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PSC - pursuit of satisfied craving

or: everybody wants to be loved...
von

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...the way life goes (ohne)

„Kommst du noch mit rein?“

Reno spürte Uruhas Finger, die langsam seine Seite runterwanderten. Er fühlte wie seine Haut bei jeder Berührung kribbelte. Nein, er konnte das nicht tun, Uruha war betrunken und wusste sicher nicht was er da tat.

Uruha zog Reno sanft durch die Tür in seinen Flur. Er drückte Reno gegen die Wand und begann wieder seinen Hals zu kosen. Allmählich wanderten seine Finger über Renos Brust und streiften ihm die Jacke von den Schultern. Es war nicht richtig, aber Renos Körper gehorchte seinem Kopf nicht mehr, er wollte das nicht, aber es fühlte sich so unheimlich gut an, wie Uruha seine Haut einsaugte und zärtlich darauf biss, wie seine Finger, die mittlerweile unter Reno Shirt waren, leicht über seinen Bauch strichen.

„Iie…“, stöhnte Reno missfallend, als Uruha von seinem Hals abließ. „Nicht aufhören… bitte…“ Leicht schob er seinen Oberkörper Uruhas Fingern entgegen, er sollte ihn nicht loslassen. Reno wollte den anderen spüren, seine Bedenken hatte er vollkommen ausgeblendet.

„Komm mit.“, flüsterte Uruha, er fasste Renos Hand und zog ihn hinter sich her zu seinem Schlafzimmer. Er führte den Braunhaarigen durch das Zimmer und schubste ihn behutsam auf das Bett. Es war relativ groß und mit schneeweißer Bettwäsche überzogen. Reno stützte sich leicht auf seine Unterarme damit er Uruha sehen konnte, der vor dem Bett stand und ihn anblickte. Das kalte Mondlicht, welches durch die Schlafzimmerfenster fiel, ließ den blonden Gitarristen wie eine Puppe aussehen. Er war so schön, wie eine kostbare Porzellanpuppe. Vorsichtig kniete er sich auf das Bett und beugte sich über den anderen, seine Haarspitzen streiften über dessen Gesicht. Renos Herz schlug schneller, es fühlte sich an als würde seine Brust jeden Moment zerbersten. Küss mich, bitte, er wollte Uruha spüren, jetzt sofort. Als ob der andere seine Gedanken gelesen hätte, spürte er plötzlich wie Uruhas Lippen seine berührten, erst zärtlich, dann immer fordernder. Reno spürte Uruhas Zunge an seiner Oberlippe und öffnete seinen Mund, um ihn einzulassen. Erregung durchfloss seinen ganzen Körper, als sich ihre Zungen berührten. Nun begann Uruha seine Hände unter Renos Shirt zu schieben und seinen Oberkörper mit den Fingerspitzen zu kosen. Seine Haut brannte vor Erregtheit bei jeder einzelnen Berührung.

„Uruha“, stöhnte Reno in den Kuss, Uruha schob sein Oberteil weiter nach oben. Er löste den Kuss, um es ihm ausziehen zu können und fing an leidenschaftlich Renos Hals zu küssen. Langsam glitten seine Lippen weiter nach unten, über den Oberkörper des anderen zu dessen Bauchnabel. Sacht beschrieb er Kreise mit seiner Zunge um den Nabel. Quälendes Verlangen durchfuhr Renos Körper, er wollte Uruhas Lippen wieder auf seinen, er wollte die nackte Haut des anderen auf seiner spüren.

Uruha ließ von Renos Bauch ab und beugte sich wieder nach oben, um ihn lange und innig zu küssen. Reno wollte Uruha, jetzt. Er führte seine Hände zu dessen Hemd und knöpfte es auf, schnell streifte er es von seinen Schultern und warf es beiläufig neben das Bett. Seine Hände wanderten auf Uruhas Rücken und drückten ihn auf sich. Seine Haut fühlte sich so warm und zart an, es war ein wunderbares Gefühl Uruha zu spüren, seinen Herzschlag zu fühlen, so stark presste Reno ihn an sich, während sie immer noch auf dem Bett lagen und sich leidenschaftlich küssten.

Uruha löste den Kuss und begann wieder sich Renos Oberkörper herunter zu kosen, bis er an seiner Hose angekommen war. Seine Hände strichen langsam über Renos Oberschenkel zu seinem Gürtel und öffneten diesen. Er streifte Renos Hose und seine Shorts ab.
 

