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Hausarrest + Schokosauce = ♂+♂ ?

Von Thunfischen und Algebra ...
von

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.Cousinen und Tanten, Cousins und Onkel.

„Verdammte Scheiße!“, fluche ich und schieße den armen Bleistift wieder mal gegen die Wand. Mein Taschenrechner hat auch schon dran glauben müssen, und darum liegt er jetzt auf dem Boden, das Glas ist gesprungen, die Batterien sind irgendwo unter meinem Bett und ich glaube, er funktioniert nicht mehr …!

Wütend greife ich in die quietschgelbe Dose auf meinem Schreibtisch und fische mir einen zwei Zentimeter langen Pseudobleistift heraus, um diese blöden Formeln fertig zu schreiben. In einer halben Stunde muss ich fertig sein, da kommt meine Familie.

Was heißt das für mich?

Einen halben Tag meine drei nervigen Cousins aushalten, die eigentlich schon über sechzehn sind und sich trotzdem aufführen, wie unreife, pubertierende Teenager im alter von dreizehn Jahren, und mich von meinen zwei vierzehnjährigen Cousinen die ganze Zeit über hübsche Jungs in der Nachbarschaft ausfragen lassen. (Wobei ich ihnen sicher nichts über die Anwesenheit des hübschen Jonas’ erzählen werde …!)

Kurz gesagt: Zum Kotzen.
 

Noch was: Ihr wollt sicher wissen, was letztens auf unserem Heimweg noch passiert ist.
 

Also, ich küsse Jonas gerade, und das ist das erste Mal, dass das von mir aus gegangen ist. Und plötzlich hält da so ne Limousine am Straßenrand.

Nun ratet mal wer drinnen gesessen ist …

Jonas’ Eltern wollten ihn heute zufällig von der Schule abholen. Sein Vater wollte die Familie anscheinend zum Essen ausführen. Und als sie uns … ich meine … „ihn“ … nicht bei der Schule gefunden haben, sind sie einfach wieder losgefahren und wollten nach Hause, als sie ihren Sohn da schon wieder knutschend mit dem Nachbarsjungen am Gehsteig vorfinden.

Und das heißt für Jonas: Ab jetzt zwei Monate Hausarrest.
 

„Dennis, Schatz?“, ruft meine liebste Mutter die Treppe hoch.

„Ja …?“, maule ich.

„Christoph und Hilde sind da! Kommst du runter?“

„Klar, Mom …“

Christoph, mein liebster Onkel, Bruder meines Vaters, und seine liebe Frau, meine Tante Hilde … beide schon über 50 und ihre Kinder fast jünger als ich … drei von fünf zumindest …

„Dennis!“

„Ich komme schon, Mama!“

Erschöpft vom vielen Rechnen raffe ich mich hoch und verlasse das Chaos meines Zimmers. Vielleicht wäre es mal ratsam, ein bisschen aufzuräumen … Aber auch nur vielleicht …

Müde stolpere ich die Treppen hinunter und laufe meiner Mutter fast hinein.

„Da bist du ja, begrüßt du unsere Gäste einmal, während ich den Tisch decke?“

„Klar …“ Toll, jetzt hab ich diese Horde aus Verrückten am Hals … Jonas, hilf mir!

„Dennis, bist du das?“, hallt die hohe Stimme meiner Tante aus dem Vorzimmer, und mit gequältem Gesichtsausdruck biege ich um die Ecke, in den Raum des Verderbens hinein.
 

Ich bin … baff …

Dort, im Vorzimmer steht ein älteres Ehepaar. Daneben ein schwarzhaariger Junge, zwar gepierct, aber trotzdem nicht so chaotisch, wie ich Michael in Erinnerung habe. Seine Haare sind nicht strubbelig und ungepflegt, sondern wurden mit Haarspray sogar einigermaßen in eine passable Jungefrisur verwandelt …

Und da steht Angelina … sie ist auch erwachsener geworden. Ihre rötlichen, langen Haare fallen ihr leicht über den Rücken und einzelne Strähnen haben sich vorne auf ihre Bluse verirrt. Wow … hübsch, mein Cousinchen.

