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Verloren in den Schatten der Vergangenheit

Das Geheimnis der Töchter von Goku und Vegeta
von

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Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön

-Su-

Eine alte Frau. Bleiche Haut. Hochgesteckte weiße Haare. Falten im Gesicht. Augen voller Kälte. Haltung einer Herrscherin eben würdig. Bodenlange, schwarze Kleider und eine blutroten Anhänger an einer edlen silbernen Halskette befestigt…
 

ja genau so habe ich die Königin von Xaon in Erinnerung. Als ich 9 war, bin ich mit meinem Ziehvater und einigen seiner Männer zu diesem Planeten geflogen. Wenige Tage vorher hatten sich Souny und ich gestritten und unsere Zieheltern hielten es für besser uns beide für eine Weile zu trennen. Auf diesem Planeten wurde ich auch sogleich Lypoga, der Königin des Planeten vorgestellt. Im ersten Augenblick konnte ich sie nicht leiden. Ihr ganzes Wesen scheine mir skurril. Wie sie da saß und auf uns hinab blickte. Chono legte mir einst die Hand auf die Schulter und meinte, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich muss zugeben, ich hätte schwören können, dass diese Herrscherin eine Ausnahme war… Doch mit der Zeit wurde sie mir auf eine seltsame Art und Weise sympathisch. Sie herrschte zwar mit strenger Hand und doch war sie mehr als Gerecht zu ihrem Volk. Immer öfter ging ich zu ihr und in dieser Zeit, habe ich viel gelernt… Am Tag unserer Abreise lies Lypoga nach mir schicken. Ich wusste nicht, was sie von mir wollte und war dementsprechend unsicher. Als ich damals den Thronsaal betrat, streckte sie sogleich ihre knöchrige Hand nach mir aus und bedeutete mir, ich solle doch näher treten. Mit unsicheren Schritten hatte ich dies nach einigen Sekunden auch getan. Als ich vor ihr stand, reichte sie mir Feder und Blatt und vordere mich dazu auf, ihre Worte auf Papier zu bringen.

Zu Beginn konnte ich nicht verstehen, wieso sie wollte, dass ich mir diese Zeilen Aufschrieb und doch tat ich es. Zu groß war meine Ehrfurcht ihr gegenüber. Heute bin ich froh darüber, denn diese paar Zeilen erleichtern mir mein Leben oftmals ungemein.
 

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wir dein Schicksal.
 

Und vor ein paar Jahren, als Sony und ich auf der Erde waren viel mir ein weiterer Satz ein, den mir die Herrscherin von Xaon einst mit auf den Weg gab.

Prüfe mit dem Verstand aber entscheide mit deinem Herzen.

Somit war vorerst die Frage, auf was man mehr vertrauen sollte, Verstand oder Herz beantwortet und ich hatte wieder für kurze Zeit meinen inneren Frieden gefunden. Es ist kaum vorzustellen, was für eine Qual es ist, wenn die Seele eines Menschen mit sich selbst im Kriege gefangen ist. Das ständige Gefühl, bei egal welcher Entscheidung trotz allem einen Fehler zu begehen, macht einen einfach nur fertig. Worauf soll man Vertrauen? Auf den Verstand? Aufs Herz? Auf die Gefühle? Oder doch auf die Fakten? Unsere Herzen rieten uns, dieses geringe Risiko einzugehen. Unser Verstand schrie uns an, wir sollten es lassen, denn es sei zu gefährlich! Und DANN kamen immer diese: „Was wäre wenn…“ Gedanken.

Sicher… sie sind unsere Väter, doch wenn man mal ehrlich ist, dann stellt sich doch die Frage: Was wissen wir eigentlich von ihnen? Wir kannten sie nicht und sie kannten uns nicht. Das einzige was uns bekannt war, waren ihre Personalien. Nie hatten wir mir ihnen ein einziges Wort gewechselt und nun sollten Souny und ich ihnen blind vertrauen? Konnten wir unseren Familien Vertrauen? Durften wir es überhaupt? Es stand so viel auf dem Spiel… Ein falscher Schritt, eine falsche Entscheidung oder Reaktion und es hätte verheerende Folgen. Und da waren wir auch schon wieder bei diesen „Was wäre wenn“-Gedanken. Einfach nur zum Verzweifeln… Doch schlussendlich fassten wir den Entschluss den Worten von Lypoga zu Vertrauen. Wir prüften die gesamte Situation. Bildeten uns Pro und Kontras, doch schlussendlich entschieden wir mit unserem Herzen. Und wenn ich ehrlich bin, so richtig bereut habe ich es nie…
 

-Souny-

Der Weise kennt keine Verwirrung, der Menschenfreund keine Sorgen und der Tapfere keine Furcht….