(adult)
 

„Uruha…“, keuchte Reno. „Du…“ Der Blonde unterbrach ihn indem er ihn küsste. Feine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Die beiden verharrten noch einen Moment küssend, bevor Uruha sich von ihm auf die andere Seite des Bettes rollte. Er atmete schwer. Zärtlich schmiegte Reno sich an ihn und legte ihm einen Arm um die Taille. Uruha wendete ihm seinen Kopf zu und küsste ihn flüchtig auf die Stirn.

„Oyasumi.“, flüsterte der Braunhaarige und schlief in den Armen des anderen ein.
 

*
 

Chiyu lief den Gang zu ihrem Proberaum entlang, Masato und Ko-ki folgten ihm. Die beiden nahmen den Vivid – Drummer jetzt jeden morgen mit zur Arbeit, denn Masato fand man konnte den Kleinen nicht im Dunkeln allein auf den Bus warten lassen und sein Haus lag ja fast auf ihrem Weg.

„Also dann bis mor... hatschi“, nieste Ko-ki während er dabei war sich von den andern beiden zu verabschieden.

„Du wirst doch nicht krank Ko-ki oder?“, entgegnete Masato besorgt.

„Nein, nein. Ich hab mich wahrscheinlich nur ein bisschen erkältet, weil es gestern so kalt war.“, antwortete Ko-ki vergnügt und machte sich auf den Weg zu ihrem Proberaum.

„Du solltest dir wirklich eine dickere Jacke kaufen, irgendwann wirst du noch mal ernsthaft krank.“, rief Masato ihm hinterher.

„Ja Mama.“, grinste er und war um die Ecke verschwunden.

Chiyu öffnete die Tür und er und Masato traten ein. Bis jetzt war nur Takeru anwesend, der in eine Zeitschrift vertieft auf einem Stuhl saß. Als er die beiden erblickte, legte er das Magazin beiseite und starrte die beiden interessiert an, wie ein Kleinkind, das darauf wartete eine spannende Erzählung weiter zu hören. Takeru hatte wohl wieder irgendeinen Artikel über Sug gelesen, denn Masato hatte ein Bild von Shinpei in der Zeitschrift gesehen, aber sie beim Auspacken ihrer Sachen zu beobachten war anscheinend interessanter.

„Ist was?“, fragte Chiyu schon leicht genervt.

„Anou, ich warte nur.“, entgegnete Takeru und wippte unruhig auf seinem Stuhl vor und zurück.

„Und worauf?“ Chiyu schien etwas verwirrt, hatte er irgendwas vergessen? War heute was besonderes? Die Tür ging auf und unterbrach seine Gedanken. Shinpei und Yuji betraten den Raum.

„Ohayou!!!“, rief Yuji, aufbrausend wie immer. Shinpei grinste fröhlich, wie immer und dabei sah er aus wie ein fünfzehnjähriger, wie immer halt.

„Err…“, räusperte Takeru sich, um die Aufmerksamkeit der anderen auf ihn zu lenken. „Also Masato wir warten. Was hast du rausbekommen?“

Masatos Blick nach zu urteilen wusste er nicht wovon Takeru redete und auch die anderen drei waren überfragt.

„Guck nicht wie ein Auto. Was hat Manabu gesagt?“, fragte Takeru, der gar nicht versuchte den neugierigen Unterton zu verbergen. Das war es also worauf Takeru gewartet hatte? Besonders spannend war die Geschichte ja nicht fand Masato, aber er konnte es ja trotzdem erzählen.

„Also eigentlich wollte Manabu nicht so viel dazu sagen. Er wusste auch gar nicht das die beiden zusammen sind und was da mit Kazuki war hat er nicht erzählt. Er meinte, es sei besser wenn es nicht alle wüssten. Ich muss dich also enttäuschen Takeru, es gibt nichts Interessantes zu erzählen.“ Man konnte Takeru die Enttäuschung ansehen, aber was hatte er auch erwartet? Das Leben war nun mal keine Seifenoper, aber ob Takeru irgendwann lernen würde, dass solche Beziehungstragödien nur im Fernsehen passierten, war äußert fraglich.

„Sagt mal, über wenn redet ihr eigentlich?“, fragte Shinpei, der gestern offensichtlich mal wieder gar nichts mitbekommen hatte.

