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Der Gildentraum

von

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Prolog

Die Geschichte entstand durch ein RPG, welches in meiner kl. Community geführt wird. Neue Mitglieder sind immer gern gesehen^^

Zur Veröffentlichung haben mir alle Mitglieder ihre Einstimmung gegeben
 

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In der Story haben wir darauf verzichtet unser Äußeres zu beschreiben und unsere Fähigkeiten zu erklären. Wir haben uns ein eigenes Wiki (http://fairy-tail.bplaced.net/wiki/index.php?title=Hauptseite) erstellt, welches Sie falls Unklarheiten auftauchen gerne besuchen können.
 

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Prolog
 

Die Hafenstadt Lace ist eine recht kleine idyllische Stadt, die sich durch ihren altertümlichen Stil auszeichnet. Die gepflasterten Straßen versprechen eine holprige Fahrt mit den Wagen, die täglich über sie hinweg rollen. Die nicht mehr ganz vorhandene Stadtmauer verleiht einen rustikalen, aber für manchen auch beengenden Eindruck.

Im Süden befindet sich ein riesiges steinernes Tor mit einem schweren Holzflügeln in Eisen gefasst, welches zur Stadtmauer gehört. Es birgt den Weg zu drei steinernen Anlegestellen und kleineren Lagerhäusern. Ein kleines Fährenboot ankert an der ersten Anlegestelle. Es wiegt sich sanft in den gleichmäßig rauschenden Wellen, es ist das einzige Schiff vor Ort. Mehrere Personen schreiten festen Schrittes lachend und schwatzend von der grade ausgelegten Planke von Bord. Sie werden von einer leichten salzigen Brise, die den unverwechselbaren Duft der Insel mit sich trägt und den auffliegenden Möwen begrüßt. Eine der Personen hält mitten im Schritte inne und atmet mit geschlossenen Augen ein und aus, als sie die Augen wieder öffnet, erblickt diese links und auch rechts neben dem Pier den ruppigen und felsigen Kiesstrand. Aber es trübt die Freude nicht, denn auf der anderen Seite der Stadt, liegt hinter saftig grün blühenden Wiesen, die mit den unterschiedlichsten und farbenprächtigsten Blumen geschmückt ist und einem grünen Meer aus den exotischsten Bäumen, Gebüschen und Pflanzen, ein Sandstrand. Feiner hellbraun und von der Sonne strahlendem Sand, der Waldrand spendet Schatten und die Wellen schwemmen gleichmäßig, wie das schlagen eines Herzens an den Strand.

Die Person, es ist ein junges Mädchen, das innegehalten hat, wird von einem Nachzügler, der noch mit dem Fährencaptain gesprochen hatte, angestoßen und angesprochen. Der Rest der Gruppe dreht sich um und erkennt die Lage und bricht in schallendes Gelächter aus.

Das Gesicht des jungen Mädchen färbt sich leicht rot, es schimpft laut, da das idyllische Bild der Insel für sie dahin ist. Natürlich kennt sie die Insel in und auswendig, da es ihr Heim ist, doch jedes Mal, wenn sie von einem Auftrag zurück kehrt, wird sie von neuem in den Bann von Cranktime Island gezogen.

Cranktime Island ist selbst für die erfahrensten Seefahrer schwierig lebend zu erreichen, da sie zur Inselgruppe Chronikals gehört und mitten im Herzen dieser liegt. Der Fährencaptain gehört zu den fähigsten Seefahrern in Fiore. Er segelt mit seiner Fähre dreimal am Tag von Cranktime Island zum Hafen von Haregeon und zurück. Bisher hat er als einziges noch nie Schiffbruch erlitten.

Das junge aufgeregte Mädchen ist nun völlig in schwarze Flammen gehüllt, die durch den magischen Kreis zu ihren Füßen in die Höhe sprießen. Ein weiterer magischer Kreis erscheint um ihre Hände und die schwarzen Flammen nehmen die Gestalt eines riesigen Vogels ein, welcher vor ihr auf dem Boden sitzt. Mit einer bissigen Bemerkung schwingt sie sich elegant auf den Rücken des Vogels, der sich ohne Umschweife in die Lüfte erhebt. Der Vogel fliegt auf den Berg, der sich im Norden der Insel erhebt, zu. Als der Vogel näher kommt, enthüllt sich dem aufmerksamen Auge ein kleiner Pfad, der sich um den Berg nach oben schlängelt und weiter oben wird der Nebel lichter. Eine Silhouette einer alten Burg erhebt sich majestätisch auf dem Berg, diese Burg ist das Gildengebäude von Team Neko und das junge Mädchen ist eine ihrer Magierinnen.
 

Saira landete mit ihrem Feuervogel vor dem Burgtor, da sie wegen der magisch errichteten Barriere nicht einfach darüber hinweg fliegen kann. Bevor sie das, zu dieser Zeit geöffnete, Tor durchschreitet, dreht sie sich noch einmal um. Sie möchte das Panorama der Insel noch einen Moment lang genießen und den Klängen der Meereswellen, die unaufhörlich an die Felsenriffe am Ende des Berges schlagen, ungestört zu hören.

Mit einem letzten Blick durchschreitet sie das Tor, welches zu Handels- und Besucherzwecken tagsüber einladend offen steht. Saira durchschreitet den leeren Innenhof und steigt die Treppe zum Burgeingang hinauf, dass sie mit einem leichten Ruck öffnen möchte. Doch kaum das sie diesen erreicht hat, wird er von innen geöffnet und ein junger Mann im Anzug lädt sie mit verbeugter Haltung und den Worten „Willkommen zu Hause“ ein, doch das Gebäude zu betreten.

„Guten Tag Sebastian, danke. Du brauchst mich nicht nach drinnen zu begeleiten und im übrigen sollten die anderen auch gleich kommen.“, erwidert Saira lächelnd und bewegte sich durch die riesig wirkende Eingangshalle auf eine Doppeltür auf der rechten zu.

