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Fallen Angel

von

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Für einen Mann ist die Logik einer Frau weder verständlich noch käuflich

Juan sah sie nur kurz an als hätte sie etwas Seltsames und Ungewöhnliches gesagt. Für ihn war offensichtlich gewesen das sie junge Dame Hilfe brauchte und er als Gentleman konnte nicht sehen wie drei Typen ein Mädchen zu etwas zwangen was sie anscheint nicht wollte. Wahrscheinlich hatte er ihren Stolz etwas angekratzt. Er hatte sie beobachtet seit dem er und sein Bruder Aleandro den Club betraten und sie hinter der Theke zum Vorschein kam. Eigentlich wollte er gleich zu ihr an die Bar doch dieser kleine untersetzte Barbesitzer Diego oder wie er hieß hatte ihn gleich in so eine bordellartige Sofaecke geschleppt. Von dort aus versuchte er die junge dunkelhaarige Dame an der Bar zu beobachten. Es viel ihm schwer seinen Blick von dem schönen Körper, der so vortrefflich in dem kurzen Samtrock, dem kurzem Oberteil mit den raffinierten Einschnitten, die knapp an den begehrtesten Stellen einer Frau vorbei liefen und den hohen lackschwarzen Pumps, aussah zu ziehen. Er versuchte wenigstens kurz seine Gedanken zu sammeln wenn Aleandro ihn ansprach oder dieser Diego etwas von ihm wissen wollte. Aleandro blieben diese Blicke natürlich nicht verborgen. Als Diego sich verabschiedete und Juan sah wie dieser zu dem Objekt seiner Begierde ging und mit dieser Sprach meinte Aleandro nur: „Sag mal, täusche ich mich oder geschehen doch noch Wunder mein lieber Bruder?“ Juan sah seinen Bruder etwas verdattert an, wie als würde sein Gehirn noch verarbeiten was Aleandro gerade gesagt hatte. „Was meinst du damit?“, fragte er nur und versuchte die Gedanken an einen kurzen Rock und reizvolle Oberteile zu verdrängen. „Ich rede davon, dass ich noch erleben darf, wie du beim Anblick einer jungen Frau vergeblich versuchst einen klaren Gedanken zu fassen. Aber wenn du möchtest Bruderherz kann ich diesen Diego gern kurz beschäftigen und du kannst dem Verlangen deiner Lendengegend gerne nachgehen.“, antwortete Aleandro mit einem frechen grinsen. Er wusste, dass Juan keines falls zu der Sorte Männer gehörte die nur um ihre Lust zu stillen sich mit einer fremden Frau einließen. Aleandro selbst ließ sich gern hin und wieder mit hübschen jungen Frauen ein. Er liebte die Gesellschaft der Jugend und Schönheit und umgab sich deshalb gern mit ein, zwei oder drei Mädchen. Juan hingegen begleitete seinen Bruder zwar bei solchen Abenden aber hatte keinerlei Interesse sich diesem wilden Treiben anzuschließen obwohl es auch für ihn ein Leichtes wäre, genügend Frauen in sein Bett zu kriegen. Vor ewigen Zeiten lebte er auch mal so wie sein Bruder doch nach etlichen Jahren wurde er dessen überdrüssig. Er wollte nicht nur dieses kurze Gefühl der Liebe und Wärme spüren, er wollte es dauerhaft doch so etwas war für Aleandro und ihn nicht möglich. Als Juan dies einsehen musste beschloss er seinen Körper nicht mehr dem kurzen körperlichen Zusammensein hinzugeben was zwischen Mann und Frau herrschte. Aleandro versuchte zwar trotzdem ihn immer wieder mal zu überreden, doch er stieß dabei auf einen Block Stahl der keinen Millimeter zu weichen schien. Nach einigen Jahren mit zahlreichen Überredungsversuchen akzeptierte er die Entscheidung seines Bruders. Juan war schon früher eigentlich eher der Typ Mann gewesen der sich nach Familie und einem guten Leben sehnte. Das er einige Zeit dieselbe Art lebte wie Aleandro es tat lag mehr daran das er sehr enttäuscht wurde als daran das er es nötig hatte mit den Frauen sich zu vergnügen. Aleandro war deshalb umso mehr verwundert das sein Bruder an diesem Abend nur Augen für ausgerechnet eine Frau hatte. Sonst war er der, der sich lieber um den geschäftlichen Teil kümmern wollte und dann solche Clubs lieber wieder verließ. Das Mädchen was Juan so in den Bann zog blieb auch Aleandro nicht unbemerkt. Eigentlich hätte er gern die Gelegenheit genutzt um das Mädchen kennen zu lernen, doch er verzichtete gern, wenn das bedeutete, dass Juan endlich wieder wie ein normaler Mann sich benahm und jungen Frauen nachstarte. Er gab ihm einen kurzen Stoß in die Seite und deutete Richtung Bar. „Los schnapp dir die Kleine.