Die zerstörte Stadt
Es ist eine einsame Straße, die Stadt zerstört, Wälder schwarz wie leere Augen. Einsamkeit füllt diesen Platz und nicht mal das sanfte Strömen der Luft spürt man. Wieso existiert so eine Welt, voller Dunkelheit, schwerer Erinnerungen und keiner Hoffnung? Ein Mädchen, nahe an einem verrusten Haus stehend, winkt Ihnen zu. Sie leuchtet [...] ihr Augen sind kristallklares Blau und ihre Haare weiß wie Schnee. Ihre Haare wehen im nichts und ihre Stimme ist traurig wie ein Regentag.
"Was machst du hier? Bist du eine Kreatur der Nacht?
Schweigen ist eine möglichkeit zu reden und Leben zu erschaffen.
Diese Stadt ist eine Sünde."
Ihr Blick schweift über das trockene, kahle Land. Wolken kommen auf, es wird noch viel dunkler, ihr heller Schein schwindet.
"Ich werde nicht mehr sehr lange in dieser Welt existieren. Du musst lernen wie ein Stern zu sein, der aus dieser Welt entfliehen möchte."
Langsam geht sie auf Sie zu und lässt ihre Hand durch Ihre Haare streichen. Ihre Hand ist kalt wie auch der Rest ihres Körpers.
"Geh jetzt! ich werde dich begleiten [...]"
Sie laufen [...] Schritt für Schritt.
~Clannad hidden Story~
Langsam trat Hatake seinen Weg zur Schule an. Man sah nicht gerade viel Lust für die Schule in seinem Gesicht und auch die Schultasche fehlte. Mit halb offenen Augen lies er seinen Blick über das Gebäude schweifen. Es war eine recht große Schule. Sie war friedlich, ungestört und durch die fallenden Kirschblüten noch viel schöner. Ein Windhauch und die rosa Masse flog ihm entgegen.
Angestrengt sah er, nach dem Windhauch, sein Jaket an. Alles voller Blüten des Frühlings, was ihm aber garnicht gefiehl. Schnell streifte er es ab und ging weiter.
Er schaute sich um, es gab viele Schüler, die es mochten sich einfach nur ins Grass zu legen und gemeinsam ihr Bento zu essen. So etwas verstand er nicht, er mochte noch nicht mal daran denken sich jemanden anzuvertrauen. Der Gedanke war ihm ein Rätsel.
Plötzlich kam von der Ecke ein Schüler auf ihn zugerannt. Wild fuchtelte der Schwarzhaarige Brillenträger mit seinen dürren Armen und meinte, dass er zu spät zum Unterricht komme. Ein tötender Blick und ein angenervtes "Ja ja" wurden ihm zurückgeworfen, wobei er auch gleich verschwand. Hatake stieß einen Seufzer aus, setzte sich in bewegung und lies den Kirschblütenweg hinter sich.
Angekommen setzte er sich sofort, nach dem Umziehen, auf die Bank und wartete auf den Lehrer. Es vergingen zehn Minuten, bis der Lehrer endlich hineinkam und den Plan des Sportunterrichtes aushändigte.
"Guten Morgen liebe Schüler!! Heute werden wir auf die Seile klettern und 50 Liegestütze machen!! Zudem kommt heute noch die Nebenklasse hinzu, da ihr Lehrer auf einer Konferenz zu sein hat."
Langsam traten die Schüler der Nebenklasse ein. Mit einem lauten Stöhnen begann Hatake die Schüler durchzuchecken. Sie waren groß, protzig und anscheinend nicht ganz hell in der Birne. Schreiend rannten sie im Kreis und warfen sich gegenseitig Schuhe an den Kopf.
"Ob da ein richtier Unterricht zu stande kommt? Naja ich weiß nicht."