Ich drehe mich zu Fabian und Vincent. Die beiden grinsen mich an, wie es die Zwillingsbrüder halt schon immer gemacht haben. Sie haben sich die Haare gefärbt, früher waren sie dunkelbraun, nun sind sie blond. Die gleichen Jeans, dasselbe Hemd, typisch Fabi und Vinc.

Und meine letzte Cousine Steffi strahlt mich an, ihre blonden Locken sind wieder voller Volumen und mit ihrem hübschen Sommerkleidchen strahlt sie wie eine Sonne zwischen ihrer Familie heraus.
 

„Ihr habt euch verändert …“, begrüße ich meine Lieblings-Verwandten schließlich und bleibe wie benommen im Türrahmen stehen. Diese Aura … so viel Schönheit lässt einen ja erblinden! Meine Tante lächelt amüsiert und mein Onkel fängt zu lachen an.

„Und unser Dennis hat sich überhaupt nicht verändert! Schlabberiges T-Shirt mit Kaffeeflecken und eine Joggingshose. Wie immer!“, grinst mein Onkel und kommt zu mir, um mich zu umarmen.

„Hey Christoph, du erdrückst mich …!“, keuche ich und schiebe meinen dicken Onkel von mir weg. Auf nette Weise, versteht sich.

„Komm zu mir, Dennis!“, trällert meine Tante und nimmt mich in die Arme, um mir einen großen roten Kussmund auf die Wange zu küssen.

Nachdem ich mir den Lippenstift mit meinen Händen ins T-Shirt gewischt habe, sieht mich Michael schon lächelnd an.

„Schön dich zu sehen, Dan.“

„Hi, Michi …“

Wir schütteln uns die Hand, dann tritt er wieder einige Schritte zurück und lässt seine Zwillingsbrüder zu mir nach vorne. Diese umarmen mich stürmisch und wuscheln mir über meine Ich-kämme-mich-in-der-Früh-nicht-Frisur.

Danach werde ich von meinen Cousinen noch mit der typischen Küsschen-Links-Küsschen-Rechts-Nummer begrüßt und als die ganze Partitur vorbei ist, kann ich sie schließlich in das Esszimmer führen. Das ist auf einmal blitzblank geputzt und meine strahlende Mutter begrüßt meine Verwandtschaft freudig, währenddessen mein Vater seinen Bruder umarmt und sofort mit ihm über die neusten italienischen Autos zu reden beginnt.

„Ihr habt sicher Hunger!“, beginnt meine Mutter und lächelt fröhlich in die Runde. „Deshalb habe ich heute so was wie ein Buffet hergerichtet, nehmt euch was ihr wollt!“ Sie deutet in die Küche und ein bewunderndes Raunen ist zu hören.

Die Küche ist vollgestopft mit Tellern und Töpfen, in oder auf denen sich die sagenhaftesten Speisen befinden. Es riecht herrlich und sofort stürmt alles in die Küche und belädt sich den Teller.

„Wow, so gut hast du schon seit Jahren nicht mehr gekocht!“, lobe ich meine Mutter, die das allerdings falsch versteht und sich beleidigt zu meiner Tante zurückzieht. Ups …
 

Als wir dann alle am Tisch sitzen, werden sofort die Schulischen Leistungen der Unter-Achtzehn-Jährigen angesprochen.

„Also Michael hat in allen Fächern eine eins! Seine Klassenlehrerin hat gesagt, dass er eine Klasse überspringen darf!“, berichtet Tantchen stolz und meine Eltern nicken interessiert. Streberkind …

„Und Vincent und Fabian bekommen auch eine Auszeichnung!“, fügt Onkel Christoph noch hinzu.

Ich bin wohl umgeben von Streberkindern …

„Und was ist mit euch zweien? Seid ihr auch auf dem Streber-Trip?“, frage ich meine Cousinen, und fange mir mit dieser Aussage ein paar angepisste Blicke seitens meiner Cousins ein.

„Na ja, Zweier haben wir schon, aber ich will Friseurin werden und Steffi hat auch vor, einen Schönheitssalon zu eröffnen, da braucht man nicht so gute Noten …“

Also doch Streberkinder …

„Und was ist mit dir, Dennis?“, fragt Michael und grinst blöd. Haha, ich hab gewusst, dass das kommt …

„Mich braucht ihr gar nicht zu fragen … zwischen euch kommt sich ein Junge wie ich vor wie ein Oberloser …!“

„Er ist Klassenbester in Mathe!“, meint meine Mutter und sieht mich böse an. Hallo, was soll das?!

