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Die Last des Verrats

Die Forsetzung zu "Schwere Entscheidungen"
von

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Lies...

Hallihallo da bin ich wieder.

Danke dass ihr euch hierhin verirrt habt^^
 

Also das hier ist die Fortsetzung zu meiner FF „Schwere Entscheidungen“.

Ich habe so viele ENS bekommen in denen stand, dass mein Schreibstil sich verändert hätte und die Entscheidung ja schon gefallen wäre. Ja ihr habt recht mein Schreibstil hat sich verändert und danke an die, denen es gefällt aber Leute ich kann nicht einfach mal so mein Schreibstil zurücksetzen. Also tut es mir wirklich leid, wenn mein jetziger Schreibstil euch nicht mehr gefallen sollte. Aber mal im ernst? Ist mein Schreibstil wirklich so schlecht? Ich nehme gerne alle möglichen Verbesserungsvorschläge an^^

Deshalb habe ich jetzt hier eine neue FF gestartet. Es ist eine Vorsetzung zu meiner ersten FF und eigentlich passt das ganz gut weil ein Zeitsprung vorkam.
 

Für meine frühren Leser
 

Danke erstmal das ihr auch hier vorbei schaut^^
 

@ kayla_casterville: Es freut mich, dass dir der Psycho Hao so gefällt^^ Du wirst in nächster Zeit wohl noch mehr von ihm zu lesen bekommen^^

Ohh wie immer werde ich durch deinen Kommentar ganz rot  Danke für dein liebes Lob. Das ist echt eine wunderbare Motivation! Da schreibt man doch immer wieder gerne weiter^^

Ich hoffe, dass dir auch dieses Kapitel gefallen wird. Da ist auch wieder der Psycho Hao^^
 

@ IanZarewitsch: Ich liebe es, wenn die Kommis immer so lang sind! Danke!!! :D

Yuhu Verbesserungsvorschläge. Immer raus damit halt dich nicht zurück ich. Ich will mich doch verbessern und da braucht man so etwas nun mal^^ Also falls dir noch etwas einfällt immer raus damit^^

Ich gebe zu, dass ich ehrlichgesagt meine Kapitel immer schreibe, wenn ich gerade Zeit habe, was nicht wirklich oft vorkommt, und anschließend lese ich sie auch nur flüchtig durch. Aber ich werde mir deine Vorschläge zu Herzen nehmen und versuchen was ich kann um diese Fehler zu beheben^^

Du darfst weiterhin gespannt sein ich verrate nämlich nichts^^

Ach und zum Schluss: DANKE!^^
 

Ich rede zu viel ich weiß -.-

Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim lesen^^
 

WARNUNG: Wie immer ist Hao etwas grausam. Die Leser meiner letzten FF wissen schon bescheid^^
 


 

Kapitel 1: Lügen…
 

Leise weinend zog sie ihre Beine an und schlang ihre Arme darum um das Zittern, das durch ihren Körper ging, wenigstens etwas vertreiben zu können. Es war schon wieder passiert und sie hatte schon wieder nichts dagegen tun können.

Wie lange musste sie das alles jetzt schon ertragen? Wie lange müsste sie das alles noch ertragen? Warum musste sie das alles ertragen?

In der ganzen Zeit, die sie jetzt mit ihrem Peiniger verbringen musste, hatte sie nicht einmal Antworten auf all ihre Fragen finden können. Aber vielleicht wollte sie auch keine Antworten. Konnte sie denn mit der Wahrheit leben? Sie wagte es zu bezweifeln. Wie sollte sich auch irgendetwas bessern, wenn er ihr noch einmal einen seiner grausamen Pläne erläutern würde? Nein. So wie es war, war es schon gut. Außerdem tat sie dies alles für einen guten Zweck, das redete sie sich immer und immer wieder ein. Sie hatte ihre Freunde beschützen wollen, dies war der einzige Weg. Sie hatte es so gewollt. Doch im Leben kann es sein, dass wenn man bekommt, was man will, das vermisst, was man zurückgelassen hat. Dies war der Fall bei Anna. Sie bereute nichts, war fest davon überzeugt, dass sie das Richtige getan hatte. Sie vermisste nur und das war es, was sie wohl oder über verzweifeln ließ denn sie wusste, dass sie diese Sehnsucht nicht stillen durfte. Wenn sie es doch tun würde, würde sie alles auf einen Schlag verlieren.