„Oh man bist du hohl Shinpei?“, fragte Yuji belustigt. „Yuuto und Nao? Erinnerst du dich, Masato hatte erzählt er hat sie zusammen in der Stadt gesehen?“

Nein, Shinpei erinnerte sich nicht, er nickte trotzdem, er wollte ja nur wissen, um wen es ging.

„Na ja dann können wir ja jetzt auch Proben.“ Takeru war gelangweilt von der Geschichte, er wollte unbedingt wissen, was zwischen Kazuki und Yuuto passiert war.
 

*
 

Uruha
 

Die Sonne schien durch mein Schlafzimmerfenster direkt auf mein Gesicht. So konnte man ja wohl nicht schlafen. Ich zog mir die Bettdecke über die Augen, aber es war schon zu spät, ich war wach und ich hatte Kopfschmerzen. Höllische Kopfschmerzen, ich würde nie wieder Alkohol trinken, das war einfach unerträglich. Erst jetzt merkte ich, dass eine fremde Hand auf meinem Oberkörper lag. Ich schreckte hoch. Schlechte Idee. Mein Kopf pochte schmerzhaft und mir wurde übel, ich sank zurück in mein Kissen.

Was hatte ich gestern gemacht? Ich war so betrunken gewesen, ich konnte mich nicht mehr erinnern. Also, woran konnte ich mich noch erinnern: Ich war gestern Abend losgegangen, um zu trinken. Was für eine Seltenheit. Da war ich dann in irgendeiner Bar gelandet, wo ich Kazuki getroffen hatte und… das konnte nicht sein oder? Ich hätte doch nicht Kazuki abgeschleppt! Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts, um zu sehen wer da neben mir lag und offensichtlich noch süß vor sich hinträumte. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, es war halb im Kissen vergraben und der Rest war durch seine Haare verdeckt, aber es war glücklicherweise nicht Kazuki, falsche Haarfarbe. War noch wer da gewesen? Angestrengt versuchte ich mich an gestern zu erinnern, was gar nicht so leicht ist, wenn einem der Schädel so dröhnte. Ich sollte wirklich aufhören zu trinken.

Ich brauchte Kopfschmerztabletten. Langsam versuchte ich mich wieder aufzurichten. Ganz langsam. Einmal weil ich sonst Gefahr lief mich bei allzu hektischen Bewegungen zu übergeben und weil ich den andern nicht wecken wollte, es käme auch ziemlich dämlich, würde er aufwachen und meine erste Frage wäre: `Wie heißt du?´. Die zweite würde sich dann auf unsere Aktivitäten von gestern Abend beziehen, obwohl es da nicht zu viele Möglichkeiten gab die in Betracht kamen. Ich meine, auch betrunken war ich noch ich und der Typ anscheinend ziemlich hübsch. Ich musste grinsen bei dem Gedanken und erhob mich vom Bett. Ich schwankte leicht und musste mich an der Wand abstützen, aber es ging, zumindest konnte ich Stehen ohne das mir deutlich schlechter wurde. Der andere gab ein leises Stöhnen von sich und drehte sich im Bett. Hoffentlich hatte ich ihn nicht geweckt. Ich drehte mich zurück zu meinem Bett, er schlief noch, aber man konnte jetzt sein Gesicht sehen. Er war wirklich hübsch, wenigstens hatte der Alkohol keine Auswirkungen auf meinen guten Geschmack. Aber irgendwoher kannte ich ihn, nur woher. Okay wie dumm, von gestern Abend natürlich, aber es kam mir so vor als habe ich ihn schon anderswo gesehen. Ich schlich weiter Richtung Tür. Oh man, kam mir die Erleuchtung, von der neuen Indie – Band, daher kannte ich ihn, also ich wusste seinen Namen nicht aber er war Gitarrist. Jetzt legte ich schon Leute flach die mit mir arbeiten, definitiv nie wieder Alkohol. Ich konnte ja nicht irgendwelche One – Night – Stands mit den Membern anderer Bands haben (Saga war was anderes, und streng genommen haben wir ja auch schon mehr als einmal.), das gäbe nur Probleme.

Ich ging in die Küche, schluckte zwei Tabletten, die nach einiger Zeit sogar ganz gut wirkten, dann ging ich duschen. Vielleicht war der andere ja weg, wenn ich fertig war, aber den Gefallen würde er mir sicher nicht tun. Ich sollte es einfach machen wie Saga, die Leute nach dem Sex rausschmeißen, dann hätte ich das Problem am Morgen danach nicht. Ich war einfach zu nett.