„Was kriegst du denn?“ Noch eine unangebrachte Frage von Michael …

„Nen dreier …“

Vinc und Fabi prusten los. Was ist so komisch dran?! Bei uns kriegt die halbe Klasse einen Fetzen ins Zeugnis … in Mathe jedenfalls.

„Aha, Klassenbester …“, kichert Michael und schiebt sich schnell einen Löffel Chili in seinen Mund. Bah, noch mehr solche blöden Meldungen und ich verpiss mich, echt!
 

Mein Handy vibriert. Schnell schaue ich auf den Display und sehe dort ein „Jonas“ stehen.

„Sorry, mich ruft wer an, bin in meinem Zimmer …“, murmle ich und verlasse den Tisch. Gott sei Dank, mein Engel rettet mich … o Gott, wie kitschig das klingt …?! Ich sollte wohl an einem Verhaltenskurs für Heteros teilnehmen, um mich wieder einigermaßen normal aufzuführen ..!

Schnell düse ich in mein Zimmer, knalle die Türe zu, stolpere über meine Schultasche, lande auf der Bettkante, jaule auf und hebe ab.

„H-Hi Jonas …“, stöhne ich schmerzvoll und halte mir den Bauch.

„…Dennis, alles okay?“, höre ich meine Lieblingsstimme aus dem Hörer und aller Schmerz ist vergessen.

„Ja, geht schon …“, meine ich und dieses nervige Dauergrinsen macht sich auf meinem Gesicht breit. „Warum rufst du an?“

„Ich hab da ne Frage wegen den Hausaufgaben …“, meint Jonas verlegen und ich sause sofort zum Schreibtisch. Auf dem Weg dahin fliege ich wieder einmal über einen Haufen Hefte, der am Boden liegt.

„Also, weißt du, wie die letzte Nummer geht?“

„Ja, ich hab auch ziemlich lange gebraucht, aber ich kann’s dir erklären!“, lächle ich und beginne, Jonas den Lösungsweg zu erklären. Der checkt die Rechnung Gott sei Dank relativ schnell, denn ich bin nicht sonderlich gut im Erklären und hätte es ihm nicht besser erklären können.

„Danke Dennis“, meint Jonas dann glücklich und ich lächle ins Telefon.

„Kein Problem!“
 

Da wird die Zimmertür aufgerissen und Vincent, Fabian und Michael strömen herein.

„Hey Danny, geiles Zimmer haste!“, kommt es von Vinc, welcher sich sofort auf mein Bett wirft.

„Da liegt ja überall Zeug herum …“, grinst Michael und lässt sich auf meine Zwei-Meter-Couch fallen.

„Was soll der arme Taschenrechner auf dem Boden?“, beschwert sich Fabi und hebt das Teil auf, um es sogleich auf den Schreibtisch zu fetzen, auf dem es dann in noch mehr Einzelteile zerspringt.

„Sorry Jonas, aber ich muss auflegen, die Idioten haben soeben mein Zimmer eingenommen …“, seufze ich und atme tief durch, um ruhig zu bleiben.

„Welche Idioten denn?“, fragte Jonas aufmerksam und ich drehe mich um und schreie wütend: „Meine megatollen Trottel-Cousins!“

„Danke, wir haben dich auch lieb!“, trällert Fabi und lässt sich neben Vinc aufs Bett fallen.

„Okay, viel Spaß noch …“, meint Jonas bedrückt.

„Man Jonas, sei nicht so trübselig!“

„Was soll ich denn sonst sein?! Ich sitze hier alleine zu Hause und du kannst dir einen Spaß mit deinen Cousins machen …“ Haha, Spaß …

Ich seufze. „Kannst du dich nicht irgendwie rüberschmuggeln?“

„Nee, das kriegen meine Eltern bestimmt raus …“

Ich seufze abermals. „Sorry, dann kann ich aber nichts machen.“

„Ich weiß.“

„Hey Danny, wir sind auch noch da! Die Gäste sind König und es ist unhöflich, sich mit jemand anderem zu unterhalten, wenn Besuch da ist!“

„Ach halt die Klappe, Vinc!“, schnauze ich meinen Cousin an und meine dann wieder sanft zu Jonas: „Wir sehen uns morgen, ja?“

„Morgen ist Wochenende …“

„Shit!“

„Na ja, ich ruf dich dann morgen halt wieder an … wegen dem Referat …“

„Geht klar … tschüss dann …“

„Ciao …“

Ich lege auf.

