich erfüllt.

Soto ist in guten Händen.“

Sie kniet nieder und zieht ein Messer, setzt die Klinge an ihr Handgelenk.

Vitani spürt einen kurzen, heftigen Schmerz. Doch schon nach wenigen Sekunden verebbt er und weicht etwas anderem. Glückseeligkeit.

Leise gleitet sie hinab in die liebevolle Umarmung ewiger Finsternis.

**Ich komme zu dir Liebster**



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