Was war ich dann damals? Die gesamte Situation schien mir so verworren, ich machte mir riesige Sorgen um meine Freunde, um meine Familie und ich hatte unendliche Furcht, dass ich versage und ihnen etwas zustößt. Doch lange konnte ich nicht darüber nachdenken, denn da wurde ich mit einem Schlag auch schon wieder in die Realität zurückgeholt. Dass meine Freundinnen, Kibito, der Kaioshin, Vegeta und mein Vater uns zusahen, hatte ich völlig ausgeblendet. Mein Fokus war einzig und allein auf den Kampf gerichtet gewesen. Schnell hatte ich mein Zeitgefühl verloren. Das einzige was ich sagen kann ist, dass der Kampf viel länger dauerte, als ich ursprünglich gedacht hatte. Nicht nur Su und ich hatten in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht.

Nein, auch Helsing und Vandom waren alles andere als schwach. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie erbittert der Kampf zwischen uns war. Keiner schenkte seinem Gegenüber etwas, jeder war nur auf sich allein konzentriert und bereit alles dafür zu geben, um zu gewinnen. Als ich damals bemerkte, wie mir die Oberhand entglitt stieg in mir die Wut auf. Jahrelang hatte ich trainiert und auf diesen Tag gewartet! Sicher, es kam nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wäre mir viel lieber gewesen, der Schauplatz wäre nicht die Erde gewesen, doch ich konnte nichts ändern. Und eines habe ich mir nach dem ersten Kampf mit den beiden geschworen. Gemeinsam mit Su´s Hilfe würde ich die beiden letzten Krieger ihres Stammes in die Hölle schicken. Schon kurz nach unserem ersten Kampf hatte ich Rache geschworen und bei allen Göttern, damals habe ich alles dafür gegeben, diesen Schwur auch zu halten!

Doch zum Schluss kam alles anders als gedacht…

Meine Kampfgefährten und ich waren nur für wenige Sekunden unaufmerksam und da geschah es. Zu spät hatten wir bemerkt, was Vandom und sein Vater eigentlich geplant hatten und genau diese Unaufmerksamkeit kostete uns den Sieg. Vorerst zumindest… Ohne dass wir es bemerkt hatten, hatten Vater und Sohn uns eingekreist und zeitgleich in die Enge getrieben. Während Vandom die angeborene Fähigkeit seiner Rasse nutzte und Su und mich für kurze bewegungsunfähig machte, erschuf Helsing eine schwarze Energiekugel in der Größe einer Genkidama. Noch heute habe ich die erschrockenen Schreibe von Ash und Shey in den Ohren und das gehässige Lachen von Helsings Sohn, ehe er meinte:

„Das hier ist euer endgültiges Ende!“

Eines hatten Su und ich in den letzten Jahren gelernt. Zeige einem Feind gegenüber nie Schwäche! Trage deinen Kopf erhoben. Bleibe ruhig und überlege, wie du der Situation entkommen kannst.

„Mors certa, hora incerta„ hatte ich kurzerhand erwidert und beide angegrinst. Ein kurzes Lachen war Su entkommen, ehe sie mir zustimmte.

„Souny hat Recht, der Tod ist gewiss, die Stunde jedoch nicht. Und eines verspreche ich euch, auf diese Art und Weise werdet ihr uns NICHT besiegen.“

„Prinzessinnen,

Prinzessinnen… seit euch sicher, dieses Mal werden wir euch vernichten!“ Die Energiekugel wurde abgeschossen und ich kniff die Augen fest zusammen. Keine einzige Gefühlsregung war in meinem Gesicht zu erkennen, doch innerlich kochte ich vor Wut! Vor Wut auf mich selbst! Zum wiederhohlen male musste ich eine Niederlage hinnehmen, eine Niederlage gegen über den Personen, welchen ich eigentlich Rache geschworen hatte…

Ein lauter Knall war zu hören und meine Umgebung verschwamm in ein Wirrwarr aus schwarz, weiß und einem seltsamen Bronze-Stich.
 