Sebastian war Mitte zwanzig, er führte die Familientradition, Butler in der Burg zu sein, weiter. Seine Familie lebt seit Generationen in der Hafenstadt und kaum, dass er die Ausbildung zum Butler beendet hatte, übernahm er die Aufgabe seines in die Jahre gekommen Vaters. Neben ihm gab es noch drei weitere Angestellte, die in der Burg tätig waren. Da gab es die Zwillinge, das Mädchen arbeitete als Dienstmädchen und ihr Bruder half überall aus, wo grade Hilfe benötigt wurde. Außerdem gab es noch eine Köchin, eine ältere Dame, die Vormittags kam und das Essen vorbereitete, das sich die Gildenmitglieder nur noch aufwärmen mussten. Wollten Gildenmitglieder selber kochen, so brachte sie nur frische Zutaten vorbei und hatte dann den ganzen Tag frei.

Saira trat durch die Doppeltür in den Schankraum ein. Links standen zwei Tafeltische und rechts mehrere kleine Sitzgruppen und am Ende des Raumes befand sich eine Bar, die sich durch den ganzen Raum erstreckte. Diese war von Gildenmitgliedern dort eingebaut worden und war nur durch einen kleinen klappbaren Durchgang unterbrochen. Hinter der Bar befand sich ebenfalls eine Doppeltür. Damit diente die Bar nicht nur zur Ausschänke von Getränken, sondern auch der Trennung. Hinter dieser Doppeltür befand sich das Zimmer für S-Rang Magier. Auf der linken Seite des Raumes direkt an der Wand hing mit eisernen Ketten eine dünne Metallplatte (ca. 1,40 m vom Boden entfernt) herab. Es war das Requestboard, welches sich in ihrer Abwesenheit wieder mit Aufträgen gefüllt zu haben schien.

Saira setzte sich in an eine der mittleren Sitzgruppen und wartete darauf, dass das Dienstmädchen ihre Bestellung aufnahm.
 

Währendessen befand sich Lug_san in den Kellergewölben der Burg. Unter anderem befand sich hier auch ein Raum, in dem unzählige Weine aus verschiedenen Jahrgängen gelagert wurden. Etliche Flaschen sowie schwere Eichenholzfässer wiesen bereits dicke Staubschichten auf und durchtränkten die Luft mit einem modrigen Geruch. Kälte und Feuchtigkeit hinterließen ihre Spuren auf den Wänden und der Decke, wo sich ein leichter Moosfilm gebildet hatte.

Im Zentrum des Raumes stand ein großer runder Tisch, welcher von zwanzig Stühlen eingekreist war. Auf einem davon saß Lug_san; die Füße auf die Tischplatte gelegt. Er führte gerade eine Flasche an seinen Mund und leerte sie in eiligen Zügen, bevor er sie achtlos in die Ecke warf. Mit einem lauten Knall zersplitterte das Glas und regnete zu Boden, wo sich bereits ein großer Scherbenhaufen gebildet hatte.

"Wieder mal eine Auftrag versaut. Mist! Wenn das so weitergeht, schließen sie mich noch aus der Gilde aus oder entziehen mir meinen Magierrang."

Mit einer Drehung seines Handgelenks erschien ein aus Feuer bestehender, dreiköpfiger Hund im Raum.

"Bring mir noch eine aus dem Regal, Zerberus."

Das Tier drehte sich um und tat wie ihm geheißen. Anschließend legte es sich seinem Herrn zu Füssen auf den Boden.

Lug_san blickte nachdenklich nach oben: "Womöglich sollte ich doch auf Sairas Angebot eingehen, und den nächsten Auftrag mit ihr gemeinsam bestreiten.", seine Augen wanderten nach unten, "Was denkst du, Zerberus?"
 

Nun endlich trafen auch die restlichen Gildenmitglieder in der Burg ein, die mit Saira von der Mission zurück kamen. Stürmisch rannte Nikita auf Saira zu, um sie mit einer Knuddel-attacke vom Stuhl zu werfen. "Saaiiiiiraaaaaaaaaa~", fing sie fast weinerlich an, ".. du kannst doch nicht einfach ohne mich los fliegen. Kannst du mich denn nicht nächstes mal mitnehmen?" Nikita setzte ihr halb weinendes, flehendes Gesicht auf, dem fast keiner widerstehen konnte - außer Saira natürlich. Als sich Saira wieder hinsetzte und stillschweigend an die Wand schaute, gab Nikita auf.

Langsam zog sie sich ihre schwere blau-silbern schimmernde Rüstung aus und legte sie sorgsam auf einen Stuhl in der Ecke. Ohne die Rüstung wirkte Nikita wie ein kleines zerbrechliches Kind. Kaum zu glauben, dass sie überhaupt in der Lage war diese Rüstung zu tragen, geschweige denn sich in dieser zu bewegen. Sie öffnete ihre langen nach oben gebundenen Haare, die nun sanft über ihre Schulter fielen und scheinbar kein Ende nahmen. Mit einem Hauch von nichts stand sie da und streckte sich kurz. Es schien ihr nichts auszumachen, dass auch Männer anwesend waren.

Sie seufzte kurz. "Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe Hunger." ,versuchte sie schnell das Thema zu wechseln, um das Schweigen zu brechen. "Ich back mir jetzt eine grooooooooooooooooße Torte, mit ganz viel Schokolade. Wer will auch ein Stückchen?" Hoffnungsvoll schaute Nikita zu Saira hinüber.
 

Saira wartete immer noch auf das Dienstmädchen Mocchan, das wahrscheinlich irgendwo in der Burg rum wuselte, als die Türen des Schankraumes geöffnet wurden und ein kleines lärmendes etwas durch die Tür auf sie zu gestürmt kam. Als sie ihren Blick darauf richtete, erkannte sie Nikita, deren Geplapper auf sie niederprasselte. Es war nicht so, dass Saira sie nicht mochte, oder so, aber grade war es ihr zu viel. Der Auftrag war anstrengend gewesen und sie hatte dafür die Kopfgeldjagd sausen lassen, die sie ursprünglich geplant hatte.