Sie schlug sich eine Hand auf den Mund um ihr schluchzen unterdrücken zu können als sich der Mann, der sich mit ihr im Bett befand, kurz regte.

Sie hasste es so eine Angst zu verspüren und dennoch konnte sie nicht anders. Sie hatte nun einmal Angst vor diesem Mann. Wer hätte das in ihrer Situation schon nicht?

Früher hätte Anna vielleicht losgelacht, wenn jemand ihr gesagt hätte, dass sie sich irgendwann vor einer einzigen Person fürchten würde. Und jetzt befand sie sich in so einer Situation und konnte nichts weiter tun als leise zu weinen.

Sie wünschte sich nichts mehr, als endlich erlöst zu werden. Erlöst von dieser Qual, die kein Ende mehr zu haben schien.
 

„Was ist denn los, mein Engel?“
 

Sie zuckte stark zusammen als sie kurze Zeit später spürte, wie er ihr mit seiner Hand, unter der Decke, über ihren nackten Oberschenkel strich. Das Zittern in ihrem Körper verstärkte sich was ihm natürlich nicht entging.
 

„Geht es dir denn nicht gut?“
 

Nein. in seiner Nähe ging es ihr alles andere als gut. Es fühlte sich an als würde sie verbrennen, ganz langsam, in den ewigen Flammen der Hölle, die er zu kontrollieren schien.
 

„Komm. leg dich wieder zu mir“
 

Einen momentlang spielte sie mit dem Gedanken sich ihm zu wiedersetzen. Jedoch verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder. Sie hatte keine Chance. Egal was sie auch tat, er würde so oder so bekommen, was er wollte.

Langsam rutschte sie wieder nähr an ihn heran und legte sich neben ihn, woraufhin er sofort einen Arm um sie legte und sie nähr an sich ran zog.

Wie sehr hatte sie es doch geliebt, als Yoh dies bei ihr tat. Doch bei Hao war es etwas anderes. Bei ihm fühlte es sich an, als würde sie jeden Moment qualvoll, beim lebendigen Leibe verbrennen.

Sie spürte, wie der Schamane ihr sanfte Küsse auf ihre nackte Schulter hauchte und zuckte leicht zusammen. Trotz der Sanftheit, mit der er sie bedachte, tat jede einzelne seiner Berührungen ihr unglaublich weh. Nicht Körperlich sondern rein seelisch. Jede einzelne seiner Berührungen fühlte sich an als wenn man ihr mit einem Messer immer und immer wieder ins Herz stechen würde.
 

„Warum bist du denn so verkrampft, mein Engel?“
 

Er beugte sich über sie und verteilte nun auch leichte Küsse auf ihrem Hals ehe sie seine Lippen auf ihren spürte.

Als sie ihm den Einlass gewehrte kam in ihr erneut dieses Gefühl auf, dass es falsch war. Es war Falsch! Sie hätte das nicht tun dürfen! Sie war verlobt! Tief in sich spürte sie, wie sie erneut etwas mehr zerbrach. Ihr Selbsthass stieg ins unermessliche aufgrund dessen, was sie tat. Wie konnte sie zulassen, dass Hao sie derartig benutzte?

Die Hände des Mannes, über ihr, begannen an ihren Seiten entlang zu fahren und langsam ihren Körper zu erkunden. Sie versuchte es auszublenden. Es fühlte sich so schlecht an! Diese Hilflosigkeit schien sie von innen heraus zu zerfressen. Diese Angst ließ sie langsam daran zugrunde gehen.

Als er sich nach einiger Zeit endlich wieder von ihr löste legte er sich erneut neben sie und zog sie an sich. Sie konnte seine nackte Haut an ihrer spüren. Seine Hände wanderten noch immer über ihren Körper und sie schloss ihre Augen um dies auszublenden. Wie so oft gelang es ihr nicht. Sie hatte nicht mehr die Kraft dazu. Dafür drängte er sich einfach zu sehr auf.