„Wer war das? Ein Freund?“, fragt Michael und sieht mich interessiert an.

„Da, mein … ich meine, ein Freund“, bessere ich mich schnell aus. Oh man …

Michael grinst schon wieder. Man, ich hasse dieses Grinsen!

„Soso … gibt es da etwa etwas, das wir nicht wissen …?“, fragte Fabi grinsend, welcher gerade in den Armen seines Bruders lag.

„Hört schon auf damit, auf meinem Bett ein schwules Inzest-Ehepaar zu spielen …“

„Wir haben dich was gefragt …!“

Ich seufze und sehe einmal jeden nach der Reihe an. „Nur weil ihr alle schwul seid, heißt das nicht, dass ich es auch bin!“

„Also bist du hetero? Hast du denn eine Freundin?“

„N-Nein … wieso sollte ich?“ Ich hasse diese elende Fragenstellerei.

„Aber du bist hetero …!“

„Jetzt lasst ihn doch mal in Ruhe!“, meint Michael vorwurfsvoll und sieht seine Brüder tadelnd an. „Lasst ihn doch hetero oder schwul sein, es ist nicht unser Problem!“

„Wenigstens einer, der zu mir hält …“, murmle ich.

„Man, ihr seit solche Spielverderber! Komm Vinc, wir gehen!“, beschließt Fabi und packt seinen Zwillingsbruder am Handgelenk.

„Au, Fabi hör auf!“, quietscht dieser, lässt sich aber aus dem Zimmer ziehen.
 

„Puh, endlich bin ich diese Nervensägen los …!“, sage ich schließlich erleichtert und werfe einen Blick auf mein Handy. Zehn nach sieben …

Es ist verdächtig ruhig in meinem Zimmer. Michael sitzt wohl schweigend auf meiner Couch. Was kümmert’s mich … wenn ihm langweilig ist, soll er sich verziehen, wie Vinc und Fabi auch.

„Danke, dass du die zwei vertrieben hast … ich bin dir was schuldig …“, seufze ich und will mich umdrehen, als ich plötzlich warmen Atem an meinem Nacken spüre. Eine Gänsehaut läuft mir den Rücken hinunter und erst jetzt realisiere ich, dass das mein Cousin ist, der mir gerade so unendlich nah an die Pelle rückt.

„Michi … lass das …!“, versuche ich vergebens ihn zu verscheuchen. Ich lehne mich in meinem Sessel ein Stück nach vorne, doch Michael haut nicht ab.

„Du bist mir also was schuldig …?“, haucht der und berührt mit seiner Nase mein Ohr.

„Na ja … muss nicht unbedingt sein …“, stottere ich plötzlich und kneife die Augen zusammen.

„Gut, dann will ich etwas haben …“, säuselt Michael weiter in mein Ohr und ignoriert meine vorige Antwort.

„W-Was denn?“

„Einen Kuss …“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  molavia
2010-12-29T09:18:05+00:00 29.12.2010 10:18
Oo ich würd mich über die Cousins freuen *g*
die sin doch geil drauf, genauso wie meine beiden Cousinen ;P
Aber bei uns is da nich immer so ne Begrüßungsrunde (zum Glück :0)
Ich frag mich jetz ernsthaft, sin die wirklich alle schwul??
Wenn er sie nich braucht, nimm ich die Zwillinge mit *lach*
Jonas mach dir nichts draus, Hausarrest geht auch vorbei ^^"
Von:  Khaosprinzessin
2010-09-16T20:04:36+00:00 16.09.2010 22:04
Typisch Familie^^kenn ich.
Soso, der Michi will also nen Kus, ja?! Hmm, da bin ich ja mal gespannt, was der Dennis dazu sagt...und ob er es macht! Denn eigentlich ist er ja mit Jonas zusammen, ne?!*nicknick*
Und der arme Jonas hat Hausarrest...*tröst* und darf nur übers Telefin kommunizieren mit seinem Schatz...gemein!
Freu mich, wenns weitergeht.

See ya in hell, beast


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