Ich wickelte mir ein Handtuch um die Hüften und ging ins Schlafzimmer zurück, um mir Kleider rauszusuchen. Natürlich lag er noch ihm Bett, aber er war wach. Als ich das Zimmer betrat, sah er erschrocken auf. Seine langen, braunen Haare standen zerzaust in alle Richtungen. Eigentlich sah er irgendwie ganz süß aus, so verschlafen. Er musterte mich von oben bis unten und ich konnte sehen, wie er errötete. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, wurde er knallrot und drehte seinen Kopf schüchtern zur Seite. Er war wirklich verdammt süß, wie er so schüchtern die Bettdecke anstarrte. Vielleicht würde ich mich noch ein bisschen mit ihm amüsieren, wenn er schon mal da war. Ich ging zu meinem Bett, kniete mich neben seine Beine und beugte mich nach vorne, so das mein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Von meinen nassen Haarspitzen fielen Tropfen auf seine nackte Brust, die langsam seinen Oberkörper hinunterliefen.

„Na, gut geschlafen Süßer?“, hauchte ich ihm entgegen. Ich konnte sehen, wie ein Schauer über seinen Körper lief, seine Augen glänzten voller Verlangen. Innerlich musste ich grinsen, ich war halt einfach unwiderstehlich.
 

*
 

„Kaffee Saga?“, rief Nao dem braunhaarigen Bassisten zu. Dieser nickte beiläufig und wendete sich dann wieder seinem Handy zu.

Nao kam mit drei Bechern zu dem Tisch an dem Yura und Saga saßen und stellte den beiden jeweils einen hin. Die drei saßen in der Cafeteria des PSC – Gebäudes. Es war ein ziemlich großer Raum mit hellen Wänden und weißem Boden, in dem sechs dunkle Plastiktische mit jeweils vier dazu passenden Stühlen standen. Ansonsten gab es noch zwei Kaffeeautomaten, eine rote Couch und ein paar Pflanzen, die im Winter jedoch ziemlich mickrig aussahen. Das wenige Sonnenlicht, das durch die großen Fenster fiel, tauchte den Raum in ein leichtes Grau, den draußen war es schon den ganzen Tag Wolken - verhangen und ein unangenehmer Schneeregen fiel vom Himmel.

„Na Saga, mit wem hast du heute ein Date?“, grinste Yura fröhlich, während er sich drei Päckchen Zucker in seinen Kaffee schüttete.

Saga lächelte nur vielsagend, steckte sein Handy in die Tasche und lehnte sich bequem auf seinem Stuhl zurück. Er würde einen schönen Abend haben der Rest war egal.

„Ich glaub er wird es uns nicht sagen.“, beantwortete Nao die Frage und trank von seinem Kaffee. „Also was habt ihr so am Wochenende vor? Isshi fährt zu seinen Eltern, dass heißt ich bin die ganze Zeit allein und brauch jemanden bei dem ich mich ausheulen kann, weil mein Liebster nicht da ist.“ Das klang nicht halb so überzeugend, wie es sollte, worauf Yura und Saga anfangen mussten zu lachen.

„Na ja dann Bassisten – Party bei mir.“, schlug Yura vor und kippte noch ein Päckchen Zucker in seinen Kaffee, er war einfach viel zu bitter.

„Aber nur wenn Nao uns nicht den ganzen Abend zu heult, dass er Isshi ja so unheimlich vermisst.“, wendete Saga ein, der eigentlich nicht so große Lust hatte Seelentröster für seinen Kumpel zu spielen, aber was man für seine Freunde nicht alles tut.

„Hey Jungs.“, unterbrach sie eine bekannte Stimme. Akiya setzte sich zu ihnen an den Tisch. „Ratet mal, welches neue Pärchen ich grad zusammen hab kommen sehen?“ Als ob Saga das interessierte welche Idioten hier glaubten in Beziehungen glücklich zu werden.

„Reita und Aoi?“ riet Yura spontan, was die anderen drei in schallendes Gelächter ausbrechen ließ, gab es ein unwahrscheinlicheres Paar?

