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All Your Other Ways

von

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- Liz -

Liz seufzte. Wäre sie doch nach Hause gegangen. Sie musste Schlaf und Kraft tanken für eine erneute Kollision mit ihren Eltern, die ihr immer auf den Zahn fühlen wollten. Nicht, dass sie nicht durchaus Spaß an diesen kleinen Auseinandersetzungen hatte - die Gesichter ihrer Eltern waren manchmal unbezahlbar! -, aber es wäre alles viel leichter, wären ihre Mum und ihr Dad einfach mal zufrieden mit ihr und der Art, wie sie das Leben handhabte.

Ein furchtbares, klirrendes Dröhnen, das in den Ohren wehtat, durchbrach ihre Gedanken und sie und alle um sie herum zuckten erschrocken zusammen.

Jemand hatte die Lautstärke des Mikros nicht heruntergedreht. Dann ertönte ein lautes Klopfen und Liz verdrehte die Augen.

Ein junger Typ in einem ausgetragenen T-Shirt und mit Pferdeschwanz stellte sich auf die Bühne und schaute verunsichert in die Menge.

"Ähm. Hi. Ich bin von der Band - wir haben ein kleines Problem dort hinten, aber es geht sofort los... wenn ihr also ein paar Minuten warten könntet...", stotterte er verunsichert.

Noch ehe er geendet hatte, kam ein zweiter Typ dazu und der Pferdeschwanz ließ sein Mikrofon sinken. Beide unterhielten sich, und der zweite gestikulierte wild mit seinen Händen. Der andere runzelte die Stirn, nickte aber zu allem, was der zweite ihm sagte. Dieser verzog sich wieder in den hinteren Bereich und der Typ von eben nahm wieder das Mikro hoch. Die Meute starrte ihn ungeduldig und erwartungsvoll an.

"Ähm ja. Wir haben eine kleine Planänderung..."

Die Menge stöhnte genervt auf.

"Einer unserer Leute, Luke, hat sich verletzt und wird deshalb ersetzt durch, äh, 'Johnny'. Ähm." Er warf einen hilfesuchenden Blick ins Publikum und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. "Johny the Joker."

Liz schnaubte amüsiert. Das war kein gutes Improvisationstalent. Eine Karriere als Comedian konnte sich der junge Spund jedenfalls abhaken, falls er jemals an so etwas gedacht hatte. Generell glaubte Liz nicht, dass das mit der Band noch irgendetwas geben würde. Ein Verletzter, ein junger, bleicher, hilfloser Typ... und Johnny the Joker. Mit einer DVD wäre sie besser aufgehoben gewesen.

Dann wurde das bunte Diskolicht eingestellt und blaues Licht, gemischt mit ein paar warmen Tönen, erleuchtete nun die Bühne. Die Musik aus den Lautsprechern verstummte, ebenso wie das Stimmengewirr um sie herum. Alle schauten gespannt auf die Plattform.

Liz verschränkte skeptisch die Arme.

Drei Typen kamen, beladen mit Instrumenten, aus dem Seiteneingang auf die Bühne. Einer war derjenige mit dem Pferdeschwanz in dem T-Shirt. Er setzte sich an die Drums. Den anderen kannte sie noch nicht. Er war der typische Rockbandverschnitt, genau so, wie es sich für diese Branche gehörte. Schwarzes Shirt, schwarze Lederhose, nicht geschnittene Haare. Insgesamt ein eher verlottertes Erscheinungsbild, was mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit Absicht war. Liz kannte solche Typen - eine Zeitlang war sie sogar regelrecht auf sie abgefahren, weil sie Rebellion und Anarchie symbolisierten, aber bald schon hatte sie auch diese Phase überwunden. Auf Musiker allgemein hingegen stand sie noch immer, nur eben nicht mehr auf die mit den langen Haaren und dem unhygienischen Aussehen.

Ihr Blick glitt zu dem dritten der Männer. Er trug eine Gitarre und zuerst konnte sie nicht viel ausmachen, aber als er sie herunternahm, entdeckte sie ihn endlich. Mit sorgenvoller Miene spähte er ins Publikum und Liz konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Er war älter als die anderen beiden, obwohl sie nicht sagen konnte, um wie viel, trug ein weißes Hemd, eine schwarze Anzughose und eine dunkle Krawatte - die Farbe konnte sie aus der Entfernung und bei dem Licht nicht erkennen. Seine Haare waren verstrubbelt und er sah aus wie ein Mann, der einen harten Tag hinter sich gehabt hatte. Er passte nicht zu den anderen beiden, und genau das gefiel ihr am besten.

