Zum Inhalt der Seite

Adventskalender

Jeden Tag eine Story ^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chopper, das Rentier mit der blauen Nase

„Es war einmal ein kleines Rentier namens Rudolph. Rudolph war anders als die anderen Rentiere; denn sein Gesicht zierte eine leuchtend rote Nase. Jeden Tag wurde er deswegen von den anderen Rentieren gehänselt. Rudolph war sehr traurig und einsam.

Doch eines Tages geschah ein Wunder. Es war Heiligabend und die Nacht war sehr trüb und nebelig. Da kam der Weihnachtsmann zu Rudolph. Er hatte ein großes Problem: die Rentiere, die seinen Schlitten zogen, konnten bei dem dichten Nebel nichts sehen. Aber die Geschenke mussten unbedingt zu den vielen Kindern gebracht werden.

Der Weihnachtsmann bat Rudolph deshalb, seine Rentiere anzuführen.

Rudolph machte das gerne. So spannte der Weihnachtsmann Rudolph vorne an seine Rentierherde. Dank seiner leuchtend roten Nase konnte er genug sehen, um den Schlitten durch den dichten Nebel zu führen. So konnten alle Geschenke rechtzeitig zu den Kindern gebracht werden.

Für Rudolph war das der schönste Tag seines Lebens, denn alle Rentiere bejubelten und bewunderten ihn. Nun hatte er ganz viele Freunde und war seit dem nie wieder allein.“
 

Chopper bekam leuchtende Augen. „Wow~ Das ist ja eine tolle Geschichte!“, seufzte das kleine Rentier.

Robin lächelte ihn an. „Ja, das ist eine traditionelle Weihnachtsgeschichte und wird sich überall auf der Welt erzählt.“

„Ich wünschte, ich hätte auch so viele Rentierfreunde…“, flüsterte Chopper und sah traurig auf seine Hufe.

Robin wusste genau, warum. Nami hatte ihr die Geschichte erzählt. Wegen seiner blauen Nase wurde Chopper immer von den anderen Rentieren ausgegrenzt. Als er dann auch noch die Mensch-Mensch-Frucht gegessen hatte, und dadurch ein sprechendes, auf zwei Hufen stehendes Rentier wurde, war er endgültig der Außenseiter der Gruppe.

Tröstend legte Robin eine Hand auf Chopper’s Hufe. „Sei nicht traurig, du hast doch jetzt uns! Wir mögen dich alle so, wie du bist.“

Sofort strahlte das kleine Rentier über beide Ohren.

Robin lächelte. Der Kleine war schon wahnsinnig süß!

Plötzlich ertönte ein lauter Schrei. „HEY DU! WAS MACHST DU DA OBEN?!!“; gefolgt von einem grässlichen Rumms.

Erschrocken sprangen Robin und Chopper auf und eilten an Deck. Dort war zunächst nichts zu sehen, außer einem zornigen Ruffy.

Auch alle anderen kamen an Deck. „Ruffy! Was ist denn passiert?!“, fragte Lysop und sah sich ängstlich auf dem Schiff um. „W- Werden wir etwa angegriffen?! Wir müssen sofort fliehen! Alle Mann von Bord!!“

„Was ist denn vorgefallen?“, fragte Robin ruhig und ignorierte Lysop, der immer noch wie am Spieß schrie, als befinde er sich in Lebensgefahr.

Ruffy, immer noch total aufgebracht, deutete auf die Vorderseite des Schiffes und schrie: „Da war so ein Typ, der ist mit seinem komischen Fahrzeug auf unserem Schiff gelandet! Und dann wollte er einfach in unsere Kabinen einbrechen! Aber ich hab ihn bemerkt und ordentlich vermöbelt!!!“

„Tatsächlich?“

„Ja! Irgendsoein fetter, bärtiger Typ in einem roten Mantel...“

Chopper horchte auf. Ein bärtiger Mann im roten Mantel? Das ist doch wohl nicht etwa…?

Eilig rannte der kleine Elch nach vorne, zu der Absturzstelle.

Dort lag ein großer Schlitten, ein riesiger Sack, aus dem Geschenke hervor quollen, ein Haufen flauschiger Bündel und ein stöhnender, roter Fleischberg.

