Die wahren Farben
Als Shiho Miyano beschloss, die Organisation zu verlassen, war ihre Welt schwarz. Es gab keine grauen Kleckse mehr, keine Auswege aus dem Elend, in welchem sie seit dem Tod ihrer Schwester lebte. Akemi war ihr einziger Lichtblick gewesen, immer wieder war es sie, die Shiho aus der Dunkelheit zerrte. Allein Akemi hatte ihr gezeigt, dass die Welt aus mehr bestand, als Weiß und Schwarz, Gut und Böse.
Strahlend, schillernd waren die Momente, welche Shiho mit ihrer Schwester verbrachte. Akemi hatte dem Mädchen die Augen geöffnet, ließ sie die Vielfalt des Lebens begreifen.
Und dann wurde es dunkel, dunkler als je zuvor.
Als es wieder heller wurde, verschleierte dennoch ein grauer Nebel ihre Sicht, verschlang Shiho erneut.
Doch langsam, jeden Tag ein wenig mehr, begann sie zu begreifen, konnte den Nebel auflösen und ihr blutendes Herz heilte langsam, aber beständig.
Zu verdanken war dies einem besonderen Jungen, welcher sich auf kein Farbenspiel der Welt einließ. Er konnte einen zerrupften Regenbogen Stück für Stück wieder zusammenfügen, ihm sogar neue Farben anhängen.
Shiho bewunderte ihn für diese Fähigkeit. Und es erinnerte sie stets daran, welche Worte ihre Schwester einst zu ihr sprach:
„Weder Schwarz, noch Weiß ist eine richtige Farbe. Lass dich nicht von den Beiden trügen, nur die wahren Farben sind ehrlich.“