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Hopless

Brave Starr
von

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Hopeless
 

Abgekämpft und totenblass trat der Anführer der Carrion Bunch mitten auf der Hauptstrasse Fort Keriums seinem ewigen Gegenspieler – dem umjubelten Helden – gegenüber.

Niemand sah die kaum geschlossenen Wunden, die scharfe Krallen in die lila Haut geschlagen hatten, Muskeln, Sehnen, gar Knochen zertrennten. Niemand hörte die Schreie eines einsamen Herzens, welches erschöpft, des ewigen sinnlosen Kampfes überdrüssige, nur noch nach Erlösung flehte.

So ahnten weder die starrenden Passanten noch die Gesetzeshüter, was in Tex Hex’ Innern vorging, als er mit einer schnellen, fliessenden Bewegung seinen Hexmaker zog und auf den Marshall richtete.

Wie schon unzählige Male zuvor reagierten die Reflexe des Gesetzeshüters binnen Sekundenbruchteilen. Ein Schuss, entsprechend den Malen zuvor für die Waffe des Schurken gedacht, löste sich.

Doch dieses eine Mal verlief alles anders.

Fassungslos musste Brave Starr feststellen, dass Tex Hex nicht länger an der selben Stelle stand. Ein Zucken ging durch seinen Körper und das grüne Hemd begann sich augenblicklich dunkel zu verfärben.

Der Desperado starrte auf seine blutbeschmierte rechte Hand, die er eben noch Reflexartig gegen seine Brust gepresst hatte.

„TEEEX!“

Den entsetzten Aufschrei des Marshalls nahm Tex kaum wahr. Versonnen lächelnd betrachtete er weiterhin seine Rechte, raunte „endlich“ und liess sich in die Schwärze fallen.

Erst als der Desperado taumelte, konnte sich Brave Starr aus seiner Starre lösen und mit

Pumageschwindigkeit vorwärts stürzen, seinen Erzfeind aufzufangen ehe dieser zu Boden sank.

Schliesslich sass der Marshall von New Texas da, den leblosen Körper des meistgesuchten Verbrechers in seinen Armen haltend, an sich pressend, flehend, dessen Brust möge sich wieder heben, die keriumroten Augen erneut spöttisch funkeln.
 

Der Himmel über Fort Kerium verdüsterte sich, als eine schwarze Wolke unnatürlich schnell näher zog.

„Was fällt dir ein? Du bist MEIN! Nur ich entscheide über dein Leben – NUR ICH!“ faucht die Wolke, aus welcher sich immer deutlicher Stampedes Kopf abzeichnet.

Seinem Impuls folgend, beugte sich der Marshall vor, barg seinen langjährigen Kontrahenten unter sich. Dennoch traf der weisse Blitz Stampedes auf den Körper des Desperados.

Fast augenblicklich schnappte Tex Hex keuchend nach Luft.

„Du bist MEIN!“ knurrte Stampede erneut, bevor sich die Wolke Richtung Hexagon entfernte.

Eine zitternde, blutverschmierte Hand krallte sich erstaunlich fest in das Uniformhemd des Marshalls, traurige, keriumrote Augen suchten seinen Blick.

„Tex, du lebst!“ Unbeschreiblich erleichtert betrachtete der Marshall seinen Schurken, von dessen klaffenden Wunde nur noch eine weisse Narbe geblieben war.

Doch der gemurmelte Fluch liess erahnen, dass Tex Hex sich über diesen Umstand wenig freute. „Marshall, bitte“, flehte er, „bitte bring es zu Ende. Ich will nicht mehr – ich KANN nicht mehr!“

„Aber…“

„Shaman soll mich anschliessend mit einem Zauber belegen, damit die Eidechse, keine Macht mehr hat über mich – meinen Körper… Du MUSST es tun, um die Stadt und die Bürger zu schützen. Ich kann Stampede nicht länger die Stirn bieten und seine Pläne sabotieren. Ich bin zu schwach. Bitte – Brave Starr…“

Es war das erste Mal, dass Tex Hex ihn mit seinem Namen ansprach, doch wie sollte er dessen Bitte erfüllen?

„Ich kann nicht…“ war alles was der Gesetzeshüter über seine Lippen brachte. Doch obwohl dies der Wahrheit entsprach, bereute er seine Worte augenblicklich. Jeglicher Glanz war aus den keriumroten Augen des anderen Mannes gewichen. Nur Schmerz und Hoffungslosigkeit bleiben zurück.

„Tex, ich…“ Mitten im Wort ging dem Marshall auf, das er seinem Feind nicht helfen konnte. Wobei sich die Frage stellte, ob jener überhaupt je sein Feind gewesen war.

Ein Zittern ging durch den geschundenen Körper in seinen Armen und riss Brave Starr aus seinen Gedanken. Der Schurke hatte sein Gesicht im Uniformhemd vergraben und schluchzte kaum hörbar. Doch es reichte den Gesetzeshüter endlich zum Handeln zu drängen. Immerhin hatte nicht einmal sein angeblicher Erzfeind es verdient, seiner Hoffnungslosigkeit und seinem Schmerz unter den Augen zahlloser Gaffer zu erliegen.

