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Clover

Three leaves are lucky enough
von

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- 1 -

Hannah lehnte an einem Baum, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und blinzelte in die Sonne. Vor ihr lag das imposante Gebäude aus roten Backsteinen, in dem sich im Moment Dutzende von Schülern aufhielten. Ihre alte Highschool und die jetzige Schule ihrer Nichte Lucy und ihres Neffen Luke. Niemals hätte sie gedacht, dass ihre Schwester ihre Kinder ebenfalls in diese Schule schicken würde, hatten sie sie doch immer als "abgewrackt" und "Saftladen" bezeichnet.

Aber nun, sieben Jahre später, war sie kurz versucht, ihre Meinung vielleicht doch noch zu ändern. Links und rechts ragten zwei Türmchen in die Höhe, der Haupteingang war überdacht und gesäumt von zwei ebenfalls roten Säulen.

Mit dem großen Schulhof, bestehen aus Blumenbeeten, Bänken und der riesigen, grünen Wiese machte das alles einen idyllischen Eindruck, doch Hannah wusste, dass sich in diesen roten Backsteinwänden Dramen, Ungerechtigkeiten, persönliche Horrorszenarien und die ganz großen Liebesromanzen abspielten. Für die einen mehr hiervon, für die anderen mehr davon.

Nein, zurück in die Schule wollte sie auf keinen Fall mehr. Erwachsen und unabhängig zu sein, das hatte schon etwas für sich, fand sie.

Sie gähnte. Hätte sie sich nicht an die peniblen Anweisungen ihrer Schwester gehalten, die dazu geführt hatten, dass sie eine ganze Viertelstunde früher auf dem Schulgelände angekommen war, hätte sie nun nicht so lange in der brütenden Hitze warten müssen. Nur im Auto sitzen zu bleiben wäre schlimmer gewesen. Aber anders kannte sie es von Tess nicht, die immer darauf bedacht war, niemals zu spät zu kommen, alles richtig zu machen und immer tipp topp vorbereitet zu sein. Ihre Schwester, die Perfektionistin, ganz im Gegensatz zu Hannah selbst. Manchmal ging ihr das ziemlich auf den Senkel, aber mit der Zeit hatte sie gelernt, ihr einfach nachzugeben. So gab es weniger Streit und es war eine gute Möglichkeit, Tess bei Laune zu halten.

Hannah grummelte. Wann würden die vermaledeiten Lehrer die Kinder endlich aus ihren Gefängnissen entlassen? Es war Freitag Nachmittag, die Sonne schien erbarmungslos auf die trockene Erde herab und sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendwer im Umkreis von fünfzig, ach Quatsch, hundert Meilen tatsächlich Lust hatte, lieber in einem stickigen, alten Schulgebäude zu versauern, als an die frische Luft zu gehen und den sonnigen Tag zu genießen.

Die Tür des Haupteinganges öffnete sich und Hannah atmete schon erleichtert auf, doch es war nur ein einzelner junger Mann, wahrscheinlich ein Lehrer, der sich durch den kleinen Spalt hindurchzwängte, unter dem einen Arm seine Tasche, mit der anderen Hand, in der er ein Buch hielt, die Tür aufhaltend. Hannah erinnerte sich noch sehr gut daran, wie schwer das massive Ding aufzukriegen war. Ganz offensichtlich hatte in den sieben Jahren niemand daran gedacht, ein paar Neuerungen einzuführen, die alles ein bisschen einfacher und moderner machten.

Der junge Mann blieb kurz stehen, warf einen Blick zum wolkenlosen, blauen Himmel und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Allzu glücklich sah er nicht gerade aus, fand Hannah, doch das war ja auch kein Wunder. In seinem schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt, Hemd und Krawatte war ihm sicherlich viel zu heiß.

Amüsiert betrachtete sie ihn, als er näher kam, doch dann blinzelte sie.

"Nathan?"

Der Angesprochene hob den Blick und blieb wie vom Donner gerührt stehen, starrte sie an.

"Hannah?" In seinem Ausdruck spiegelten sich Überraschung - und fast schon so etwas wie Entsetzen wider.

Sie lächelte ihn an. "Ja. Ich wusste gar nicht, dass du hier unterrichtest. Warte. Du unterrichtest doch, oder? Hast du nicht Literatur studiert oder so?"

Er nickte und fühlte sich ganz und gar unwohl. "Ja, ich... Ich bin hier Lehrer. Seit zwei Jahren. Und du...?"

