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Amor und Psyche

Next Generation
von

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Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin

„Gentleman.“

Das schwache, flimmernde Licht, ließ James Potter um einiges älter wirken als er war.

Grinsend lehnte er sich über den verstaubten, alten Billardtisch und betrachtete, seinen Bruder, Albus und seinen besten Freund, Scorpius, die ihn mit einem ahnungslosen und leicht gereizten Blick musterten. Sie hatten keine Ahnung was dieses Treffen bezwecken sollte.

Die laute Musik, der Feier, dröhnte nebenan und brachte die niedrige Deckenlampe über dem Tisch, dazu leicht zu schwingen.

Das alte staubige Hinterzimmer, der heulenden Hütte, diente als Abstellkammer für die Getränke, weshalb sich keiner außer ihnen in diesem befand.

Doch dieses kam James recht, denn so konnte er mit den Beiden ungestört reden.
 

James legte seine Hand auf die Lampe und brachte sie zur Ruhe.

„Wie ihr beide wisst, bin ich diesen Monat zum letzten Mal in Hogwarts. Der UTZ ist in der Tasche und…“

„James komm zur Sache.“ Albus verdrehte die grünen Augen, denn er kannte den Redefluss seines Bruders zu gut.

„Immer mit der Ruhe Bruder. Wie gesagt, der UTZ ist in der Tasche und ich bin bereit abzutreten und euch Hogwarts zu überlassen.“

„Wie gütig von dir.“

„Halt den Mund Al. Ich habe was für euch. Etwas was sich als sehr, sehr hilfreich erweist.“

Der ältere Potter kramte etwas unter dem Tisch hervor und breitete ein großes, altes Stück Pergament über den antiken Tisch aus.

„Wahnsinn, ich hab mir schon immer ein leeres Stück Pergament gewünscht. Komm schon James, ich hab noch was vor“, sagte Albus und verschränkte überhastet die Arme vor der Brust, während Scorpius über seine Ungeduld grinste und sich über den Tisch lehnte um das Papier zu mustern.

„Was ist das?“

James Augen strahlten just, als hätte er wieder einmal etwas ausgefressen.

„DAS, meine Herren, ist die Karte des Rumtreibers.“

Augenblicklich ließ Albus von der sturen Haltung los und blickte die Karte und seinen Bruder stutzig und abwechselnd an.

„Nicht wahr? Aber woher?“

„Na ja, Dad sollte sein Arbeitszimmer abschließen.“

„Was ist das?“, fragte Scorpius verwirrt über Albus´ plötzlich Begeisterung für das leere, völlig harmlos wirkende Papier.

„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“

James schlug mit seinem Zauberstab auf das Pergament und umgehende verschwamm schwarze Tinte darauf.

Augenblicklich wurde dem Malfoy bewusst, dass das nächste Jahr versprach äußerst amüsant zu werden.
 


 


 

Alice umklammerte ihre eigene Gestalt, als würde sie frieren.

Sie fühlte sich nackt und ausgeliefert.

Das grüne Oberteil, was eindeutig nicht aus ihrem Kleiderschrank entsprungen war, war nach ihrem Geschmack zu eng, so eng dass sie beinah keine Luft bekam und so knapp, dass sie das Gefühl hatte es würde nur das nötigste verhüllen.

Dominique, die neben ihr stand, schon leicht angeheitert von dem vierten Butterbier mit Schuss, nickte zum Takt der Musik mit dem Kopf während sie sich im Haus nach bekannten Gesichtern und besonders nach Albus umsah.

Sie hatten schließlich einen Plan.
 

Alice lugte zu der Blonden rüber, die ein weites dunkel graues T-Shirt mit Aufschrift, eine knielange, verwaschene Jeans und bequeme Schuhe trug.

Sie hingegen wurde von ihr in gelbe Pumps gezwungen, in denen sie sich kaum bewegen konnte. Als ob sie dadurch Louis für sich gewinnen könnte.