Vorsichtig lud er das Häufchen Elend auf seine Arme und ging, ohne eine Erklärung in Richtung seiner Dienstwohnung davon.
 

***
 

Als Tex Hex erwachte war er alleine, in einem fremden Bett in einem fremden Zimmer. Während er sich noch zu Orientieren suchte, drangen Stimmen durch die angelehnte Zimmertür.

„…bist du des Wahnsinns so etwas zu tun?“

„Aber ich was hätte ich sonst tun sollen. Immerhin bin ich bin verpflichtet jedem in Not zu helfen – DU hast mir das beigebracht!“

Auf wackligen Beinen ging der Anführer der Carrion Bunch langsam den Stimmen, die er als Brave Starr und Shaman identifizierte, entgegen. Im Stillen verfluchte er Stampede für das schliessen seiner Brustwunde. Es schien in der Absicht des Semidrachens gewesen zu sein, sie nur notdürftig zu heilen. So, dass keine unmittelbare Bedrohung für sein Leben bestand, jedoch alle Schmerzen, weiche die Heilung mit sich brachte, blieben.
 

Von einer Bewegung im Augenwinkel aufgeschreckt, drehte Brave Starr seinen Kopf zur Tür und stürzte gleich darauf zu seinem Gast. „Tex! Was machst du hier? Du hättest noch liegen bleiben sollen…“

Zornig beobachtete Shaman, wie sein Ziehsohn auf den verwirrten Desperado der zu allem Überfluss auch noch Brave Starrs Trainingshose und T-Shirt trug, einsprach. Entschieden umfasste er seine magische Lanze. Erleichtert nicht nur als Astralprojektion hier zu sein und stürzte auf seinen zweitgrössten Feind los.

Tex Hex sah ihn kommen, liess aber nur die Arme sinken, schloss die Augen, während ein Lächeln seinen Mund umspielte. Geduldig wartete er auf den Schmerz, den Moment wo die Lanze Haut und Fleisch zertrennt und in sein Herz dringt. Doch es kam nichts – nur ein leises Scheppern.

Als der Desperado die Augen öffnete stand Shaman nur weinige Zentimeter vor ihm, starrte auf seine Hände und die Lanze, welche auf dem Boden vor ihm lag. „Ich kann es nicht…“ stellte er tonlos fest.

Der Desperado, welcher sich erneut einer Chance beraubt sah, begann zu lachen. Ein hohles, freudloses Lachen kam aus seiner Kehle, wurde immer lauter und hysterischer.

Besorgt trat der Marshall dichter neben den Schurken, zog ihn, als dessen ganzer Körper durchgeschüttelt wurde, kurzerhand in seine Arme.

„Sch… scht… Tex, wir finden schon eine Weg.“

Shaman blieb unbegreiflich, weshalb sein Ziehsohn diesen Schurken zu beruhigen, gar schützen suchte. Immerhin hatte er ihn an den – ausser Starrpeak – einzigen Ort gebracht, wo Stampedes Macht nichts ausrichten konnte.

Kopfschüttelnd warf der Shamane einen letzten Blick auf Brave Starr und den Mann in dessen Armen, welcher endlich sein Lachen beenden konnte, sich dafür aber leise wimmernd in seiner Uniform festkrallte. Dann griff der nicht mehr ganz so junge New Cheyenne nach seiner Lanze, verstärkte mit einer fliessenden Bewegung den Schutzkreis um die Wohnung, welche er unbemerkt verliess.
 

Brave Starr hatte seinen „Gast“ kurzerhand in sein Bett zurückgebracht und wollte ihn gerade zudecken, als Tex Hex die ersten klaren Worte seit Stunden an ihn richtet: „Wieso tust du das?“

„Wieso tue ich was?“

Der Schurke seufzte. Zu erschöpft für Wortduelle, gar zu fertig seinen Stolz zu pflegen hängte er an: „Wieso kümmerst du dich um mich und überlässt mich nicht einfach meinem Schicksal? Hast du überhaupt daran gedacht, wie ich dies ausnutzen könnte?“

„Ach Tex… Selbst wenn ich mit Blindheit gestraft war und bis heute nicht ahnte, was du für uns getan hast, weiss ich doch schon langen was du nicht tust. Noch nie hast du Wehrlose angegriffen. Es scheint gegen deine Prinzipien jemanden in den Rücken zu schiessen…“

Der Desperado schnaubte und wollte gerade widersprechen als der Marshall fortfuhr: „Du solltest dich ausruhten und neue Kräfte sammeln – du siehst ganz schon mies aus!“

„Danke für die Blumen, Herr strahlender Held!“ knurrt es vom Bett her ungehalten und der Schurke wollte aufspringen, den verblödeten Gesetzeshüter etwas Vernunft einzuprügeln. Doch stattdessen wurde er von einer starken Hand sanft zurückgedrängt. So zeterte er nur lautstark los. „Bist ja ein schöner Vorzeigeheld – erst einen auf Kumpel machen und dann so nette Beleidigungen verteilen. Oder denkst du wirklich diese Visage sei meine Idee gewesen?!“

Überrumpelt von diesem Wortschwall, der ihm mit so viel Wut entgegenschlug, brauchte Brave Starr einen Moment, sich zu fassen.