Als seine Hände immer weiter nach unten fuhren ergriff sie ihn, geleitet von einem plötzlichen Impuls, an seinen Handgelenken. Mit geweiteten Augen sah sie an die weiße Decke über ihr und machte keinerlei Anstalten ihn wieder loszulassen. Stattdessen verfestigte sich ihr Griff um seine Handgelenke noch. In ihr drängte sich immer mehr eine Frage auf, auf die sie jetzt eine Antwort brauchte. Sie brauchte diese Antwort um nicht gänzlich zu zerbrechen!
 

„Warum tust du das?“
 

Er machte nicht den Anschein als wenn er sich aus ihrem Griff befreien wollte, er versuchte es noch nicht einmal. Stattdessen blieb er einfach neben ihr liegen und beobachtete wie sie regungslos an die weiße Decke sah.
 

„Weil ich dich liebe…“
 

Liebe… verleitet Liebe einen Menschen dazu, solch schreckliche Dinge zu tun?

Unweigerlich musste sie sich an Yohs Reaktion erinnern als sie sich für Hao entschieden hatte. Er hat sie verletzt. Er hat ihr Angst gemacht… aus Liebe? Brachte Liebe einen Menschen wirklich dazu, sich selbst zu vergessen?

Eine Frage kam in ihr auf, als sie sich an den Ausdruck erinnerte, den Yoh in seinen Augen gehabt hatte:

Wird Yoh eines Tages genauso werden, wie Hao es nun war? Wenn sie bei ihm geblieben wäre, hätte er sie genauso verletzt wie Hao es tat?

Liebe… war es wirklich liebe allein, die einen Menschen derart verunstalten konnte? Nein. Das war es nun wirklich nicht.
 

„... War es das, was du hören wolltest?“
 

Sie hat es gewusst. Sie hat gewusst, dass er ihr nur etwas vormachte. Er machte ihr etwas vor um sie zu verletzen, um sie noch weiter zu verwirren. Er wusste genau, was er ihr damit antat und ihr war vollkommen bewusst, dass er auf seinen Bruder anspielen wollte. Er wusste, wie verwirrt sie war aufgrund der Reaktion Yohs, er wusste, dass sie hin und hergerissen war und genauso gut wusste er, was er sagen musste, um ihre Seele zersplittern zu lassen. Er war kein Neuling auf diesem Gebiet. Er hat von je her für den Schmerz anderer Leute gesorgt. So viele Menschen hatte er allein durch Anwendung seiner psychischen Manipulation schon an den Abgrund des Wahnsinns getrieben. Sie würde da keine Ausnahme sein.

Anna dachte einen Moment nach. Sie könnte nachhaken, könnte ihn mit Fragen durchlöchern um endlich ihre Antworten zu finden und dennoch hielt irgendetwas sie davon ab. Ihr Unterbewusstsein sträubte sich dagegen die Wahrheit zu erfahren. Natürlich wollte sie einen Grund für all das, natürlich wollte sie wissen, was er in geraumer Zukunft geplant hatte, natürlich wollte sie wissen weshalb er ihr dies immer und immer wieder antat. Sie wollte wissen warum er sich ausgerechnet sie ausgesucht hatte, wenn andere Frauen sich wahrscheinlich um den Platz an seiner Seite reißen würden. Sie hatte sich diese Fragen schon so oft gestellt und war nie zu einer Lösung gekommen. Sie hätte jede einzelne Frage vielleicht damit beantworten können, dass Hao krank war und von seiner Macht besessen, doch das reichte ihr nicht. Sie wollte nicht daran glauben, dass lediglich Wahnsinn der ausschlaggebende Faktor für seine Handlungen war. Sie wollte und konnte es nicht glauben.
 

„Lüg mich nicht an…“
 

Die Worte kamen ihr über die Lippen noch bevor sie sich sicher war, diese aussprechen zu wollen. Alles in ihrem Innern schrie danach, dass er ihre Worte ignorieren sollte und sie erneut anlügen sollte. Er sollte ihr weiterhin so schamlos ins Gesicht lügen. Auch wenn sie ihn immer und immer wieder fragen sollte, er sollte an seinen Lügen festhalten. Denn sie wusste, dass sie die Wahrheit gar nicht vertragen konnte.
 

