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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Der Fellfetichist, die Waffel und die Schwester des Feindes

Anmerkung: Chiyo
 

‚Super!!’

Das war mein allererster Gedanke, als ich diesen wandelnden Trupp von Flohzirkus in meinem Hause vorgefunden hatte. Eine sprechende Katze reichte anscheinend nicht, jetzt waren es sogar schon insgesamt vier, wenn man unsere Mörderplüschkugel mitzählte!! Ryo war natürlich sofort Feuer und Flamme für die Drei, während sie eher weniger von uns angetan waren. Nun ja, wie soll ich sagen... Meine Gardinen waren völlig zerfetzt und meine Wände, beziehungsweise die Tapete, musste jetzt auch noch mal neu gemacht werden!!! Das alles nur, weil unser Fellfanatiker die drei Biester unbedingt knuddeln wollte. Tja, aber nicht jede Katze lässt sich anfassen, als er dann nämlich die Mutter zu fassen bekam, hatte die ihn mächtig mit ihren Krallen und Zähnen bearbeitet. Hatte ziemlich hässlich ausgesehen, aber wer nicht hören will!! Michiru eilte uns dann zur Hilfe und entfernte das Muttertier mit einem Ruck. Zumindest hatte Ryo nur einen Teil seiner Hose einbüßen müssen, welches jetzt in ihrem Maul hing, abgesehen von zahlreichen Kratzern natürlich. Aber ehrlich gesagt, der hätte ich auch zugetraut, dass sie ihm etwas abbeißt!! Nachdem sich dann alle Gemüter beruhigt hatten und ich Ryo von der Decke gekratzt hatte - dahin hatte er sich nach der unliebsamen Begegnung nämlich verkrümelt - saßen wir alle angespannt in meinem ramponierten Wohnzimmer und beäugten uns misstrauisch. Wieso musste eigentlich immer MEIN Mobiliar daran glauben?! Meine Gäste würden bald Kostgeld abgeben müssen. Meine Versicherungen übernahmen nämlich keine Schäden von wütenden Sailor-Vampir-Senshis oder aggressiven Mondanbeterkatzen!!! Außerdem war mein Haus jetzt schon zu klein!!! Zugegeben, ich hatte daran gedacht es auszubauen... Aber doch nicht um noch mehr darin aufzunehmen!!! Michiru und ihre kleine Familie wohnten jetzt bei mir und Bunny sowie ihr Transen-Alien-Freund kamen ja auch regelmäßig vorbei wegen ihrer Tochter. Wie dem auch sei. Seit das ganze Schlamassel begonnen hatte, fand ich keine Ruhe mehr und hatte ständig volles Haus. Ich kam ja noch nicht mal mehr dazu, meine so heiß und innig geliebten Hellsing-Mangas zu lesen, verflucht!! Mal ganz abgesehen davon hatte ich jetzt auch noch hormonelle Probleme!! Seit Eleane hier aufgetaucht war, spielten die nämlich den ganzen Tag Vulkanausbruch und ich konnte kaum an mich halten, sie zu bespringen!

„Chiyo?! Hey, ich rede mit dir!“

Unsanft wie fast immer in letzter Zeit, wurde ich aus meinen Gedankengängen gerissen und Michiru sah mich vorwurfsvoll an.

„Öhm, tut mir leid, habe gerade nichts mitbekommen... Was ist los?!“

Schon peinlich, wenn einen alle anschauen und man selbst ist völlig versunken in abstrakten Gedanken. Vor allem, wenn der Blick auf dem Dekolletee einer jungen Frau zu ruhen begann.

„DAS habe ich auch gemerkt. Also, ich habe dir gerade Luna, Artemis und ihre gemeinsame Tochter Diana vorgestellt. Ihre Eltern waren im Silbermillenium Priester des weißen Mondes.“

Nach der Reihe deutete sie erst zu der schwarzen Katze, dann zu dem weißen Kater und zu guter Letzt auf die kleine Graue. Interessanterweise hatten sie alle drei einen Halbmond auf ihrer Stirn und ich fragte mich, wie der da hinkam. Von tätowierten Tieren hatte ich nämlich noch nix gehört. Na ja und ich konnte auch nicht wirklich glauben, dass die da festgeklebt oder getackert waren.