„Beruhige dich Tex – ich meinte doch nur, dass du so blass bist heute – von den Ringen unter deinen Augen ganz zu schwiegen…“

„Oh! T… tut mir leid…“ Dem Desperado war sein Ausbruch äusserst unangenehm. Barg er seine Gefühle sonst immer tief in seinem Innern. Auch wenn es ausser seiner Gang niemand vermuten mochte, war ihm Fairness schon immer wichtig gewesen. Und nun so etwas.

Er – oder besser gesagt der Gesetzeshüter, der ihn immer noch sachte and der Schulter hielt – konnte von Glück spreche, dass seine Magie im Moment nicht viel wert war. Währen nicht fast alle Ressourcen mit der Heilung diverser Wunden beschäftigt gewesen, hätte der Marshall ganz schön alt ausgesehen. Nicht auszudenken was in wilder Rage entfesselte Magie alles ausrichten kann.

Schon alleine der Gedanke liess den Anführer der Carrion Bunch schaudern.
 

Endlich war der „Oberschurke“ erneut eingeschlafen.

Gebannt von diesem ungewohnten, friedlichen Anblick, musste sich Brave Starr immer wieder erinnern, dass das in seinem Bett immerhoch Tex Hex war. Auch wen sei sein Bild von ihm deutlich verändert hatte. Als Marschall von New Texas hatte er die Pflicht seinen neuen Informationen zumindest eingehend zu prüfen. Er konnte nicht einfach blindlings seinem Herzen folgen, auch wenn er sich dies gerade sehnlich wünschte.

Immerhin hätte er „seinen“ Schurken selbst gegen Shaman verteidigt. Doch er kannte seinen Ziehvater gut genug, zu wissen, dass er nicht dazwischen stehen musste. Und um ganz sicher zu gehen hatte er direkt neben Tex gestanden, seine Puma- und Bärenkräfte bereits aktiviert.

Kaum hatte der Gesetzeshüter sich endlich vom Anblick seines Gastes losgerissen und im Wohnzimmer angekommen, vernahm er ein lautes Klopfgeräusch von der Eingangstür.

Zornig eilte der Marshall hin und zischte, währen der die Tür aufriss: „Lass das Thirty – Tex ist erst gerade eingeschlafen! Ich hab dir doch gesagt, dass… Oh, du bist ja gar nicht mein Big Partner!“

„Sehr scharfsinnig, Marshall!“ konterte das Wüstenwesen Skuzz, gefolgt von einem Husten. „Wo ist der Boss? Und wehe du planst irgendwelche Tricks. Ich bin nicht zu Spässen aufgelegt.“ Während er mit für den Marshall äusserst überraschender Entschlossenheit sprach, hatte das Wüstenwesen immer wieder mit einer Tex’ Hexmarker sehr ähnlich sehenden Waffe auf sein Gegenüber gezielt. Doch Brave Starr zeigte sich von all dem wenig beeindruckt und führte den Stellvertreter zu seinem Boss.

Überrascht steuerte Skuzz auf das Bett zu, in welchem der Anführer der Carrion Bunch immer noch friedlich schlief. Er konnte einfach nicht glauben, dass jener sich sozusagen dem Gesetzeshüter auslieferte.

„Was hast du mit ihm gemacht?“

Die erneuten heftigen Gefühle des Wüstenwesens brachten Brave Starr völlig aus der Fassung. „Wie? Ich habe doch… jedenfalls nicht mit Absicht… Du warst doch dabei, als es passierte!“

„Das meine ich nicht, Möchtegern Marshall! Ich will wissen unter welchen Zauber oder Bann du ihn HIER gelegt hast. Und glaube ja nicht, ich hätte das Magiefeld nicht bemerkt, als ich die Wohnung betrat!“

Auch wenn Skuzz seine Magie höchst selten verwendete, schlummerte sie doch tief in ihm, seit jenem Tag als Tex ihm das Legen gerettet hatte, damals, als sie das erste Mal auf Stampede trafen.

„D… das ist doch nur ein Schutz, vor Stampedes Macht… Hier ist es sicher für ihn…“

Das Wüstenwesen beobachtete den Gesetzeshüter genau. Doch seine ganze Körperhaltung sprach von Aufrichtigkeit – und Sorge, jedes mal wenn die braunen Augen kurz auf Tex ruhten.

„Skuzz…“ Tex Stimme war beinahe nur ein Flüstern.

„Hallo Boss – wollte dich nicht wecken…“

„Schon gut“, befand der Anführer der Carrion Bunch doch der Marshall warf den „Störenfried“ einen Vorwurfsvollen Blick zu, der noch feindseliger wurde, als das Wüstenwesen seinen Boss zum gehen überreden wollte.