Mit jeder weiteren Sekunde zweifelte Alice an dem ach so genialen Plan, der Weasley und des Potters, den sie immer noch nicht kannte.

„Vertrau uns“, hatten sie gesagt und dreckig gegrinst…wie immer.

„Was ist Alice?“, fragte Dominique so plötzlich, dass Alice zusammen zuckte und sich unnatürlich ertappt fühlte. Die Blonde nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher, der sich ungefragt und selbstverständlich wieder auffüllte sobald er leer war und musterte ihre jüngere Freundin mit einem Blick, der der Longbottom eine Gänsehaut bescherte.

„Hör auf daran zu zupfen, du siehst großartig aus.“

„Es…es ist so kurz“, stotterte sie unsicher während sie das bisschen Stoff betrachtete.

„Im Gegensatz zu deinen Oma Strickpullis…ja.“

„Ich mag es eben wärmer“, verteidigte sich Alice, während sie die Röte auf ihren Wangen spürte.

„Uuund, hier sind Merlin sei Dank, keine Blümchen oder Punkte drauf“, Dominique zottelte zu Demonstration an dem grünen Stoff.

„Du siehst um einiges Älter aus. Also hör auf zu jammern und sei still…Wo ist Al zum Teufel?“

Dominique stellte sich auf die Zehenspitzen ihrer Chucks und versuchte über die Köpfe der tanzenden Menge zu blicken.

„Da ist Scamander, vielleicht weiß er, wo er ist.“

Die blonde Weasley, packte Alice am Handgelenk und mischte sich zwischen die Menge um auf die andere Seite des Raumes zu gelangen, wo Lorcan Scamander in einem der fünf, bunt zusammen gewürfelten Sessel saß.

James Potter und seine Freunde hatten die heulende Hütte für ihre Verhältnisse gemütlich eingerichtet mit Kram welchen man benötigte und mit welchen der auf dem Müll besser aufgehoben wäre. Seit Jahren war dies ihr geheimer Unterschlupf, den sie nun aufgeben musste. Dominique konnte sich vorstellen dass es ihm schwer fiel alles hinter sich zu lassen und, dass er eine letzte tolle Party schmeißen wollte, bevor er Erwachsen werden musste.
 

„Hey!“, schrie Dominique, gegen die Musik der Band Voluptas aus den verzauberten Boxen an.

„Hey“, nuschelte der Schwarzhaarige wütend, während er an Dominique völlig vorbei blickte und die Tanzfläche beobachtete.

Dominique versuchte seinem Blick zu folgen, wurde jedoch nicht fündig.

Sie setzte gerade an um ihn zu fragen was los sei, als ihr jemand zu vorkam.

„Was ziehst du für ein Gesicht?“, fragte Albus Potter schmunzelnd, der hinter den beiden Mädchen aufgetaucht war und locker einen Arm um Alices Schulter legte.

„Ach nur so“, grummelte Lorcan und gab einige unverständlich Flüche von sich.

Der Potter zuckte grinsend mit den Schultern, denn aus Lorcan wurde er nicht schlau.

„Wo warst du?“, fragte die Weasley und trank ihren Becher mit einem Zug undamenhaft leer.

Albus strich sich über den Nacken und erwischte sich dabei wie er Alice von oben bis unten mustert.

„Ähm, ich hatte noch was mit James zu klären... Siehst gut aus Alice.“

„Danke“, erwiderte sie und zupfte wieder einmalig an ihrem Oberteil und ließ es sofort wieder sein, da Dominique sie mit ihrem Blick peinigte.

Die Augenbrauen der Weasley nahmen wieder ihren üblichen Platz ein, als sie sich an ihren Cousin wand.

„Sollen wir?“
 


 

„Was hältst du davon Louis? ...Louis?“ , die hübsche Blondine lehnte sich vor und betrachtete ihren Klassenkameraden von der Seite. Völlig in seinen Gedanken versunken stütze er den Kopf mit dem Arm und blickte in die Menge.

