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Verbotene Liebe oder Was bringt einem das Leben?

Aber du bist ja auch nur ein Mörder
von

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Umsetzung

Meine Finger fühlten sich seltsam taub an als sie gegen das harte Holz schlugen und ich zog die Hand sofort zurück. Am liebsten wäre ich jetzt weggelaufen. Ganz weit weg. Eine bekannte Stimme bat mich herein, langsam legte ich die Hand auf den Türgriff und stieß die Tür auf. Ich blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Die Person die da neben meinem Großvater stand war mein Vater. Für einen Moment sah ich Wut in seinen Augen aufblitzen, dann war da nur noch leere. “Ah, da bist du ja! Dein Vater war in Sorge um dich!” sagte Godva und sah mich fast schon strafend an. “Ich musste nachdenken” sagte ich leise, fast zu mir selbst. “Da du jetzt damit fertig bist können wir ja nach Haus” sagte mein Vater, kam auf mich zu und griff besitz ergreifend nach meinem Handgelenk. Ich entzog mich ihm. “DU kommst jetzt mit!” fauchte mein Vater leise aber bedrohlich neben mir. Ich schloss kurz die Augen, dann sah ich erst ihn und dann Godva einschlossen an. “Nein!” sagte ich ruhig und ging auf den Schreibtisch meines Großvaters zu. Mein Vater blieb und verwirrt dort stehen wo ich eben gestanden hatte. “Was heißt >Nein<, mein Kind?” fragte Godva eben so verwundert. Ich holte stockend Luft “Nach Gesetzt der Pacheen, §14 Ab. 9 Abschnitt 9.6 darf eine Tochter wenn sie sich zuhause nicht sicher fühlt einen anderen Wohnort als den ihrigen frei wählen”, mein Vater sog hinter mir scharf die Luft ein. “Wer würde dich den aufnehmen wollen …” schrie er, doch Godva hob die Hand und mein Vater verstummte. Das erste Mal in all den Jahren sah ich Mitleid in seinen Augen und ich glaube es galt mir. “Wo willst du hin? Wir haben keine Räumlichkeiten mehr in denen du leben könntest!” gab er zu bedenken. Ich schluckte, dann sprach ich es aus und bekam die gefürchteten Reaktionen. “Ich werde bei Hao unterkommen!”, Godvas Augen weiteten sich. “Was?” schrien er und mein Vater hinter mir entsetzt. “Raus!”, Godvas Stimme war dunkel und bebte. Ich dachte erst er meinte mich doch er schüttelte den Kopf. “Ich meine dich!” fauchte er und zeigte mit dem Finger strafend auf meinen Vater. Der schnappte nach Luft, taumelte zurück, stammelte etwas und verließ dann aber mit einen letzten hasserfülltem (!)Blick auf mich den Raum. Godva setzte sich und sah mich an.
 