Sie legte es als das Konzept der Band aus und befand es als ein sehr kreatives. Etwas Gegensätzliches zusammenzuschmeißen, um zu zeigen, dass man im Grunde gar nicht so unterschiedlich war, wie alle glaubten. Einen Typen auf die Bühne zu schicken, der wie ein anständiger Anzugträger aussah und ihn dann Rockmusik spielen zu lassen - das war innovativ und neu. Es war genial. Und diesen Mann, der mit seinem Auftreten scheinbar alle Regeln der Musik brechen wollte, fand sie zutiefst attraktiv. Wenngleich sie ihn auch aus der Entfernung nicht genau sehen konnte, beeindruckte es sie, was er tat und die Art, wie er es tat.

Sie lächelte. Vielleicht war das hier doch der DVD vorzuziehen.
 

Geduldig hörte sich Liz die Band an. Sie waren alle gut, auch wenn der Anzugmann ein paar Patzer machte. Aber das machte nichts, ihn anzusehen war eine reine Freude. Kaum hatte er angefangen mit der Musik, schien er abzudriften. Selbstvergessen zupfte er an den Saiten und würdigte das Publikum keines Blickles mehr, als hätte er vergessen, das es überhaupt existierte.

Liz lugte zu Mel rüber, die – die Beine übereinandergeschlagen -, auf einem Barhocker saß, ihren zweiten Long Island Ice Tea trank und gedankenverloren mit dem Fuß wippte.

Plötzlich fühlte Liz heißen Atem an ihrem Ohr. „Die sind verdammt gut“, hauchte es.

Entsetzt drehte sie sich um und blickte Bo, dem Barkeeper, in die Augen, der sich über den Tisch zu ihr herübergebeugt hatte, um ihr die Information zu überbringen.

"Hm", machte sie misstrauisch und bewegte sich ein paar Zentimeter von ihm weg.

Sie ließ sich wieder vom Klang der Musik und Ray’s dunkler, tiefer Stimme davontragen, der von den Ungerechtigkeiten der Welt sang, vom Krieg und hin und wieder auch von unglücklicher Liebe.

Das war wohl ein Thema, an dem weder die Poeten, noch die Musiker, Schriftsteller und der ganze Rest der Welt vorbeikam.

Egal, woran man glaubte, und egal, wer, wie und was man war - eins hatten immer alle gemeinsam: das Suchen nach "Liebe".

Liebe, dachte Liz abwesend, ob es so etwas wirklich gab? Oder war sie nur ein Konstrukt des menschlichen Geistes, der etwas zum Festhalten und Glauben brauchte in dieser schnellen, unsteten Welt?

Liz jedenfalls fand es wahnsinnig, sich für den Rest des Lebens an jemand anderen zu binden und ein Leben zu leben, als wäre man in Ketten gelegt. Warum taten Menschen sich so was freiwillig an?

"Gebunden" - das Worte sagte doch schon alles. Es nahm einem jegliche Freiheit und sperrte die Seele ein.

Liz war lieber frei. Kein Geld der Welt und nicht einmal tausend süße Engelszungen würden sie dazu bringen, jemals in einem Hochzeitskleid von den Altar zu treten und sich von ihrem Vater an den Bräutigam übergeben zu lassen.

Übergeben! Als wäre sie ein Stück Vieh. Als wäre sie nicht ihr eigener Herr und hätte einen freien Willen, ein Leben, ein Recht auf Selbstbestimmung.

Aber nein. Man musste ja weitergereicht werden. Von Mann zu Mann. Wie ein Souvenir, eine Trophäe. Allzu weit hatte es die Emanzipation also doch noch nicht geschafft.

Liebe - gegen Liebe hatte Liz nichts. Aber niemals würde sie sich von ihr so einlullen lassen, dass sie diesen ganzen Wahnsinn guthieße. Das schwor sie sich immer wieder, wenn sie auf bemitleidenswerte Kreaturen traf, die diesem Irrsinn verfallen waren und nun ein furchtbar monotones, langweiliges Leben führten zwischen Hausarbeit und Windeln. Oder jene Frauen, die statt der gewünschten Liebe am Ende nur Hass und Verachtung geerntet hatten.

Und trotzdem - es war ein aktuelles Thema, und das schon seit Jahrhunderten. Selten hatte sich ein Trend in der Geschichte der Menschheit so lange gehalten.

Entspannt lehnte sie sich zurück. Liz war, wenn sie so darüber nachdacht, ziemlich zufrieden mit sich selbst. Sie hatte einen Job, verdiente ihr eigenes Geld und führte ihr eigenes Leben. Sie war weder abhängig von ihrer Familie noch - was viel schlimmer gewesen wäre - von einem Mann. Es gab niemanden, der ihr Kopfzerbrechen bereitete und keinen, dem sie Rechenschaft ablegen musste. Der Freunde hatte sie viele.