Hannah winkte ab. "Ich hol nur Lucy und Luke ab. Heute ist Babysittingtag. Eigentlich das ganze Wochenende. Tess und Rob machen einen Wochenendtrip irgendwo in die Pampa", plauderte sie frei heraus.

Sie kannte Nathan schon ihr Leben lang, doch sie waren nie wirklich Freunde gewesen. Aber wer könnte ihnen das bei einem Altersunterschied von über vier Jahren verübeln? Er hatte ihr Nachhilfe gegeben, damals, vor über sieben Jahren, als sie kurz davor stand, ihren Abschluss wegen amerikanischer Geschichte in den Sand zu setzen.

"Ach, so ist das", sagte er nur, sah sich ein wenig hilflos um und probierte es dann mit einem unsicheren Lächeln.

Hannah war nur allzu bereit, seine Schweigsamkeit zu kompensieren. "Tess hat mir gar nicht gesagt, dass du hier arbeitest. Hast du auch Lucy oder Luke im Unterricht?", wollte sie neugierig wissen. "Dann könntest du mir von ihren Schandtaten berichten und ich hätte über das Wochenende Erpressungsmaterial."

Nathan lächelte irritiert. "Ich hatte noch keinen von beiden in meinen Kursen."

"Hm. Dann muss ich mir was Anderes einfallen lassen", sagte Hannah mit einem Stirnrunzeln und deutete dann auf sein Buch. "Was liest du da?" Sie legte den Kopf schief und versuchte, den Titel zu entziffern.

"Oh, das?" Nathan hielt es hoch. "Das ist nur unsere nächste Lektüre. Für den Literaturkurs."

"Der große Gatsby? Ist das nicht ein wenig zu melodramatisch?"

Nathan schüttelte vehement den Kopf. "Ganz und gar nicht. Es enthält eine Menge Kritik an der Gesellschaft, dazu die obligatorische Tragik von Liebe, Verrat und Verlust, wie sie Teenager heutzutage lieben. In diesem Buch begegnet man vielen Menschen, die es nicht schaffen, aufrichtig zueinander zu sein und ehrliche Liebe zu empfinden, abgesehen von Gastby, dem alles andere völlig egal scheint, aber-"

"Und da sieht man wieder einmal, wozu Liebe einen führt. Er wird doch erschossen, oder?"

Nathan hüstelte. "Ja, das ist richtig. Er hat sich aufgeopfert für... für Daisy", schloss er lahm. Er hatte Hannah keinen Vortrag halten wollen, aber anscheinend hatte er es noch nicht geschafft, sich für heute aus dem Klassenzimmer zu verabschieden.

"Ich glaube", überlegte Hannah, "ich finde Happy-Ends besser. Doch, klare Sache. Gilt das etwa nicht für deine Teenager?"

Nathan schaute sie einen Augenblick lang schweigend an, doch dann trat ein besorgter Ausdruck auf sein Gesicht, so etwas wie eine plötzliche, beunruhigende Erkenntnis. "Doch... vielleicht... darüber habe ich noch nicht nachgedacht."

"Solltest du mal, Herr Lehrer. Vielleicht was mit ein wenig schmutzigem Sex, dann hättest du die Aufmerksamkeit gewiss." Sie lachte über seinen schockierten Blick und bemerkte mit Entzücken, wie seine Ohren und Wangen sich leicht rötlich verfärbten. "Nur Spaß. Ich weiß, ihr müsst euch an gewisse Vorgaben halten, nicht?"

"Ja, das stimmt, es ist-" Er wurde von der Schulglocke unterbrochen und nur Sekunden später wurde die Eingangstür weit aufgerissen und ein Meer an Kindern und Jugendlichen bahnte sich den Weg in die Freiheit.

"Endlich", kommentierte Hannah, während sie an Nathan vorbeispähte und versuchte, in der Menge ihren Neffen und ihre Nichte ausfindig zu machen.

Die Teenielawine rollte auf beide zu, doch kaum einen Meter vor ihnen teilte sich der Menschenstrom wie eine Flussgabelung, und lief rechts und links von ihnen weiter. Fasziniert betrachtete Hannah das Geschehen, bis jemand sie von hinten durch einen Hechtsprung attackierte.

Hannah lachte, drehte sich zu Luke um und grinste ihren elfjährigen Neffen an. "Na, Lucky, alles klar bei dir?"

Er strahlte. "Ja! Ich hab heute keine Hausaufgaben auf und Mom und Dad sind das ganze Wochenende über nicht da. Kriegen wir heute zum Abendessen Eis? Biiiittte!"