Chopper schluckte und tapste vorsichtig auf ihn zu. „Ver- Verzeihung… Äh… Weihnachtsmann? Bist du das?“

Der Fleischberg bewegte sich, hievte sich schwerfällig hoch und rieb sich stöhnend den Kopf. „Oje, wenn ich gewusst hätte, dass der Junge so aggressiv reagiert, hätte ich darauf verzichtet, mitten in der Nacht hier aufzukreuzen…“, jammerte er und hielt sich den schmerzenden Rücken. Mit der anderen Hand rückte er seine Bommelmütze zurecht. Dann wandte er sich an Chopper. „Ja, mein Kleiner. Ich bin der Weihnachtsmann. Tut mir leid, dass ich euch erschreckt habe, aber ich wollte euch die Geschenke heimlich bringen… Das ist halt so üblich. Aber anscheinend ist das wohl schief gegangen.“

Jetzt gesellten sich auch die anderen zu den beiden.

Ruffy erkannte nun den Mann, den er umgepustet hatte, und sein Gesicht wurde vor Schreck ganz lang. „WAAAAHHHH!!!! Ich hab den Weihnachtsmann geschlagen!“ Hastig fiel Ruffy vor den alten Mann auf die Knie und schlug seinen Kopf auf das Deck. „Es tut mir so leid! Bitte entschuldige, Weihnachtsmann!“

Dieser hob abwehrend beide Hände. „Na, na! Das ist doch alles halb so wild!“ Die viele Bewegung tat ihm aber gar nicht gut: ein Hexenschuss suchte ihn heim. Mit verzerrtem Gesicht plumpste Santa auf den Boden.

Sofort verwandelte sich Chopper in seine große Menschenform und trug gemeinsam mit Ruffy den Weihnachtsmann in sein Behandlungszimmer.
 

Der inzwischen geschrumpfte Chopper untersuchte den Weihnachtsmann und verordnete ihm Bettruhe. Dann lief er zurück aufs Deck und untersuchte die Rentiere, die immer noch geschlagen dort rumlagen. Es ging allen gut.

Leider galt das nicht für den Weihnachtsmann. Sein Hexenschuss hatte ihn quasi außer Gefecht gesetzt. Er dürfte auf gar keinen Fall das Bett verlassen.

Santa seufzte besorgt. „Das ist aber gar nicht gut. Ich muss doch heute die Geschenke austragen. Heute ist Heiligabend! Wenn die Kinder morgen früh nicht ihre Geschenke unterm Weihnachtsbaum vorfinden, wird das viele traurige Kinderaugen geben. Was soll ich denn jetzt machen?“

„Du kannst sowieso nichts tun, du kannst doch kaum aufstehen“, sagte Nami streng.

Sanji sog an seiner Zigarette. „Aber irgendwas müssen wir tun. Die Geschenke müssen zu den Kindern gebracht werden. Gemeinsam überlegten sie fieberhaft, wie es weitergeht.

Da kam Robin eine Idee. „Chopper, warum übernimmst du das nicht?“

„Ja, das ist eine tolle Idee!“ Nami war total begeistert und klatschte in die Hände.

Sanji nickte zustimmend. „Ja, er ist doch wie gemacht für diesen Job!“

„Ich könnte ihm ein Weihnachtsmannkostüm schneidern, das dauert nicht lange“, schlug Lysop im Feuereifer vor und machte sich sogleich an die Arbeit.

Chopper kratzte sich verlegen am Hinterkopf und scharte mit den Hufen über den Boden. „Was sagt ihr denn da? Ich bin überhaupt nicht geeignet für so eine Aufgabe… Ich werde ja noch ganz verlegen!“

Der Weihnachtsmann nickte lächelnd. „Es wäre mir wirklich eine große Hilfe, wenn er meine Aufgabe übernehmen könnte. Ich verlasse mich auf dich, Chopper!“
 

Nach einer halben Stunde war das Kostüm fertig. Es passte Chopper wie angegossen, der wieder in seiner großen Menschenform war.

Santa hatte seine Rentiere währenddessen wissen lassen, dass Chopper ihn heute Abend vertreten würde. Den Rentieren passte das gar nicht. Aber da die Geschenke zu den Kindern gebracht werden mussten, und der Weihnachtsmann sie so inständig darum bat, willigten sie schließlich ein, ihren komischen Artgenossen zu transportieren.