„Du bist es die sich selbst belügt…“ sie spürte wer er ihr, ohne sich von ihrem Griff zu lösen, eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht strich und sich erneut über sie beugte „… du willst die Wahrheit doch gar nicht hören“

 

Ihre Hände, die noch immer um seine Handgelenke lagen, begannen erneut zu zittern.
 

„Doch...“, flüsterte sie leise „...diesmal schon“
 

Und es war die Wahrheit. Sie wollte es endlich wissen um diese Neugier in ihrem Innern endlich stillen zu können. Sie wollte nicht mehr im Dunkeln tappen und alles still über sich ergehen lassen in der Hoffnung irgendwann nichts mehr spüren zu können. Nein, sie wollte Antworten.
 

„Sag mir, warum... ausgerechnet ich es sein musste... Warum-...“, sie stockte „Warum tust du mir das an?“
 

Hao lächelte leicht. Er hob eine seiner Hände und legte sie ihr auf ihre Wange.
 

„Du hast es dir ausgesucht, Anna“, begann er und der Unterton in seiner Stimme ließ ohne Zweifel darauf schließen, dass diese Worte sie nicht trösten sollten. Nein, sie sollten sie verletzen „Ich habe dir die Wahl gelassen. Ich habe dir die Möglichkeit gegeben etwas aus deinem Leben zu machen. Die Entscheidung aber, hast du getroffen“ Er hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn „Du hast die richtige Entscheidung getroffen, mein Engel“
 

Das hatte er schon oft gesagt. Viel zu oft, wenn es nach Anna ginge. Doch immer und immer wieder musste Anna sich fragen, wie irgendetwas davon die richtige Entscheidung sein konnte. Sie hatte sich an ihn verkauft nur um etwas zu retten, was von Anfang an zum scheitern verurteilt war. Sie wusste doch ganz genau, dass er unberechenbar war. Sie wusste ganz genau, dass egal was sie tun würde, er würde ihre Vereinbarung früher oder später einfach ignorieren. Er hatte es ihr sogar bereits gesagt. Er hatte ihr gesagt, dass er ihre Freunde aus dem Spiel lassen würde. Dieses Versprechen würde er halten. Aber sobald sie sich im Schamanen Kampf gegenüber stehen, zeigt er keine Gnade mehr. Sollten ihre Freunde nicht die Flucht ergreifen, würden sie ihm schutzlos ausgeliefert sein. Dann konnte selbst sie nichts mehr tun um ihn davon abzuhalten. Sie hatte es bereits miterleben müssen. Sie hatte ihm beim kämpfen zusehen müssen. Gegen Menschen, die sie kannte, die sie mochte, gegen Freunde, die nun nicht mehr unter ihnen weilten. Anna schloss ihre Augen, sie wollte nicht daran denken. Sie musste sich jetzt erst einmal konzentrieren. Sie durfte keine Schwäche nach außen dringen lassen. Sie musste sich zusammenreißen.
 

„Du liegst mir sehr am Herzen, Anna“, begann Hao erneut „Ich sagte dir bereits, dass ich mehr bin, als mein Bruder je sein könnte und das solltest du auch langsam begreifen“, ihre Finger krallten sich erneut fester um seine Handgelenke und ihre Fingernägel bohrten sich bereits in seine Haut „Tu was ich sage, beuge dich meinem Willen und du wirst leben wie eine Königin“

Er verzog den Mund zu einem leichten Lächeln „Hast du dir das nicht schon immer von meinem Bruder gewünscht? Das er dich behandelt wie eine Königin? Das er dir jeden Wunsch von den Augen abliest?“
 

Anna schloss ihre Augen für einen Moment. Es stimmte. Sie hatte sich immer gewünscht die Königin an der Seite ihres Geliebten sein zu können. Bereits als Kinder hatte sie Yoh immer mit ihren Wünschen und Träumen in den Ohren gelegen. Ihre Träume, die sich stehts darum drehten Schmanenkönigin zu werden. Und nun sah es so aus, als wenn sich dieser Traum erfüllen würde. Zumnidest Teilweise.
 

„Man soll vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht, nicht wahr, Anna?“, fragte Hao und hauchte ihr einen Kuss auf ihre geschlossenen Lieder „Du bereust es, nicht wahr?“
 

Anna öffnete ihre Augen erneut, sah ihm in seine grausamen braunen Augen.
 