Hatake lehnte sich an eine Matzratze und wartete auf das Komando, bis sein Blick über ein blondhaariges Mädchen streifte, das ängstlich versuchte sich durch die Muskelmasse der Idioten zu kämpfen. Angekommen an der Bank, wo sich auch Hatake befand, legte sie sich hin und keuchte. Das war schon anstrengend für sie? Hmpf! Bei diesem Haufen von Helium kann man auch nichts anderes Erwarten. Dachte sich Hatake und grinnste etwas hönnisch.
Nach kurzer Zeit ertöhnte auch schon der Startpfiff! 10 Seile baumelten nun von der Decke herrunter. Alle Schüler der Nebenklasse schauten hinauf. Ihre Augenbrauen zogen sich nach oben, hatten sie Angst? Wurden ihre Muskeln etwa kleiner?
Ein sehr lautes seufzen wahr von der Bank zu hören. Alle Schüler schauten nun zu Hatake der sich eifrig im Ohr popelte!
"Na los macht doch!! Wozu habt ihr denn schließlich diese Masse an "Muskeln"?! Traut euch ruhig."
Zum Schluss erklang noch ein lauter Gähner und dann war Stille. Es wurde wieder in der Nebenklasse getuschelt, bis nun endlich ein Schüler den Entschluss fasste und es versuchte.
Na gut EINER währe untertrieben gewesen. Alle versuchten es und kletterten Eifrig die Seile hoch. Sogar die Mädchen hatten keine Scheu und rappelten sich, an den aus Holzfäden geflochtenen, Seilen hinauf, währrend Hatake wiedermal nur faul daneben saß und vom Sportlehrer angemeckert wurde.
Das blonde Mädchen, was er vorher kurz beobachtet hatte, schaute nun besorgt das Seil hinauf. Schwer schluckte sie, als sie ihre Hände darum schloss. Mit einem kleinen Hopser hielt sie sich fest und kletterte einen halben Meter in die Höhe. Für mehr hatte die Kraft des Mädchens auch nicht gereicht, woraufhin sie gleich auf den spiegelglatten Turnboden viel. Traurig schaute sie auf den Boden. Sie hatte es mal wieder nicht geschafft. Würden die anderen sie wieder auslachen? [...] Sie wieder rummschubsen?
Schnell stand sie auf und setzte sich wieder auf die Bank, die vor einer weichen Matratze stand. Mit dem Rücken an die Matratze gelehnt schaute das Mädchen nun zu Hatake der sich nun dazu überreden gelassen hatte auf das Seil zu steigen.
Hatake zog sich daran fest, hob die Beine und schaute zum Sportlehrer.
"So ich bin geklettert. Zufrieden?"
Ihm wurde ein böser Blick zurückgeworfen. Ein Augenrollen von Hatakes Seite. Seine Laune verschlechterte sich mit jeder Aktion die er in der Schule tat. Er hasste sie. Er hasste diese Schule.
Schnell, um alles hinter sich zu bringen, kletterte Hatake das Seil hinauf und schaute hinunter.
"So jetzt zufrieden? Soll ich noch ´n Salto irgendwie machen oder wars das jetzt?"
"Hör auf so anzugeben du Wichtigtuher!"
Beschwerte sich ein Schüler aus der Nebenklasse und warf einen Medizinball nach ihm. Es war schon erstaunlich einen so schweren Ball überhaupt so hoch zu kriegen dachte sich Hatake. Der Ball traf ihn auch, riss ihn vom Seil un lies ihn heftig auf den Boden knallen! Hatake hielt sich den rechten Arm. Er schmerzte [...] nein er brannte förmlich vor Schmerzen. Mit einem tödenden Blick, wie ein Dämon, schaute er nun die Person an, der ihm den Ball zugeworfen hatte.
"Morgen!!! Morgen bist du drann!!!"
Keuchte er, stand stockend auf und verlies die Turnhalle. Das blonde Mädchen schaute ihm nur besorgt hinterher, währrend der Lehrer den Schüler nur lauthals anbrüllte.