„Oh man, ich hab das ernst gemeint.“ Akiya schien etwas beleidigt, da die anderen sein Interesse wohl nicht ganz teilten. „Uruha und Reno, ihr wisst der Gitarrist von Vivid, mit Uruhas Auto.“ Yura und Nao blickten Akiya ungläubig an, Uruha hatte nie was mit anderen von PSC (Saga zählte nicht, der war eine Ausnahme, den der würde keine Probleme machen). Saga zog nur eine Augenbraue nach oben, als ob ihn das interessieren würde, wenn Uruha den Irrtum glaubte eine Beziehung könnte ihn glücklicher machen als Sex mit Saga, würde er sich halt einen Neuen suchen. Den Verlust hätte Uruha zu beklagen, denn ihm war relativ egal, wen er flachlegte, solange er nur gut aussah.

„Glaubst du wirklich Uruha hat ne Beziehung?“, fragte Nao ungläubig. „Ich meine er ist wie… wie Saga.“ Saga zog seine Augenbraue noch weiter nach oben. Was sollte das bitte heißen?

„Hey, ich könnte jeden Tag eine neue Beziehung haben, Nao, merk dir das.“, fügte Saga ein und verließ gespielt beleidigt die Cafeteria. Er hatte keine Lust mehr über diesen Mist zu reden.

„Er kann so unheimlich arrogant sein.“, schüttelte Nao den Kopf.

„Ja oder er ist eifersüchtig.“, warf Yura grinsend ein.

„Klar, du sprichst hier von Saga. Wenn man das Wort Liebe nicht mal schreiben kann, fühlt man auch keine Eifersucht.“
 

*
 

„Okay, du warst also bei Uruha und er hatte Besuch von einem Typ, glaubst du. Und was soll mich daran jetzt interessieren bzw. aus welchem Grund findest du das interessant genug zum erzählen?“ Tora setzte den Blinker und bog nach rechts ab. Er und Ruki waren auf dem Weg zur Arbeit, es schneite leicht. Eigentlich war es mehr Schneematsch, was da vom Himmel kam, was dazu führte das draußen alles matschig und rutschig war.

„Wenn du mich nicht dauernd unterbrechen würdest, käme ich auch mal zum interessanten Teil.“, entgegnete Ruki und rutschte in seinem Sitz umher.

„Okay dann erzähl.“
 

~Flashback Ruki~

„Tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen, ich war wohl in Gedanken.“ Der junge, braunhaarige Mann streckte mir lächelnd eine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Irgendwoher kannte ich den Typ. Ich griff seine Hand und ließ mich vom Boden hoch ziehen.

„Sag mal kennen wir uns?“ Hatte sich das jetzt wie ein bescheuerter Anmachspruch angehört oder warum sah der andere mich auf einmal so seltsam an? Sein Gesichtsausdruck war irgendwo zwischen peinlich berührt und überrascht.

„Es ehrt mich, das Ruki-sama mich erkennt.“ Ruki-sama? Was war den jetzt los? „Ich bin Shin.“, der andere verbeugte sich während er sich vorstellte.

„Ah, richtig Shin, tut mir leid mein Namensgedächtnis ist schlecht.“ Shin? Wer sollte das sein? Erstmal so tun als kenne ich ihn, ich würde es schon noch erfahren.

„Willst… willst du auch zur Arbeit? Also wir könnten zusammen fahren?“ Shin! Jetzt wusste ich woher ich ihn kannte. Ich sollte mal aufmerksamer durchs PSC – Gebäude laufen. Ich glaubte mich zu erinnern er wäre Sänger, aber ganz sicher war ich mir nicht, vielleicht auch Gitarrist oder so, also besser nichts sagen nur nicken.

Wir gingen zusammen zum Zug und fuhren Richtung Suginami.

~Flashback Ende~
 

„Wow, Ruki, du hast den Sänger von Vivid bei Uruha vor der Tür getroffen. Das ist die interessanteste Geschichte, die du mir je erzählt hast.“, sagte Tora mit affektierter Stimme.

„Mann, ich bin ja noch nicht fertig. Er hat mich gefragt, ob wir Samstagabend was zusammen machen wollen.“ Vollbremsung.

„Hey.“, schrie Ruki auf, der gerade ziemlich unsanft nach vorne geschleudert wurde, gut das Tora auf anschnallen bestand, sonst wäre der Blonde jetzt voll auf die Armatur geknallt. „Kein Grund so anzuhalten.“

„Die Ampel ist rot.“, verteidigte Tora sich. Ruki hatte ihn mit seinen Gerede abgelenkt und so wäre er fast in den Wagen gerast, der nun vor ihm an der Ampel stand. „Also hast du ein Date mit Shin?“

„Was? Nein, nur weggehen.“, begann Ruki, der sich mittlerweile wieder in seinem Sitz zurück gelehnt hatte. „Auf jeden Fall hab ich jetzt Samstag was vor.“

„Und wohin? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, den ganzen langweiligen Rest hast du auch genug breitgetreten.“ Tora fuhr wieder los.