In der Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, hatte er begonnen sie zu analysieren. Er wusste mittlerweile mehr über sie, als es ihr lieb war. Er konnte in ihr lesen, wie in einem offenen Buch. Sie jedoch hatte in der Zeit nur die Erkenntnis erlangt, dass Hao unglaublich grausam sein konnte. Grausamer, als sie es sich je erträumt hätte.

Er ignorierte erneut einfach ihren Griff um seine Handgelenke, als er ihren Körper entlangfuhr.
 

„Ich will dir doch nur helfen, mein Engel“
 

Seine Augen trafen auf ihre und sie konnte darin einen Ausdruck erkennen, denn sie nicht zu deuten vermochte. Sie verstand diesen Mann einfach nicht und wenn sie ehrlich war, wollte sie es auch gar nicht. Doch eins wusste sie. Er belog sie, dies war nicht schwer zu erkennen. Nichts lag ihm ferner als ihr in irgendeiner Weise zu helfen. Nein, was er wollte war sein Vergnügen darin zu finden, sie zu brechen.
 

„Ich will deine Hilfe nicht“, zischte sie und in die Augen ihres Peinigers schlich sich plötzlich ein dunkler Schleier. Er schien die Geduld mit ihr langsam aber sicher zu verlieren.
 

„Dann werde ich dich zu deinem Glück zwingen müssen“
 

Schneller als sie hätte reagieren können, entriss er ihr seine Handgelenke plötzlich und nur wenige Augenblicke später packte er sie an den Handgelenken und presste ihr diese mit einer Hand über dem Kopf auf das Lacken.
 

„Anna…“ Langsam beugte er sich tiefer zu ihr und hauchte ihr einen Kuss gegen ihre Lippen „…Ich kann dir alles schenken. Es gibt nichts, was ich dir verwehren würde…“ Ohne den Griff um ihre Handgelenke auch nur zu lockern fuhr er mit seiner freien Hand an ihrem Bauch hinab woraufhin sie leise aufschluchzte „…wenn du dich mir nicht verwehrst“
 

Er beugte sich noch mehr über sie sodass er schon fast auf ihr lag und stützte sich mit der Hand über ihrem Kopf ab. Sie wimmerte leise auf, versuchte sich zu befreien, als seine Hand immer tiefer fuhr und schließlich an ihrem Ziel ankam.

Ihre glanzlosen Augen weiteten sich, lagen dennoch ununterbrochen auf ihm. Und er grinste, erfreute sich an ihrem Schmerz.
 

„Du bist ganz auf dich alleine gestellt, Anna. Niemand kann deine Schmerzensschreie hören. Ich kann mit dir tun und lassen was ich will“, zischte er leise und Anna schluchzte erneut auf, wimmerte leise „Du gehörst mir, das kann niemand mehr ändern. Also wie wäre es, wenn du dich einfach entspannst und mich meinen Spaß haben lässt,mein Engel?“
 

Nur wenige Augenblicke später spürte sie seine Lippen an ihren Hals. Sie wandte ihr Gesicht ab, bot ihm somit ungewollt mehr Haut, die er mit Küssen übersehen konnte. Ihre Hände krallten sich so gut es ihr möglich war in das Lacken unter sich. Sie kam sich so dreckig vor und mit dem Schmerz kamen erneut Zweifel in ihr auf. Wofür war das alles eigentlich gut? Was hatte sie sich dabei gedacht? Hatte sie wirklich geglaubt, dass sie dadurch irgendjemanden retten konnte? Ihre Freunde mussten sie hassen. Ihre Liebe musste sie verachten. Also wofür tat sie das alles dann noch?

Sie wusste die Antwort auf jede einzelne dieser Fragen. Sie wusste weshalb sie das alles nun durchmachen musste. Hao hatte es ihr bereits gesagt. Es war ihre eigene Entscheidung gewesen und selbst wenn sie nun diesen Schmerz ertragen musste wusste sie ganz tief in ihrem Innern, dass sie es nicht bereute. Sie wollte die Menschen beschützen, die ihr so viel bedeuteten und auch wenn diese Menschen sie nun hassten wusste sie, dass sie nichts bereute. Im Gegenteil, sie würde es immer wieder tun. Sie würde zu jeder Zeit alles tun, um dieses Monster, das sich über ihr befand, davon abzuhalten seinen Blutdurst an ihnen zu stillen. Sie würde ihn solange besänftigen, wie es nötig war. Auch wenn sie Stück für Stück daran zerbrach.