-Su-

Die Aussage, dass ich vor Wut am Kochen war, war die reinste Untertreibung. Ich platzte beinahe vor ihr! Vor Wut gegenüber mir, gegenüber meiner Feinde… eigentlich gegenüber alles und jedem!

Ich vernahm die entsetzten Schreie unserer Zuschauer, spürte wie die Barriere welche Souny und ich aufgestellt hatten wie eine Glasschüssel zersprang und sich auflöste. Als nächstes bemerkte ich, wie ich gegen eine steinerne Mauer geschleudert wurde und dabei den Berg über mir zum Einsturz brachte.
 

Nach einiger Zeit schaffte ich es, das Geröll über mir zu entfernen und stieg aus den Trümmern hervor. Mit geprüftem Blick sah ich mich nach Souny um, welche ich auch keine Sekunde später erspäht hatte. Meine Kampfgefährtin lehnte an einem Felsen und hielt sich mit zusammengekniffenen Augen den Kopf. Über ihr konnte ich ein Loch im Felsen erkennen. Somit stand für mich fest, dass auch sie durch einen Berg gestoppt worden war.

„Kommst du?“ fragte ich sie mit emotionsloser Stimme, als ich schlussendlich stand. Langsam richtete sie ihren Blick auf mich und nickte mir zu. Ihr Blick war so kalt, so unergründlich und vor allem so voller Wut. Ein eiskalter Hauch war mir den Rücken hinunter gelaufen. Meine beste Freundin hatte und hat wirklich ein gutes Herz und starke Nerven, aber wenn sie innerlich von der Wut zerfressen wird, kann sie einem wirklich Angst machen. Denn dann scheint es so, als sei sie eine völlig andere Person. Mit noch leicht wackligem Schritt, jedoch mit hoch erhobenem Haupt ging sie einst zu mir. Wenige cm vor mir entfernt blieb sie stehen.

„Wo sind sie?“ knurrte sie mir entgegen. Ohne zu überlegen öffnete ich den Mund und wollte schon was sagen, jedoch bemerkte ich dann, dass die Auren von Helsing und seinem Sohn verschwunden waren. Meine Augen verformten sich zu schlitzen und knurrend blickte ich mich in alle Himmelsrichtungen um, ehe ich die Auren von den Zwillingen lokalisiert hatte. Mit einem leichten Kopfnicken bedeutete ich Souny, dass sie mir folgen sollte. Meinen schmerzenden Körper ignorierte ich völlig. Das einzige was ich damals vor Augen hatte war die Tatsache, Vater und Sohn zu finden und sie all für allemal zur Strecke zu bringen. Glaubt mir, dafür war mir jedes Mittel recht!

Erst als wir auf dem Weg zu den Zwillingen waren, merkten Souny und ich wie weit wir eigentlich geschleudert worden waren. Als wir jedoch schlussendlich doch noch ankamen, sahen wir wie Shey und Ash weinend am Boden knieten. Der Kaioshin und Kibito blickten geschockt auf den Boden und unsere Väter schienen besorgt zu sein. Langsam gingen wir auf die kleine Gruppe zu. Als wir hinter ihnen standen ergriff Souny das Wort.

„Darf man erfahren, was für ein elendes Trauerspiel das hier ist? Und vor allem wo sind Helsing und Vandom, diese Feiglinge?!“ erklang ihre gefühlskalte Stimme. Die Gesichter der kleinen Gruppe habe ich heute noch immer vor den Augen. Auf der einen Seite waren sie heilfroh, doch auf der anderen Seite schienen sie zutiefst verwirrt. Noch ehe ich damals etwas sagen konnte, waren Shey und Ash uns bereits mit einem lauten Schluchzen um den Hals gefallen. Normalerweise hätten wir diese Reaktion ja verstanden, doch damals waren wir so voller Hass gewesen, dass wir sie einfach davon gestoßen hatten. Beide vielen auf den Boden und blieben eingeschüchtert sitzen.

„Wie wäre es mit einer Antwort?“ kam es emotionslos von mir.

„Wie kann das sein?“ kam es daraufhin von meinem Vater. Sein Gesicht spiegelte Unglauben aber auch eine Unmenge Stoltz wieder. Wenn ich ehrlich bin, dann denke ich heute immer noch, dass ich mit das alles nur eingebildet habe.

