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How should I tell you?

(Saku x Ino)
von

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Mädchen VS Werkzeugkasten

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es nicht unbedingt wärmer im Haus. Wie schade das der Hausmeister erst morgen mal nach der Heizung sehen kann. Unbedingt miese Laune habe ich deshalb aber trotzdem nicht.

Nachdem es uns gestern nicht gelungen ist Informationen über den Roboterbausatz zu finden, wollen wir es heute einfach so versuchen. Dabei freue ich mich natürlich nicht auf das Werken selbst, sondern eher darauf die Blonde wieder zu sehen.

Doch so froh ich auch darüber bin sie heute nicht wieder mit zig Verehrern teilen zu müssen, so nervös bin ich auch. Zum einen, weil mein Pokerface in ihrer Nähe mittlerweile zu bröckeln beginnt, zum anderen weil sich heute wohl herausstellen wird, das ich keine Ahnung von dem Roboterprojekt habe.

Da ich recht früh aufgestanden bin, bin ich auch schon sehr früh angezogen und ausgehfertig.

Kaum will ich mich für einen Moment ins Wohnzimmer setzten, da hat meine Mutter mich auch schon entdeckt. „Sakura!“, ruft sie mich.

Kurz streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht, dann begebe ich mich zur Küchentür und spähe in den Raum. „Was ist denn?“

Sie reicht mir mit einem herzlichen Lächeln einen Zettel und 50€ „Sei doch so nett und geh eben einkaufen. Der Kühlschrank ist fast leer. Was wir brauchen steht auf dem Zettel.“

Genervt verdrehe ich die Augen. So war das jetzt eigentlich nicht geplant. Eigentlich wollte ich noch ein wenig chillen. Außerdem kommt Ino in etwa eineinhalb Stunden und ich wollte mein Zimmer noch aufgeräumt haben. Aber daraus wird wohl nichts mehr.

Da ich weiß wie schnell meine Mutter beleidigt ist, widerspreche ich nicht und mache mich lieber direkt auf den Weg zum Supermarkt.

Draußen hat es schon wieder geschneit. Diesmal liegen bestimmt 30 oder 40 Zentimeter Schnee. Wie sehr ich den Winter doch hasse. Als wenn es nicht schon reichen würde das es Zuhause derzeit eisekalt ist!

Ich beeile mich also den Supermarkt zu erreichen. Zu meinem Erstaunen stehen vor dem Laden kaum noch Einkaufswagen. Das Glück ist heute jedoch auf meiner Seite und so kann ich mir den viert letzten Wagen schnappen.

Der Supermarkt ist wirklich restlos überfüllt. Was ist denn hier los? Weihnachten ist doch noch gar nicht. Trotzdem sieht es fast so aus, als würde die Bevölkerung gerade mal wieder mit Hamsterkäufen beginnen.

Zuerst wird mal die Obstabteilung besucht. Einige Äpfel und Kiwis landen im Einkaufswagen. Dann zupft plötzlich eine alte Oma am Ärmel meiner Jacke. Ich blicke sie fragend an. „Entschuldigen Sie Fräulein, aber könnten Sie mir mal bitte die Birnen wiegen. Ich hab so schlechte Augen.“ Sie kratzt sich verlegen am Hinterkopf und reicht mir eine Plastiktüte mit Birnen darin. Dann deutet sie auf die Wage, auf der viele Tasten mit kleinen Zahlen und den dazugehörigen Obst und Gemüsesorten abgebildet sind. „Aber natürlich.“, antworte ich freundlich und tue ihr den kleinen Gefallen.

Irgendwann habe auch ich alles gefunden was wir brauchen, stehe eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse an und mache mich dann auf den Heimweg.

//Gleich wird sie merken, das du sie in der Schule angelogen hast.//, macht meine innere Stimme mir plötzlich wieder ein schlechtes Gewissen. Ich hoffe nur das der Zufall mir hilft diesen dämlichen Roboter zusammen zu schrauben.