“Kind, das kann nicht dein Ernst sein!” sagte er sanft. “Doch das ist er, Hao hat mir ein Zimmer bei ihnen angeboten! Bedingungslos ohne Verpflichtungen! Ich werde es annehmen .. Oder besser ich habe es bereits angenommen!”. Godva sah mich an als wäre ich verrückt. “Weißt du was du sagt? Hao ist ein Mörder …” ´”Und mein Vater nicht?” fauchte ich zurück und sprang auf. “ICH habe nicht vergessen, Godva! Ich habe nie vergessen und das werde ich auch nicht! Ich werde zu Hao gehen, fertig aus und weißt du was gut ist? Keiner von euch kann mir das verbieten!”, mit diesen Worten stürmte ich aus der Tür. Mein Vater lehnte an der Wand und sah mich aus kalten Augen an. “Wenn du das tust …” sagte er als ich an ihm vorüber ging, “werde ich dich finden und dich töten das schwöre ich dir bei der Ehre unserer Familie!”. “Welche Ehre?” fragte ich und ging an ihm vorüber und nach draußen, rannte fast wieder zu Hao zurück. Mein Atem ging stoßweise als ich bei ihm ankam. “Und?” “Na ja, bis auf das mein Vater geschworen hat mich zu töten und mein Großvater mich für verrückt hält lief es gut!” sagte ich trocken und spürte die warme Flüssigkeit über meine Wangen laufen. Ich senke sofort den Kopf und wischte sie weg. “Hey!” ich spürte wie Hao seine Hand an mein Kinn. “Komm lass uns gehen!” hauchte er und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich war dankbar für diese Stütze. Ich weiß nur noch das wir plötzlich beim Strand waren und vor einer Militärbasis standen. Ich kannte sie, als Kind hatte ich hier oft gespielt. Hao nahm den Arm von meiner Hüfte und ging ein kleines Stück voraus. Er öffnete die Tür und ließ mich dann voran gehen. Was ich sah überraschte mich, die gesamte untere Etage war zerstört und bestand nur noch aus Ruinen. Hao führte mich zu einer Treppe ins obere Stockwerk. Hier war alles recht ansehnlich hergerichtet. Trotzdem kannte ich die Unterkünfte der anderen Teams und das hier war unter aller würde. Hao lachte hinter mir. Einiger Augenpaare sahen uns nach als Hao mich durch einen Gang zu einem Zimmer brachte. Er wünschte mir eine gute Nacht, wobei er schelmisch grinste und ging dann in das Zimmer neben an. Ich betrat den geräumigen aber doch recht trostlosen Raum und legte mich ins Bett. Es war schon seltsam. Wie spät es wohl war? Bestimmt Mittag, sonst hätte Hao nicht so gegrinst. Ich schlief schließlich doch ein.
 

*Traum*

Ich stand in der Küche und sah meiner Mutter beim Essenmachen zu. Sie lächelte und gab mir ein Stück Karotte ab, die sie grade klein schnitt. Die Tür knallte ins Schloss. Mein Vater trat in die Küche und ich klammerte mich an den Rock meiner Mutter. “Hallo Schatz!” sagte meine Mutter und lächelte ihn an. Er nahm einen Schluck aus der Flasche in seiner Hand. “Hi!” sagte er nur und ließ sich an den Küchentisch fallen. “Warum ist das Essen noch nicht fertig?” fragte er und funkelte meine Mutter an. “Es ist fertig!” antwortete diese ruhig und nahm das Essen vom Herd. “Geh ins Bett!” fauchte er mir zu. Ich zuckte zurück. “Ich will aber nicht!” sagte ich schließlich trotzig. “Mama, muss ich ins Bett?”. Meine Mutter sah erst mich dann meinen Vater an und nickte dann. “Ja, geh bitte!” sagte sie. Ich senkte den Kopf und ging aus der Küche. Doch das Geschrei brach los bevor ich überhaupt ins Bad verschwinden konnte. “Wie kann sie es wagen meine Anweisungen ins Frage zu stellen?” schrie mein Vater und ich hörte wie meine Mutter zurück stolperte. “Sie ist noch ein Kind!” gab meine Mutter leise zu bedenken. “ Verteidige sie nicht, außerdem bist du nicht besser! Dieses Essen ist scheußlich! Wo ist das Fleisch?” “Das Geld…” hörte ich meine Mutter leise stottern. “Ach jetzt bin ich schuld oder was?” fauchte mein Vater. Ich rannte in die Küche. Mein Vater schlug die Flasche gegen die Wand und ging auf meine Mutter zu. Es ging viel zu schnell, sie ging zu Boden, Blut lief über den saueren Boden und meine Vater drehte sich mit der Bierflasche zu mir um. “Mörderin, siehst du was du getan hast?” schrie er.
 

*Traum ende*

Ich spürte eine Hand auf meiner Stirn und öffnete die Augen. Hao sah mich an, keine Emotion die ich kannte lag darin. Er … betrachte mich einfach nur. Dann zog er die Hand zurück und die Wärme verschwand. Ich richtete mich auf. “Du .. Das hier kam eben!” meinte er und hielt mir einen Brief hin. Er trug das Siegel der Pacheen und ich seufzte. Mein Name war in Schwungvoller Handschrift auf den Umschlag geschrieben worden. Ich ritzte ihn auf.
 