Das Mädchen rückte auf dem alten Sofa ein winziges Stückchen näher zu ihm und piekste ihn mit dem Zeigerfinger in die Schulter.

„Louis?“

„Hmm?“, gab er von sich und rührte weder seinen Kopf noch seinen Blick.

„Was ist los?“

„Sind Albus Potter und Alice Longbottom zusammen?“, fragte er und blickte zu dem Mädchen neben sich.

„Potter mit Longbottom? Nicht das ich wüsste, wie kommst du darauf?“

„Ich sehe die beiden in letzter Zeit öfters zusammen.“

„Das muss nichts heißen Louis. Also was hältst du davon mit Beth nächste Woche auszugehen?“

„Nicht viel. Nichts gegen sie, aber ich geh nicht gerne aus.“

„Komm schon Louis, sie ist schon Ewigkeiten in dich verknallt und sie fleht mich immer an dich zu fragen.“

„Das tut mir Leid für sie, aber ich hab wirklich keine Zeit uns Lust. Entschuldigst du mich?“

Louis erhob sich ohne auf die Antwort der Blonden zu warten und trat durch die Menge, der tanzenden Schüler. Dass er zum ersten Mal ein klares Nein gegeben hatte, fiel ihm nicht auf.
 

Die Luft in dem Raum wurde immer stickiger, es roch nach Zigarren, Parfüm, Alkohol und Schweiß. Die Helligkeit schien mit jeder Minute abzunehmen, die einzigen Lichtquellen im Raum blieben Luftballons, die unter der Decke schwebten und verschieden Farben ausstrahlten. Die jungen Schüler, schienen mittlerweile alle betrunken zu sein, so wie er James Potter kannte sparte er schließlich nicht mit dem Alkohol. Das dröhnen der Musik nahm immer mehr zu und die Schüler bewegten sich wie hypnotisiert zu dem Klang.

Es war ein Glück, dass James´ bester Freund einen so guten Verbergungszauber beherrschte, weshalb kein Lehrer etwas von dieser Feier erfahren würde.
 

Louis erblickte Lily auf der Tanzfläche, mit einem Slytherin aus seinem Jahrgang. Für seinen Geschmack tanzten sie zu eng und für seinen Geschmack küsste er sie zu maßlos und turbulent, aber über so etwas sollten ihre Brüder urteilen und nicht seine Wenigkeit. Er erblickte andere Schüler die sich beinah paarten, von denen er niemals gedacht hätte sie würden sich auch nur jemals beachten.
 

„Hi“, sagte er und gesellte sich neben seine Schwester.

Sein Blick wandelte neugierig über Alice, die von Albus in eine Umarmung gezogen war, während er sich mit einem Jungen aus seiner Klasse unterhielt.

„Hey Lou, Lou, du auch hier? Habe dich nicht gesehen.“

Dominique verpasste ihrem Bruder einen heftigen Begrüßungs-Schlag auf den Rücken, der ihn kurz wanken ließ.

Er blickte wieder zu Alice, die ihn vorsichtig anlächelte.

„Wer hat dich denn heute angezogen Alice?“, fragte Louis und blickte sie von oben bis unten an. Alice schaffte es den Finger zu heben und auf seine Schwester zu zeigen.

„Hätte ich mir denken können.“

Er warf seiner Schwester ein Augenrollen zu, wodurch er sich noch einen Schlag einhandelte.

„Was soll das heißen? Sie sieht toll aus.“

„Sie sah auch toll aus, bevor sie solche Schuhe tragen musste. Ist Rose nicht mit?“

Alice fühlte die Hitze, die sich in ihrem Körper ausbreitete und das einzige was sie wollte, war ein breites, debiles Grinsen aufzusetzen.