Kaum sind alle Einkäufe eingeräumt, da schellt es auch schon an der Tür. Die Zeit ist verdammt schnell vergangen.

Schon auf dem Weg zur Tür beginnt mein Herz wieder zu rasen. Diesmal nehme ich mir aber fest vor nicht schon wieder zu stottern.

Als ich die Tür geöffnet habe, umarme ich meine beste Freundin zur Begrüßung kurz und lasse sie dann ins Haus. Die Blonde hängt ihren Mantel an die Garderobe und ich stelle fest, das sie diesmal kein Shirt sondern einen Pulli trägt. „Na bei dir ist es ja nicht unbedingt wärmer geworden.“, grinste die Yamanaka mich an. Und schon ist sie auf dem Weg ins Wohnzimmer um auch meine Mutter zu begrüßen.

Mom ist gerade mit dem Kochen fertig geworden. Perfektes Timing also. Heute gibt es statt einer Steinkohlepizza Spaghetti Carbonara. Eine wesentlich bessere Alternative, wenn ich da an gestern denke.

Nach dem Essen begeben wir uns hoch in mein Zimmer. Den Bausatz des Roboters habe ich schon hochgetragen.

„Wir müssen die Werkzeuge noch holen.“, fällt mir ein, als wir gerade mein Zimmer erreicht haben. „Nicht schon wieder Treppen rennen.“, beschwert Ino sich, folgt mir dann jedoch.

So gehen wir nun also in den Keller und durchsuchen die Schränke nach Werkzeugen. „Ich glaube hier sollte ich auch mal wieder Staubwischen.“, stelle ich murrend fest.

Ino blickt mich einen Moment an, dann bricht sie in schallendes Gelächter aus. „Du hast ne Staubflocke auf der Stirn!“ War ja klar das sie sich wieder über meine Stirn amüsieren würde. Jedem anderen hätte ich das jetzt vermutlich übel genommen, doch bei der Yamanaka weiß ich, das sie es nicht böse meint. Meinen Spitznamen habe ich schon seit dem Kindergarten weg.

Die Blonde pflückt den Staub von mir, pustet einige weitere Staubflocken von meinem Kopf und scheint sich immer noch köstlich zu amüsieren.

Einerseits ist es wieder so eine Situation in der wir uns beide halb tot lachen, doch wieder ist da dieser bittere Beigeschmack. Ihre Nähe bedeutet für meine Wangen wieder so viel wie einen leicht rötlichen Ton anzunehmen. Das Wissen wie hoffnungslos das alles doch ist, macht es nicht viel besser. Ob die Blondine es nun bemerkt hat oder nicht, sie geht nicht weiter darauf ein.

Manchmal glaube ich, das sie sehr wohl weiß was los ist. In ihren Augen spiegeln sich die meisten Gefühle wieder und manchmal meine ich so etwas wissendes, Trauriges darin zu sehen. Ein anderes Mal gibt sie sich allerdings so fröhlich und sorglos, das ich mich wieder frage ob sie sich meinem Problem wirklich bewusst ist. Entweder ist sie eine verdammt gute Schauspielerin, oder sie ist wirklich so gutgläubig und naiv.

ENDLICH öffne ich dann den richtigen Schrank und finde einen Werkzeugkasten vor. Da das Teil ziemlich schwer ist, krallen wir uns je einen Henkel und schleppen den Kasten dann hoch in mein Zimmer. Dort angekommen öffnen wir ihn gespannt und mustern dann den Inhalt.

Das erste, was mir ins Auge springt sind Dutzende Nägel und Schrauben. Da diese allerdings auch in unserem Bausatz enthalten sind, schenke ich ihnen keine weitere Beachtung.

Ich vermute einfach mal das wir wohl auch keinen Hammer brauchen werden und lasse ihn an Ort und Stelle. „Wie hat die Säge da bloß reingepasst?“ Die Yamanaka fuchtelt mir mit einer Handsäge vor der Nase herum und sieht sich das leicht rostige Sägeblatt an.