„Okay. Tut mir wirklich leid, aber im Moment bin ich nicht wirklich, na ja sagen wir einfach, ich selbst. Durch das Auftauchen dieser Perillia bin ich etwas gestresst und jetzt habe ich ja auch noch vier Schüler, anstatt zwei. Jedenfalls heiße ich euch Drei natürlich genauso willkommen in meinem bescheidenen Reich, wie die Senshis und ihre Freunde! Ich würde euch nur bitten, mein Mobiliar in Zukunft zu verschonen, Ryo wird sich auch von euch fernhalten. Für sein vorheriges Benehmen entschuldige ich mich noch einmal. Es ist mir unangenehm, aber ihr könnt mir glauben, dass er euch wirklich nichts Böses wollte. Er wollte nur spielen.“

Bei meinen letzten Worten tätschelte ich seinen Kopf und er blies die Backen auf und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Irgendwie fühlte ich mich sehr unwohl bei den durchdringen Blicken der schwarzen Klobürste!!

„Wir nehmen die Entschuldigung natürlich an und hoffen, dass wir nicht zu viel Schaden angerichtet haben. Kommen wir nun zu unserem eigentlichen Erscheinen. Rei hat uns soweit über alles aufgeklärt, was in unserer Abwesenheit vorgefallen ist und wir sind mehr oder minder geschockt über das Ausmaß der Katastrophe! Es müssen einige Dinge geklärt werden, wie zum Beispiel, wer Perillia wieder in unsere Welt geholfen hat und wer ihre Gefolgsleute sind. Auch wichtig sind natürlich Informationen über euch. Versteht mich nicht falsch, aber ihr seid Dämonen und wir wollen nur sicher gehen, dass der Prinzessin und ihrem Mann sowie ihrer Tochter nichts zustößt!“

BANG!! Und da war dann auch der Knall, auf den ich gewartet hatte seit die fauchende Fellkugel ihren Mund geöffnet hatte. Dann hatte Rei ihnen also noch nichts erzählt und ein einziger Blick auf sie verriet mir, dass sie es nicht über das Herz brachte. Sie deutete ein Nicken in Richtung der kleinen Kitten an und ich begriff, zumindest hoffte ich es.

„Alles zu seiner Zeit. Ich werde euch alle Informationen geben, die ihr benötigt, aber zunächst... Hey, Killercookie, komm doch mal bitte.“

Kaum verließen die Worte meinen Mund, kam unsere kleine Streunerin auch schon angetapst und hopste froh und munter neben mich auf das Sofa. Doch bevor ich irgendwelche Anweisungen hätte erteilen können, sprang die kleine Diana freudig auf und lächelte triumphierend in Richtung ihrer Eltern.

„Da seht ihr! Das ist die Katze, von der ich geredet habe. Sie kann auch sprechen und sie hat gesagt, dass sie mich beschützen wird!“

Etwas verdattert starrte ich abwechselnd zu unserer Psycho-Arschbeißer-Katze und dann zu der kleinen, völlig hyperaktiven, Miniausgabe von Katze.

„Ihr kennt euch schon? Killer, wieso hast du mir nichts erzählt?“

Entrüstet meldete sich nun auch Ryo, der unser sprechendes Fellknäuel jetzt mit einer Mischung aus Verärgerung und Sehnsucht musterte. Aber gute Frage.

„Jetzt schau doch nicht so. Ich erzähle dir doch sehr viel, aber alles geht nun mal nicht! Auch wir Katzen haben unser Geheimnisse.“

Sie tapste zu ihm herüber, stupste ihn sacht mit ihrem Kopf an, damit er sie streichelte und schon war Ryo wieder in den Kleinkindmodus verfallen.

