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See you again

von

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Das Wiedersehen ...

Kapitel 1 – Das Wiedersehen …
 

Nervös rutschte er auf dem Barhocker herum. Sein Blick glitt immer wieder zwischen der Uhr über der Theke und der Eingangstür hin und her. Zwischen seinen Händen drehte er ein Glas Bier, welches überraschenderweise noch randvoll war. Untypisch für ihn. Normalerweise trank er Bier – oder besser gesagt jede Art von Alkohol – wie andere Leute Wasser. Er vertrug viel. Es braucht lange, bis er auch nur ansatzweise angeheitert war.
 

Aber heute war alles anders. Heute war er viel zu nervös zum trinken. Denn heute sollte er, nach so langer Zeit, ihn wieder treffen. Ihn – Sanji – seine erste, große Liebe.
 

Er fischte den Brief aus seiner hinteren Hosentasche, entfaltete diesen und überflog zum wahrscheinlich tausendsten Mal die Zeilen. Es hatte ihn wirklich überrascht, als er jetzt nach Jahren diesen kleine Brief in seiner Post gefunden hatte. Lange hatte er dagesessen, den Brief von allen Seiten betrachtet und sich an damals zurück erinnert. An ihre erste Begegnung, an ihren ersten Kuss, an ihre gemeinsame Zeit und an den großen Streit, der alles beendet hatte.
 

Der Gedanke an ihr erstes Treffen ließ ihn schmunzeln. Es war im Baratié gewesen, dem Restaurant von Sanjis Ziehvater Jeff. Ruffy hatte eines Abends urplötzlich vor seiner Tür gestanden, mit Nami, Lysop und Chopper im Schlepptau. Seit sie alle die Schule beendet hatten, waren sie weit verstreut und sahen sich daher nicht mehr so oft. Ruffy sammelte sie alle dann und wann mal ein, um ein wenig Zeit miteinander zu verbringen. Nami hatte sie zu diesem Restaurant gebracht. Sie hatte etwas drüber in der Zeitung gelesen und fand, dass sie es mal ausprobieren sollten. Er war davon gar nicht so begeistert gewesen, hatte er sich doch auf einen gemütlichen Abend zu Hause auf seiner bequemen Couch gefreut. Dementsprechend schlecht gelaunt, saß er auch auf seinem Platz, verfluchte in Gedanken mal wieder Ruffy und dass dieser es immer schaffte seinen Willen durchzusetzen. Egal, um was es ging. Auf einmal hatte jemand an seinem T-Shirt gezupft und er hatte zum ersten Mal Sanjis Stimme gehört. „Eigentlich haben wir hier ja ne Kleiderordnung, aber weil mir deine grünen Haare so gut gefallen, mach ich mal ne Ausnahme.“ Frech hatte der Blonde ihn angegrinst, war kurz mit einer Hand durch die soeben angesprochenen grünen Haare gefahren. Und Zorro war für einen Augenblick die Luft weggeblieben. Nie hatte er daran geglaubt, dass es die Liebe auf den ersten Blick gibt. Das war für ihn immer Humbug, ein Märchen oder einfach nur ausgemachter Blödsinn. Doch an diesem Abend hatte er sich eines Besseren belehren lassen müssen.
 

Angelockt durch all die Erinnerungen war es wieder da gewesen. Das Herzklopfen, die Schmetterlinge sowie die ganzen Gefühle und die Angst, welche er damals, vor so viel Glück, gehabt hatte.
 

Sie waren Beide einfach noch zu jung gewesen, für all die Pläne, die sie sich ausgedacht und geschmiedet hatten. Die Beziehung war zu schnell zu ernst geworden. Und noch bevor sie sich richtig kennen gelernt hatten, waren sie verstrickt gewesen in Liebe, Sex und Leidenschaft. Irgendwie hatten sie es geschafft zwei Jahre zusammen zu bleiben. Sie hatten die Augen vor ihren ganzen Problemen und Differenzen verschlossen, bis sich diese mit einem lauten Knall Luft gemacht hatten. Danach hatte Sanji seine Sachen gepackt und war Hals über Kopf aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und kurz darauf war er auch aus der Stadt verschwunden. Einfach so. Ohne ein letztes Wort oder eine Nachricht zu hinterlassen.
 