Der Desperado zögerte mit seiner Antwort. So gerne er auch seinen engsten Freund nach Hause wäre, er konnte nicht – nicht so geschwächt. Die Reise durch die Wüste wäre zu viel für ihn – an Teleportation war nicht einmal zu denken – zudem war es hier sicherer.

Selbst Brave Starr schien keinen Ärger zu machen und wenn er es auch nie freiwillig zugegeben hätte, Tex konnte sich deutlich schlimmere „Wohngefährten“ vorstellen: Angus zum Beispiel.

Insgeheim freute sich Brave Starr, seinen Gast noch eine Weile behalten zu können. Immerhin musste er sich so deutlich weniger Sorgen um ihn machen.

Doch kaum war Skuzz aus dem Haus bugsiert, stand der Marshall vor einem neuen Problem.

Mehrere Stunden war der Schurke bereits in seiner Obhut und mindestens so lange hatte er nichts gegessen. Wie sollte er so zu neuen Kräften kommen?!

Von plötzlicher Eile ergriffen durchforstete der Marshall seine kläglichen Vorräte, sammelte alle Zutaten der stärkende, fiebersenkende oder sonst nützliche Stoffe enthielten und kochte mühevoll eine Suppe.
 

„Schläfst du Texie?“ raunte der Gesetzeshüter, während er sachte über die Wange des lila Desperados strich und dabei ein Lächeln in dessen Gesicht zauberte.

„Hmm… ja. Träume was schönes…“ hörte sich Tex murmeln, öffnete aber dennoch die Augen und blickte direkt in ein braunes Augenpaar, das ungewohnt sanft und glücklich aussah.

„Du solltest etwas essen… Ich habe Suppe gekocht… Magst du?“

Zögernd ergriff der Schurke die dampfende Schale, welche Brave Starr ihm voller Stolz überreichte und kostete.

Die Brühe schmeckte widerlich. Rein aus Reflex unterdrückte der Schurke sein angewidertes Gesicht und setzte sein Pokerface auf.

„Schmeckt es dir?“ fragte der Marshall beinahe scheu nach. Ein Blick in die braunen Augen genügte und Tex Hex – gefürchteter Verbrecher des Planeten – log: „Ja. Ist etwas ungewohnt aber lecker. Du hättest dir nicht solche Mühe machen müssen, wegen mir…“

„Doch!“, entgegnete der Gesetzeshüter, der tatsächlich rot um die Nase wurde, entschieden. „Ich möchte doch, dass es dir schnell wieder gut geht.“

Damit strich er sachte die Wange seines Gastes und verliess das Schlafzimmer. Liess einen Schurken zurück der, mit offenen Mund und den Löffel in der Luft, einige Minuten wie versteinert verharrte. Anschliessend stopfte er die Suppe abwesend in sich hinein.
 

Zwangsläufig verbrachte Marshall Brave Starr die Nacht auf seiner Couch. Auch wenn diese unbequem war, ging doch das Wohl seines Gastes vor und zu ihm legen konnte er sich ja schlecht.

Schnell sank der Gesetzeshüter in das Reich der Träume. Doch wurde er dort bereits erwartet.

In der undurchdringlichen Schwärze glimmten zwei gelben Augen auf, aus dem Nichts schoss eine grüne Klaue, griff nach ihm, packte ihn. Obwohl Brave Starr nach seinen Tiergeistern rief – dem Griff zu entkommen suchte – es gelang ihm nicht.

Gepeinigt hisste der Marshall auf, als sich rassisiermesserscharfe Krallen in seinen Rücken bohrten.

„Denkst du wirklich DU hättest eine Chance gegen mich?! Denkst du es ändert etwas an meiner Macht, wenn du meinen Handlanger von mir abschottest?! Ich werde dir mein Eigentum schon wieder entreissen!“ dröhnte die Stimme Stampedes. „Ich werde dich vernichten und ich werde es geniessen.“

Immer tiefer stiess der Semidrache seine Krallen in den Körper seines chancenlosen Opfers. Tapfer hatte Brave Starr ausgehalten, kaum einen Laut über seine Lippen weichen lassen. Doch als die zweite Klaue auf sich zu rasen sah und sich in seinem ganzen Körper ein Schmerz ausbreitete, als würde er in Stücke gerissen, schrie der junge Gesetzeshüter aus Leibeskräften.

Eben dieser Schrei riss Tex Hex aus seinem Schlaf, liess ihn nur einen Wimpernschlag später den panischen Gesetzeshüter an seine Brust pressen.

„Tex… Stampede…“

„Schhh, schht, ist schon gut. Es war nur ein Traum. Mehr kann er dir hier nicht tun.“ Der Desperado verstand ohne Erklärungen was der wimmernde und zitternde Mann in seinem Armen durchmachte. Er kannte es nur zu gut.