Betreff: Neuer Aufenthaltsort

Aufgrund ihres neuen Aufenthaltsort waren wir gezwungen die Eignung des gewählten Platzes zu untersuchen. Da dieser nicht dem Mindeststandart entspricht bitten wir sie und den Rest der in diesem Haus unterkommt unverzüglich in eine geeignetere Wohnstätte, die wir ihnen stellen, zu wechseln.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro des SK
 

Für einen Moment war ich verwirrt. Dann faltete ich ein zweites Blatt auseinander auf dem nur eine Adresse geschrieben war. Ich seufzte und sah Hao an. “Und?” “Euch … Uns … wie auch immer, wird eine neue Unterkunft zugeteilt!” sagte ich schlicht und faltetet beide Schriftstücke zusammen. “Tatsächlich? Mit welcher Begründung?” “Willst du die offizielle oder die echte?” fragte ich und stopfte das Papier wieder in den Umschlag. “Die echten, bitte!” “Ich bin die Enkelin des Schamanen Königs!” sagte ich knapp und schwang die Beine aus dem Bett. “Ok, wann sollen wir den wechseln?” fragte Hao, ich stockte als ich die Tasche sah die auf einen Stuhl stand. Ich musste lächeln und begann darin rumzukramen. “Wie spät ist es?” fragte ich abwesend und ignorierte seine Frage. “12 Uhr Mittag, du hast 1 Tag durchgeschlafen!” “Dann heute, da steht unverzüglich!” sagte ich wedelte mit dem Umschlag ehe ich ihn auf den Tisch warf und mit den Sachen im angrenzenden Bad verschwand. Nachdem ich mich gewaschen hatte, es gab kein Warm Wasser zum duschen, betrat ich das Zimmer um festzustellen das Hao gegangen war. Ich packte das Nachthemd und die Socken in die Reisetasche. Ich fragte mich wie Hao an meine Sachen gekommen war. Es klopfte und ich sah auf. “Herein”, eine junge Frau steckte den Kopf hinein und sah sich suchend um. “Ist Meister Hao da?” fragte sie beiläufig. Ich schüttelte den Kopf. Das Mädchen wirkte enttäuscht. Sie verschwand wieder. Ich sah Gedanken verloren aus dem Fenster auf das Meer. Ich spürte ihn plötzlich hinter mir. Er stand in der Tür und lächelte. “Eine der … Leute hat dich eben gesucht!” sagte ich und er lächelte. “Ich weiß, sie hat mich gefunden!” sagte er, schloss die Tür und setzte sich aufs Bett. “Alles ok bei dir?” fragte er nach kurzer Zeit. Ich nickte. “Du lügst!” stellte er fest und ich senkte den Kopf. “Was ist los?” “Du bist der, der die Gedenken liest!” wich ich aus und begann wieder in der Tasche rumzukramen. “Ja, das stimmt, aber aus deinen werde ich nicht schlau!” sagte er und ich sah aus dem Augenwinkel seinen bohrenden Blick. Ich wandte mich meiner Suche zu. “Was suchst du?” fragte er nach kurzer Zeit. Gute Frage, dachte ich sarkastisch und durchkramte einige Seitentaschen.
 