Natürlich gab es nur eine Mel und nur eine Judy unter ihnen, aber Liz war es ganz recht so. Ein paar enge Freunde brauchte der Mensch zum Traurigsein, Wütendsein und Glücklichsein, und der Rest war eben für die gute Unterhaltung und den Spaß zuständig.

Nein, Liz Winston brauchte keinen Mann, der sie rettete und dann erdrückte, bis ihre Flammen verloschen. Liz konnte sich selber retten und mit dem Feuer spielte sie unwahrscheinlich gerne.

Apropos mit dem Feuer spielen, dachte sie grinsend. Den Typen mit der Krawatte würde sie gerne einmal kennen lernen. Jemand, der so etwas durchziehen konnte, musste ein interessanter Mensch sein. Vielleicht würde er nach dem Auftritt noch an die Bar kommen, oder sie könnte ihm auflauern und behaupten, sie schrieb für eine Zeitung und wollte ein Interview mit ihm. Sie dachte fieberhaft nach, wie sie es anstellen sollte, mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber bald schon gab sie es auf. Planen war nicht ihr Ding. Es würde ihr schon etwas einfallen, wenn sie ihn sah, und wenn nicht, dann wusste sie zumindest den Namen der Band und konnte ihren nächsten Auftritt googeln. Liz brauchte keinen Plan. Sie würde einfach improvisieren.
 

"Das war echt gut", sagte Mel begeistert, nachdem der Applaus abgeflaut war. "Hätte ich nicht gedacht."

Liz lächelte. "Ja, es war ganz okay."

Mel rollte mit den Augen. "Die Untertreibung des Jahrhunderts. Dass du immer so euphorisch sein musst!", spöttelte sie. "Und? Welcher von denen soll es denn nun werden?"

Liz runzelte die Stirn." Was meinst du?"

"Ach komm schon." Mel boxte ihr liebevoll gegen die Schulter. "Ich kenn dich doch und deine Vorliebe für Musiker. Und ich hab gesehen, wie du die ganze Zeit mit Argusaugen und deinem Wolfslächeln herübergeguckt hast. Lass mich raten... es ist nicht der Kleine. Ist er überhaupt schon achtzehn?" Dann grinste Mel. "Aber das macht dir ja nichts aus, hab ich recht?"

Liz entfernte sich ein wenig von Bo, der wieder seinen Ohren heraushängen ließ, sodass er sie nicht mehr hören konnte.

"Das war... du weißt genau, dass ich es nicht wusste! Er hat gesagt, er wäre schon... älter. Wenn ich gewusst hätte, dass er mich anlügt und dazu noch minderjährig ist... Willst du mir das mein ganzes restliches Leben vorhalten?", fragte sie ihre Freundin vorwurfsvoll.

Mel aber grinste nur, von Liz's Standpredigt ganz und gar nicht beeindruckt. "Na, was denkst du denn? Ich bin deine Freundin, es ist mein Job, dich auf deine Fehler hinzuweisen, damit du sie nie vergisst. Im Alter wird das meine einzige Freude sein."

Sie zwinkerte Liz kokett zu und diese verdrehte die Augen, konnte aber ein amüsiertes Lächeln nicht ganz unterdrücken.
 

Liz wartete auf eine günstige Gelegenheit. Als sich der Typ, der vor der Tür zu den Hinterräumen stand sie bewachte, wegdrehte, um eine kleine Auseinadersetzung von Freund und Freundin zu beenden, schlüpfte Liz hinter ihm vorbei durch die Tür. Es tat ihr ein wenig leid, Mel nicht aufgeklärt zu haben, aber diese war gerade mit irgendeinem Kerl, der sie angesprochen hatte, in ein feuriges Streitgespräch über Biersorten vertieft und außerdem war Liz die flankierte Hintertür gerade erst aufgefallen. Sofort hatte sie eine Idee gehabt, wie sie an den Anzugmusiker herankommen könnte und zögerte keine Sekunde, um sie in die Tat umzusetzen.

Hinten war alles kahl und kalt. Es war klar, dass nur das Innere der Bar renoviert worden war, nicht aber die Hinterräume. Liz schlenderte den langen weißen Flur entlang und las sich die Aufschriften an den Türen durch.

Toiletten, Putzraum, Büro. Bis auf die WCs waren alle Räume abgeschlossen, wie sie nach einem kurzen Klopfen feststellen musste. Doch plötzlich ging nur wenige Schritte vor ihr eine Tür auf. Liz hob neugierig den Kopf.