Er, Louis Weasley, in den sie seit über vier Jahren verliebt war, hatte ihr ein Kompliment gemacht. In ihren rot anlaufenden Ohren sangen die Sirenen Liebeshymnen und hätte Albus keinen Arm um sie gelegt wäre sie höchst wahrscheinlich umgekippt.

„Hey Louis“, nun bemerkte auch der Potter seinen Cousin. Natürlich hatte er ihn schon davor bemerkt, doch er wollte seine Reaktion auf Alice und ihn sehen.

Und er hatte sich in seiner Annahme nicht getäuscht.

Louis Interesse war eindeutig geweckt. Ob positiv oder negativ war gleichgültig, mit Interesse konnte man immer arbeiten.
 

„Komm Lou, lassen wir die beiden alleine“, Dominique schnappte grinsend ihren Bruder und zerrte ihn mit sich davon.

„Al hat doch nichts mit Alice?“, fragte er nachdem sie außer Reichweite waren.

„Nein…Noch nicht.“

„Dome! Al und Alice?“

„Ja, was gibt’s da nicht zu verstehen?“

„Habe ich was verpasst? Aaa-liice mit Aaaal- buuus?“

Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er sie für heillos eingeschränkt hielt und deshalb auch so mit ihr sprach.

„Ja Lou! Aaaaalice und Aaaalbus“, machte sie ihn nach.

„Findest du es nicht eigenartig, ausgerechnet die beiden miteinander zu sehen?“

„Wieso?“

„Weil Alice das unschuldigste Mädchen ist, was ich kenne und Al…ist eben Al.“

„Wie meinst du das?“

„Er erobert Herzen, bricht sie und lässt sie fallen. Das kann man Alice doch nicht antun.“

Dominique lächelte, kniff ihrem Bruder in die Backe und sagte:“ Du bist wirklich ein Herzchen Lou, Lou …Keine Sorge, er legt sie nur flach und danach hat er bestimmt kein Interesse mehr an ihr. Sie hat also nichts zu verlieren... Außer ihrer Unschuld“, die Blonde lachte herzhaft und klopfte sich auf den Schenkel, doch als sie den Gesichtsausdruck ihres Bruders erblickte verstummte sie.

„Lass gut sein. Das ist nicht deine Sorge. Trink was und amüsier dich! Wir sehen uns später.“

Tanzend verschwand sie und ließ einen völlig verdatterten Louis zurück.
 


 


 

„Was genau habt ihr vor?“, fragte Alice und strich sich über den Rock.

Sie und Albus saßen nebeneinander auf der Treppe zum dritten Stockwerk.

Dort war es um einiges ruhiger und man musste sich nicht anbrüllen.

Albus lehnte seinen Kopf gegen die Wand und nahm einen großzügigen Schluck seines Whiskeys.

„Wir wollen ihn auf dich aufmerksam machen. Nichts weiter.“

„Ihr beide müsst wirklich Langeweile haben“, sie lachte leise, während sie betrachtete wir er grinste.

„Wahrscheinlich…Nein, wir wollen einfach, dass du aus dir raus kommst. Es wird Zeit, dass du einiges erlebst.“

Seine Augenbraue wanderte schelmisch in die Höhe, während er Alice unentwegt anblickte.

Schwere, nähernde Fußtritte auf der Treppe lenkte sie von ihrem Gespräch und Gedanken ab.

Dominiques grinsendes Gesicht tauchte in ihrem Sichtfeld auf, schneller trat sie heran und setzte sich zwei Treppen Stufen tiefer, als die anderen beiden.
 

„Er hat angebissen und macht sich Sorgen um die liebe, kleine Alice.“

„Perfekt. Man kann sich auf ihn immer verlassen.“

Albus grinste in seinen Becher hinein, während er einen großgesinnten Schluck nahm.

„Aber, wie ich ihn kenne wird er noch nichts unternehmen…außer wir gehen noch weiter… Alice du musst Al küssen.“

Das Mädchen verschluckte sich sofort und ein starker Husten entfloh ihren zierlichen Hals.