„Wie kann was sein?“ stellte ich die Gegenfrage, ehe ich seufzend hinzufügt:

„Das war eigentlich reinstes Glück. Vandom hat den Bann zu schnell gelöst, sodass Souny und ich noch reagieren konnten. Zwar wurden wir noch erwischt, aber nicht mehr mit voller Kraft.“

Daraufhin herrschte eine kurze stille, ehe Kibito das Wort ergriff.

„Um eure Frage zu beantworten, es macht ganz den Anschein, als ob eure beiden Gegner den Planeten wieder verlassen haben.“

Mein Körper zuckte gefährlich zusammen, ehe ich einen Schrei los lies, der sich gewaschen hatte. Der Boden bebte und einzelne Steine lösten sich aus dem Boden. Danach packte ich Kibito an dessen Kragen und zog ihn ruckartig hoch.

„Wiederhohl das! Die beiden Feiglinge sind doch nicht ernsthaft geflüchtet?! Wieso zum Teufel habt ihr sie nicht aufgehalten?!“

Immer und immer wieder wiederholte ich diese drei Sätze und schüttelte ihr dabei kräftig durch. Nach einigen Sekunden kam mein Vater zu mir, riss Kibito aus meinem Griff und sah mich finster an. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, holte ich aus und schlug zu. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, wich mein Vater aus, packte mich am Handgelenk, sah mir verärgert in die Augen und knurrte leise auf. Anscheinend hatte ich bei dem Kampf doch mehr abbekommen, als zu Beginn gedacht. Ohne es wahrhaben zu wollten, musste ich mir eingestehen, dass mein Körper schmerzte und mir die Kraft fehlte ordentliche Angriffe auszuüben. Kurzerhand hatte ich zurückgeknurrt. Gerade wollte ich ihn anschreien, was das ganze Theater sollte, jedoch wurde ich von Souny zurück gepfiffen.
 

„Su! Es reicht! Hör auf!“ es schien fast so, als würde ihre Stimme die Luft um uns herum regelrecht zerschneiden. Unbewusst wanderte mein Blick zu Goku, der seine Tochter besorgt musterte, dann sah ich zu den Zwillingen, welche immer noch auf dem Boden saßen, sich nun aber zusammengekauert hatten. Schlussendlich blickte ich zu meiner besten Freundin. Auf den ersten Blick hätte man behaupten können, sie sei ganz ruhig. Doch das täuschte! Zwar stand sie ganz ruhig da. Auch ihr Gesichtsausdruck war ganz entspannt, doch ihre Augen blitzten vor Wut und innerer kälte auf. Doch das Hauptsignal ihrer Anspannung waren schlussendlich ihre Hände, denn diese waren zu Fäusten geballt und ihre Fingernägel schnitten sich in ihren Handrücken, sodass bereits Blut hinuntertropfte. Erst da betrachtete ich Souny genauer, das rote Kleid, das sie zum Turnier angezogen hatte war völlig zerrissen. Die schwarze Leggins, die sie darunter getragen hatte sah auch nicht besser aus. Das einzige was noch halbwegs zu gebrauchen war, waren ihre Turnschuhe gewesen. Ihre Schminke war völlig zerlaufen und die Haare hatten sich aus dem Pferdeschwanz gelöst und waren völlig zerzaust. Außerdem kann ich getrost sagen, dass es so schien, als wäre keine Stelle ihres Körpers unverletzt geblieben. Und trotz allem… trotz allem stand sie da mit erhobenem Kopf und strahlte reinen Stolz aus.

Kurz nachdem ich Souny begutachtet hatte, sah ich an mir herunter. Mein Oberteil und meine Hose waren ebenfalls zerrissen. Mein Gürtel war sogar völlig abgerissen gewesen, doch im Gegensatz zu den Schuhen meiner Freundin waren meine auch noch demoliert worden. In diesem Moment war ich richtig froh gewesen, dass ich keinen Spiegel in der Nähe hatte…

(falls ihr euch die Kleidung nicht vorstellen könnt, dann könnt ihr sie euch auch gerne ansehen. Ich habe ein Cover zu dieser FF gezeichnet, welches zwar nicht soooooo gut geworden ist, aber man erkennt die Kleidung. Aber auf dem Cover ist die Kleidung nicht zerrissen ^.^)
 