Wie aus dem Nichts tauchte Lucy neben ihnen auf. "Oh ja, Tante Hannah. Ich weiß auch schon, wo wir das beste Eis der Stadt kriegen. Hey, Mr. C.", begrüßte sie Nathan in ein und demselben Atemzug, ohne ihn richtig wahrzunehmen.

"Tz", machte Hannah gespielt entrüstet. "Eis zum Abendessen. Niemals! So etwas würde eure Mutter nie erlauben." Sie zwinkerte den beiden zu.

"Cool!", rief Luke, schubste seine Schwester zur Seite und rannte los. "Wer erster beim Auto ist darf vorne sitzen!"

"Das ist unfair!", kreischte Lucy aufgedreht und nahm dennoch die sofortige Verfolgung auf. "Ich bin älter! Na warte!"

Als die Luft rein war, wandte sich Hannah wieder an Nathan. "Wo hast du geparkt?"

"Da hinten." Er hob die Hand und deutete auf ein paar wenige Parklücken unter einer Ansammlung von Ahornbäumen, Hannah's Blick jedoch blieb an seinem langen Ärmel hängen.

"Ist dir nicht heiß?", wollte sie erstaunt wissen und betrachtete die ersten Schweißperlen auf seiner Stirn, die unter dem wirren, schokoladenbraunen Haar hervorlugten.

"Um ehrlich zu sein, doch, ja. Aber da drin gibt es eine Klimaanlage und bis jetzt hatte ich noch nicht die Zeit-" Er unterbrach sich räuspernd. "Ist ja auch egal. Wo parkst du? Ich könnte dich zu deinem Wagen begleiten..."

Nathan hielt inne und blickte Hannah mit zurückhaltender Erwartung an.

"Genau neben dir anscheinend", lachte sie und strich sich eine blonde Strähne ihres Haares zurück.

"Wenn du willst", begann sie, als beide den Weg zu ihren Autos antraten, "kannst du ja auch mitkommen, heute Abend. Es sei denn, Eis gehört nicht zu deinen Grundnahrungsmitteln."

Sie freute sich, als sie ihm damit ein ehrliches Lächeln entlocken konnte.

"Ich möchte euren Familienabend nicht stören", winkte er höflich ab, aber Hannah hatte nicht vor, ihn so einfach von der Leine zu lassen.

"Du störst doch nicht. Wir haben uns... wann das letzte Mal gesehen? Jedenfalls seit einer Ewigkeit nicht mehr. Die Kinder seh ich dauernd. Ich will alles wissen, was hier los gewesen ist, solange ich weg war. Tess ist so spießig, die würde niemals irgendwelchen Klatsch und Tratsch erzählen."

Nathan kramte geschäftig in seiner Tasche nach seinem Autoschlüssel, bevor er antwortete. "Also... wenn du das wirklich willst." Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, um sich zu vergewissern. "Sieben Jahre."

Hannah sah ihn irritiert an.

"Ich meine, wir haben uns sieben Jahre nicht gesehen", erklärte er hastig. "Das letzte Mal kurz vor deiner Abschlussprüfung, da warst du siebzehn, und wir haben Geschichte gepaukt, bis-" Nathan brach seine Ausführungen ab und verfluchte sich, dass er nicht sein Gehirn benutzte, bevor er etwas so Uninteressantes und Irrelevantes sagte. Als würde es sie interessieren, wann und wo genau er was zu ihr oder sie zu ihm gesagt hatte. Halt einfach die Klappe, rief er sich grimmig in Erinnerung.

Hannah lächelte über seinen Gesichtsausdruck. "Stimmt. Geschichte. Total ätzend. Damals war ich ganz schön in dich verknallt, weißt du?"

Das traf ihn wie eine unvorbereiteter Schlag in den Magen und fassungslos starrte er sie an. "Wie... bitte?"

Sie nickte. "Ja, echt. Du warst so klug und so... ich weiß auch nicht. Älter, reifer. Viel cooler als die Jungs in meinem Alter. Das dachte ich damals zumindest", erklärte sie ihm vergnügt. "Ich war nach unserer letzten Nachhilfestunde ganze sechs Tage lang am Boden zerstört."

Nathan wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm schwirrte der Kopf. Zu viele Informationen, zu viel Sonne. Hatte sie das eben tatsächlich zu ihm gesagt? Oder hatten die UV-Strahlen bereits seine Gehirnzellen weggebrannt und er halluzinierte?