Schnell weiche ich ein wenig zurück. „Pass auf damit!“ Ich streiche mir eine der rosanen Strähnen aus dem Gesicht, bevor ich weiterspreche. „Ich glaub kaum das wir die Säge brauchen. Leg die wieder zurück.“ „Spielverderberin.“ Ino verdreht gespielt beleidigt die Augen und quetscht die Handsäge wieder in den Kasten zurück.

Als nächstes bemerke ich zwei Schraubenzieher. Die könnten schon eher von Nutzen sein.

Wir krallen uns also die Schraubenzieher und den Bausatz, verzichten auf die Bauanleitung und fangen willkürlich an irgendwelche Sachen zusammen zu schrauben. Nicht jede Schraube passt zu jedem Teil und so können wir ein wenig nach Ausschlussverfahren arbeiten.

„Du hast doch gesagt du wüsstest wie das geht.“, reißt mich ihre Stimme aus den Gedanken. Ich erstarre kurzzeitig. //Erwischt!//, kräht meine innere Stimme mich an.

„Ich äh...ich hatte es mir irgendwie einfacher vorgestellt.“, gebe ich dann zu. Eigentlich erwarte ich das die Blondine sauer reagiert, aber dem ist nicht so. Überraschenderweise lächelt sie mich sogar leicht schräg an. „Ist ja auch egal.“ Sie legt die Arbeit kurz nieder um ihr Handy zu zücken.

„Wenn wir's in einer Woche noch nicht geschafft haben ruf ich halt Shikamaru an und sag ihm, das er das Teil zusammenbauen soll. Der wird uns schon retten.“

Vor meinem inneren Auge stelle ich mir gerade vor, wie der ewig genervte Nara den Roboter vermutlich in weniger als einer halben Stunde zusammengebaut hätte. Eigentlich ist das Projekt ja Partnerarbeit, aber Ino und Shikamaru sind gut befreundet. Daher würde sie es notfalls schon schaffen ihn zu überreden uns zu helfen.

Trotz dem Wissen das die beide nur Freunde sind, beginne ich schon wieder zu köcheln. ICH will diesen elenden Roboter zusammenschrauben. Ich will beweisen das ich für sowas keine Hilfe brauche und sie sich auf mich verlassen kann.

„Ähm, alles in Ordnung mit dir, Stirnie?“ Ino blickt mich leicht fragend an. Scheinbar habe ich gerade nicht all zu freundlich aus der Wäsche geguckt.

„Klar.“, antworte ich etwas zu schnell und werfe ihr ein leicht verlegenes Lächeln zu. Dann widme ich mich wieder dem Roboterarm, den ich garantiert falsch zusammengebaut habe. Egal, erstmal weiter arbeiten.

Das nächste Teil welches ich festschrauben will, hat wesentlich kleinere Löcher. Somit greife ich auch nach den kleineren Schrauben. Und da ist auch schon das nächste Problem. Die Schrauben sind zu klein für den Schraubenzieher.

Ich werfe einen Blick zu der Blonden, welche genau neben dem Werkzeugkasten sitzt und derzeit ein wenig planlos versucht ein Zahnrad in den Torso des Roboters zu schrauben.

„Fisch doch mal eben nen ganz dünnen Schraubenzieher aus dem Kasten.“, bitte ich sie.

Da sie weiß in welcher Ecke des Werkzeugkastens die Schraubenzieher liegen, sieht sie nicht extra hin, sondern fischt einfach so in dem Kasten herum. Plötzlich zuckt die Platinblonde merklich zusammen und zieht blitzschnell die Hand zurück. Sie wirft einen Blick auf ihre Hand und wird von einer Sekunde zur Anderen kreidebleich. „Oh fuck, die Säge!“, flucht sie dann leise.