Deshalb war sie ein bisschen angefressen, aber die Freude darüber, den anderen Gildenmitgliedern geholfen zu haben war größer und schon bald würde die verpasste Chance der Kopfgeldjagd wieder ausgeglichen sein.

Während Saira ihren Gedanken nach gegangen war, hatte sie Nikita vom Stuhl gefegt, was sie nicht einmal wirklich bemerkt hatte. Stirnrunzelnd setzte sich sie sich wieder auf den Stuhl ohne dabei auf was zu achten und überlegte, ob sie die Nacht über in der Burg bleiben oder sich den nächsten Auftrag zu suchen und wieder aufzubrechen.

Nikita wollte ihr aber keine Zeit lassen, eine Antwort auf die Frage zu finden und brachte sie mit der Frage, ob sie Schokoladenkuchen wollte aus der Bahn. „Normal schon, aber ich hatte heute kein Training, mit dem ich das wieder ausgleichen könnte. Ich werde mir jetzt zwei Flaschen Wasser und nen neuen Auftrag besorgen. Ach ja, sag bitte Mocchan Bescheid, dass ich heute kein Abendessen zu mir nehme.“, mit diesen Worten stand sie vom Tisch auf und begab sich Richtung Requestboard und Bar. Auf halben Weg blieb Saira noch einmal stehen und drehte sich noch mal zu Nikita um. „Keine Sorge, ich achte schon auf mich. Nur damit du nicht rum nörgelst, ich wäre zu nachsichtig mit mir selbst. Ich werde ein paar Nahrungstabletten einschmeißen und mich dann hinlegen.“ Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und blieb vor dem Requestboard stehen, um die Aufträge daran zu begutachten.
 

Syjana trat in den Speisesaal ein und beobachtete das Schauspiel zwischen Saira und Nikita. Als sie sah das Saira zum Requestboard ging, sagte sie spöttisch: „Saira wenn du weiterhin so viele Aufgaben annimmst bleiben keine mehr für die anderen übrig. Und Nikita ich würde gerne mit dir ein Stück Kuchen essen.“

Sie blickte noch einmal durch den großen Saal und sah sich die riesigen Portraits an den Wänden an, die sie immer wider begeisterten. Danach glitt Sy zu einem Platz an der langen Tafel. Daraufhin betrat Mocchan eilig mit den Worten „Was wünschen die Damen?“ den Raum. „Mocchan bringst du mir bitte das Abendessen? Der Auftrag war sehr ermüdend.“
 

Lug_san erschien im Türrahmen. Er schien seinen Körper mehr zu schleifen, als sich gehend fortzubewegen. Immer wieder machte er einen Ausfallschritt, um nicht auf dem Boden zusammenzubrechen. Seine zerfledderte Tasche schwenkte dabei genauso ausladend wie er selbst. Mit einem Grinsen hob er den Kopf und machte eine grüßende Handbewegung:

"Hi Leute, gibts schon Essen?"
 

Saira blendete die Bedeutung der Worte aus, bis sie das Requestboard fertig studiert hatte. Dann drehte sie sich herum und kommentierte Syjanas Worte: „Du solltest dir ein Beispiel nehmen. Außerdem habe ich meine Kopfgeldjagd verpasst, deshalb will ich das jetzt nachholen.“ Sie erblickte Lug_san, der den Raum betreten hatte. Er bot einen schrecklichen Anblick. Mit einem Seufzen machte sie eine Handbewegung und durch den magischen Kreis schossen, die schwarzen Flammen wieder hervor, die ohne weitere sichtbaren Bemühungen sich zu einem riesigen Tiger bildeten. Dieser Tiger war so groß, das er Saira bis zu den Schultern reichte. Während sie dem schwarzen Flammentiger über das ‚Fell’ strich wie sie ihn düster an: „Schnapp ihn dir und bring ihn mir zur Bar, ich werde ihn ausnüchtern.“

Der Tiger setzte sich in Bewegung, mit wenigen Sätzen hatte dieser Lug_san erreicht, packte ihn vorsichtig mit den Zähnen am Rückenteil seines Shirts und brachte ihn gemächlichen Schrittes Richtung Bar. Saira wartete dort schon auf sie hinter der Theke, wo sie eine Karaffe und ein Glas mit Wasser bereit gestellt hatte. Nach kurzem Suchen in ihren Taschen hatte sie eine kleine Dose gefunden, welche sie öffnete und darin befanden sich kleine weiße Pillen. Mit geübter Bewegung entnahm sie viermal drei Stück, davon lies sie die ersten Drei ins Glas fallen und den Rest gab sie in die Karaffe. Danach rührte sie das Wasser in beiden Gefäßen um, bis sich die Pillen auflösten und das Wasser Farbe und Konsistenz von Blut annahm.

Saira war im Umgang mit Kräutern und deren Anwendung vertraut, es war für Sie ein leichtes gewesen diese speziellen Nährungstabletten zu entwerfen. Sie mochte es, damit andere zu schockieren, zumal das Wasser nicht nur Farbe und Konsistenz annahm, nein es schmeckte sogar nach Blut.

Der Tiger erreichte die Bar und Saira legte eine ihrer Handflächen neben den vorbereiteten Getränken auf die Bar und sprang geübt wieder zur anderen Seite der Bar. Bezarius, der Tiger hatte Lug_san vor dem Tresen wieder heruntergelassen, wo er aber sofort von Saira am Kragen gepackt und gegen den Tresen gedrückt wurde. Sie reichte ihm die Karaffe mit den Wort: „Trink und zwar alles. Damit wenigstens wieder halb nüchtern wirst. Meine Güte du bist S-Rang Magier unserer Gilde auch wenn wir im Gildengebäude sind, lass dich verdammt noch mal nicht so hängen. Eigentlich solltest du ja eine Vorbildfunktion haben, aber wenn ich dich so sehe, hoffe ich, dass sich grade keiner ein Beispiel nimmt, sonst können wir die Gilde gleich begraben.“, wies sie Lug_san scharf zu Recht.

Der Tiger hatte sich in der Zwischenzeit auf dem Boden zusammen gerollt und lies Saira keine Sekunde aus den Augen.
 