"Das, äh... tut mir leid", sagte er verwirrt und schüttelte den Kopf, um ein bisschen Klarheit zu bekommen. Vergeblich.

Hannah zückte nun ebenfalls ihren Autoschlüssel und grinste ihn an. "Das ist schon okay, Nathan. Als Wiedergutmachung könntest du heute Abend Eis mit uns essen gehen?"

Benommen nickte er und antwortete das einzige, das ihm gerade einfiel: "Okay..."

"Na super. Dann bis nachher. Hier ist meine Nummer." Hannah zog eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche und reichte sie ihm. Er nahm sie wortlos entgegen und zwang sich dann, sich von ihrem Anblick loszureißen, während sie die Kinder ins Auto scheuchte.

Puh. Ihm war viel zu warm. Er musste dringend diesen Pullover loswerden, und auch die Krawatte, die ihm schon die ganze Zeit die Luft abzuschnüren schien. Zumindest seitdem er Hannah wiederbegegnet war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Yu_B_Su
2010-09-30T18:22:57+00:00 30.09.2010 20:22
Irgendwie erinnert mich die Geschichte an einen - sry. - Groschenroman, diese kleinen Heftchen, die man für 1,95 EUR kaufen kann und die eine perfekte Lovestory, durchchoreografiert vom Anfang bis zum Ende, erzählen.

Dein Erzählstil ist gut, du hast die richtige Menge an Details, um eine Athmo zu erzeugen, aber es werden nicht zuviele.

Die Dialoge sind auch nett, aber nicht besonders kreativ, sie passen, sind aber nicht witzig und nicht soooooooo überraschend.

Die Charas sind nett und sympatisch, aber nicht außergewöhnlich.

Rechtschreibfehler sind fast keine drin, was gut ist, auch der Ausdruck ist gut, alles fließt.

Von: abgemeldet
2010-06-29T12:24:33+00:00 29.06.2010 14:24
Hey :D
Also der Anfang fand ich echt cool, ich konnte mir alles schön bidlich vorstellen,als wäre es ein film X)
Du hast das kapitel spannend beendet, ich will auf jedenfall wissen was die beiden für eine Beziehung pflegen oder wie sich ihr Wiedertreffen so entwickelt =)
Dein schreibstil gefällt mir ganz gut :D
Von:  Akazie
2010-06-20T19:29:25+00:00 20.06.2010 21:29
Du weißt, dass ich nur wenig Zeit habe und laut unserem Gespräch habe ich erfahren, dass dir Beispiele nicht liegen. Freut mich, dann spare ich Zeit =D