„Ach Souny…“ meinte ich eher zu mir selbst, ehe ich mich aus dem gelockerten Griff meines Vater löste und zu ihr Ging. Gezielt griff ich nach ihren Händen und löste die Verspannung. Zwar war ich immer noch sehr sauer aber ich hatte begriffen, dass Souny richtig Handelte. Sie blieb halbwegs ruhig, denn sie wusste, dass keiner aus der Gruppe Schuld an dem geschehen hatte. Doch auch ihr gelang es damals nicht, sich zu 100 Prozent zu verstellen. Auch ihr merkte man an, dass sie innerlich kochte. Ein leichtes Nicken von ihr war das Zeichen, dass sie verstanden hatte. Kurz nachdem ich meine Hände wieder weggenommen hatte, beugte sie sich plötzlich nach vorne. Mit einer Hand hielt sie sich den Bauch und mit dem anderen verschloss sie Mund und Nase. Noch ehe Ash, Shey oder ich reagieren konnten stand zu meiner Überraschung bereits Son-Goku neben ihr und hielt sie an den Schultern fest. Ich konnte das alles nur mit großen Augen anzusehen, was war denn mit dem los? In diesem Moment hatten ja weder Souny noch ich gewusst, was unsere lieben Zwillinge verraten alles hatte…
 

-Souny-

Ein stechender Schmerz zog sich vom Bauch aus durch meinen gesamten Körper und bevor ich mich versah, beugte ich mich bereits nach vorne, hielt mir den Bauch und zeitgleich den Mund und die Nase zu. Starke Hände griffen damals nach meinen Schultern. Im ersten Augenblick hatte ich mich furchtbar erschreckt, ehe ich bemerkt hatte, dass es mein Vater gewesen war.

„Geht’s?“ fragte er sanft und ich war nur in der Lage ihn verwundert anzusehen. Zwar hatte ich keinen Spiegel zur Hand, jedoch bin ich mir sicher, dass in diesem Augenblick auch die Kälte aus den Augen gewichen war.

Wie lange hatte ich darauf gewartet? Und dann als es soweit war, kam das Misstrauen in mir hoch und ich wollte schnellstmöglich Abstand haben. Vorsichtig hatte ich mich wieder aufgerichtet und mit kalter Miene zu den Zwillingen gesehen.

„Hat jemand von euch das Mittel dabei?“ fragte ich direkt und keine Sekunde später nickte Ash zaghaft.

„Ja, aber nur einmal“ meinte sie schüchtern. Ich weiß dass ich damals Übertrieben habe, aber ich war so furchtbar wütend gewesen und da spielt es bei mir eigentlich keine Rolle mehr, ob Freund oder Feind vor mir steht. Doch sobald der Zorn weg ist, habe ich Gewissensbisse meinen Freunden gegenüber. Zwar kennen sie mich nun schon seit Jahren, doch noch immer gehen sich ehrfürchtig in die Defensive, wenn ich schlechte Laune habe. Was soll ich sagen… da kommt das Temperament meiner Mutter durch.

„Eine reicht. Nicht Su?“ fragte ich meine beste Freundin die wenige Meter neben mir stand. Sie hatte mir zustimmend zugenickt, war aber an Ort und Stelle stehen geblieben. Vor Ash kam ich zum Stehen und streckte ihr meine Hand ungeduldig Entgegen. Nachdem die Rothaarige mir die kleine Flasche übergeben hatte, betrachtete ich sie kurz, ehe ich den Verschluss öffnete und die Hälfte trank. Angewidert zuckte ich zusammen, ehe ich die Fläschchen wieder verschloss und sie Su zuwarf. Was soll ich sagen? Das Zeug schmeckt ekelhaft, hilft aber.

„Was ist in dem Fälschen?“ wollte der Kaioshin wissen. Um ehrlich zu sein, ich hatte völlig vergessen, dass er und Kibito auch noch da waren.

„Da ist ein Mittel gegen Verletzungen drinnen. Zugegeben es schmeckt ekelhaft aber zumindest hilft es. Besser kurz einen grausigen Geschmack im Mund haben, als Wochen im Krankenhaus“ erklärte die ältere der Zwillinge sachlich, wären sie sich vom Boden erhob.

„Genau. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann habt ihr doch auch so was hier auf der Erde. Ich glaube diese magischen Erbsen…“ überlegend sah die Rothaarige in den Himmel.

„Natürlich Ash... wie kommst du darauf das das Erbsen sind! Ich habe dir doch sicher 100 mal gesagt, dass sind Bohnen. BOHNEN!! Verstanden?“ meinte Su immer noch gereizt.