Von dem Anblick, den Lug_san darbot, war Nikita nur angewidert. Insgeheim hasst sie Trunkenbolde. Sie wusste genau, zu was Menschen in diesem Zustand fähig waren - sie hatte es oft genug miterlebt. Wenn diese dann auch noch übernatürliche Fähigkeiten besaßen,...

Mit einem Seufzen bewegte sich Nikita aus dem Zimmer. Kurz bevor sie durch die Tür ging rief sie Syjana noch mit ein Lächeln zu: „Tja außer uns will wohl keiner Kuchen. Ich bin dann mal in der Küche. Ihr könnt schon mal ohne mich anfangen.“

"Mir selber ist der Appetit vergangen", murmelte sie noch leise vor sich hin, bevor sie sich auf den Weg zur Küche machte.
 

Syjana schaut herablassend auf Lug_san: „Schätzeken, wenn du Trinkst, dann trink gefälligst nur so viel, dass du wenigstens so aussiehst als seist du bei Sinnen.“

Dann wandte sie sich an Saira: „Wieso sollte ich mich an dich halten, Saira? Ich habe genug Geld, ich muss mich nicht mit niederen Arbeiten abgeben, du weist ich nehme nur wichtige Aufträge an.“ Elegant stand sie mit einem schwungvollen Schritt auf und glitt regelrecht zur Bar und nahm sich einen der vorgefertigten Cocktails die Mocchan bereitgestellt hatte.
 

Saira lies Lug_san, dem sie die Flüssigkeit fast zwangsweise eingeflösst hatte, zu Boden gleiten und sorgte dafür das er aufrecht sitzen blieb, indem sie ihn in sitzender Position an der Theke lehnen ließ.

Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, wandte sie sich an Syjana: „Ich glaub, ich verzichte auf meine Nahrungstabletten und werde mich an deinem Blut satt trinken, obwohl ich bezweifle, dass es schmeckt. Aber hey wer an Blutarmut leidet, hält wenigstens seine Klappe, weil er keine Kraft mehr hat sein loses egoistisches und arrogantes Maul aufzureißen.“

Bezarius war schon in lauer Stellung gegangen, als er Sairas Wut bemerkt hatte. „Los geht’s, machen wir aus dieser ach so feinen Dame aus Menschen verachtendem Hause, Hackfleisch.“, mit diesen Worten setzte sich Saira in Bewegung. Sie brauchte nur einen Satz zu machen und erreichte Syjana. Sie schlug ihr die Faust genau ins Gesicht, so fest, dass sie gegen die Wand am Ende des Raumes donnerte, so dass diese leichten Sand aus den Steinfugen auf ihre Gegnerin nieder Regnen lies.

Ihr Tiger hatte gewusst, was Saira tun würde. Daher hatte er sich schon zur besagten Wand begeben und hielt die jung Dame mit seinen Pfoten auf dem Boden. Ihren Kopf zwischen seinen feurigen Zähnen.
 

Syjana schaute dem Tiger tief in die Augen und nahm so viel Luft, wie sie durch die riesige Pranke bekam und sagte: „Schön das du spielen willst Bezarius aber ich möchte es gerne verbal mit deiner Mutti regeln und mich für den Schlag bedanken. Da ich nicht gleich mit meinen Fäusten spreche, so wie es bei ihr der Fall ist.“
 

„Ich hab keine Lust mir dein menschenverachtendes Gefasel anzuhören. Dem werde ich jetzt ein für mal ein Ende machen, in dem ich dich in die ewigen Jagdgründe schicke.“, Saira sah sie aus kalten Augen an. Die Farbe wirkte tiefer als sonst und die Aura um sie hatte sich geändert. Die Blutdurst war ihr ohne weiteres anzusehen und man konnte es regelrecht fühlen. Der tiefe Wunsch den Gegner gänzlich zu vernichten hatte sich in ihr ausgebreitet. Syjana war ihr egal aber ihr Gerede war es nicht, es trieb sie zur Weißglut und diese Einstellung gegenüber anderen konnte und wollte sie nicht akzeptieren.
 

„Mein Gott Leute, was herrscht hier drinne denn für eine Hitze“, tönte es plötzlich vom Gang. „Da lässt man euch mal paar Minuten allein und schon macht ihr alles kaputt. Wer soll das denn alles sauber machen?“, Nikita klang leicht genervt. Sie deutete an die Wand hinter Bezarius, wo sich just in diesem Moment ein riesiges Stückchen verabschiedete und mit einem lauten Plauz auf dem Boden aufschlug. „Falls jemand zuviel überschüssige Energie hat kann diese Person mir auch gerne beim Backen helfen. Ach ja bevor ich es vergesse: Hat jemand noch etwas Milch? Ich kann nirgends welche finden.“ Ausdruckslos blieb Nikita im Türrahmen stehen.
 

„Bitte? Menschenverachtend? Ich? Ich bitte dich, ich komme nur aus gutem Hause, nicht so wie du!“, lachte Syjana hämisch, „aber wenn du es auf diese Art willst, bitte.“ Sie zog einen Schlüssel aus ihrer Hüfttasche.„Erscheine! Usagi steh mir zur Seite!“

Kurz nach dem sie dies gesagt hatte, erschien Nikita in der Tür doch dann war es schon zu spät. Es erschien ein weißer heller Lichtkegel und daraus entstieg, ein 1,60 m großer weißer Hase, der eine leicht milchfarbene Aura zu haben schien. Der Hase holte aus und schlug nach dem Tiger, doch dieser schnellte zurück, da er schon durch den Lichtkegel gewarnt worden war.
 

„BEZARIUS“, der Name schallte durch die ganze Halle. Der Tiger reagierte sofort, löste sich auf und umhüllte Sairas Körper, der nun in Flammen zu stehen schien.

