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Verdammt! Warum ich?

Am Schloss angekommen wurde ich durch eine Tür getragen, die offenbar ins Waffenlager führte, denn überall waren Speere und Schwerter zu sehen. Man nahm mir meine Dolche weg, die den Wachen sehr zu gefallen schienen und setzte mich auf einen Stuhl. Ich war stocksauer, denn diese Dolche waren mein ganzer Stolz. In diesem Moment hätte ich am liebsten jedem einzelnen Soldaten ins Gesicht gespuckt. Doch dies wäre wohl mein Todesurteil gewesen. Daher zügelte ich meine Wut.

Einer der Soldaten ging nun durch eine andere Tür, von der ich vermutete, dass sie ins Schloss führte.

Man fragte mich irgendwelche Dinge, wie z.B. woher ich kam und was ich hier suchen würde. Dass ich nur durch Zufall hier war, wollten sie mir nicht glauben und redeten irgendetwas von einer Krönungsfeier und einer gewissen Rhanisu, die nicht enttäuscht werden dürfe.
 

Plötzlich ging die Tür auf, durch welche zuvor der Soldat hinausgegangen war und ein großer kräftiger Mann mit langen Ohren und gelben Augen kam herein. Er sah sehr edel aus, anders als die Soldaten und hatte einen weisen Vollbart.

„Nun, du bist also das Menschenmädchen, von dem mir meine treuen Wächter berichtet haben. Sei gegrüßt, Fremde. Ich bin der König dieses Reiches: König Tororg. Darf ich erfahren, wer du bist?“, fragte der Mann mit den langen Ohren und ich antwortete ihm: „Mein Name ist Alvalya Varen. Ich komme aus dem Menschenreich. Wenn die Frage gestattet ist: Was seid ihr? Lange Ohren, gelbe Augen, spitze Zähne... Ich habe Leute wie Euch noch nie gesehen.“

König Tororg lachte herzhaft und lächelte schelmisch. Ich wusste nicht genau warum, aber dieses Lächeln erinnerte mich an jemanden. Ich kam nur nicht darauf, an wen.

„Wir sind Dämonen, werte Alvalya.“ Mir blieb einen Moment das Herz stehen. „Dämonen? Ich glaube, ich spinne!“, quietschte meine innere Stimme.
 

„Und was du noch wissen solltest, du wirst in wenigen Tagen von uns als Krönungsgeschenk benutzt. Du bist einfach perfekt! Mein Sohn wird sich tierisch freuen, wenn er sich einen so hübschen Kopf neben den Thron hängen darf!“, sagte König Tororg erfreut und ich kam mir endgültig reif vor für die Klapse. „Das war ein Witz, werter König...oder?“, fragte ich panisch und sein schelmisches Lächeln verschwand. „Wachen, bringt sie ins Turmzimmer. Dort soll sie warten bis mein Sohn zu ihr kommt und ihr alle Regeln erkl-“ Er wurde unterbrochen vom erneuten Quietschen der Tür und mir fielen die Augen raus. Da stand dieser Idiot von Dämon, wegen dem ich hier in Fesseln saß!!! „DU!!!!!“, kreischten wir fast synchron, als wir uns sahen. Und mir wurde schwindlig, als ich nun sah, wie ähnlich er dem König war. „Oh nein, du...ähm...Ihr seid sein Sohn...hab ich Recht?“ Ich hätte mich übergeben können, als er und der König stolz grinsend mit dem Kopf nickten. Warum ich? Diese Frage stellte ich mir bestimmt 1000 mal in diesem kleinen Augenblick.
 

Mein Zimmer -Gefängnis, was auch immer- hatte Mauern aus Stein und ein großes Fenster. Auch ein Bett und eine Waschgelegenheit waren zu finden. Eigentlich sah es mehr aus wie ein Zimmer für Gäste als für Gefangene.

Der Idiot trug den Namen Nerant Tororg und er war verdammt alt. Um genau zu sein, ganze 144 Jahre alt. Ich wusste nicht, dass Dämonen so langsam altern. Nun ja: Eigentlich wusste ich auch nie, dass Dämonen überhaupt existierten.
 

„Also: Die Regeln. Erstens: Du sollst dich fühlen wie ein Gast an den letzten Tagen deines Lebens. Wie mein Vater mir berichtete, wirst du mein Vorzeige-Kopf im Thronsaal sein. Um es kurz zu sagen: Du wirst bei meiner Krönungsfeier geköpft und dein Kopf gehört dann mir.