Erneut konnte sie seine Hand an dieser Stelle spüren und es schien als wenn er das Messer in ihrem Herzen noch herumdrehen würde.
 


 


 

Mit verschränkten Armen lehnte Ren an der Wand neben der Tür und besah sich die Szene, die sich gerade vor ihm abspielte. Unweigerlich musste er sich eingestehen, dass er sowohl von seiner Schwester, die mit Tränen in den Augen vor dem Asakura stand, als auch von dem Asakura, der Run mit zu schlitzen verengten Augen fixierte, genervt war. Wie konnten die beiden nur ein derartiges Verhalten an den Tag legen, wenn beide doch dasselbe wollten?
 

„Wie kannst du bloß hier so tatenlos rumsitzen, während Anna bei Hao leidet?“, schrie Run sauer und ihr Bruder konnte unschwer erkennen, dass diese ganze Sache sie doch mehr mitnahm, als sie zugeben würde.
 

„Verstehst du denn nicht, dass ich nichts tun kann?! Sie ist verdammt nochmal freiwillig mit ihm mitgegangen! Was soll ich denn tun?! Sie zwingen zurückzukommen?! Dann wäre ich doch nicht besser als er!“, schrie nun auch Yoh zurück und auch ihn schien es mehr unter die Haut zu gehen als seine Aussage es einem weismachte.
 

„Was soll das bedeuten?!", zischte Run und ihre Augen verengten sich "Willst du sie etwa einfach bei Hao lassen?!“
 

Einen momentlang herrschte in dem Raum eine Stille, die Rens bereits schmerzender Kopf sehr begrüßte, ehe erneut Yohs nun leise Stimme erklang.
 

„Wenn es das ist, wofür sie sich entschieden hat werde ich dies akzeptieren“
 

Geschockt stieß Ren sich von der Wand ab als seine Schwester dem Asakura eine kräftige Ohrfeige gab und schließlich leise schluchzend den Raum verließ.

Stille kehrte in dem kleinen Raum ein. Sowohl Ren, der mit noch immer geweiteten Augen den Asakura ansah als auch der Braunhaarige, der mit geballten Fäusten zu Boden sah, wussten nicht genau was sie sagen sollten.

Nach einiger Zeit ging Ren einige Schritte auf Yoh zu und hielt ihm ein Taschentuch hin. Seine Schwester hatte ihm bei der Ohrfeige mit ihren Fingernägeln blutige Striemen in die Wange gekratzt. Ob es versehentlich oder mit voller Absicht war, konnte er nicht sagen.

Das Blut floss in feinen Rinnsalen die Wange Yohs hinab. Dennoch nahm er das Taschentuch nicht an. Stattdessen drehte er seinem besten Freund den Rücken zu und sah aus dem Fenster.
 

„Weshalb hast du das gesagt?“
 

Der Asakura sah weiterhin stumm aus dem Fenster.

Ren schüttelte leicht den Kopf. Langsam ging er auf den braunhaarigen Jungen zu und blieb schließlich neben ihm stehen.
 

„Weißt du…“, begann er und legte das Taschentuch auf die Fensterbank vor dem Asakura „… ich glaube sie hätte fester zuschlagen müssen“ ohne ihn auch noch eines Blickes zu würdigen drehte der Tao- Sprössling ihm den Rücken zu und machte sich daran den Raum zu verlassen.
 

„Weil es…“
 

Ren hatte schon seine Hand auf der Türklinke als die Stimme Yohs ihn kurz innehalten ließ.
 

„Weil ich… es nicht ertragen kann“
 

Langsam drehte er sich wieder zu dem Asakura um, der inzwischen weinend an der Wand hinabgesunken war und seine leise, verzweifelte Stimme drang erneut an die Ohren Rens.
 