Mit einem geübten Griff in ihre Beintasche zog Saira einen kleinen aus Titan gefertigten Dolch mit doppelseitigem Wellenschliff und verziertem Holzgriff hervor. Sie zog mit ihrem rechten Fuß ein Pentagramm der Beschwörung auf den Boden. Zwei magische Kreise blitzten hervor, als sie den Kreis betrat. Allerdings liefen diese Magiekreise in entgegen gesetzte Richtungen, was recht ungewöhnlich war.

Den linken Arm streckte sie vor sich aus, die rechte Hand führte den Dolch über den kompletten linken Unterarm. Ein fein säuberlicher dünner Schnitt, aus dem frisches Blut quoll zierte nun ihren Arm. Das Blut lief ihren Arm hinab und tropfte auf die magischen Kreise. Saira steckte den Dolch zurück, während die Flammen die Blutung stillten und die selbst zugefügte Wunde verschlossen. Mit vor der Brust verkreuzten Armen stand sie nun da, ihr Blick geradeaus gerichtet, so könnte man denken. Doch ein Blick in ihre Augen würde genügen, um festzustellen, dass sie es nicht tat, man erblickte nur erschreckende Leere darin.

Ohne Hast erhob sie ihre Stimme und über ihre Lippen flossen melodische klingende Worte.

„Mit Blut besiegelt,

Das Herz im Licht der Finsternis,

Die Seele gleißend Schwarz,

Der Geist getränkt von feurigem Rot,

Der Körper badend im Fluss der Flammen.

So der Pakt erwacht –

Rufe ich Phlegethons Macht.“
 

Nikitas starrer, leerer Blick begann zu bröckeln, als Saira anfing mit ihrer Beschwörungsmagie. Sie wirkte verzweifelt - in etwa so wie eine Kindergärtnerin, die ihren Kindern schon zum hundertsten Mal sagte, dass es vor dem Schlafengehen keine Schokolade essen durfte und diese es dennoch taten. So verzweifelt, dass sie einsah, egal was sie machte, es würde eh nichts bringen. Einmal ausgesprochen war Sairas Zauber kaum noch zu halten und es war einfach schon zu spät. Nikita blickte an das andere Ende des Zimmers, wo ihre Rüstung noch auf dem Stuhl lag. Der Raum wirkte nun viel größer im Vergleich zu vorher und das lag nicht an den zerstörten Wänden. Zähneknirschend musste sich Nikita eingestehen, dass sie es einfach nicht schaffen würde, noch vor Beendigung von Sairas Zauber quer durch den Raum zu springen und die Rüstung anzuziehen. Das ganze auch noch mit der geringen Wahrscheinlichkeit, dass die Rüstung dem ohne zusätzlichen Zauber überhaupt standhalten konnte. Ihr entfuhr erneut ein lauter Seufzer. 'Wär ich doch heute bloß in meinem Bett geblieben', dachte sich Nikita, schloss ihre Augen und begann anschließend in einer seltsamen Sprache etwas vor sich her zu murmeln.

fea i cef,im yal na.

teli nef!

feir-i edain-lye lume paur

a helwa-i ho telcontar a nwalme.

Unter Nikitas Füßen begann ein brauner Lichtkreis zu leuchten. Ein sanfter Windstoß von unten wehte an Nikita vorbei und begann ihr langes Haar in Schwingungen zu setzen, als sich plötzlich vom Boden tausende von kleinen Steinen lösten um Nikita in sich einzuschließen. Für eine Sekunde wirkte sie nun wie ein steinernes Ebenbild ihrer selbst, bis sich dann die Steinschicht mit ein mal von ihr löste und komplett verschwand. Nun war Nikita von dem angenehmen braunem Licht umhüllt, das sich zuvor noch vor ihren Füßen ausgebreitet hatte. Das Schimmern wirkte einerseits gespenstig, andererseits angenehm und warm, da es von so einem zarten Körper getragen wurde.

Langsam öffnete Nikita wieder ihre Augen. Sie warf noch einen letzten Blick in die Runde. "Ihr habt wohl auch keine Milch", sprach sie und verabschiedete sich mit diesen Worten Richtung Küche.
 

Zusammen mit Tenkou betrat nun auch Elloo den Speisesaal. Durch den ganzen Krach bemerkte sie ziemlich schnell den etwas heftigeren Streit zwischen Saira und Syjana.

Kopfschüttelnd setzte sie sich zusammen mit Tenkou an einen der Tische. Im Raum wurde es plötzlich immer kälter und kälter. „Kühlt euch ein wenig ab. Greift ihr euch jedoch weiterhin mit einer so großen Mordlust an, werde ich mich wohl einmischen müssen.“

Nach diesen Worten bestellte sich Elloo eine Kleinigkeit zu trinken. Danach fügte sie noch zusätzlich hinzu: „Saira, wenn du dich dann beruhigt hast melde dich bitte bei mir. Ich bräuchte kurz deine Hilfe.“
 

Tenkou bemerkte, dass ein Gespräch nichts mehr bringen würde und stand mit einem Seufzen langsam auf. Kurz drehte er sich noch zu Elloo um: „Lass mich das regeln...“. Ohne große Eile ging Tenkou langsam auf Saira zu, die Blicke der Anwesenden waren auf ihn gebannt. Er löst sich von seinem Mantel und warf diesen hinter Saira, welche kurz vor Vollendung ihres Zaubers stand. Tenkou streckte einen Arm in Richtung der magischen Kreise, welche sie gebildet hatte und ohne weitere Verzögerung zerbrachen die Kreise und fielen auseinander. Die Beschwörung brach ab und hinterließ eine unangenehme Stille. „Du gehst zu weit, Saira“, meinte er noch zu ihr, bevor sie ihr Bewusstsein verlor, nach hinten überkippte und auf den weichen Mantel von Tenkou fiel. „Kann sie jemand auf die Krankenstation bringen?“, nachdem er diese Frage in den Raum geworfen hatte, wendete sich Tenkou wieder seinem Tisch zu und bestellte sich eine Tasse Tee.
 