Der Kerl von der Band trat heraus und blieb sofort stehen, als er sie sah. So von Nahem erschien er ihr viel größer. Und er sah müde aus. So richtig fertig. Sein Hemd und die Krawatte hatte er allerdings noch immer an. Über seinem Arm hing eine Anzugjacke und er hatte eine schwarze Tasche in der anderen Hand. Überrascht blickte er sie an. Ganz eindeutig hatte er nicht mit einem Besucher hier hinten gerechnet.

Liz warf ihm eines ihrer koketten Lächeln zu, die sie für gewöhnlich gut einzusetzen wusste.

"Hallo. Ich bin vom London Talk", sagte sie fachmännisch. Etwas, das sie schon hundertmal gesagt hatte und es beherrschte wie wahrscheinlich nichts Anderes auf dieser Welt. "Ich würde gerne ein Interview für unser Magazin mit dir machen."

Der junge Mann blinzelte irritiert. "Mit mir? Aber ich... die Band ist da drin, wenn du sie suchst." Er deutete mit dem Daumen hinter sich zur Tür.

Liz war ein wenig irritiert, aber sie ließ es sich nicht anmerken. "Du hast doch in der Band gespielt", sagte sie. "Ich würde gerne mehr über euer Konzept erfahren." Noch ein Lächeln.

Er starrte sie an. Um genau zu sein starrte er eine Weile lang auf ihren Mund, bis er weiter nach oben glitt und ihr in die Augen sah. "Nein, Sie verstehen nicht", erwiderte er müde und fuhr sich mit den Finger erschöpft durch das dichte, braune Haar. "Luke hat sich die Finger gebrochen und ist nun im Krankenhaus und - ach, ist ja auch unwichtig. Es war reiner Zufall."

Liz verstand nun endlich. "Johnny", stellte sie fest. "Du bist der Auswechselspieler. Johnny the Joker."

Er grinste gequält, was sie als Zustimmung auffasste. "Ich nehme an, Joker wirst du nicht wirklich genannt, oder?"

Er schüttelte den Kopf. "Nein, und-"

"Ich bin Liz." Sie streckte ihm die Hand hin. "Und in welcher Band spielst du nun wirklich?", plapperte sie. "Ein Glück für die, dass du heute anwesend warst und einspringen konntest."

Johnny nickte irritiert. "Also, wenn Sie ein Interview mit denen wollen... Kenny und Ray sind noch da. Sie beantworten Ihre Fragen bestimmt gerne. Aber - unter uns..." Er beugte sich näher zu ihr herüber und flüsterte nun fast. "Sprechen Sie lieber mit Ray. Kenny ist nicht immer ganz auf der Höhe, wenn Sie mich fragen."

Liz grinste. "Kenny - ist das der Kleine?"

Er nickte.

"Hm...", machte Liz und war schon im Begriff, sich etwas Anderes auszudenken. Wenn Johnny gar nicht zu dieser Band gehörte, sondern zu einer anderen, und nur zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort war, wäre es Zeitverschwendung, nun noch mit den Bandmitgliedern zu reden und sich lächerliche Fragen auszudenken. Der vermeintliche Artikel würde sowieso niemals im London Talk erscheinen. "Ich denke ich muss das Interview verschieben", log sie. "Wenn Luke nicht da ist, lohnt es sich nicht, eins zu machen. Ich werde wohl einen neuen Termin mit den Jungs vereinbaren müssen." Sie gab ihrem Tonfall einen bedauernden Beiklang.

John musterte sie. "Na gut", sagte er dann langsam. "Es war nett, Sie kennen zu lernen, Liz. Viel Erfolg noch für Ihren Artikel."

Er wollte sich aus dem Staub machen! Das gab's doch nicht! Liz war empört. Hatte dieser Typ denn überhaupt nicht seine Fühler ausgestreckt?! HATTE er überhaupt welche?

Sie musste wohl etwas direkter werden.

"Warte", sagte sie zu seinem Rücken, als er sich schon von ihr abgewandt hatte. "An der Bar gibt es diese schrecklichen Long Island Ice Teas."

Er drehte sich wieder zu ihr um und runzelte ratlos die Stirn.

"Und diesen sehr gesprächigen und neugierigen Barkeeper. Bo. Er würde sich bestimmt freuen, wenn du ihm einen Besuch abstatten würdest."