Auch wenn er weiterhin halt suchend die Nägel in den Rücken des Schurken bohrte, fasste sich der Marshall wieder etwas. Doch sein Schrei hatte nicht nur seinen Gast alarmiert. So grollte wenig später Thirty vor der verschlossenen Eingangstür: „Partner! Was ist passiert? Ich wusste doch, dass es nicht gut kommt, wenn dieser Kerl hier bleibt!“

Ehe einer der Männer im Inneren reagieren konnte, zersplitterte die Tür, von Sarah-Janes Ladung getroffen und hinterliess nur eine Rauchschwade durch welche der Deputy in die Wohnung schritt. Er konnte kaum glauben, dass dieses blasse, leicht zitternde Häufchen in Tex Hex Armen wirklich sein Partner sein sollte. Bei allem was sie schon gemeinsam erlebt hatten – noch nie hatte er ihn SO gesehen – nicht einmal annähernd.

„Tex! Was hast du mit ihm gemacht?“ zeterte der Deputy los. „Wie konntest du nur? Er wollte dir helfen!“

Doch der Angesprochene, verdrehte nur die Augen und knurrte: „Toll gemacht du schiesswütiges Pony! Danke, dass du mit dieser Aktion Shamans Schutzkreis beschädigt hast, das Einzige was ihn vor Stampede schützte!“

Bei diesen Worten, wich Thirty-Thirty erschrocken einen Schritt zurück. „Aber… können wir das nicht reparieren? Nein, besser, ich bringe ihn nach Starr Peak!“

„Ja klar – und dann reist ihr 20 Meilen ohne Schutz?! Vergiss es Pony!“ Tex seufzte leise und entschied mit fester Stimme, die keinen Widerspruch duldete: „ICH bringe ihn hin!“

Damit wandte sich der Desperado dem Mann, den er weiterhin nicht plante loszulassen, zu. Wie selbstverständlich strich er ihm einen rabenschwarze Haarsträne aus den Augen ehe er sehr sanft raunte: „Du musst mir jetzt vertrauen, Brave Starr. Lass mich auf keinen Fall los, aber lass alles Andere einfach gesehen. Wehre dich nicht dagegen, das macht es mir einfacher.“

Sogleich nickte der Marshall, schmiegte sich dichter an den Schurken wobei er seine Arme um dessen Mitte schlang.

Tex konzentrierte sich, sammelte all seine Energie und teleportierte sie beide, vor den verblüfften Augen des Ponys, weg.
 

Natürlich hatte Shaman den Schaden im Schutzkreis gefühlt, genauso wie die Panik seines Ziehsohnes wenige Augenblicke zuvor. Doch noch bevor er etwas unternehmen konnte, erschienen, mitten in seinen Wohnhöhle, nur einen halben Meter vor ihm, sein blasser Ziehsohn und Tex Hex – einander eng umschlungen haltend. Zumindest für einen Moment. Dann sackte der Schurke ohne Vorwarnung zu Boden.

„Tex! Tex, was hast du?“ Brave Starr hatte sich sofort über den Bewusstlosen gebeugt.

Sofort trat Shaman zu seinen Besuchern, legte seinem verzweifelten Ziehsohn beruhigend eine Hand auf die Schulter ehe er sich seinem, wie er bis anhin glaubte, zweitgrössten Feind zuwandte.

„Ich dachte es mir schon“, stellte der weise Mann kurz darauf Fest. „Eine Telportation von zwei Personen über diese Distanz, durch meine Magiefelder, das war zu viel für ihn. Es ist schon ein Wunder, dass er in seinem Zustand überhaupt teleportieren konnte…“

„Aber Shaman, er wird doch nicht… er wird sich doch…“

„Keine Angst mein Sohn. Er erholt sich schon wieder. Komm, wir legen ihn auf die Matte. Dann kann er in Ruhe schlafen und Kräfte sammeln. Und du erzählst mir bitte alles, was vorgefallen ist.“

Doch noch bevor der Marshall zum Erzählen kommen sollte, erreichte sie ein erschöpfter Thirty. Der Deputy war tatsächlich sprachlos ob der Tatsache, dass ausgerechnet Tex Hex Wort gehalten hatte. Aus lauter Sroge hatte er gar die Angst vor Höhlen unterdrückt, um nachzusehen.

Nun lauschte er ebenfalls gebannt den Worten des Marshalls.
 

***
 

Mittlerweile waren einige Stunden verstrichen. Der Deputy war wieder in Fort Kerium, sich um seine Pflichten zu kümmern.

Tex Hex war weiterhin ohne Bewusstsein und auch Brave Starr war von seinem Ziehvater Ruhe verordnet worden. Wozu er allerdings ein zweites Lager neben dem des Desperados errichtet hatte, konnte sich der weise Mann nur fragen. Die zwei Männer lagen so dicht beieinander, umschlangen sich mit den Armen, klammerten sich beinahe aneinander.

Trotz aller Schwierigkeiten die der New Cheyenne in dieser Verbindung sah, musste er lächeln. Sie sahen einfach so zufrieden aus – es war als gehörten sie einfach zueinander.

Shaman beuge sich vor, legte erst dem letzten Nachkommen seines Volkes und anschliessend dem Desperado seine Rechte auf die Stirn, wobei er leise einen Zauber sprach.

Ein Beobachter hätte beobachten können, wie das Keriumfeuer dabei kurz hell aufflammte um danach etwas schwächer als zuvor weiter zu brennen.