„Ich ertrage es nicht zu wissen, dass sie all diesen Schmerz nur meinetwegen erleidet“
 

Noch nie hatte Ren seinen Freund in solch einem Zustand antreffen müssen. Und jetzt wo der Asakura so augenscheinlich litt, wurde ihm immer mehr klar, was Annas Entscheidung zu bedeuten hatte. Was diese Entscheidung für Folgen haben würde.Anna hatte sich für Hao und gegen Yoh entschieden. Nicht, weil sie Hao liebte sondern einzig und allein, weil sie alle beschützen wollte.
 

„Es ist meine Schuld. Ich wusste, was für eine Todesangst sie hatte. Ich habe es gespürt und dennoch habe ich nichts getan weil ich so verdammt blind war“
 

Voll unterdrückter Wut versetzte Yoh der Wand hinter sich einen kräftigen Hieb.
 

„Ich will ihr helfen, Ren! Ich würde den Himmel einreißen, wenn es ihr helfen würde!“
 

Ohne noch weiterhin groß zu überlegen ging er auf seinen Freund zu und setzte sich neben ihn auf den Boden. Er winkelte leicht seine Beine an und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand hinter sich. Er legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war.
 

„Sie wird nicht zurückkommen…“
 

Und der Tao- Sprössling wiedersprach dem Jungen nicht. Er war derselben Meinung. Ihre Freundin hatte sich entschieden. Für ein Leben in Unterdrückung und Schmerz. Nur um die zu retten, die sie einfach so hatten gehen lassen.
 

„Wir müssen aufbrechen und Anna suchen. Meinst du nicht, dass wir es ihr schuldig sind? Immerhin tut sie das alles nur um uns zu retten. Wir sollten unsere Schuld abbezahlen“
 

„Das werden wir niemals können. Wir werden unsere Schuld bei Anna niemals abbezahlen können“
 

Rens Blick traf auf den des Braunhaarigen, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte.
 

„Ich habe ihn nicht aufhalten können… weder als er sie mit sich nahm, noch als er…“ der Asakura brach den Satz ab. Er hätte auch gar nicht weitersprechen müssen. Ren wusste was Yoh sagen wollte. Er wusste von dem, was Hao seiner besten Freundin antat.
 

„Ich habe sie nicht beschützen können“
 

Ein leises schluchzen erklang als dem Asakura der Gedanke kam, was sein eigener Bruder seiner Verlobten für Schmerzen zugefügt hatte und vielleicht im selben Moment zufügte. Die Sorge um seine Geliebte ließ ihn schon fast verzweifeln. Ihm wurde immer und immer mehr klar, dass er nicht ohne sie leben konnte. Er wollte nicht zulassen, dass sie Schmerzen erlitt, während er normal weiterleben durfte. Es war alles seine Schuld. Wäre er stärker gewesen, hätte er sie problemlos beschützen können. Wäre er nicht gewesen, wäre sie niemals in so eine Lage gekommen.
 

„Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter, Yoh“
 

„Taten aber auch nicht“
 

Er spürte den Blick seines Freundes, wie er ihn geradezu durchbohrte. Er wusste nicht, was genau ihn derartig verzweifeln ließ aber er wusste, dass er niemals stark genug sein würde um seine Verlobte zurückzubringen. Er würde sie nie wieder in die Arme nehmen können. Sie würde nie wieder an seiner Seite sein. Also wofür noch Kämpfen?
 

„Du willst also einfach so aufgeben?“ es war kein großes unterfangen die Wut aus der Stimme des Taos heraus zuhören „Kannst du sie den einfach so gehen lassen?“
 

Natürlich konnte er das nicht. Sie war immerhin das Mädchen, das er mehr als sein eigenes Leben liebte. Sie war es, die sein Leben erst lebenswert machte. Also wie kam der Tao dann auf die Idee, dass es leicht für ihn werden würde?
 

„Es ist weder eine Frage des Könnens noch eine Frage des Wollens… Ich muss es einfach tun“
 

„Nein…“ Der Tao erhob sich von seinem Platz und ging langsam auf die Tür zu. Mit einer Hand auf der Türklinke hielt er noch einmal in seiner Bewegung inne und sah den Asakura über seine Schulter hinweg an „…Was du jetzt tun musst ist, Anna diesen Schmerz zu ersparen“
 

Damit verließ er den Raum und ließ den Asakura mit seiner Verzweiflung alleine zurück.