Es wurde langsam Nachmittag und die letzte Stunde schien anzubrechen. Noch immer waren die Schüler eifrig am lernen und studieren.
Der Blick schweifte zum kleinen, blonden Mädchen das gerade vor ihrem Spint stand. Sie öffnete ihn und schaute hinein. Er war recht ordentlich aufgebaut; die Bücher standen an der Seite, die Schuhe unten im Schrank und eine Wechsel-Uniform falls die, die sie grad trug, schmutzig werden sollte.
Für einen kurzen Augenblick bemerkte sie das jemand neben ihr stand. Neugierig schaute das Mädchen auf und guckte in das Gesicht des Jemandes. Es war Hatake der eifrig und mit einem leichten leeren Blick seinen Spint durchkramte. Er schien noch etwas verletzt zu sein von dem Sportunterricht. Sie schluckte schwer, als sie einen Satz begann:
"Eh [...] ehm entschuldigung?"
Hatakes Blick erhob sich kurz von seinem Spint und schaute zu ihr:
"Ja?"
"D [...] du bist doch im Sportunterricht vom Seil gefallen oder? Tut es noch weh?"
Kurz zuckte Hatake und versteckte seine Augen unter seinem Ponni. Warum machte sie sich Sorgen um ihn? Sie kannte Ihn doch garnicht!
Kurz schwieg er.
" [...] Ja, es ist alles in ordnung. Ist nichts passiert!"
"Oh! Ehm [...] Dann ist ja gut."
Gerade wannte sich das Mädchen zum gehen als Hatakes Stimme wieder erklang.
"Warte!"
"Huh?"
"Sag mir deinen Namen!"
"Ich heiße Ichino.",
sagte sie kurz bevor sie verschwand. Eine ganze Weile lang schaute er ihr noch hinterher und hielt sich den Arm. Er hatte gelogen. Ihm ging es nicht gut, er konnte seinen Arm schlecht bewegen. Scheiß Schüler! Aber warum hatte er sie angelogen? Er verstand es selber nicht. Normalerweise hätte er sie mit einem "Was geht dich das an?!" abserviert und wäre weitergelaufen, aber [...].
Kurze Zeit später klingelte die Schulglocke und nun musste auch Hatake schweren Mutes auch mal wieder in die Klasse. Seiner Wunde ging es nun etwas besser, aber den Typen konnte er immernoch nicht vergessen. Es mag vielleicht merkwürdig klingen, aber er freute sich schon diesem Vollidioten eine reinwürgen zu können! Als er durch die Schulgänge lief um zu seiner Klasse zu gelangen stoppte er kurz und sah zu der Klasse gegenüber. Warum stand Ichino davor?
War das nicht ihre Klasse? Verwirrd schaute Hatake sich um und beobachtet sie eine Weile! Plötzlich viel es ihm auf; ja es war Ichinos Klasse! Aber sie traute sich nicht hineinzugehen, da sie schrecklich in eine Person verknallt war.
Hatake musste grinsen, er hatte irgendwie schon geahnt das sie sehr unsicher sein würde.
"Na los! Trau dich!",
sagte er, während er Ichino in die Klasse schubste und sofort weiterging. Sie allerdings wurde nur noch unsicherrer und schaute sich wild in der Klasse um. Sie hatte sich gefragt wer das war und schluckte schwer als sie sich in die Klasse setzte.
Errötet schaute sie auf ihre Finger:
"Oje! Ich zitter schon! So nervös kann ich doch garnicht sein. Was ist nur los mit mir?"
Der Typ der sie so nervös machte, war Okazaki Tomoya. Ein Klassenkamerad von sanftem Gemüt, war allerdings auch stinkend faul, wenn es um Schule ging.