„Ich soll was?“, fragte sie zitterig in der Hoffnung, sie hätte sich verhört.

Dominique nickte bestimmend und wechselte einen flüchtigen Blick mit ihrem Cousin.
 

„Du sollst Al küssen, wenn Louis zusieht. In Louis kommt, dann so was durch…“

Sie fuchtelte mit den Armen in der Luft während sie nach einem passenden Begriff für Louis´ Gefühle suchte.

„Ein Beschützerinstinkt. Verstehst du?“

Alice vernahm, wie Albus leise und heiser neben ihr lachte und weiter an seinem Getränk nippte. Sie erhoffte, dass Albus diesem Durcheinander ein Ende bereiten würde, doch der Potter regte sich nicht.

„Ich kann Albus doch nicht küssen.“

„Wieso nicht?“, fragte Dominique verwirrt und erwartete eine grandiose Erklärung.

„Weil, weil… weil er Albus ist und ich in Louis verliebt bin.“

„Meeerlin, steck den Besen aus dem Arsch, Alice. Es ist nur ein Kuss“

Dominique konnte Alice´ Gedankenwege noch nie nachvollziehen und wieso sie sich so gerne mochten und sogar Freundinnen nannten, war ihr vollkommen unklar.
 

„Ich weiß auch gar nicht wie“, gab sie voller Scham zu.

„Ach stimmt ja. Du bist ja vollkommen unschuldig.“

„Außerdem finde ich es nicht gut, wenn ich jemanden vor seinen Augen küsse. Dann denkt er, ich sei…ein Flittchen.“

„Vertrau mir Alice, ich kenne meinen Bruder und ich kenne dich. Und ich will euch zusammen sehen und ich meine es nur gut. Also vertrau mir.“
 

„Wenn du meinst…Aber vielleicht hat Albus was dagegen.“

„Guter Witz. Al hast du was dagegen wenn dich ein hübsches Mädchen küsst?“

Sie schmunzelte, ihren Cousin an.
 

„Ich opfere und stell mich zur freien Verfügung, übt an mir was ihr wollt.“

Er lächelte Alice ermutigend zu und nahm einen weiteren Schluck.

„Na siehst du, er opfert sich sogar… der Arme.“

Für Dominique war die Sache gegessen, Alice würde bei der nächsten Gelegeheit Albus, vor Louis Augen küssen und ihn dazu bringen, sie beschützen zu wollen.

So war Louis nun mal.
 

„Aber, ich kann es nicht.“

„Keine Sorge du bist kein Flittchen wenn du ihn küsst.“

„Nein ich meine… ich kann nicht küssen. Ich hab es noch nie gemacht.“

Dominique verdrehte die blauen Augen, erhob sich, trat zwei Treppenstufen höher, blieb vor Albus stehen und bückte sich.

„Sieh zu und lerne“ und bevor sie diesen Satz ausgesprochen hatte, lagen ihre Lippen plötzlich auf Albus. Sie teilte seine ungeduldig mit ihrer Zunge und drang in seinen Mund.

Schmeckte Whiskey und Kirsch-Zigarre, die er gelegentlich auf Partys rauchte und spürte wie er ihren Kuss erwiderte.

Einige Sekunde später hielt sie inne, öffnete die Augen und betrachtete ihn.

Sie leckte sich kurz über die Lippen und legte ihren Mund wieder auf seinen.
 

„Soll ich euch alleine lassen?“, fragte einen irritierte Stimme, wodurch sie sofort voneinander ließen.

„Unsinn“, beantwortete Dominique ruhig ohne den Blick von Albus neckischen Gesichtsausdruck abzuwenden.

„Seit wann kannst du so gut küssen?“

„Schon immer Dome!“

„Das letzte Mal war es nicht so gut.“

„Das letzte Mal war ich zehn.“

Sie lächelte ihn und schließlich ihre Freundin an.