Yuffie kam langsam und mit hängenden Schultern in den Schankraum getrottet. Sie schaute bedrückt auf den Boden und lief direkt in Richtung Bar ohne die anderen in dem Raum zu bemerken. Es herrschte Totenstille im Raum. Erst vor kurzem war sie von einem missglückten Auftrag zurück gekommen und hatte von dem Streit zwischen Saira und Syjana rein gar nichts mitbekommen. Dann nahm sie sich einen Cocktail, den Mocchan vorbereitet hatte und leerte ihn in einem Zug. „Die kleine Mietze wird wieder sauer sein...“, murmelte sie leise vor sich hin. Mit einem tiefen Seufzen blickte sie sich um und erstarrte als Sie das ganze Chaos erblickte. Auch war sie nicht allein. Sofort hatte sie ihre schlechte Laune vergessen. „Wo kommt ihr denn plötzlich her?“, fragte sie erstaunt und vor allen Dingen: „Was macht Saira auf dem Boden?“ Yuffie beugte sich zu Saira hinunter und untersuchte sie genauer. „Ein Glück, nur ohnmächtig! Hat Sie wieder einen Blutrausch gehabt? Naja egal. Ich bring sie jetzt auf die Krankenstation und dann müsst ihr mir mal erzählen, was hier los war.“ Sie legte ihren Rucksack ab, entnahm ihm zwei Flaschen Milch und stellte sie auf den Tresen. „Ich hab heute Morgen die letzte Milch für meine Cornflakes benutzt und hatte das Gefühl ich sollte wieder welche mitbringen.“ Dann packte sie sich Saira, hievte sie auf ihren Rücken und schleppte Sie in Richtung Krankenzimmer.
 

Bevor Yuffie die Tür des Schankraumes erreichte, trat Sebastian ein und eilte auf sie zu. „Madam, wenn sie gestatten, werde ich das junge Fräulein auf ihr Zimmer bringen und ihr ein paar Kopfschmerztabletten bereit legen. Danach werde ich sofort Anweisungen geben, dass hier sauber gemacht wird.“, mit diesen Worten nahm Sebastian Yuffie ihre Last ab und trug Saira aus dem Raum.

In Ihrem Zimmer zog Sebastian Saira die Schuhe aus, legte sie ins Bett und legte ihr eine leichte Decke über. Auf ihrem Nachttisch legte er Kopfschmerzmittel, ein Glas und eine Flasche Wasser bereit. Danach verließ er das Zimmer um die Unordnung im Saal anzugehen.
 

Nachdem Sebastian ihr Saira abgenommen hatte, ließ Yuffie sich auf den Boden fallen. „Man ist die schwer. Ab jetzt gibts ne Diät für Saira,“ sagte sie leise zu sich selbst. Danach schlenderte sie zurück zu ihrem Rucksack, nahm ihn auf und schnappte sich die Milch. Im Schankraum wurde leise gemurmelt. Syjana saß schmollend in einer Ecke des Raumes, Lug_san lag mit seinem Kopf auf der Theke und schnarchte leise vor sich hin. //Eigentlich wäre ja jetzt der perfekte Moment um Lug_sans Weinvorräte mitgehen zu lassen... Wenigstens würde er dann nicht mehr soviel trinken und ich verscherble den Fusel auf dem Schwarzmarkt//, grübelte Yuffie vor sich hin. Dann verwarf sie aber wieder den Gedanken als Sie zu dem Tisch von Elloo und Tenkou hinüberblickte. Obwohl sie von beiden herzlichst in die Gilde aufgenommen worden war, waren sie ihr einfach unheimlich. Sie hatte oft das Gefühl, dass die Beiden lieber unter sich blieben. //Vielleicht sind sie ja ein Paar? Ein unheimliches Paar...//, ging es ihr durch den Kopf. Yuffie bewegte sich in Richtung Küche und stellte dort die Milch in den Kühlschrank. Dann erblickte sie Nikita. Katzen waren ihre liebsten Tiere und Nikita sah mit ihren Katzenohren einfach nur knuffig aus. "Niiiiikkkiiiii," rief sie erfreut und fiel mit einem Knuddelanfall über sie her.
 

Syjana stand aus ihrer Schmollecke auf und ging in die Nähe des Platzes von Elloo und Tenkou. „Ten... Tenkou.....“, brachte sie mehr stotternd als gerade heraus raus, „nun ja wie soll ich es sagen.... Da.. danke das du mir geholfen hast...... A.. Aber ich hätte es auch alleine geschafft.... vielleicht.....“

Etwas schleppend ging sie zu ihrem vorherigen Platz, wo ihr Abendessen schon auf Sie wartete. Sy war etwas geschockt, da sie vorher Saira noch nie im Blutrausch erlebt hatte, zumindest noch nie aus solch nächster Nähe...
 

Lug_san schlug die Augen auf, strich sich Müdigkeit und Trunkenheit aus seinen Augen. Die rüde Behandlung seiner Gildenkollegen hatte zwar dazu beigetragen, dass er nun wieder klar denken konnte, dennoch konnte er nicht die schwarzen Zornesadern unterdrücken, die von der Brust aus über seinen Hals Richtung Augen wanderten und diese färbten. Gleich einem Dämon stand er an der Theke, die unter seinen Händen gefährlich anfing zu dampfen. Wenn Lug_san nicht gerade trank, konnte er durchaus Fähigkeiten entwickeln, die dem Rang eines S-Rang Magiers gerecht wurden. Weiteres war seine zügelnde Aggressivität eine schwer zu zähmende Kraft.

Elloo trat auf ihn zu, legte ihn behutsam die Hand auf die Schulter und sprach mit leiser Stimme: „Lug_san, beruhige dich wieder.“

Die schwarzen Adern hielten mit der Eroberung von Lug_sans Körper inne und begannen sich zurückzubilden. Als er sich einigermaßen wieder im Griff hatte, sah er das Gildenoberhaupt an und sagte: „Danke, ich war kurz davor.“
 

Nachdem sich die Lage ein wenig beruhigt hatte, etwas Zeit verstrichen war und Tenkou seinen Tee ausgetrunken hatte, stand er gemächlich auf. Er hob seinen Mantel, welchen er vorhin auf den Boden geschmissen hatte, wieder auf und legte ihn über seine Schulter. Dann ließ er kurz einen fragenden Blick über Lug_san schweifen und wandte sich dann Elloo zu, welche diesen anscheinend noch beruhigte. "Ich sehe nach Saira". So drehte er sich um und ging Richtung Ausgang. Beim Vorbeigehen an Syjana strich er ihr kurz über die Schulter um seine Art Trost zu spenden und verließ dann den Raum Richtung Saira's Zimmer.
 