„Luna, Artemis? Ihr solltet vielleicht eure Münder schließen, das hinterlässt nämlich keine guten Eindruck.“

Nachdem Michiru sie höflich auf ihre aufgerissenen Augen und Münder hingewiesen hatte, schüttelten sie einmal den Kopf und räusperten sich peinlich berührt.

„Nun gut, da ihr beide euch schon kennt... Killer, wie wäre es, wenn du Diana das Haus und das Grundstück zeigst, damit sie auch ja nicht verloren geht?!“

„Also eigentlich wollte ich...“

Mit einem raschen, eindringlichen Blick brachte ich sie zum schweigen und ausnahmsweise machte sie mal das, was ich von ihr wollte.

„Okay, komm Kleines. Ich zeige dir meine Lieblingsecken und wo es ganz viel Katzenminze gibt.“

Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, wendete ich mich nun wieder den Eltern zu, diesmal jedoch mit einem ernsthaften Gesicht. Wie sollte ich ihnen jetzt also erklären, was vorgefallen war und vor allem, wie würden sie das Ganze auffassen? Überraschenderweise nahm mir Haruka, die die ganze Zeit über ruhig zugehört hatte, das schwere Gespräch ab.

„Wir müssen euch eine tragische Nachricht übermitteln. Aus diesem Grunde hat Chiyo hier dafür gesorgt, dass Diana uns kurz verlässt.“

Sie holte tief Luft und ich konnte ihren Schmerz über den Verlust deutlich spüren. Es nagte an ihr und sie gab sich einen Großteil der Schuld an dem Tod der Kleinen. Ja, es war ihre Aufgabe gewesen Chibiusa zu retten, doch sie hatte alleine keine Chance gegen die Schergen Perillias.

„Haruka. Wenn du so schaust, muss es wirklich schlimm sein, also sag es uns jetzt bitte!!!“

Drängend tippelte die kleine Priesterin nun von einer Pfote auf die andere. Nach einem kurzen Blick zu Michiru, die ihr sanft die Hand drückte und einem viel sagenden Blick in meine Richtung warf, begann sie zu sprechen.

„Luna... die kleine Lady... Du wirst sie nicht mehr sehen. Aber nicht, weil sie zurück in ihre Zeit gereist ist, sondern... weil sie...“

Sie hielt inne und ich beschloss, dem Ganzen ein Ende zu setzen.

„Sie wurde von meinem Bruder ermordet.“

Ungläubig starrten die beiden erst Haruka und dann mich an. Nachdem Michiru nur stumm nickte und ihre Liebste in die Arme nahm, schnappten beide nach Luft und begannen fürchterlich zu weinen. Wer hätte gedacht, dass Katzen weinen konnten? Setsuna nahm Artemis in den Arm und Rei tröstete Luna. Es verging eine ganze Weile, in der nur das leise, kehlige Schluchzen der Katzen zu hören war. Keiner wollte sie unterbrechen, da sie nicht die Möglichkeit hatten, sich von ihr zu verabschieden, entschied ich ihnen den kleinen Erdhügel zu zeigen, auf dem sich nun zahlreiche Blumen tummelten. Der Grabstein aus Marmor stand stumm dort und der Name sowie das Todesdatum waren darauf eingraviert.

„Es tut mir schrecklich leid, dass wir sie nicht retten konnten. Wisst ihr, auch wenn ich ein Dämon bin, so habe ich dennoch eine Moral und Grundsätze. Kinder sind das höchste Gut auf dieser Welt und mein Bruder hat so einen hellen, reinen Stern einfach ausgelöscht! Er wird dafür büßen, egal wie. Ob durch meine Hand oder eine von euch, was er getan hat war unverzeihlich!“

Eleane sah traurig zu mir herüber und ich unterdrückte den Impuls wegzuschauen. Dankbar nickte ich ihr zu und sie ging zu den beiden herüber.