Einen Ausweg um diesem Gespräch zu entfliehen, vielleicht. Ich wollte grade wieder in der Hauptasche beginnen zu suchen, als Hao mich aufhielt. “Warum lügst du?” fragte er leise, ich trat einen Schritt zurück, doch er ließ mein Handgelenk nicht los. Ich sah ihn an. Er tat nichts, stand nur da und sah mich an. Wärme durchflutete meinen Körper in jede Zelle. Ich war verwirrt, machte er das? Wahrscheinlich. Ich wandte den Kopf ab. “Es ist egal!” meinte ich nur leise und entzog ihm meinen Arm. Die Wärme verebbte. Wieder trat Stille ein und ich spürte wie meinen Augen zu brennen begannen. Ich wollte was sagen, diese Stille unterbrechen. Ich sah auf. Hao war verschwunden. Es war doch nicht wegen ihm, verdammt noch mal. Nur hatte Godva uns ausgerechnet in das alte Haus meiner Eltern verlegt, dort wo meine Mutter gestorben war. Tränen liefen heiß über meine Wange. Ich wollte dort nicht wieder hin. Aber wenn ich nicht ging musste ich wieder zu meinem Vater. Nein, das wollte ich auch nicht. Verdammt, das hatte er doch schon wieder extra gemacht. “Kommst du?” fragte eine Stimme und ich zuckte zusammen. Das blauhaarige Mädchen stand in der Tür. Unwillkürlich nickte ich und schnappte mir meine Tasche. Unten warteten schon alle anderen. “Meister Hao meinte du wüsstest wo wir hin müssen, er kommt nach!” erklärte mir ein großer Priester und ich nickte. Na super, Hao war beleidigt, dachte ich deprimiert. Der Weg durch den Wald kam mir vor wie ein Dèjá-vu´. Ich erinnerte mich noch wie ich als Kind hier lang gegangen war, aber dieser Weg war verwachsen und nicht mehr der Selbe. Nicht mehr seit mein Vater mich hier lang gezerrt hatte. Ich biss mir auf die Lippe. Das Haus kam in Sicht. Und es fühlte sich an als wöge meine Tasche plötzlich 20 kg mehr und die Erdanziehungskraft hätte sich um 50 % erhöht. Ich stockte.
 

“Alles ok?” fragte die blauhaarige die sich als Kanna vorgestellt hatte. Ich nickte. Der Kies knirschte unter meinen Füßen. Alles sah so unverändert aus. Na gut, die Beete waren verwuchert, aber sonst war das Haus in tadellosen zustand. “Schick!” stellte eine Stimme neben mir fest. Ich warf Hao nur einen kurzen Blick zu. Er erwiderte ihn, er wirkte fragend. Ich seufzte und beugte mich zu einen der Blumenpötte hinunter. Darunter befand sich, inzwischen ziemlich verrostet, der Schlüssel. Er passte und die Tür öffnete sich knarrend. Ich wollte da nicht rein, ich wollte nicht. Der Geruch von starkem Reinigungsmittel und Moder schlug mir entgegen und ließ mich einen Schritt zurück weichen. Hao packte mich am Arm und zog mich zur Seite. “ Geht schon mal!” meinte er und schmiss Kanna meine Tasche zu. Ich wollte protestieren, doch Hao zog mich schon hinter das Haus in den Garten. “Hao, was?” fragte ich verwirrt als wir stehen blieben.

Mitten auf der Wiese. “Das ist das Haus aus deinem Traum, oder?” fragte er und ich starrte ihn an. “Moment, woher weißt du was ich geträumt habe?” fragte ich und er blickte kurz verlegen zu Boden. “Deshalb hattest du die Hand auf meiner Stirn!” meinte ich anklagend und stemmte die Hände in die Hüften. “Du hast so unruhig geschlafen und ich wollte halt wissen … egal! Aber das ist das Haus, oder? In dem sie …!”, ich unterbrach ihn. “Sag es nicht!” fauchte ich und meine Stimme klang schrill. Ich ging zwei Schritte zurück, drehte um und wollte weglaufen. Nur hier weg. Was hatte ich den gedacht? Das die Vergangenheit einfach verschwindet? Die Verbindung mit diesem Haus …, Haos Arme schlangen sich um meinen Oberkörper. Ich schluchzte. “Ich ..lass mich los!” hauchte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Doch Hao hielt mich nur im Arm und ich hörte schließlich auf mich zu wehren. Warum auch? “Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest! Dieses Haus ist deine Vergangenheit aber das darf nicht deine Zukunft beeinflussen!” hauchte Hao. Ich drehte mich zu ihm um, dann klammerte ich mich an ihn und weinte. Hao hielt mich fest, einfach nur fest.



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