„Hast du´s gesehen Alice? Das nächste Mal bist du an der Reihe.“
 


 

Ein gleißendes Lachen entwich dem Mädchen ihm gegenüber. Sie legte den Kopf schief, straffte ihre Schultern unauffällig, streckte die Brust weiter raus und legte eine kleine Hand auf seine Schulter. Durch die hohen Schuhe war sie beinah so groß wie Scorpius. Ihre Augen blickten ungeniert in seine und wiesen einen kleinen Teil von gnadenloser Verführung auf.

Ihr schwarzes Haar hing in einem am Kopf hohen Zopf, befestigt mit einem blauen Haargummi. Dasselbe dunkle blau wie ihre Augen und ihr hautenges, kurzes Kleid, das immer weiter höher rutschte.

Als so lustig empfand Scorpius sein Gesagtes nicht, aber wie er sie kannte, hatte sie ihm nicht einmal zugehört und nur Gelacht um ihn zu zeigen wie toll er war.

Dazu brauchte er sie nicht, das wusste er auch selbst.

Die Siebtklässlerin strich ihm langsam mit den Fingern über seinen Hals, während er seine Aufmerksamkeit nicht von ihr nahm.

„Was soll das werden Adora?“, fragte er, was sie sofort zum grinsen brachte.

„Was denkst du denn?“

„Du hast zu viel getrunken.“

„Nein! Also doch, aber das hat nichts mit dem zu tun was ich mache.

Sie trat einen Schritt näher an ihn und legte nun beide Arme um seine Schulter.

Er spürte wie sich ihr Becken an seins drückte, wie ihre Brust sich an seiner hob und senkte. Sie atmete gleichmäßig und ruhig, woraus er schloss, dass sie kein Fünkchen nervös war, wahrscheinlich hatte sie es schon seit langem geplant.

„Lass uns gehen“, flüsterte sie gegen seinen Mund und berührte seinen Lippen für eine Sekunde mit ihren. Ihre rechte Hand löste sich von seiner Schulter und strich vorsichtig über seine Brust, seinen Bauch und blieb schließlich an seinem Reißverschluss der Hose hängen.

Sie verlieh ihrer Hand etwas mehr Druck.

„Noch deutlicher was ich vorhabe, Scorpius?“

Er schluckte.

Diese Geste war nicht nötig um ihn wissen zu lassen, was sie wollte. Sie bemühte sich schon seit Jahren darum seine Aufmerksamkeit zu bekommen, was ihr bisher nur mäßig gelungen war.

„Völlig unverpflichtet. Ich bin nächsten Monat weg und du siehst mich wahrscheinlich nie wieder.“

Ihre Lippen wanderten von seinem Kinn zu seiner Wange um ihn die Entscheidung zu erleichtern.

„Komm schon, da spricht nichts gegen. Oder?“

Nein, es sprach wahrhaftig nichts gegen.

Rose war nicht da, wahrscheinlich amüsierte sie sich gerade irgendwo köstlich mit Angus Flamel, während er jedes Angebot nur wegen ihr ablehnte.

Albus war mit Dominique und Alice verschwunden und keiner würde ihn vermissen.

Und er hatte schließlich auch ab und zu Bedürfnisse.
 

Er hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger, blickte in die blauen Augen und auf die vollen, roten Lippen.

Sie war hübsch, keine Frage, doch sie war nicht Rose Weasley.

Er senkte seinem Kopf um Adora Flint zu küssen.

Merkte wie ihre Augen voller Freude aufleuchteten und sie sich zu ihm streckte.

Und im selben Moment, als ihre Lippen sich beinah berührten, traf ihn etwas winziges und hartes an der Schläfe.

Es fühlte sich an wie eine Muggel Pistole, die auf ihn geschossen hätte, doch als er auf den Boden blickte, entdeckte er eine grüne Bertie Botts Bohne.

Wütend blickte er sich um, um den Täter zu finden und wurde sofort fündig.