Fangen wir erst einmal mit dem Positiven an. Rechtschreibfehler habe ich kaum gefunden, zudem gibst du dir Mühe genug Abwechslung zwischen Umgebungsbeschreibung und Dialog zu machen. Deine Figuren haben Persönlichkeiten und du gehst auch ab und zu in die Tiefe. Das gefällt mir. Warum ich nur ab und zu sage?
Treffender wäre wohl zu Anfang, da es zum Ende hin stark nachlässt. Ich verstehe das nicht. Zu Beginn der Geschichte merkt man richtig, dass du noch Spaß gehabt und dir Mühe gegeben hast, eine Welt zu erschaffen. Zwar übertreibst du es zu Anfang mit der Beschreibung der Umgebung, die einen beinahe schon langweilt, jedoch erkennt man daran, wie viel du dir Mühe gegeben hast. Mir gefiel besonders die Art, wie du Hannahs Sicht der Dinge erklärt hast, wie du ihr Leben beschrieben hast. Es war wirklich toll und dann kam Nathan. Mit ihm kam der Wandel und du rutschtest quasi durch den Text. Ich empfand den ersten Text als perfekt beschrieben, gut erklärt, als guter Anfang mit einem Tempo, mit dem man sich alles gut vorstellen kann.
Leider ist der Umschwung extrem. Die Übergänge werden holprig, die Sätze zu kurz, dass die Freude des Lesens plötzlich verschwindet. Mit gefiel es zu beginn wirklich…
Zwischen den beiden Charas wird es zu schnell, du springst von einem Satz zu nächsten. So verfliegt die ganze Sympathie. Hannah habe ich mir zu Anfang als interessanten Chara vorgestellt, macht sie jedoch den Mund auf, zerbröckelt die Interesse rasch.
Der Eindruck entsteht dass sie wie ein kleines Kind ist. Die Bilder in der Charabeschreibung würde ich deshalb wechseln. Sei mir nicht böse, zwar reden die Figuren von einer Abschlussprüfungen, jedoch fällt mir das Glauben schwer. Die Dialoge sind alles andere als geistreich, die dazugehörigen Reaktion viel zu sprunghaft. Würdest du deine Geschichte als kecken Manga mit übertriebenen Handlungen/ Reaktionen schreiben, hätte es wirklich einen gewissen Charme, der sehr unterhaltsam ist. Allerdings sind in diesen meisten die Charaktere gewaltig jünger…
Ich meine, jemand sagt etwas und meisten reagiert eine Person mit genau einer einzigen Handlung! Das ist ein wenig seltsam. Vermutlich deshalb habe ich den Vergleich mit Kindern im Kopf. Ab einem gewissen Alter reagiert man nämlich „anders“. Man schaut überrascht auf, sucht den Augenkontakt des anders, versucht evtl in seinen Augen die Antwort zu finden, die er niemals aussprechen wird und überlegt, wann wird er mir es endlich sagen?
Aber was von dir kommt ähnelt einem „Überrascht sah sie auf und schüttelte den Kopf.“
Du verschenkst eine Menge Situationen, die überaus interessant für den Leser sein könnten.
So etwas fehlt mir. Vermutlich deshalb werde ich auch kein Fan von dieser Geschichte werden. Du solltest dir mehr Zeit nehmen. Verfliegt deine Hingebung zu Schreiben, mach eine Pause anstatt einfach weiterzuschreiben. Man merkt nämlich, dass du ab einen gewissen Punkt keine Lust hattest bzw, die Story schnell weiter bringen wolltest.
Und nun zu deinem Satzbau. Es fällt stark auf, dass deine Charaktere nur sehr wenig sagen. Meist ist nach einem Satz schon Schluss (dies unterstützte den Gedanken mit den kleinen Kindern) und noch etwas, was wirklich sehr seltsam war. Im oberen Teil haben deine Sätze kaum ein Ende gefunden, was einen charismatischen Flair verbreitet hat, zum Ende hin kommen jedoch kurze, abgepackte Sätze, die das Tempo deines Textes wirklich gesteigert hat.

Und noch ein kleiner Tipp:
Sollte deine Muttersprache deutsch sein, dann solltest du das kommende beherzigen. Ist deine Muttersprache englisch, ist es deine Sache, wobei –sollte dies der Fall sein – hätte ich mehr Verständnis.
Im Deutschen fängt der Dialog mit einem Anführungszeichen an, das unten gesetzt wird. Nur in der englischen Sprache ist es so, wie im Text.

Fazit: Lass dir mehr Zeit, schreibe nur, wenn es dir Spaß macht und versuche u jeder Situation so viel zu schreiben, dass man nicht den Eindruck hat, dass du nur schreibst um schnell zur Stelle zu kommen, wo das Paar zB zusammen kommt. Ich selbst werde leider kein Fan von deinem Schreibstil werden, jedoch hoffe ich, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Hast du Fragen kannst du gerne zu mir kommen =D

KmS

Von:  WeißeWölfinLarka
2010-05-21T08:31:33+00:00 21.05.2010 10:31
Eigentlich lese ich ja wenig eigene Serien. Aber deine Kurzbeschreibung hat mich neugierig gemacht. Schon hier hast du den dem Leser noch unbekannten Figuren starke Charakter zugedacht, das fällt positiv auf.

Im Kapitel 1 selbst führst du Hannahs Charakter ein. Sehr direkt und ohne Umschweife, wie es für Kurzgeschichten so typisch ist. Deine Beschreibungen zum Äßeren Schule sind nicht zu lang und zu detailliert, sie reichen vollkommen aus, um einen kurzen Überblick über das vermutliche Bild zu liefern, so als stünde man wie Hannah selbst davor, nur mit dem Unterschied, dass man nicht selbst dort zur Schule gegangen ist und den Rest kennt.
Irgendwie muss ich bei deiner Gestaltung an ein sonniges Bundesland in den USA denken... Kommt wahrscheinlich wegen "Highschool" usw.
Übrigens: Ich habe zwar erst eine andere FF von dir gelesen, aber du hast einen sehr signifikanten Schreibstil, der auch hier wieder besonders heraussticht. Ein passender Kurzgeschichtenstil. Mir gefällt die lockere, oft saloppe Beschreibungsart. Der Erzähler kommt hier sogar durch leicht wertende Aussagen ein "Gesicht."