„Papperlapapp! Beide sind grün und ich mag weder das eine noch das andere.

Fazit: für mich ist beides dasselbe“ widersprach Ash aber versteckte sich augenblicklich hinter ihrer Schwester.

„Ach so ist das. Geht’s euch jetzt wieder gut?“ fragte mein Vater Su und mich. Als Antwort schlug ich mit der flachen Hand gegen einen kleinen Felsen in der Nähe, welcher auch sofort in kleine Teile zerbrach. Ein

„Was meinst du denn? Ich wäre für ein ja“ konnte ich mir trotz allem nicht verkneifen. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und meine Augen wurden wieder kalt. Kurz nach dem Kampf hatte ich nämlich völlig vergessen, dass ich Abstand halten musste.
 

„Souny! Shey! Ash! Bewegt euch endlich! Das Turnier beginnt gleich und Souny und ich müssen uns noch umziehen. So gehe ich auf jeden Fall nicht raus!“ durchbrach die Stimme meiner besten Freunde unsere Unterhaltung. Als ich zu ihr sah schwebte sie bereits wenige Zentimeter über der Erde.

„Moment mal! Ihr bleibt schön hier und erklärt uns erst mal alles!“ meinte Vegeta ernst und griff nach Sus Oberarm.

„Was fällt dir eigentlich ein mir, ausgerechnet MIR befehle zu erteilen. Du spinnst ja wohl und nun lass mich los!“ konterte Su direkt aggressiv. Daraufhin hatte Vegeta seine Augen zu schlitzen verengt.

„Was mir einfällt?! Sag mal, wie sprichst du eigentlich mit deinem Vater?!“
 

Stille.
 

Erdrückte Stille hatte unter uns geherrscht. Su und mir waren sämtliche Gesichtszüge entglitten.

„Was… warum… ich meine… wie…?“ kam es gestottert von uns beiden. Geschockt blickte ich zwischen Goku und Vegeta hin und her. Erst nach mehreren Sekunden kam ein gefährliches Knurren von Su, welchem ich mich auch sofort anschloss. Mit eiskalten Augen blicken wir zum Kaioshin rüber. Dieser hob abwehrend die Hände und meinte:

„Hey, schaut mich nicht so an. Ich habe nichts gesagt. Ich schwöre es!“

Zwar versuchte er seine Nervosität zu verbergen, doch gelang es ihm nicht sehr gut. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch nicht geglaubt, dass der Kaioshin etwas verraten hatte. Genauso unwahrscheinlich war es auch, dass Kibito oder Piccolo etwas gesagt hatten… also blieben eigentlich nur noch zwei Leute übrig.

„Shey! Ash!! Was habt ihr beiden euch eigentlich gedacht!“ schrien Su und ich synchron auf. Gerade hatten wir vorgehabt auf beide los zu gehen, jedoch wurden wir von unseren Vätern zurückgehalten. Böse knurrten wir sie an.

„Es tut mir echt leid. Aber eigentlich war es allein Ash die euch verraten hat“ kam es eingeschüchtert von der Blonden. Empört schnappte die jüngere nach Luft und boxte ihrer Schwester in die Seite.

„Warum hast du mich verraten, wir sind Schwestern! Sogar Zwillinge! Das ist echt gemein!“

„Tja Schwesterherz. Du hast es eingebrockt und du löffelst es aus! Basta!“ wehrend die Zwillinge stritten versuchten Su und ich aus den Griffen unserer Väter zu entkommen.

„Was ist denn so schlimm daran, dass wir es jetzt wissen?“ fragte mich Goku, während er mich weiterhin eisern festhielt.

„Das verstehst du eh nicht!“ konterte ich augenblicklich.

„Dann erklärt es!“ mischte sich daraufhin auch Vegeta in das Gespräch ein. Damals saßen wir echt in der Klemme. Su und ich blickten uns eine Weile an, ehe wir schweren Herzens und seufzend nachgaben.

„Na gut, wir beantworten euch eure fragen. Nützt nun eh nichts mehr…“ gab meine Kampfgefährtin bekannt und kurz darauf wurden wir auch losgelassen.
 

