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Does it feel like we've ever been alive?

Does it feel like we've ever been alive?
von

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Kapitel 2
 

Piep...piep...piep...piep...piep...
 

„Shannon, du solltest dich mal ausruhen und schlafen. Wir können hier nichts tun, Jared ist in guten Händen.“

Schon oft hatte Tomo versucht Shannon dazu zu bewegen sich hinzulegen, aber ohne Erfolg. Er fühlte selber, dass er kaum noch Kraft hatte, wach zu bleiben. Dunkle Ringe zierten bei beiden die Augen.

Sie sahen nicht viel besser aus als Jared, der blass im Krankenhausbett lag und um sein Leben kämpfte. Zumindest hofften sie, er würde es tun, denn trotz der Bluttransplantation vor drei Tagen, war er immer noch in einem tiefen Schlaf.

Noch wollte keiner das Wort „Koma“ hören.

Aber mit jedem weiteren Tag verstrich die Hoffnung, dass er aufwachen würde. Sekunden wurden zu Minuten und Minuten zu Stunden.

Sie hatten jegliches Zeitgefühl verloren.

„Ich kann jetzt nicht gehen. Wenn er aufwacht, wer ist dann bei ihm? Ich bleibe. Er braucht mich.“

Immer der gleiche Satz, wie ein Gebet.

„Aber du kannst dich ruhig etwas hinlegen, du musst nicht hier mitwarten.“

Müde schaute Shannon Tomo an.

„Nein, ich bleibe.“
 

Jeder hing seinen Gedanken nach. Beide versuchten zu verstehen warum es so kam, wie es kam. Warum hatte sich Jared das Leben nehmen wollen? Sie dachten er würde den Schmerz überstehen. Nie ließen sie ihn alleine. Bis auf diesen einen Abend.

Jared sagte ihnen, dass Emma mit ihnen was besprechen wolle, aber nicht übers Telefon. Zuerst waren Tomo und Shannon skeptisch, aber Jared versicherte ihnen, er könne ein paar Stunden alleine sein, er würde schon nichts anstellen und er bräuchte einfach mal etwas Zeit für sich.

Dabei lächelte er sie so überzeugend an, dass sie gingen.

Keiner wusste wie es in ihm aussah. Seine Seele war ein Scherbenhaufen und die Scherben schnitten weitere tiefere Wunden.

Er spielte jedem was vor.
 

Als Shannon und Tomo eine Stunden später bei Emma ankamen, wunderte sie sich, sie zu sehen.

“Ich hab nichts mit euch zu besprechen. Wie kommt ihr denn darauf?“ fragte sie, als Tomo ihr erklärte, warum sie hier waren.

„Aber...“ Shannon wurde mit einem Mal ganz blass.

„Scheiße, wir müssen zu Jared. Emma ruf schnell einen Krankenwagen. Ich ahne Schlimmes.“
 

Als sie endlich wieder bei sich zu Hause waren, wartete eine Nachbarin ganz aufgelöst auf sie. Unter Schluchzen erzählte sie, das sie Jared mitgenommen haben.

Im Krankenhaus der nächste Schock.

„Sie sind der Bruder?“ fragte ihn ein Arzt.

Shannon konnte nur nicken. Er wollte zu ihm, zu seinem Bruder.

„Ich will zu ihm! Wie geht es ihm?“ fragte er verzweifelt, nachdem der Arzt immer noch geschwiegen hatte.

„Ich will ehrlich sein. Es geht ihm nicht gut. Die nächsten Stunden werden kritisch. Sie wissen was ihr Bruder getan hat?“

„Nein? Was...“

„Es tut mir Leid Ihnen sagen zu müssen, dass Herr Leto sich die Pulsadern an den Handgelenken aufgeritzt hat. Er hat viel Blut verloren und als die Sanitäter da waren, konnten sie kaum noch den Puls fühlen. Es tut mir sehr Leid. Wir tun unser Bestes.“

„Kann...kann ich zu ihm?“ Shannon versagte die Stimme.

„Ja, sie dürfen.“

Tomo stütze Shannon, als dieser seinen Bruder, der an so viele Maschinen angeschlossen war, im Bett liegen sah.

„Jared...“

Er strich seinem Bruder über die Wange.

„Er ist so kalt...“

Tomo holte eine Stuhl für Shannon und sich. Vorsichtig legte er einen Arm um Shannon und führte ihn zum Stuhl.

„Setz dich bevor du mir hier zusammenklappst.“

Widerwillig setzte sich Shannon neben Jared ans Bett. Er streckte eine Hand nach Jareds und hielt sie.

„Tomo...“

„Ja?“

„Er ist so kalt... als ob kein Leben mehr in ihm wäre...“

„Sag so was nicht. Gib ihm Zeit.“

Erste Tränen flossen über Shannons Wangen.

Mit einemmal sah Shannon so zerbrechlich aus. Er hoffte, dass Jared bald aufwachen würde.
 

Das war vor drei Tagen. Drei lange Tage des Wartens.

Und es sollten noch zwei weitere folgen.
 

Die Müdigkeit hatte endlich gesiegt. Emma hatte sie nach Hause gefahren. Shannon willigte erst dann zum Gehen ein, als Emma sagte sie würde so lange bei Jared bleiben.

Keiner von beiden wollte alleine sein und so schliefen sie gemeinsam in Tomos Bett. Eng aneinander geschmiegt, suchten sie Halt bei dem jeweils anderen. Und kaum dass sie lagen, schliefen sie ein.

Lange schliefen sie nicht. Keiner fand wirklich Ruhe und so fuhren sich bald wieder ins Krankenhaus.

Als ihnen Emma entgegenlief machten sie sich auf das Schlimmste gefasst, aber als sie näher kam, sahen sie ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen.

„Er ist aufgewacht“



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