Schließlich stand der Schlitten wieder aufrecht, die Rentiere waren davor gespannt, der Sack lag wieder im Schlitten. Chopper im Weihnachtsmannkostüm stieg in den Schlitten, nahm die Zügel in die Hand und rief „Hüa!“

Die Rentiere scharten verärgert mit den Hufen, setzten sich aber in Bewegung.

Der Schlitten hob vom Deck ab und flog in den Nachthimmel hinaus.

Die anderen sahen ihm nach.

Ruffy saß schmollend auf dem Deck und maulte: „Wieso dürfte ich nicht mitgehen?“

„Chopper soll das allein machen. Das wird ihm gut tun“, sagte Robin geheimnisvoll und sah dann hinauf in den Sternenhimmel.

Viel Glück, mein Kleiner.
 

Und so zogen Chopper und das Gespann von Haus zu Haus, stiegen durch den Schornstein ein und legten die Geschenke, die zum Glück beschriftet waren, im passenden Haus unterm geschmückten Weihnachtsbaum ab.

Chopper wischte sich nach dem 30. Haus erschöpft die Stirn. Er hätte nie im Leben damit gerechnet, dass die Arbeit eines Weihnachtsmannes so anstrengend war! Deswegen war Weihnachten wahrscheinlich nur einmal im Jahr…

Aber Chopper schob seine Müdigkeit beiseite und brachte auch die restlichen Geschenke zum jeweiligen Zielort.

Pünktlich um Mitternacht waren die letzten Päckchen ausgeliefert.

Völlig erschöpft, aber glücklich, die Aufgabe erfüllt zu haben, kehrte das Gefährt zur Thousand Sunny zurück.

Dort warteten schon seine Freunde gespannt auf Chopper’s Rückkehr.

Er hob seinen Daumen, als Zeichen dafür, dass alles gut ging. Seine Freunde jubelten. Auch Santa freute sich. Es war richtig gewesen, Chopper diese Aufgabe anzuvertrauen.

„Und was ist mit euch? Habt ihr euch gut mit Chopper verstanden?“, fragte Santa seine Rentiere. Diese drehten ihre Köpfe weg, als rümpften sie die Nase. Sie mochten Chopper immer noch nicht, auch wenn sie dankbar waren, was er heute für sie ihn getan hatte. Das sagten sie Chopper auch – er verstand ja die Sprache der Tiere – und ignorierten ihn dann.

Santa, dem es inzwischen besser ging, stieg schulterzuckend in den Schlitten ein, dann flog das Gefährt in die Nacht hinaus.

Chopper sah ihnen traurig nach. Er hätte sich so gewünscht, dass es ihm wie Rudolph ging und er ganz viele Rentierfreunde bekam, nachdem er das Weihnachtsfest gerettet hatte.

Robin trat an das plüschige Tier heran und legte ihm tröstend eine Hand auf den Rücken. Sie hatte auch gehofft, dass es sich für ihn so ergeben würde, daher hatte sie ja diesen Vorschlag gemacht. Aber irgendwie war das alles dumm gelaufen…

Plötzlich klopfte jemand Chopper freundschaftlich auf den Rücken. Es war Ruffy. Er lächelte zu seinem Freund hinauf. „Mach dir nichts draus, Chopper! Wir sind doch deine Freunde! Uns ist es egal, wer oder was du bist. Und wir finden es supertoll, was du heute Abend gemacht hast!“

Chopper wandte sich um und blickte in die Gesichter seiner Freunde. Alle lächelten ihn zustimmend an.

Jetzt strahlte Chopper und schrumpfte wieder auf Mini-Größe, sodass das Kostüm viel zu groß für ihn war.

Was kümmerte es ihn, dass die Rentiere ihn nicht akzeptierten? Er hatte doch schon die besten Freunde der Welt!

„So und jetzt packen wir unsere Geschenke aus, die Santa uns dagelassen hat!“, rief Nami fröhlich und alle stimmten jubelnd ein.

Das war das beste Weihnachtsfest überhaupt!
 

~ Owari ~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Teilchenzoo
2010-12-29T11:17:56+00:00 29.12.2010 12:17
Uiii ... die Geschichte hat mir wirklich sehr gefallen. Der kleine Chopper hat so eine Aufgabe verdient! Und so gute Freunde auch.

Eine sehr passende Geschichte für den 24., und ein runder Abschluss für euren Kalender. Danke dafür, das hat mir die Vorweihnachtszeit versüßt.

Bis zum nächsten Jahr ^.~,

neko


Zurück