Ein ungeheurer Schmerz machte sich in seinem Innern breit, dem er nicht standhalten konnte. Immer mehr Tränen rannen seine Wangen hinab als ihm klar wurde, dass Ren recht hatte. Jedoch wusste er nicht was er tun sollte. Es war Annas Entscheidung zu seinem Bruder zu gehen. Also wie sollte er sie davon überzeugen zurückzukommen? Er wusste doch ganz genau, dass sie nicht zurückkommen würde. Er hat es doch in ihren Augen sehen können…

Schluchzend vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.

 

„Was ich jetzt zu tun habe ist… sie gehen zu lassen“
 


 


 

TBC
 

Soooo das wars dann auch schon wieder für heute^^

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lässt mir auch was zum Lesen da. Kritik, Lob und alles andere ist bei mir immer willkommen^^

Danke fürs lesen und cucu

Lg Run Tao



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ygritte
2010-07-21T18:46:00+00:00 21.07.2010 20:46
Die Fanfic ist wirklich gut, ich mag solche dramatischen Fanfics.
Das was Anna sagt, dass sie es tun muss (das passt zwar nicht so direkt)
aber es erinnert mich an einen Satz aus einen meiner Lieblingsanimes Eureka 7: Ich möchte Reton wiedersehen, aber wenn dieser Wunsch dafür sorgt das ich alles verliere was mir wichtig ist, dann höre ich lieber auf mir was zu wünschen.Vielleicht mag ich deine Fanfic ja deswegen so xD (sorry ich weiß das es nicht wirklich zum thema passt)
Von:  Karo-chan92
2010-05-08T20:32:12+00:00 08.05.2010 22:32
cool das es weiter geht, schreib schnell weiter
und ich find die story wird immer interresanter, hoffentlich
zerbricht anna nicht daran und findet einen weg, es
besser zu verkraften,
naja wir werden ja sehen,

lg karo
Von:  IanZarewitsch
2010-05-06T19:17:41+00:00 06.05.2010 21:17
Ich schaue in mein Mailfach und da kommt deine ENS eingeflattet..xD~
Ich klicke so drauf und denke so, aha. aha..xD
Und dann erstaml schock:
Die FF ist zu ende...aaaarggghh!
xD
Bis ich dann weiter gelesen habe..<3~~
danke danke fürs weiterschreiben *grins*

Feedback zu diesem Kapitel:

"die sie jetzt mit ihrem Peiniger verbringen musste"...da passt besser verbrachte, ich weiß, dass du sagen willst, das sie keine wahl hatte, allerdings klingt das ein wenig gestelzt.
es so eine Angst zu verspüren <- näher drauf eingehen..was für eine Angst?
Sie begann immer mehr sich selbst zu hassen <- Besser: Sie begann sich immer mehr selbst zu hassen
schrie Run sauer <- an der stelle musste ich echt dümlich grinsen xD Ich wollte schon immer mal wissen, wie es aussieht, wenn ein Mensch schreit und das in nem sauren Ton xD

So, soviel wieder mal zum negativen teil..
ein deutliches Plus ist, dass du, wie ic hschon mal erwähnt habe unglaublich einfühlsam schreiben kannst und man die chance hat, jeden Chara kennen zu lernen...nicht nur ihn sondern auch seine Gefühlswelt. Hast du schon mal gedacht, dass aus Haos sicht zu schreiben..irgendwie macht mir der wirklich wirklich angst...und ich habe...nicht sooo~ schnell angts *hust*
Auch die länge war dieses Mal schön, es hat richtig spaß gemacht, übersichtlich war es durch die absätze auch!

auf jeden fall daumen hoch! Weiter schreiben!

lg
Klette~

p.s. falls du ne betalerserin brauchst...ICH ICH ICH :D
'♥

Von:  kayla_casterville
2010-05-05T16:03:00+00:00 05.05.2010 18:03
Ich liebe dich!
Erst hab ich mich ja erschrocken als da "abgeschlossen" stand ... *Axt wegschmeiß*
aber das gefällt mir super *dich umarm*
deine neue schreibweise und wie du auf Anna eingehst ..
ich leide beim lesen förmlich mit ihr!
Einfach toll, wie immer gute Arbeit

freu mich schon auf ein neues Kapi!

Bis dann

kayla


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