Nikita werkelte tüchtig in der Küche. Mittlerweile hatte sie sich eine süße Schürze angezogen und ihr Schutzschild wieder abgelegt. Die Schürze ging ihr bis zu den Knien und auf ihr waren mehrere kleine Katzengesichter in unterschiedlichen Farben gestickt. Sie wog gerade die Butter ab, als plötzlich Yuffie hereinplatze und sie umknuddelte. Leicht erschrocken, aber total glücklich, dass sie nun nicht mehr allein war, drückte sie Yuffie ganz doll an sich. „Yuffie, Gott ich hab dich vermisst. Irgendwie sind die anderen heute alle so komisch drauf.“ Sie hielt einen Moment inne und suchte nach Worten, um zu beschreiben, was sie von der Aktion unten an der Bar hielt, als sie dann freudestrahlend die von Yuffie mitgebrachte Milch entdeckte. Wie eine halbverdurstete Katze sprang sie in einem hohen Bogen der Milch entgegen und drückte sie ebenfalls so zärtlich wie eben Yuffie an sich. „Miiiiiiilch“, sagte sie in Halb-Trance, bis sie dann das verdutzte Gesicht von Yuffie sah. Nikita schüttelte sich kurz um wieder einen normalen Zustand anzunehmen, soweit man diesen zumindest als 'normal' bezeichnen konnte. „Meine fehlende Zutat, ich hatte schon befürchtet noch mal in die Stadt zu müssen. Ich backe gerade Kuchen. Es fehlt nur noch die Butter, die Milch und viel Liebe.“, schmunzelte sie. „Magst du mir vielleicht helfen? Dann geht es schneller. Hab ein altes Geheimrezept ausprobiert. Die Zutaten werd ich aber nicht verraten. Ich hoffe, wenn die Gilde den Kuchen isst, werden sie sich wieder beruhigen." Nikita kramte in den altem Holzschrank gleich neben dem Ofen eine weitere knappe, aber feine schwarze Schürze heraus und hielt sie Yuffie entgegen, womit sie ihr eigentlich schon die Antwort vorwegnahm. „Du kannst auch gerne mal kosten.“
 

Happy flog in Richtung Gildenburg. Er war mal wieder zu spät dran und freute sich auf eine leckere, frische Milch. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. In Gedanken war er grade noch mal seine erfolgreiche Mission durchgegangen, als er plötzlich merkte, dass er abstürzte. Mit voller Wucht krachte Happy in das braune, mit Dachziegeln geschmückte Dach der Gilde. Durch mehrere Etagen krachte er, bis etwas weiches seinen Sturz bremste. Benommen schüttelte er den Schutt vom Fell und guckte ganz verdutzt wie viele Etagen durch sein Sturz in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Happy merkte das Nikita66 seinen Fall gebremst hatte. Anscheinend wollte sie wohl was schönes in der Küche backen, denn in der ganzen Küche hing ein Erdbeerduft. Dieser Raum war sehr groß mit vielen Töpfen, Messern und zwei großen Küchenecken an den Seiten und einen großen Vorbereitungstisch in der Mitte. Happy guckte ob Nikita verletzt war aber sie schien nur bewusstlos zu sein. Er war begeistert das Nikita ein Schürze mit Katzen drauf hatte, die ihn zum verwechseln ähnlich aussahen. Plötzlich roch Happy den Duft von kalter Milch aus dem Kühlschrank. Mit einen Sprung auf die Türklinke öffnete er diesen und tatsächlich waren darin zwei Flaschen Milch und viele Äpfel. Er nahm sich eine Flasche und wollte diese im Schankraum genießen, als plötzlich eine dunkle Gestalt hinter ihm auftauchte. Wie von der Tarantel gestochen, rannte er aus der Küche und verschwand im Flur.
 

Saira wachte mit Kopfschmerzen auf und wurde vom Sonnenlicht, welches durch das Fenster an der gegenüberliegenden Wand einfiel, geblendet. //Wie bin ich hier hergekommen?// Saira erinnerte sich wieder was vor ihrer Ohnmacht passiert war.

Die Kopfschmerztablette auf dem Nachttisch ignorierte sie und schwang ihre Beine aus dem Bett. In ihrem Kopf drehte sich alles aber dennoch stand sie auf, bewegte sich schwankend auf das Fenster zu und riss die schweren schwarzen Samtvorhänge zu. Ihr Zimmer war spärlich eingerichtet. Sie wohnte zwar auf der Burg , war jedoch selten dort. Nach einem erledigten Auftrag, kam sie nur zur Burg um den Nächsten anzunehmen, ohne lange dort zu verweilen.

Saira bewegte sich immer noch torkelnd zurück zu ihrem Bett, öffnete die Tür ihres Nachttischens und nahm die Flasche heraus die dort stand. Mit einem Zug leerte sie diese und stellte sie zurück. Dann begab sie sich ins Bad und lies sich ein kochend heißes Bad ein, in dem sie ihre schmerzenden Glieder entspannen konnte.

Nach dem Bad ging es ihr schon besser und die Kopfschmerzen hatten sich soweit gelegt, nach dem sie mit abtrocknen fertig war, begab sie sich zurück in ihr Schlafzimmer. An der Wand mit dem Fenster stand auch ihr schwerer Holzschrank. Sie entschied sich für ein komplett schwarzes Outfit, wozu eine Stoffschlaghose, ein Neckholdertop, dazu High Heels mit 10 cm Absätzen und einen Mantel, der im Licht merkwürdig schimmerte, gehörte.