Amaryllis Dursley stand nicht weit entfernt mit Lysander Scamander und warf ihm einen exemplarischen abschreckenden Blick zu, während sie eine Tüte Bertie Botts in den kleinen, manikürten Fingern hielt.

Fragend zuckte er mit den Schultern um ihr zu demonstrieren, dass er keine Ahnung hatte, was sie wollte.

Sie verdrehte genervt ihre Augen und deutete unauffällig mit dem Kopf in eine Richtung.

„Was ist?“, hörte er Adora fragen, ging jedoch nicht drauf ein, er suchte die Stelle ab auf die Amaryllis gezeigt hatte.

Er erblickte einen Viertklässler der völlig betrunken auf dem Boden lag und heiser lachte und verstand nicht, was das mit ihm zu tun hatte. Er wollte gerade weg gucken, als er zwei lange Beine hinter dem Jungen entdeckte.

Zwei Beine die er sofort erkannte, auch ohne dem Mädchen ins Gesicht zu blicken.

Rose Weasley bückte sich und half dem Jungen hoch. Die zwei geflochtenen Zöpfe fielen ihr über die Schultern, während sie ihre volle Kraft einsetzte um ihn hoch zu ziehen. Sie warf dem Jungen, den Scorpius jetzt als Freddy Weasley erkannte einen mahnenden Blick zu und trat zaghaft von ihm weg.
 

Sie blickte sich um, suchte scheinbar nach jemanden.

Die Brille war ihr über die Nase gerutscht, die sie sofort wieder richtete.
 

„Was ist denn?“, fragte Adora noch einmal und zog ungeduldig an seiner Jacke.

Er drehte sich zu der Slytherin um und schenkte ihr ein Lächeln.

„Ein anderes Mal vielleicht“, mit diesen Worten entfernte er sich von ihr und ließ sie toben.
 

„Suchst du jemanden Weasley?“, fragte er und trat an sie von hinten heran.

Vor Schreck fuhr sie kurz zusammen und entspannte sich sofort wieder als sie ihn erkannte.

„Mein Güte, schleich dich nicht so an Scorpius. Ja, ich suche Alice oder Dome, hast du eine von ihnen gesehen?“

„Ja die sind schon vor langer Zeit mit Al weg.“

„Also ziehen die das wirklich durch mit Alice und Louis?“, fragte sie ohne eine Antwort zu erwarten, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte und dem Raum absuchte.

„Natürlich, so gut solltest du die beiden kennen.“

„Na, dann bin ich gespannt wie das ausgeht.“

Scorpius lächelte sie an. Ein Lächeln über ihre gut gemeinte Naivität.

„Es wird schief gehen“, stellte er klar, als gäbe es keine Zweifel.

„Wieso? Glaubst du nicht, dass Alice Louis von sich überzeugen kann.“

„Was das betrifft könnte sie es schaffen, aber das meine ich nicht. Es wird einfach nicht so funktionieren wie Albus es plant. Es wird enden wie seine Pläne immer Enden.“

„Und das wäre?“

„Ich gebe ihm noch einen Woche und dann kannst du beobachten wie es sich in eine völlig andere Richtung entwickelt.“

„In welche? Was meinst du?“

„Lass dich überraschen Rose.“

„Da bin ich ja neugierig ob du Recht behältst.“

„Ich behalte immer Recht… Willst du was trinken? James hat alles was man sich nur wünschen kann.“ Sein Blick huschte ungewollt über ihre nackten Beine, während sie die kurze Jeansshorts, die gerade ihren Po verdeckte, zu Recht zupfte.

„Ja, wieso nicht. Wo kann man sich was besorgen?“

Scorpius zeigte mit dem Zeigefinger in eine Richtung und wollte gerade einen Arm um ihre Schulter legen um sie durch die Masse an aufbrausenden Schülern vorbei zu schleusen, als Rose plötzlich eine merkwürdig, verspannte Haltung annahm.