Zufrieden begab sich der Schamane zu Ruhe. Eine Sache war erledigt. Es wurde Zeit, sich der nächsten, bedeutend schwereren zuzuwenden.
 

***
 

„Stampede, wir müssen Reden!“

Mitten in der REM-phase vernahm Stampede eine nervige, wohlbekannte Stimme. Was nahm sich der alte Zausel eigentlich heraus, sich in seine Träume zu schleichen?!

„Ach müssen wir das? Du hättest mir auch nach Sonneaufgang mitteilen können, dass du dich ergeben willst…“ grollte der Semidrache genervt.

„Lass den Unsinn! Es geht um unsere Kind… Ich meine um Brave Starr und Tex Hex.“

„Hat sich dein verzogener Bengel endlich entschieden mir mein Eigentum zurückzugeben?“

„Das Keriumfeuer…“

„DU ALTER NARR! Wer spricht denn davon? Ich will Tex zurück! Was denkt sich der Kerl eigentlich? Er könnte ihn ewig von mir fernhalten? Tex ist MEIN Wesen – ICH habe ihn erschaffen…“

Shaman seufzte innerlich. Wieder sprach der Semidrache in Rage, wollte nicht sehen, dass auch der Desperado Gefühle hatte. Auch wenn sich diese wohl im Moment vorwiegend auf eines konzentrierte – Verzweiflung.

„Höre mich bitte an, Stampede – oder besser, sehe es mit deinen eigenen Augen.“ Mit einer schwungvollen Bewegung seiner magischen Lanze zog der Schamane einen Kreis in welchem sich, Sekunden später seinen Wohnräume zeigten – oder genau gesagt seine Gäste.

Tex hatte seinen Kopf auf die Schulter des Marshals gelegt, den Arm um dessen Mitte geschlungen. Jener umschlang seine Schurken mit beiden Armen als wolle er ihn noch dichter an sich ziehen.

„Was soll der Unsinn? Was für ein Zauber ist das?“

„Der Zauber der Liebe, Stampede.“

Der Semidrache schnaubte verächtlich. Wusste der Möchtegern Magier doch genau, dass er nicht an solch einen Unfug wie Liebe glaubte. Egal in welcher Form es sein sollte.

„Wann hast du deinen Gehilfen das letzte Mal so entspannt gesehen? Selbst dir muss aufgefallen sein, wie sehr er leidet“, fuhr der Schamane ungefragt fort, während Stampede sich fragte wieso der sich diese Frechheit überhaupt gefallen liess.

„Du wirst ihn verlieren.“

„Wie? Was werde ich?“

„Du hast mich schon verstanden, Stampede. Wenn sich nichts ändert, wirst du Tex verlieren!“

„Unsinn“, knurrte der Semidrache abschätzig. „Er ist wie ein Teil von mir. Nicht einmal sterben kann er, ohne meine Erlaubnis.“

„Seine Seele schon. Und wenn du seinen Körper wieder ins Leben holen musst, schwächt es dich jedes einzelne Mal. Glaube mir“, Shaman zog drohend seine Augenbrauen zusammen, „mein Sohn und ich werden diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen.“

Nicht wirklich beeindruckt von dieser Drohung wog der Semidrache das Gesagte ab. Auch wenn es ihm gar nicht in den Kram passte, musste er doch zugeben, dass sein Erster Mann seit Monaten antriebslos war und seine Sache mehr schlecht als recht machte. Und sollte hinter diesem vorgestrigen Zwischenfall mehr sein als er sich zugestand…

„Was hast du dir ausgedacht? Wie soll DAS gehen?“ Eine scharfe lange Klaue deutete auf das Sichtfeld wo sich beide Männer gerade drehten, dass Brave Starr schliesslich auf Tex zu liegen kam.

„Gib ihnen eine Chance – zusammen. Und wir beide einigen uns wegen des Keriumfeuers.“

„Rückst du endlich raus, was mir gehört?“

„Nein Stampede, das nicht direkt…“

Langsam verlor der Semidrache seinen letzten Rest Geduld, nicht dass er je viel besessen hatte. Wenn der alte Zausel nicht nur Teil seines Traumes gewesen wäre, hätte er ihn bestimmt einfach aufgefressen.

„Ich gebe Tex nicht her – und DAS ist mein letztes Wort.“
 

***
 

Zarte Haut unter seinen Fingern, ein Körper der sich eng an ihn schmiegte, ihm Wärme, Halt und Schutz versprach. Tex Hex seufzte leise, strich – sich dessen nur halb bewusst – über den Rücken diese wundervollen Wesens in seinem Armen.

Lächelnd betrachtete Shaman die Szene, zeigte sie ihm doch, wie wichtig es war Stampede zu überzeugen. Es wurde höchste Zeit diesen Sinnlosen Kampf um das Keriumfeuer zu beenden. Immerhin hing das Glück seines Ziehsohnes davon ab. Auch wenn dieser sich dessen noch nicht bewusst war.
 