Ich habe nicht genau mitbekommen was passiert ist, doch schlussfolgere ich, das sie bei der blinden Suchaktion mit der Hand wohl genau die Säge im Werkzeugkasten geschrammt hat.

Schnell bin ich aufgesprungen, bahne mir einen Weg durch das ganze Chaos und knie mich neben sie. „Lass mal sehen.“

Ohne auf eine Antwort zu warten greife ich nach Inos Handgelenk und ziehe es leicht zu mir rüber.

Sie scheint wirklich nicht den Schraubenzieher sondern die Säge gefunden zu haben. Es ist nichts lebensbedrohliches, aber eine große, blutige Kitsche zieht sich nun vom Mittelfinger bis zum kleinen Finger. Die ganze Angelegenheit blutet auch noch wie sau, was es nicht gerade einfacher macht festzustellen was genau passiert ist.

„Bist du gegen Tetanus geimpft?“, will ich wissen, da das Sägeblatt verrostet ist. Sie nickt verstört und wirkt irgendwie geistesabwesend.

Ich kenne die Blonde lange genug um zu wissen, das sie kein Blut sehen kann. Somit ist mir auch klar, das sie gerade scheinbar leicht unter Schock steht. „Ich verbind das mal.“

Zusammen begeben wir uns also ins Badezimmer, wo der Verbandskasten aufbewart wird. Dort angekommen hält sie erstmal die Hand unters kalte Wasser und beschwert sich darüber, das dies brennen würde.

In der Zwischenzeit habe ich mir einen Verband gekrallt. Ino setzt sich zu mir auf den Badewannenrand und ich beginne damit ihre Hand zu verbinden. „Meinst du nicht du übertreibst, Sakura?“, will sie dann wissen. „Das ist nur n Schnitt. Meine Finger sind noch dran.“

„So n fettes Pflaster hab ich leider nicht im Angebot.“ Ich stecke den Verband vorsichtig fest und werfe ich ein aufmunterndes Lächeln zu. Täusche ich mich, oder ist das da ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen? Ich stemple die Entdeckung als total unmöglich ab. Ich bin schließlich merkwürdig drauf, nicht sie.

„Du solltest damit morgen vielleicht mal zum Arzt.“, schlage ich vor.

Zur Antwort poked die Blonde mir erst leicht gegen die Stirn und meint dann :“Ach quatsch. Das ist nur ein Kratzer. Außerdem hab ich doch morgen ne Woche lang sturmfrei. Hast du unseren Mädelsabend vergessen?“

„Natürlich hab ich das nicht.“ Nun grinse auch ich wieder. Scheinbar scheint wirklich alles halb so wild zu sein. Der Schock über den kleinen Unfall schien wohl größer zu sein als das Übel selbst.

Trotz allem lassen wir es mit dem Roboterbauen für heute gut sein und beginnen damit den ganzen Kram aufzuräumen. Der Bausatz und der Werkzeugkasten bleiben erstmal in meinem Zimmer.

Auch am Abend kreisen meine Gedanken noch um den Vorfall im Bad. Ich bin mir ziemlich sicher das ich mir den Rotschimmer auf ihren Wangen nicht eingebildet habe, aber ich weiß, das sie sich eigentlich nur für Jungs interessiert. //Mach dir keine Hoffnungen. Ihr war die Situation ganz einfach peinlich//, holt meine innere Stimme mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich sollte mir besser wirklich nicht all zu viele Hoffnungen machen. Im Prinzip weiß ich doch, das meine beste Freundin ein unnahbarer Stern für mich ist.

Dann muss ich wieder an den Roboter denken. Wenn das so weitergeht, brauchen wir am Ende wirklich noch Hilfe. Etwas, was ich nach Möglichkeit nicht will.

Leise seufze ich und lasse mich aufs Bett fallen. Was für ein chaotischer Tag!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2011-03-18T00:33:13+00:00 18.03.2011 01:33
Hammer Kapi^^


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