Hatake, der nun auf seinem Stuhl saß, starrte nach draußen und sah zu wie die Schatten entstanden wenn Schüler ins Licht liefen. Es war so ungewohnt. Dieses Gefühl, er kannte es nicht. Es war der gleiche Tag wie immer, [...] die gleiche Umgebung und doch schien etwas anders zu sein. Mit leicht niedergelassenen Augenliedern schaute er seine Hand an. Seine Haut schien weiß [...] weiß und kalt, wie seine Mutter immer sagte. Er versuchte zu verstehen und zu leben, aber Hatake fühlte sich tot, besonders an solch Tagen wo die Sonne schien.
Er wurde aufgerufen. Mit einem angenervten Blick schaute er zu seinem Japanisch-Lehrer der ihn aufforderte:
"Hatake übersetzen Sie dies bitte ins Japanische."
"The! Ich weiß nicht wieso ich sollte!"
"Du bist zur Schule gekommen um zu lernen. Also musst du auch eine bestimmte Anzahl an Leistungen vollbringen um gute Noten zu bekommen."
"Die guten Noten sind mir scheiß egal! Ich bin nur hier her gekommen um zu wissen ob es was Neues gibt, aber anscheinend hat sich nichts verändert. Langweilig wie immer."
"Hatake übersetzen Sie jetzt bitte diesen Satz!"
Hatake stieß einen lauten, angenervten seufzer an und schaute sich das Blatt Papier an das vor ihm lag. Das kann doch nicht sein ernst sein! In welcher
Klasse war er hier eigentlich?
"Watashi wa Hatake desu. Watashi wa nihon-jin to juhachi sai desu."
Mit einem monotonen Blick setzte er sich wieder auf seinen hölzernen Stuhl und starrte aus dem Fenster.
Die Stunde verging für Hatake sehr langsam vorbei, wie eine alte Oma die über die Straße musste. Langsam neigte sich die Sonne dem Horizont zuh und lies viele Schatten erscheinen. Diese Tageszeit mochte Hayate am meisten, da es für ihn sehr ruhig und entspannend war.
Langsam verließen alle Schüler den Raum und ließen die Unterrichtsstunde hinter sich, nur ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren und einer "Streberbrille" drehte sich noch zuletzt zu, dem noch sitzenden Hatake, um.
"Sag mal Hatake. Willst du nicht auch langsam nach Hause gehen?"
Mit einer lässigen Handbewegung winkte er ab.
"Nein nein. Ich habe noch keine Lust das Geschrei meiner Eltern mit anzuhören. Geh du nur Berema."
"Na gut. Wie du meinst."
Mit diesen Worten verschwand er auch schon. Berema war nicht direkt ein Freund von Hatake mehr eine Bezugsperson für Hatake wenn er nichts zu tun hatte.
Gerade wollte er aufstehen, als er dann plötzlich Ichino aus der Schule gehen sah.
"Wohin geht sie?",
fragte sich Hatake als er ihr hinterherguckte. Das war nicht der normale Weg der aus der Schule hinausführte, eher zur Turnhalle des Schulgebäudes. Was sollte sie in der Turnhalle wollen? Trieb sie einen Sport?
Beim genaueren hinsehen sah er das sie etwas oranges, rundes in den Händen hielt. Achso! Es war ein abgenutzer Basketball. Sie spielte Basketball? Warum? Vielleicht war sie auch einfach nur begeistert von der Sportart, dachte sich Hatake und beließ es dabei.
Kurz danach überkam ihn so ein Gefühl. Er wurde unruhig und angespannt und schaute hin und her. Irgendwas hatte er vergessen. Irgendetwas wichtiges was er sich versprochen hatte. Nur was?
Er ging nochmal den ganzen Tagesablauf durch. Vom Blütenblätterschwarm bis hin zur letzten Schulstunde. Turnhalle [...] Genau die Sportstunde! Er hatte sich versprochen den Typen zu verkloppen.
Hatake ballte seine Fäuste zusammen und knirschte etwas mit den Zähnen, als er sich erinnerte das er gesagt habe "MORGEN bist du drann".
Aber es half nichts, er verließ das Gebäude und ging fürs erste zu sich nach Hause.
~Kapitel 1 Ende~