Johnny sah aus wie eine Kuh wenn's donnerte. Anscheinend war er wirklich schwer von Begriff. Liz hätte sie Situation beinahe schon als ärgerlich empfunden, wenn sein Gesichtsausdruck sie nicht so furchtbar amüsieren würde. Mein Gott, sah der Typ fertig aus. Aber gleichzeitig wirkte dieses Angespannte an ihm auch seltsam anziehend auf sie.

"Mit mir", fügte sie bedeutungsvoll hinzu und sah ihn lange und eindringlich an. So musste er doch einfach verstehen!

Und er tat es auch. Aber er lächelte nicht wissend, wie viele andere es getan hätten, sondern riss nur überrascht die Augen auf. Unglaube stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Mit Ihnen?", hakte er fast schon ehrfürchtig nach und musterte sie skeptisch. "Verstehen Sie mich nicht falsch... Sie sind wirklich eine, ähm, eine sehr schöne Person, aber ich bin..."

Schwul?, fragte Liz sich. Verheiratet? Vergeben? Vater dreier Kinder? Impotent?

"...nicht passend angezogen für so etwas", beendete er leicht verlegen seinen Satz und sah zweifelnd an sich herunter.

Sie lachte laut auf. Humor hatte er auch! Das war gut. Besser, als sie erwartet hatte.

"Wenn es für die Bühne reicht, reicht es auch für die Theke", witzelte sie und warf ihm ein blitzendes Lächeln zu, das er zaghaft erwiderte.

"Na ja, gut...", gab er sich dann geschlagen und erwiderte ihren Blick. Sie ließ ihn mit ihren Augen nicht los und er hatte Schwierigkeiten, sich abzuwenden, das merkte sie.

Trotzdem, eine harte Nuss, entschied sie. Aber auch das würde sie noch zu ändern wissen. Nüsse knacken war nämlich ihre Spezialität. Nur dass es meist die traurigen Frauen waren, hinter deren Geheimnisse sie auf subtile Art und Weise kommen musste. Aber Männer - nein. Die erforderten nicht unbedingt ihr feinstes Fingerspitzengefühl.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Monsterseifenblase
2011-05-24T22:46:23+00:00 25.05.2011 00:46
Einer geht noch...
Aber wirklich nur noch dieser eine, dann werden die Rufe und Schreie meines Bettes zu laut, als dass ich sie noch ignorieren könnte :)

Also, das Kapitel gefiel mir ganz gut. Die Handlung war nett und auch einfach ein bisschen umfangreicher als im vorhergegangenen Kapitel. Liz finde ich auf ihre Art immer noch sympathisch, sie tut das was sie tut, irgendwie mit Überzeugung und...ach ich weiß nicht, ich mag sie halt :) Bin allerdings im Bezug auf John vor allem aufs nächste Kapite gespannt, ich finde ihn als Charakter nicht ganz so gut ausgearbeitet bzw. ausformuliert wir Liz, ich weiß auch nicht. Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass er ein bisschen schüchtern ist und nicht so der dominante Typ und deshalb stellenweise ein bisschen blaß neben Liz wirkt. Ich weiß auch nicht :D Manchmal fällt mir irgendwas auf und ich kann es einfach nicht in Worte fassen. Aber es ist spät am Abend, man verzeihe mir. Gomen.
Liz Freundin finde ich übrigens richtig gut, habe ihren Namen nicht im Kopf, aber sie hat folgendes von sich gegeben:
"Na, was denkst du denn? Ich bin deine Freundin, es ist mein Job, dich auf deine Fehler hinzuweisen, damit du sie nie vergisst. Im Alter wird das meine einzige Freude sein."
Und ja, das war meine Lieblingsstelle im Kapitel :D

Ansonsten, was bleibt noch viel zu sagen, wie immer schön zu lesen, klar, flüssig...muss ich ja nichts mehr zu sagen. Nur dieses philosophieren über die Liebe von Liz was durch diesen Song über irgendeine unglückliche Liebe ausgelöst wurde...vielleicht ein bisschen klischèhaft. Aber ansonsten, wunderfein!

Und jetzt gehts aber in die Heia.
Du hörst von mir x)

Allerliebste Grüße & gute Nacht,
Monsterseifenblase
FCY
Von:  MrsTime
2011-03-01T15:48:15+00:00 01.03.2011 16:48
Zu Beginn muss ich erst einmal sagen, dass Liz echt toll ist, es macht richtig Spaß ihre Gedanken zu lesen, ihre Art ist einfach zu köstlich =) Und wie sie sich John aufzudrängen versucht, ist echt lesenswert, ich konnte aber auch irgendwie richtig mit John mitfühlen, dass er eigentlich voll kaputt und gestresst ist und nur nach hause will und dann diese qirllige Frau vor ihm auftaucht und was von ihm will.

FCY


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