Dann nahm sie eine der vorbereiteten Gürteltaschen, schnallte ihn sich an und rückte es in eine passende Position. Eine besondere Gebetskette, diente als Gürtelaccessoire.

//Mist, jetzt habe ich keinen Auftrag vom Requestboard mitgenommen. Ach egal, ich hol mir einfach unterwegs einen Kopfgeldauftrag.//, mit diesen Gedanken machte sich Saira daran den schweren Samtvorhang wieder zurück zu schieben und das Fenster zu öffnen. Sie würde wie so oft, einfach durchs Fenster verschwinden.

Es klopfte an der Tür. Ohne auf eine Reaktion zu warten, trat Andó ein. Mit einem schiefen Blick und einem Lächeln auf den Lippen sagte er: „Das solltest du besser lassen. Sebastian schickt mich, ich soll nach dir schauen und dir für den Fall, dass du wach bist sagen, dass Elloo dich sehen will.“ „Danke, aber ich verzichte. Ich brauch ne Auszeit und werde jetzt gehen und wenn du mich aufhalten willst, wirst du als nächster KO gehen.“, drohte sie Andó.

Er würde unterliegen, dass wusste er und Zeit jemand zu holen hatte er auch nicht. Würde noch die Möglichkeit bleiben, sie zu überreden, aber das war ebenso unmöglich. So blieb ihm nur, zwischen einem der Übel zu wählen.
 

Nachdem Yuffie sich von Nikita hatte überreden lassen ihren speziellen Kuchen zu backen, rief sie mit Hilfe ihres katanaähnlichen Stellarschlüsseles den Stellargeist Nippo herbei. "Wächter der Dunkelheit, Gott des stillen Todes, Meister des Schleichens, ich rufe dich!", rief Yuffie mit todernster Stimme und ausgebreiteten Armen. Schon erschien ein kleiner, ganz in schwarz gehüllter, ca. 40 Zentimeter großer, etwas mopeliger Ninja. Mit seinen riesigen Knopfaugen schaute er freudestrahlend in die Runde. Sofort wurde er von Nikita in Beschlag genommen. "Er kann uns ein wenig beim Backen helfen", meinte Yuffie. Sie drehte sich um in Richtung Küchenschrank um ein Nudelholz herauszuholen. Plötzlich hörte Yuffie ein ohrenbetäubendes Krachen. Nippo rannte mit einem wahnsinnigen Tempo instinktiv auf Yuffie zu und schwang sich auf ihre Schulter. Im selben Moment wurden beide unsichtbar. Yuffie war Nippo wirklich dankbar. Er wusste immer was in gefährlichen Situationen gemacht werden sollte und beschützte sie. "Vedammt was ist mit Niki?", fiel ihr plötzlich ein und sie drehte sich um. Die Kleine mit der Katzenschürze lag bewusstlos auf den Boden. Yuffie wollte schon zu ihr eilen, aber da hörte sie, dass der Kühlschrank geöffnet wurde. Sie hatte immer noch das Nudelholz in der Hand und umklammerte es fest, bereit um zum Schlag auszuholen. Langsam schlich sie sich an. Als sie sich dem Kühlschrank näherte wusste sie sofort wer der Übeltäter war: Happy! Sie hielt inne. Was sollte sie jetzt tun? In diesem Moment flog Happy im rasanten Tempo aus der Küche. "Verdammt, er hat mich bemerkt! Und die Milch hat er auch mitgenommen!" Yuffie war stinksauer. Nach einem kurzen Blick auf Nikita, die immer noch ohnmächtig war, beauftragte sie Nippo damit Sebastian zu holen. "Ich werde dich rächen!", rief sie energisch und rannte in den nächsten Gang, in den sie Happy hinein fliegen gesehen hatte.
 

Nachdem Saira elegant aus dem Fenster gesprungen war, landete sie auf einem kleinen Vordach unter ihrem Fenster und hatte Andó den Rücken gekehrt. Nun konnte sie sich endlich aufmachen einen neuen Auftrag zu erledigen. Wäre da nicht Tenkou gewesen, welcher aufgetaucht war, sie am Kragen festhielt und am Weglaufen hinderte. "Ich wusste dass du gleich wieder abhauen würdest und habe auf dem Dach gewartet. Elloo will mit dir sprechen.", sagte er und sah ihr ernst in die Augen. "Du kannst mich zu nichts zwingen!", entgegnete sie scharf und versuchte sich loszureißen. Tenkou seufzte und ließ ihren Kragen los. "Danke...". "Wofür?" so Tenkou. Verdutzt bemerkte Saira dass sie gefesselt worden war. So packte er sie und hievte sie auf seine Schulter. "Es muss wohl wichtig sein wenn Elloo mit dir sprechen will". "Lass mich gehen!", Saira wehrte sich nach Kräften doch es war nutzlos und so brachte Tenkou sie zurück zu Elloo und den anderen.
 

Happy rannte mit Karacho durch die Flure der Burg. Beim Vorbeisausen sah er die verschwommenen Silhouetten von Ritterrüstungen, die an den Seiten der Flure standen. Happy blieb erst stehen, als er sich in einem riesigen Raum befand, wo eine Riesentreppe nach oben führte. Es war eine braune geschwungene Treppe im gotischen Stil und rotem Teppich. Happy verschnaufte erstmal an den Treppenabsatz und wollte gerade seine Milch trinken. Da hörte er ein Geräusch, was schnell näher kam. Er suchte einen Ort, wo man sich verstecken könnte. In diesem Augenblick bemerkte er die zwei Ritterrüstungen am Treppenende. Schnell versuchte Happy in eine zu schlüpfen und mit einem dumpfen Laut landete er im Inneren der Rüstung. Sein Herz pochte ganz laut und draußen war kein Geräusch mehr zu hören, als plötzlich die Stimme von Yuffie schrie: "Wo bist du Happy, das werd ich dir nie verzeihen, dass du Nikita bewusstlos geschlagen hast." Jetzt wusste Happy, wer der Schatten in der Küche gewesen war. Yuffie stand genau an der Rüstung, wo sich Happy versteckte.



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