Scorpius wurde Augenblick bewusst, was der Grund dafür war.
 

„Rose?“, vernahm sie eine wütende Stimme.

„Was?“, antwortete sie genauso gehässig und blickte Angus Flamel direkt ins Gesicht.

Der Blick des Gryffindors flog über Scorpius und bliebe schließlich an Rose hängen.

„Ich hab dich gesucht.“

„Aha. Das tut mir Leid, dass du mich nicht gefunden hast.“

„Rosie, können wir reden?“

„Eigentlich, ist mir gerade nicht danach zu mute.“

„Komm schon Rose. Es tut mir Leid.“

Scorpius war nicht völlig klar, wieso sie zornig auf ihn war, doch das war ihm egal, solange sie Streit hatten.

Doch zu seinem Leid sah er, wie sich ihre Körperhaltung entspannte, sie konnte nicht lange schmollen und wütend sein, das konnte sie noch nie.

„Okay“, sagte sie leise und beobachtete reglos wie Angus sofort zwei Schritte auf sie zukam, ihre Hand in seine nahm, ihr einen vorsichtigen Kuss auf den Mund gab und sie mit sich davon zog, ohne den Malfoy auch nur eines Blickes zu würdigen.
 


 


 

„Lass uns jetzt gehen“, sagte Lily, während ihr Hals mit Küssen von Anthony Brooks bedeckt wurde. Der junge Slytherin ließ es sich nicht zweimal sagen. Er schnappte sie am Handgelenk und führte sie mit sich hinaus, vor die peitschende Weide, die für diese Nacht außer Gefecht gesetzt wurde.

Er trat mit ihr so schnell über die Landschaft von Hogwarts, dass sie in weniger als drei Minuten, das Schloss erreichten.

„Wo willst du hin?“, fragte er Lily und versuchte sie wieder zu küssen, als sie vor dem Porträt der Fetten Dame standen, die sie misstrauisch beäugte.

Doch Lily ließ sich kein weiteres Mal küssen. Sie entfernte sich einen Schritt von ihm und ignorierte die Mahnungen der Fetten Dame.

„Ich will in mein Zimmer… und schlafen. Wir sehen uns Tony, schönen Abend noch.“

Sie zwinkerte ihm verführerisch zu und verschwand hinter dem Porträt.

In ihrem Zimmer zog sie sich leise aus, um die anderen Mädchen nicht zu wecken, die völlig unschuldig und kindlich in ihren Betten lagen und nicht einmal an Jungs dachten.

Und während sie sich in ihr Bett legte, hoffte sie, dass eine gewisse Person ihr verschwinden mit Anthony bemerkt hatte und seinen Besen beinah vor Wut auffraß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-06-05T10:58:35+00:00 05.06.2012 12:58
Hallo.
Du kannst Scorp doch nicht alleine stehen lassen. Ohne rose, das geht nicht. Wem will Lily wohl eifersüchtig machen? Ich bin wegen dem gespannt DomexAlxAlice skeptisch. Einerseits wäre Alice eine gute Partie, aber dome ist wohl genu so gut. das ist nun schwierig. Ich lasse mich einfach überraschen was noch kommt. Ich hatte aber zu 100% Spas am lesen.

Grüße
B0UNTY
Von:  Fin-Rasiel
2011-01-23T14:45:11+00:00 23.01.2011 15:45
Ahhhhhhh, du quälst einen gerne oder?? Schon wieder kein Kuss......*seufz*

Na fein, zum Rest: Coole Party und Scorp hat recht wenn Albus/Doms Plan mal nicht nach hinten losgeht *hihi*
Angus fängt an mir auf den Keks zu gehen und dabei war er nur genau 3 Sek. da (^^)aber er unterbricht immer so nette Momente...

Schreib ganz flink weiter (und fühl dich nur ein ganz klein wenig unter Druck gesetzt ^__* )

lg fin


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