„Keine Ahnung, ich lass mich überraschen. Er wollte sich was Schönes überlegen.“

„Na dann, viel Spaß. Und Ruki, `Date´ bedeutet mit jemandem Unbekannten `schön´ weggehen.“ Tora bog auf den Parkplatz ein und stellte sein Auto ab.
 

*
 

Saga lief die Treppen herunter Richtung Ausgang, endlich konnte er nach Hause gehen. Die Probe heute hatte einfach endlos gedauert, nur weil Nao anscheinend wegen irgendetwas schlecht gelaunt war und das jetzt an ihnen ausließ. Die Eingangshalle war leer, nicht einmal die Empfangsdame war mehr da.

„Saga.“, rief ihn eine vertraute Stimme. Uruha kam auf ihn zu, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich. Der Gitarrist sah unheimlich hübsch aus, wie er im dunklen Eingangsbereich stand und nur seitlich vom Straßenlaternenlicht, das durch die Fenster von draußen herein schien, beleuchtet wurde. Seine Haut war zart wie Porzellan, weiß – schimmerndes Porzellan.

„Bist du schon gelangweilt von deinem neuen Freund?“, antwortete Saga kühl.

„Freund? Du meinst Reno? Das war doch nur zum Vergnügen.“, grinste Uruha und streichelte sanft über Sagas Gesicht. „Hast du Angst mich zu verlieren?“

Saga fing an zu lachen und schob Uruha von sich weg, auf so was hatte er jetzt keine Lust.

„Uruha, du bist nur ein Spielzeug für mich, und davon hab ich so viele, ich merke nicht mal, wenn eines fehlt.“ Saga drehte sich um und verließ das Gebäude, Uruha ließ er einfach stehen. Der Gitarrist starrte ihm hinterher, nicht das Saga ihm etwas bedeutete, aber das hatte weh getan. Er dachte, er sei wenigstens ein bisschen besonders. Hatte er wirklich gedacht, dass er etwas besonderes für Saga sei? Oder hatte er mehr gehofft es sei so?
 

Saga schloss die Tür hinter sich und warf seine Jacke auf die Kommode, endlich zu Hause.

„Chiko.“ Sein Hund kam aus der Küche. Saga bückte sich und krauelte ihn hinter den Ohren. „Na, hast du auf mich gewartet?“ Darauf dass Chiko ihn erwartete, wenn er nach Hause kam, konnte Saga sich immer verlassen. Hunde waren so viel treuer als Menschen. Saga nahm seinen Hund auf den Arm und ging mit ihm ins Wohnzimmer. „Hast du Lust noch ein bisschen Fernsehen zu gucken?“ Ein zustimmendes Bellen kam von Chiko, während Saga ihn auf dem Sofa absetzte und sich neben ihn auf die Kissen fallen ließ.

Es klingelte an der Tür und Saga schreckte auf. Er musste vor dem Fernseher eingeschlafen sein. Wer nervte ihn bitte um diese Zeit? Saga ging zur Tür um zu öffnen. Draußen stand Uruha. Er war durchnässt von dem Schneeregen, der schon den ganzen Tag vom Himmel kam. Ihm hingen seine nassen Haare in Strähnen vor dem Gesicht und für einen Moment dachte Saga, er hätte geweint, denn seine Augen erschienen irgendwie rötlich im Licht der Treppenhausstrahler. Was wollte er hier? Saga war wohl einfach unwiderstehlich, warum sollte der andere sonst hier sein? Aber eigentlich war Saga das auch vorher schon klar gewesen.

„Ich…“,stammelte Uruha. Seit wann war er so verschüchtert? Er könnte doch einfach sagen was er wollte, wie immer.

„Was?“, entgegnete Saga genervt, er hatte keine Lust seine Zeit damit zu verschwenden in seinem Türrahmen zu stehen.

„Ich liebe dich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mizuki_Matsumoto
2010-06-20T13:53:59+00:00 20.06.2010 15:53
SuG!!!!!!!!!!!!ENDLICH!!!!!!!!!!
ähmm...
ja schönes kapitel aber Uruha tut mir echt leid!
ich will nicht das er traurig ist...
tu mir den gefallen...



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