Zweitens: Du darfst dich frei innerhalb der Stadtmauern bewegen, aber sobald du versuchst zu fliehen, werden wir dich zu Tode foltern. Also unternimm gar nicht erst irgendwelche sinnlosen Versuche.

Drittens: Du bekommst drei Mahlzeiten am Tag. Sie werden in dein Zimmer gestellt ob du da bist oder nicht.

Ach so: Es sind noch neun Tage bis zur Krönungsfeier, also genieße deine Zeit. In etwa einer Stunde werde ich dich hier abholen um dir die Stadt zu zeigen, damit du weißt, wo die tollsten Sehenswürdigkeiten sind. Bis später.“

„Na super! Ich werde umgebracht, egal was ich tue.“, dachte ich mir und warf mich auf mein Bett. Einige Minuten lag ich da und weinte einfach nur. Auch wenn ich sonst so stark war, so kam ich mir in diesem Moment unglaublich schwach vor.
 

Nun saß ich da. In meinem „Zimmer“, wie die Wachen es nannten und wartete auf meinen sicheren Tod. Es dauerte nur noch wenige Tage bis zu meiner „Opferung“. Ich fragte mich, für wen oder was ich geopfert werden sollte. Klar hatte ich als Mensch im Dämonenreich nichts zu suchen, aber war es deshalb nötig, mich gleich umzubringen?

Ich schaute aus dem Fenster und sah am Himmel - soweit man das so nennen konnte – zwei Planeten. Der Himmel war schwarz. Richtig schwarz, viel schwärzer als im Menschenreich der Nachthimmel war. Durch dieses tiefe Schwarz leuchteten die Planeten richtig. Der eine, etwas kleiner als der andere, war blutrot. Na super. Das passte ja perfekt zu meiner Situation.

Der andere Planet war in einem dunklen Blau-Grün.

An meinem Steinfenster wuchsen seltsame Ranken mit wunderschönen blauen Blüten. Man hatte von hier aus einen guten Blick auf die Stadt, die von den Schlossmauern geschützt wurde.

Sie war ziemlich groß, wie ich fand...

„Ich hasse Dämonen“, dachte ich mir und trat wütend gegen die Wand. „Okay, beruhige Dich, Alvalya!“, sprach ich mir zu und rieb mir den Fuß, der jetzt höllisch wehtat.
 

Einen Augenblick später kam der Idiot ins Zimmer und fragte, ob ich fertig sei um mit ihm die Stadt anzuschauen. Ich nickte trübselig und wir gingen die langen Treppen des Schlosses hinab. Das Schloss schien schon sehr alt zu sein, denn hier und da waren kleine Risse im Boden zu sehen. Und es hätte meiner Meinung nach ruhig auch mal geputzt werden können. Die Fenster ließen nur noch ganz wenig Licht durch, so dreckig waren sie.
 

Nerant zeigte mir die verschiedenen Viertel der Stadt: das reiche Viertel, das arme Viertel, den Marktplatz und einige Gegenden, die man nicht wirklich zuordnen konnte.

Ich fühlte mich miserabel und konnte mich nicht an den filigranen Statuen und Brunnen erfreuen.

Der Trottel-Prinz bemerkte dies gar nicht und plapperte munter weiter, als ob ich nur eine Touristin wäre. Ich hätte ihn am liebsten erwürgt… Er war der Grund für meinen baldigen Tod, doch ihn schien es zu erquicken.

„Ähm… Prinz Nerant, darf ich Euch eine Frage stellen?“, ich versuchte so höflich wie möglich zu klingen um nicht frühzeitig gevierteilt zu werden oder sonstiges.

„Klar. Nur zu.“, antwortete er gelassen und ich war irgendwie erleichtert über diese Reaktion.

„Also“, fing ich an. „Ihr wart im Menschenreich. Warum? Und wieso musstet Ihr mich hierher bringen? Hättet Ihr nicht ein Tier opfern können oder so?“

Nun sah er verärgert aus. „Du schiebst mir die Schuld in die Schuhe? Hab ich dich etwa hergeschleppt oder was? DU bist mir gefolgt. Es war deine Entscheidung! Also mach nicht mich dafür verantwortlich, klar?!“, schrie er und mir stieg die Schamesröte ins Gesicht. Natürlich bin ich selbst ihm gefolgt, auch, wenn es nicht meine Absicht war… Ich hatte nun gar keine Lust mehr, überhaupt irgendwas zu tun…

„Verdammt! Warum ich?“, dachte ich mir und lief weinend hinter ihm her.



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