Wie du Nathan hier bekannt machst, ist richtig goldig :D
Er wirkt sehr schüchtern und total aus dem Konzept gebracht, als er auf Hannah trifft. Wenn sie damals schon so offenherzig war, müsste ihm das eigentlich nichts ausmachen. Aber hier zeigt sich, dass du das einhälst, was dein Schnuppertext in der Kurzbeschreibung verspricht.

Die beiden Geschwister heißen Luke und Lucy? ... Ich schieb das mal auf den raren Ideenreichtum der Mutter zurück. War das Absicht von dir, dass sie so ähnlich heißen? Ich persönlich würde meine Kinder nicht so nennen, das Mädchen hat ja nur die weibliche Form von Luke. Na ja.

Oh, und ich liebe Nathan. Der ist wirklich - also einerseits schon beinahe zu schüchtern für einen Mann, aber warum nicht auch mal einen sensiblen, männlichen Charakter darstellen? :D Wahrscheinlich kommt das von dem Einblick, den der Leser durch die gewählte Erzählperspektive erhält. Beide Charaktere sind sehr authentisch. Das ist dir schon in deiner anderen Geschichte gut gelungen. Und das mag ich an deinen Ideen und deinem Stil
Von:  MitsuruSenpaii
2010-05-11T13:03:46+00:00 11.05.2010 15:03
Das klingt in der Tat schonmal außerordentlich interessant, und vor alle dem: Es klingt schon fast wie ein richtiger Roman o____o
Da ich ja Buchhändlerin bin und selbst auch Romane schreibe, bin ich ziemlich erstaunt, mal eine Story zu finden, die einen solch hohen Standart setzt.
Und was soll man sagen?
Ich hab keine Fehler zu bemäkeln (zumindest hab ich keine gefunden thehe~ |D), demnach hab ich nichts an der Rechtschreibung auszusetzen. Auch hatte ich kein einziges Mal das Gefühl, ein Wort vorzufinden, welches irgendwie unpassend erscheint oder nicht wirklich dazu zu gehören scheint, also auch Topp.

Alles in allem merkt man, dass du dir sehr viel Mühe gegeben hast.
Aber mal ne Frage: Hattest du Beta-Leser (wenn ja, wie viele?), oder bist du einfach von Natur aus so gut im Schreiben? ^^'

Würde es für FFs ne Benotung geben, ich würd dir ne glatte 1 geben `^´\
So muss ich mich leider mit einem (für dich hoffentlich irgendwie nützlichen, trotz Kritiklos D:) Kommi abfinden.

Greez~
Mitsu/Yoko
[KMS]
Von:  Katherine_Pierce
2010-05-05T18:56:19+00:00 05.05.2010 20:56
Klingt schon mal sehr interessant.
Ich bin ja gespannt,wie es weitergeht. Nathan scheint ja ein kleiner Stoffel zu sein, aber das finde ich richtig süß. Und Hannah? Tja, das wird garantiert noch spannend, so viel kann ich mir jetzt schon an einer Hand abzählen. Und was die Kiddies angeht: die werden bestimmt für Verwirrung sorgen :)
Gelungener Auftakt, macht Lust auf mehr. Klasse!

LG
Tarja

[KMS]
Von:  Foresight
2010-05-02T15:56:57+00:00 02.05.2010 17:56
Maaaan, meine Internetverbindung hat meinen Kommi gefressen! >.<

Es ist also doch ein Nathan geworden. :) Ich kann mich il_gelato nur anschließen, ich mag den Guten auch schon total.
Das erste Kapitel macht auf jeden Fall Lust auf mehr und hat sich schön lesen lassen. Kam mir gerade wie gerufen, als ich eine kleine Lernauszeit brauchte. ^^
Ich bin jetzt schon gespannt wie ein Flitzebogen, was genau zwischen den beidne vor 7 Jahren vorgefallen ist. Ich hab zwar schon so meiner Vermutungen, aber ich lass mich überraschen.
Die beiden Kids sind auch schnuffig und schön kindlich geschrieben. Passt super.

Zu meckern hab ich nichts und zum Stil brauch ich eigentlich auch nichts sagen, weil ich mich sonst ja eh nur ständig wiederholen würde. :P Weißt ja, dass ich den total mag. :)
Von:  il_gelato
2010-04-30T18:44:26+00:00 30.04.2010 20:44
Ich liebe deine Storys!!!!
Ich finde Nathan jetzt schon total süß und faszinierend!

Will unbedingt mehr davon.


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