„Auch ich möchte euch mein Beileid zutragen. Ich habe gerade eben erst erfahren, dass ein Kind gestorben ist und möchte euch meine Hilfe anbieten im Kampf gegen die dunkle Königin.“

Geschockt riss ich die Augen auf und wollte schon protestieren, als Michiru mich am Arm zog und zu Luna und Artemis deutete. Die beiden Katzen sahen sie vertrauensvoll an und nickten.

„Hab vielen Dank. Wir wissen deine Hilfe sehr zu schätzen. Hexen der Drachenzunft sind sehr starke Verbündete und wir sind froh, dass ihr auf unserer Seite kämpfen wollt.“

Verstohlen sah Luna zu mir herüber und ich verstand, dass sie uns immer noch nicht vertraute. Kein Wunder, sag ich da nur!!! Genba hatte Michiru verdammt und war jenseits von Gut und Böse. Ryo war ein Fellfetischist und wollte alles knuddeln, was vier Beine und ein bisschen Fell hatte. Na ja und ich... Ich war die Schwester des FEINDES, also am wenigsten vertrauenswürdig.

„Ihr könnt ihnen vertrauen, Artemis! Ich weiß, sie sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde sind sie genauso hintergangen und verletzt worden, wie wir! Außerdem sind sie ganz in Ordnung. Chiyo teilt sogar meine Vorliebe für schnelle Wagen und wer mich überzeugt, sollte euch auf jeden Fall auch überzeugen können!“

Irritiert und dennoch unendlich erleichtert sah ich zu Haruka herüber, die mir aufmunternd zuzwinkerte. Rei nickte ebenfalls und mich überkam eine Woge der Erleichterung.

„Lasst uns wieder reingehen, es gibt noch mehr zu besprechen, zumal ihr ja auch noch einiges über uns wissen wolltet.“

Kaum waren wir drinnen angekommen, ging es weiter. Ich erzählte ihnen noch, dass Bunny und Mamoru jetzt endgültig getrennte Wege gingen und dass Seiya und seine Transgender-Freunde hier gelandet waren. Ob jetzt per Luftpost, Raumschiff oder per ‚BEAM MICH HOCH, SCOTTI’, das überließ ich ihrer Fantasie.

„Habt ihr noch mehr apokalyptische Botschaften oder war es das jetzt?! Mehr erträgt mein armes, kleines Herz nämlich, glaube ich, nicht mehr!“

Völlig ausgepowert und überwältigt von der Informationsflut, ließen sich die beiden auf dem Fußschemel nieder. Eleane brachte ihnen eine Schale mit frischem Wasser, welches sie auch gleich gierig tranken.

„Nun gut. Die Zeit für die Trauer wird noch kommen, zwar habt ihr sie schon beerdigt, aber richtig trauern konnten wir ja alle nicht, weil die Gefahr vor erneuten Angriffen der Feinde einfach zu groß war. Wie sollen wir das jedoch Diana erklären? Ihr müsst wissen, dass sie die kleine Lady sehr geliebt hat und umgekehrt genauso! Sie waren ein Herz und eine Seele.“

„Vielleicht sollten wir es vorerst nicht erwähnen. Da Bunny sich ja jetzt umorientiert hat, kann die kleine Lady sowieso nicht geboren werden, das heißt, dass Diana zwar begreift, dass Chibiusa tot ist, sie aber nicht so zu Tode kam, wie es eigentlich der Fall war. Ich denke, das wäre vielleicht für sie das Beste. Wir müssen dann nur darauf Acht geben, dass sich keiner verplappert.“

Mir gefiel meine Idee und es schien so, dass die anderen sich auch mit ihr anzufreunden schienen. Keiner wollte der kleinen Katze erklären müssen, warum ihre beste Freundin nun die Radieschen von unten betrachten musste und um ehrlich zu sein... Ein verstörtes Kind, das Mordgedanken gegen meinen Bruder hegte, reichte mir auch voll und ganz!!!



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