Als Brave Starr erwachte war er äusserst verwirrt. Weniger von der Tatsache, dass er sich in Starr Peak befand – auch wenn er sich nicht erinnerte, wie er hierher kam – als davon, dass er auf einem warmen, schlanken Körper lag, sanfte Hände seinen Rücken UNTER dem Oberteil streichelten und er sich einfach nur wohl fühlte.

Glückshormone durchfluteten seinen Körper geradezu und so dachte er nicht daran sich gross zu bewegen. Er schmiegte sich einzig dichter an.

„Brave Starr, Tex – seid ihr wach?“

„Nein!“ grummelten die beiden jungen Männer einstimmig auf Shamans überflüssige Frage, die sie zwang ihre Träume endgültig zu verlassen.

„Verzeiht, aber wir sollten reden.“

„Reden, reden… Es hilft oder ändert ja doch nichts – sprich mit Stampede, wenn du reden willst, alter Mann!“ knurrte Tex ungehalten wobei er den Mann in seinen Armen entschieden an sich presste.

„Das habe ich. Leider sind wir uns noch nicht einig geworden.“

„WAS?!“

Schlagartig waren Shamans Gäste hellwach und setzten sich schneller auf, als sie darüber nachdenken konnten, mit wem sie eben noch gekuschelt hatten.

Auch wenn ihm durchaus bewusst gewesen war, dass sowohl sein Ziehsohn wie auch der Desperado sowohl Schlaf wie auch die Zuneigung des jeweils Anderen bitter nötig hatten, konnte er nicht länger warten. Schlechtes Gewissen hin oder her – es gab Dinge die mindestens ebenso wichtig waren. Besonders nach den Ereignissen der letzten Nacht.

So blickte der New Cheyenne in zwei müde Augenpaare und setzte zur Erklärung an. Doch ehe auch nur ein Wort seine Lippen verliess, fiel sein Blick auf die Hände seiner Gäste und blieb dort hängen.

Verwirrt folgten Brave Starr und Tex Hex dem Blick ihres Gegenübers. Sie hatten nicht einmal richtig bemerkt wie ihre Hände zueinander gefunden und ihre Finger sich miteinander verschlungen hatten.

„Entschuldige…“ brummte der Desperado kaum hörbar und zog vorsichtig seine Hand zurück. Wobei er sich bemühte, den Mann neben sich genauso wenig zu beachten, wie den Stich in seinem Herzen. So entging ihm der traurige, beinahe schmerzvolle Blick des Gesetzeshüters.

Shaman seufzte laut auf. „Bei allen Göttern. Kinder – macht es euch doch nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist!“ Damit ergriff er entschieden die Rechte seines Ziehsohnes und die Linke des Schurken und legte sie wieder ineinander. Die verwirrten Blicke der Männer, kommentierte er mit den Worten: „Wenn ich es schon begriffen und akzeptiert habe, sollte ihr es auch endlich einsehen…“

Zwei scheue und verwirrte Augenpaare suchten und fanden sich, versanken schliesslich ineinander. Eine lila Hand, die sachte über eine braune Wange strich, ein Lächeln zauberte. Warme weiche Lippen, die sich auf einen leicht geöffneten Mund legten. Ein anfangs zaghafter Kuss der schnell zu einem entschiedenen aber dennoch sehr zärtlichen wurde.

Lächelnd beobachte der Schamane seine Gäste und als schliesslich das Keriumfeuer hell aufflammte, strich er gedanklich den dritten Punkt seiner Liste. Wenn schon Punkt zwei – sprich Stampede – sich noch sturer als gedacht stellte.

„Tex…“ die Stimme des Marschalls war ungewohnt rau. „Tex… ich… ich weiss nicht wie ich es dir sagen kann. Zuerst bin ich beinahe zu Tode erschrocken – bei deinem / unserem Unfall. Ich habe erst da zu verstehen begonnen, wie viel du mir bedeutest. Und dann letzte Nacht, der Alptraum… In keine anderen Arme als deine hätte ich mich schmiegen wollen…“

„Weisst du, das war kein Unfall“, begann der Schurke zögernd. Er hatte die Anwesenheit des Schamanen genauso vergessen wie Brave Starr. „Ich wusste, dass du mir auf die Hand schiessen würdest – genau wie immer. So nutzte ich meine Magie. Sie sollte dir vorgaukeln, ich stehe anders – dass der Schuss mich… mich erlöst. Auch deine Waffe hatte ich dazu manipuliert…“

„WAS?!“ entsetzt starrte der Marshall sein Gegenüber an. „Aber wieso? Texie, ich…“

„Verstehst du es nicht, nach letzter Nacht?“

Der Gesetzeshüter erschauerte heftig, fühlte erneut die Angst in sich aufsteigen. Aber dieses mal gesellte sich eine zweite Furcht dazu – jene um seinen Schurken. „Aber… aber es muss doch einen anderen Weg geben! Tex, bitte… ich… ich will dich nicht noch einmal verlieren…“ schrie er schon beinahe seine Verzweiflung heraus.