“, meinte er grinsend. Juan hingegen sah etwas angesäuert seinen Bruder an. „Ich werde sie mir keinesfalls schnappen. Außerdem was soll das bitte heißen das ich dem Verlangen meiner Lendengegend nachgehen soll? Keine der Damen hier entfacht auch nur im weitesten Sinne mein körperliches Interesse. Mir ist das Mädchen dort nur aufgefallen weil sie ihren Job so professionell macht.“, knurrte Juan mürrisch und sah von da an nur noch selten zu dem Mädchen. Aleandro beobachtete seinen Bruder. Es war offensichtlich, dass sein gesamtes Interesse bei nur einer Person lag und diese war nicht der Clubbesitzer. „Juan, Juan, Juan, warum leugnest du was meinen Augen so klar ist? Ich kennen dich jetzt schon eine Ewigkeit und du kannst mir nichts vormachen. Außerdem wer würde es dir schon übel nehmen bei so einer Frau schwach zu werden? Ich bestimmt nicht, ich kann dich sogar gut verstehen. Außerdem würdest du nicht so ein Interesse an ihr zeigen und das ist offensichtlich, dann würde ich selbst ja mein Glück bei ihr versuchen.“, erklärte Aleandro und sah vielsagend zu seinem Bruder. Juan wusste, dass sein Bruder nicht lange fackelte was junge Mädchen anging. War er wirklich so durchschaubar? Er hatte versucht sich nicht anmerken zu lassen das dieses Mädchen ihn derart in den Bann zog. Als er jetzt das breite Grinsen von Aleandro sah wurde er wütend. Er war sonst der, der sich nie aus der Ruhe bringen ließ, der jenige der nach Außen hart und unnahbar schien. Warum brachte ihn dieses Mädchen derart aus dem Konzept? Gut, sie sah wirklich fantastisch aus aber das sahen andere Frauen auch und bei denen rührte sich in ihm nicht das Geringste geschweige den wurde er unkonzentriert oder gefesselt von ihren Erscheinungen. „Aleandro red keinen Unsinn! Mich interessieren lediglich die Fähigkeiten der Leute in die ich investiere. Das sollte dich auch beschäftigen, immerhin geht es hier um eine große Summe Geld. Und im Übrigen, selbst wenn ich Interesse an dem Mädchen haben sollte wäre das so oder so unmöglich. Herrgott die Kleine ist doch höchstens fünfzehn Jahre alt! Glaubst du ich vergreife mich an Teenagern?“, blaffte Juan seinen Bruder an. Dieser sah kurz rüber zu dem Mädchen was sich gerade mit Diego unterhielt. Sie wirkte nicht wie ein kleines Mädchen. Im Gegenteil, sie unterhielt sich sehr ungezwungen mit ihrem Chef. Sie mochte vielleicht jung wirken aber das kam wohl durch ihre kleine, fast zarte Gestalt. Ein Meter sechzig, maximal eins fünfundsechzig mochte sie groß sein aber mehr nicht und das mit ihren hohen Pumps. Aleandro schätzte sie auf achtzehn bis maximal achtundzwanzig Jahre, älter war sie bestimmt nicht und damit auch kein Teenager mehr. Juan suchte nur nach Ausreden um nicht zuzugeben müssen das er sehr wohl Interesse hatte an der hübschen Dame. „Juan sie ist mit Sicherheit kein Teenager mehr. Sieh sie dir doch an! So wie sie mit Diego redet wird sie wohl kaum ein kleines Mädchen sein was hier einen Ferienjob erledigt. Im Gegenteil, sie redet mit ihm als wüsste sie sehr genau, dass er nicht auf sie verzichten kann. Und du kennst Diego, er ist nur auf die Personen angewiesen die seinen Club am laufen halten und solche Leute lernen sehr lange bei ihm bevor sie einen wichtigen Aufgabenbereich bekommen. Als was deine Befürchtung angeht sie sei noch ein Kind, kann ich dir mit ruhigem Gewissen sagen das sie auf jedem Fall volljährig ist und damit tust du nichts unrechtes wenn du dich mit ihr einlässt. Immerhin du siehst doch auch jünger aus als du bist.