Es hatte wehgetan. Plötzlich war er allein in der großen Wohnung gewesen. Allein in dieser Stadt. Und dass alles nur wegen eines großen, dummen Streits, in dem Worte gefallen waren, die keiner von Beiden wirklich so gemeint hatte. Aber sie waren beide Sturköpfe – sind es vermutlich noch immer - zu eigensinnig, um sich zu entschuldigen und Worte, die einmal gesagt worden waren, kann man nun mal nicht mehr einfach zurück nehmen.
 

Der Gedanke an Sanji hatte ihn in den letzten Jahren öfter beschäftigt. Er hatte sich immer wieder gefragt, was der Blonde jetzt wohl machte, wo er lebte und wie es ihm ging. Ob er glücklich war? Seine Lippen verzogen sich zu einem weiteren Lächeln, als er an den kleinen Karton unter seinem Bett denken musste. Ein Karton voll mit Briefen, die er in den vergangen Jahren an Sanji geschrieben, doch nie weggeschickt hatte. Es müssen so an die tausend sein. Alle sorgfältig aufbewahrt. Ganz egal, wie dieses Treffen heute laufen sollte, er hatte sich fest vorgenommen, Sanji die Briefe irgendwann einmal zu zeigen. Das war er ihm schuldig. Schließlich war dieser ja auch über seinen Schatten gesprungen und hatte sich bei ihm gemeldet.
 

Er seufzte und blickte abermals zur Uhr. Viel zu zeitig war er hier gewesen. Doch da er seinen Orientierungssinn kannte – natürlich würde er diese Schwäche niemals gegenüber irgendwem zugeben – war er extra früher losgegangen. Nicht, dass der Blonde noch dachte, er würde ihn versetzen. Doch seltsamerweise hatte er die Bar diesmal auf Anhieb gefunden. Gott allein weiß, wieso. Nun waren es nur noch wenige Minuten bis zur vereinbarten Zeit.
 

Andächtig ließ er seinen Blick durch die kleine Kneipe schweifen, ihre Stammkneipe. Wie viele Nächte hatte er nach der Trennung hier durchgemacht, bis Bruno, der Barkeeper, ihn jedes Mal rigoros vor die Tür gesetzt hatte? Er hatte versucht, seinen Schmerz, seine Trauer und Wut in Alkohol zu ertränken. Doch irgendwie hatte das Ganze nicht funktioniert. Diese ganzen Gefühle hatten sich immer nur für eine kurze Zeit betäuben lassen und am nächsten Morgen musste er jedes Mal wieder feststellen, dass diese Biester schwimmen konnten.
 

Schon irgendwie ironisch, dass ausgerechnet Sanji vorgeschlagen hatte, ein Bierchen trinken zu gehen. War ja eigentlich nicht so sein Ding. Der Blonde bevorzugte andere Getränke, wie z. B. Rotwein.
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht mitbekam, wie jemand auf ihn zutrat. Erst, als eine Hand leicht seine Schulter berührte und eine wohlbekannte Stimme erklang, schaute Zorro auf. Sein Herzschlag setzte beim Anblick des so vertrauten Gesichts für einen kurzen Moment aus, machte dann einen kleinen Sprung und schlug mit doppelter Geschwindigkeit weiter.
 

Da war das altbewährte Lächeln, die obligatorische Zigarette im Mundwinkel, die gekringelte Augenbraue und der Pony, welcher wie eh und je das linke Auge Sanjis verdeckte. Es schien, als ob immer noch alles so war, wie vor all dieser Zeit.
 

„Hi Zorro!“ wiederholte Sanji seine Begrüßung. „Ist verdammt lang her, aber du hast dich anscheinend kein bisschen verändert“, sprach der Blonde nach einer kleinen Pause weiter, grinste auf ihn herunter und fuhr mit seiner Hand sacht durch das kurze, grüne Haar. Genau so, wie er es bei ihrer ersten Begegnung getan hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  pbxa_539
2010-03-15T07:49:12+00:00 15.03.2010 08:49
*hehe...hab ich doch gern getan. Und wie ich sehe, hatteste ja doch Erfolg beim Hochladen...ohne die Tücken der Technik xDD
Auf jeden Fall wünsch ich dir viel Erfolg für den Wettbewerb ^^

LG *knuffz*


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