„Darüber wollte ich mit euch sprechen“, mischte sich Shaman ein, ehe Tex mehr tun konnte, als verwirrt zu blinzeln. „Der Plan ist simpel. Wir müssen Stampede nur das geben wonach er begehrt.“

„Bist du von allen guten Geistern verlassen, Shaman?! Stampede will das Keriumfeuer. Ihm dies zu geben würde dich töten und ihm noch viel mehr Macht verleihen. Das können wir auf keinen Fall…“

„Ruhig, mein Sohn. Ich habe bereits alles bedacht. Denkst du im Ernst, ich würde nach all den Jahren einfach so unbedacht handeln?“ schnitt der ältere Mann Brave Starr das Wort ab und sah, wie sich gleich zwei Köpfe, mit betretenen Mienen, schüttelten. „Gut, dann lass es mich erklären. Als erstes ist das Keriumfeuer nicht mehr so mächtig. Vermutlich ist es euch bei all dem Trubel nicht aufgefallen, dass es seit einigen Stunden weniger Wärme ausstrahlt.“ Zwei Augenpaare weiteten sich. „Und wie schnell ihr euch erholt habt, scheint euch auch nicht weiter zu verwundern.“ Der Schamane konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „IHR seid die neuen Hüter des Keriumfeuers. Und ihr braucht nicht wie ich, hier neben ein paar Flammen zu hausen. Das war das Richtige für mich – aber gewiss nicht für euch. Ihr braucht andere Menschen um euch, eure Freunde, Freiheit…“

Tex Hex knurrte auf – diese Ausführungen schienen ewig zu dauern. Und er, der ohnehin nicht gerade für seine Geduld bekannt war, und lieber noch eine Runde in Brave Starrs Armen versinken wollte, fuhr den weisen Mann ungnädig an: „Kommst du heute noch zum wesentlichen? Oder erwartest du, dass wir raten?“

„Ich habe die Macht des Keriumfeuers in euch übertragen.“

„WAS?“

„Du wolltest es doch kurz – oder Tex?“

„Brave Starr sag; bist du sicher, dass dein Ziehvater keine Desperadowurzeln hat?“

Doch der Marshall sagte gar nichts mehr. Er starrte nur abwechslungsweise Shaman und seinen Schurken an, wobei er letzteren näher an sich zog.

Diesmal erklärte der Schamane in knappen Worten, wie er in der vergangenen Nacht den grossteil des Keriumfeuers auf die zwei Liebenden übertragen hatte. Wie sie nun beide Träger von Magie waren, die sich verstärkte, wenn sie von ihnen gemeinsam eingesetzt wurde und mit ihrer Liebe wachsen würde.

Die paar brennenden Kohlen waren nun nicht viel mehr, als ein Lagerfeuer und konnten gefahrlos an Stampede abgegeben werden.

„Aber“, begann der merkwürdig blasse Tex, „Stampede wird die fremde Magie in mir sofort erkennen.“

„Nicht nachdem er sich das Keriumfeuer einverleibt hat. Dann wird sich auch seine Magie verändern. Deshalb muss auch ich ihm das Feuer bringen.“

„Und wenn er dir etwas antut? Wenn das Keriumfeuer seine Macht verliert, verlierst du deine Magie, deine ganze Kraft…“ Entsetzt brach Brave Starr ab. Er hatte den Plan seines Ziehvaters durchschaut und es behagte ihm gar nicht.

Shaman lächelte milde. „Keine Angst mein Sohn. Ich bin alt und habe mein Leben gelebt. Es wird Zeit für mich abzugeben.“
 

***
 

Mit dem Ausdruck unbeschreiblicher Freude aus seinen Lefzen nahm Stampede das Kerumfeuer beinahe ehrerbietig entgegen und schüttete es sich in den Rachen.

„Endlich!“ grollte er. „Endlich sind die Magischen Siegel gebrochen. Nun kann mich nichts mehr aufhalten!“

Ein Leuchtendes Feld aus Magie schloss sich um den Semidrachen, so gleissend, dass Shaman die Augen schliessen musste. Als er es wagte sie erneut zu öffnen, befand er sich nicht länger in der Höhle sondern erblickte eine Oase die sich unweit von Starr Peak befand.

Verwundert sah sich der Shaman um, glaubte er doch an einen Täuschung als ein etwa zweieinhalb Meter grosser, zufrieden wirkender Semidrache auf ihn zutrat.

„Das ist doch deutlich besser – nicht so schweflige Luft die einem das Atmen erschwert oder – alter Freund?“ fragte Stampede in einem Plauderton, der Shaman dazu veranlasste sich die Augen zu reiben.

„Aber, aber…“

„Jetzt wo ich habe was ich will und endlich raus kann, können wir uns doch auf anderer Ebene messen. Zudem werden wir unsere Kinder kaum wieder dazu bewegen können gegen einander zu kämpfen.“

Auf diese Worte erntete der Semidrache ein Nicken seines Gegners.

„Also: Spielst du Schach, Shaman? Du kriegst auch weiss – passt besser so.“
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LammL
2011-01-01T20:52:15+00:00 01.01.2011 21:52
Klasse, einfach nur klasse ^^ Ich liebe die beiden
Die Idee war super und auch das Ende ^^ Schach ;-)

Bye ^^


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