“, fügte Aleandro noch hinzu und musste wieder grinsen. Juan saß nur da, die Arme vor der Brust verschränkt und sah knurrend vor sich hin. Er wusste das Aleandro recht hatte. Das Mädchen war älter als sie aussah, das bemerkte er sofort als er beobachtet hatte wie sie die Mitarbeiter hinter der Bar und davor rumkommandierte und zu Recht wies. Über Aleandros letzten Satz war er allerdings mehr als sauer. Musste er ihn immer wieder daran erinnern, dass sie beide anders waren? Er hasste das. Er wollte doch nur sein Leben, wenn er das so bezeichnen konnte, leben und das ohne ständig daran erinnert zu werden was sein Schicksal war. Sein Schicksal, noch ein Grund warum er sich nicht mehr mit Frauen einließ. Er befürchtete irgendwann die Richtige zu finden und sie dann wieder zu verlieren weil sein Lebensweg anders verlaufen würde als der von ihr. Aus diesem Grund gab er damals sein wildes, ungezügeltes und verruchtes Leben auf und lebte lieber zurückgezogen. „Juan wenn du sie nicht willst werde ich mich zu ihr gesellen. Also entscheide dich. Ich werde jetzt noch mal kurz den Raucherbereich aufsuchen und wenn ich wieder da bin möchte ich eine Antwort.“, sagte Aleandro plötzlich, erhob sich und verließ die Lounge. Juan sah ihm kurz nach und als sein Bruder hinter einem Vorhang verschwand setzte er sich fast automatisch in Bewegung in Richtung Bar. Dort angekommen war die junge Dame nicht mehr zu sehen. Nur ein leichtes Kratzgeräusch, so als ob etwas über den Boden geschoben wird, war zu vernehmen. Womöglich war sie wieder damit beschäftigt ein paar Getränkekästen hin und her zu räumen. Er sah sich kurz um, außer ihr war niemand an der Bar der bediente. Die anderen Mädchen mussten damit zu tun haben die übrigen Gäste zu bedienen oder Tische abzuräumen. Als er auf sich aufmerksam machte und sie sich daraufhin den Kopf stieß tat es ihm fast schon wieder leid das hatte auf sich aufmerksam machen wollen anstatt einfach abzuwarten bis sie fertig war. Als sie sich dann etwas genervt aufrichtete hätte es ihm fast die Sprache verschlagen so schön war sie. Er betrachtete sie schnell er konnte von Oben bis Unten ehe er sich schnell wegdrehte um nicht den Eindruck zu erwecken interessiert zu sein. Auch wenn er sie noch so schön fand, er kam nicht über seine alte Art hinweg vor den Menschen desinteressiert zu wirken. Als er schnell das bestellte was ihm gerade in den Sinn kam wurde ihm erst etwas später bewusst was er da bestellt hatte. Normalerweise käme es ihm nie in den Sinn etwas derart teures wie einen alten Rotwein in einem Club wie diesem zu bestellen. Das Mädchen musste sich wohl etwas ähnliches denken den ihre eine Augenbraue zuckte fragend nach oben, wie als wollte sie sagen: Überlegen sie lieber noch mal. Er dachte schon sie würde ihn gleich fragen ob er nicht lieber einen Schnaps oder etwas Ähnliches wollte aber nein. Sie sagte nur etwas von wegen er sei wohl sehr teuer und zeigte Juan so das sie ihm nicht zutraute einen derart edlen Tropfen wie diesen bezahlen zu können. Er musste fast lachen, das Mädchen hatte anscheint keine Ahnung wer er war. Schnell kam er ihr zu vor und streckte ihr nur seine Kreditkarte entgegen und gab ihr zu verstehen, dass sie besser ihren Job machen sollte als sich über das Guthaben der Gäste einen Kopf zu machen. Im Nachhinein hätte er sich Ohrfeigen können das er so grob geantwortet hatte und nicht freundlich um sie vielleicht etwas einwickeln zu können. So hätte es jedenfalls sein Bruder getan aber er war halt nicht sein Bruder. Er war Juan, ein Mann der nach außen unnahbar und desinteressiert wirkte. Jemand der sich erst um seine Geschäfte kümmerte und erst dann seinem Vergnügen nachging. Als das Mädchen seine Karte nahm und sie begutachtete, merkte er schnell, dass sie solch eine Karte noch nie gesehen haben musste. Nun gut, diese Art Karte gab es weltweit auch nur fünf Mal. Die reichsten Menschen der Welt besaßen sie. Sein Bruder und er, ein Scheich in Dubai, eine Geschäftsfrau in Tokio und ein russischer Geschäftsmann hatten jeder jeweils eine. Die Karten waren Zeichen dafür, dass diese Menschen was Geld anging unabhängig waren und Geld in ihrem Leben keine Rolle spielte. Er wunderte sich, dass die Dame nichts weiter zu der Karte sagte. Sie zog sie einfach durch das Lesegerät, steckte sie dann mit der Rechnung in ein kleines Ledermäppchen, schob sie zu ihm, meinte sie müsse kurz die Flasche holen und ging ein paar Regale weiter. Juan beobachtete sie in dieser Zeit wo sie nicht zu ihm blickte. Aus der Nähe wirkte sie noch anziehender auf ihn und ein Druck in ihm verriet, dass es ihm dieses Mal schwer fallen würde sein Erscheinungsbild zu wahren. Kurz dachte er daran wie es wohl wäre sie in seiner Wohnung, auf seinem Bett zu haben und ihren Körper zu erforschen. Schnell verschob er diesen Gedanken wieder. Er ermahnte sich ruhig zu bleiben, doch wie sollte das funktionieren wenn ihr eine Haarsträhne so frech ins Gesicht fiel das er sie am liebsten zurück gestrichen hätte oder sie bei jedem Schritt ihre Hüften hin und her gleiten ließ? Das war fast zu viel für einen Mann der seit ewiger Zeit schon ohne solche Gelüste lebte. Als sie an einem Regal die Flaschen durch ging öffnete er beiläufig die Rechnungsmappe und beobachtete sie weiter wie sie vor dem Regal hockte und ein feines Tangakettchen aus ihrem Rock hervorblitzte. Juan musste schlucken. Herrgott im Himmel diese Frau machte ihn fertig. Als wäre ihr Anblick nicht schon Sünde genug nein jetzt blitzte auch noch so etwas hervor. Er sah schnell weg und versuchte sich nicht weiter vorzustellen was sich wohl noch unter ihrer oberen Kleidungsschicht verbarg. Als sein Blick kurz auf die Rechnung viel, war es schon eine Menge Geld was dort zu Buche stand aber für ihn eher eine Kleinigkeit. Solche Beträge verdiente er fast schon pro Minute. Kleinkram, wenn er daran dachte was er sonst so ausgab. Er nahm seine Karte, steckte diese wieder zurück in seine Geldbörse und sah wie das Mädchen zurück kam mit einer alten, verstaubten Flasche in der Hand. Als sie ihm ein Glas zuschob sah sie ihn fragend, vielleicht sogar etwas unsicher an. Das darauf folgende Gespräch gestaltete sich eher trocken. Juans desinteressierte Seite kam wieder zum Vorschein. Was sollte er auch mit ihr reden? Sie hatte genug zu arbeiten und so wie sie auftrat war ihr nicht gerade nach einen langweiligen Smalltalk zumute. Juan versuchte seinen Wein zu genießen und sie nicht so viel anzustarren, doch ihr Bild hatte sich wohl in seine Netzhaut gebrannt. Jedenfalls verschwant ihr Bild nicht mehr. Immer wieder erschienen ihre tiefen, blauen Augen vor seinen. Ihre Wimpern so schön lang und verführerisch gebogen. Sie verstand es anscheint auch ausgezeichnet sich zu schminken ohne geschminkt zu wirken. Mit sehr dünnen, filigranen Kajalstrichen ließ sie ihre Augen noch intensiver als die einer Katze wirken. Ihre Haare, wunderbar lang, gewellt und so schwarz wie der Nachthimmel. Eben dieses Schwarz was leicht bläulich schimmert wenn das Licht darauf fällt. Die drei Typen die sie dann bediente waren für ihn wie ein Dorn im Auge. Das sie bereits zu viel getrunken hatten, zum mindest der Eine, roch Juan schon meterweit. Er empfand solche Typen als wiederwertiges Pack welches nicht an denselben Orten sein sollte wie er. Als der eine dann mit ’seinem’ Mädchen sprach und schließlich auch noch handgreiflich wurde, war Juan zwar nach Außen hin ruhig aber innerlich kochte er. Als er sah, dass sie wohl Hilfe brauchte fackelte er nicht lange. Schnell sprang er von seinem Barhocker, war mit ein paar Schritten neben dem Typen der ihr Handgelenk hielt und schlug dem Kerl flink auf sein Kinn, sodass dieser zurück taumelte, ihre Hand los ließ und am Boden lag. Sie hatte anscheint nichts gesehen denn sie öffnete ihre Augen in dem Augenblick als der Typ schon am Boden lag. Juan drohte den anderen beiden Kerlen kurz bis diese ihren Kumpel packten und hinaus stützten. Als er sich bei ihr erkundigte ob sie in Ordnung sei, war er erstaunt, dass sie nicht wie es sonst die Frauen taten ihm dankend um den Hals fielen. Nein dieses Mädchen machte ihm Vorwürfe, weil er sich eingemischt hatte.



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