„Boreí na párei kathólou cheirótera?“ fragte ich mich selbst, als ich zu einem kleinen Felsen ging und mich auf jenen setzte. Kurz darauf saß auch Su neben mir und antwortete mir:

„wie heißt es so schön, Boreí na epideino̱theí , opóte na to procho̱rí̱sei , dióti tha epideino̱theí.“ Verwirrt blickte der ganze Rest zu uns beiden. Nein falsche, nicht die gesamte Gruppe. Der Kaioshin hatte geschmunzelt.

„Boreíte na katalávete ti léme?“ Fragte ich vorsichtig nach.

„Ja ich verstehe jedes Wort Souny“ antwortete er auf die ihm gestellte Frage.

„Wirklich? Was haben sie den gerade gesagt? Und wieso habt ihr das nicht schon eher erwähnt?“ wollte Kibito wissen, als er sich mit Vegeta zu uns setzte.

„Nun, ich habe es nicht als Wichtig angesehen. Lindsay hat sich gefragt, ob es noch schlimmer kommen kann. Daraufhin hat Susanna geantwortet: Es kann schlimmer kommen, also nimm es an, denn es wird schlimmer kommen. Und ehe ihr fragt, woher ich diese Sprache spreche, vergesst nicht, ich bin der Kaioshin. Ich spreche unvorstellbar viele Sprachen.“

Ohne weiter auf das Gespräch zu achten, wandte ich mich den streitenden Zwillingen zu. Nachdem ich sie angesprochen hatte, war augenblicklich Schluss mit dem Streit und sie blickten fragen, zeitgleich aber auch ängstlich zu mir rüber.

„Su und ich regeln das hier. Ihr beide geht derweil wieder zurück. Besorgt für Su und mich neue Kampfkleidung, immerhin ist es ja eure Schuld, dass wir beide das nicht selbst machen können.“ Ohne Widerworte verschwanden die Zwillinge.
 

„Also, was wollt ihr denn wissen?“ fragte ich misstrauisch in die Runde.

Als erstes wollte Goku wissen, ob es wirklich stimmt, dass ich seine Tochter bin und Su die von Vegeta. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken bejahten wir diese Aussage.

„Und ehe ihr fragt, wir haben unsere Gründe warum ihr nichts erfahren habt“ fügte Su hinzu.

„Die wären?“ stellte Vegeta auch direkt die nächste Frage.

„Welche, die euch nicht zu interessieren haben!“ kam es direkt von Su.

„Wie war das?! Ich bin dein Vater! Es geht mich sehr wohl was an“ konterte ihr Vater direkt.

Was soll ich sagen? Da sie sieht man mal wieder, nach wen meine beste Freundin schlägt. Nach einigem hin und her hatte meine Kampfgefährtin aufgegeben. Nun wussten sie bereits, dass wir ihre Töchter warnen, da konnten sie auch den Hintergrund des ganzen erfahren. Seufzend schloss ich meine Augen und neigte den Kopf in Richtung Himmel.

„Okay… ich erzähle es euch, aber bitte unterbrecht mich nicht. Su, für dich gilt dasselbe. Lass mich bitte ausreden.“
 

Mit monotoner Stimme begann ich zu erzählen. Es schien zwar so, als wäre es das leichteste überhaupt für mich, doch dem war nicht so. Innerlich war ich so angespannt wie selten zuvor. Immer wieder kamen mir diese lästigen was-wäre-wenn Gedanken, doch sie brachten mich nicht von meiner Entscheidung ab. Wenn das Schicksal wollte, dass unsere Väter es erfahren, musste ich mich beugen. Und mit diesem Gedanken begann ich zu erzählen:
 

„Nun… wo fange ich jetzt am besten an? Okay… dass erste was ihr Wissen solltet ist, dass weder die Zwillinge, noch Su oder ich mit bösen Absicherten gekommen sind. Vor uns habt ihr somit nichts zu befürchten… nun ja zumindest so lange nicht, wie ihr uns nicht negativ in die Quere kommt. Wobei ich dies wiederum als selbstverständlich betrachte, denn wie heißt es so schön? Im Krieg schweigen die Gesetze und Gefühle.

Wie ihr ja nun dank den Plappermäulern von Zwillingen wisst, sind Su und ich eure Töchter. Glaubt mir, für uns ist das hier genauso neuartig und seltsam wie für euch auch. Aber ich glaube es ist am besten, wenn ich ganz am Anfang beginne. Seit unserer Geburt leben Su und ich auf einem weit entfernten Planeten, welcher von Kriegern bewohnt wird. Der Name tut hier jedoch nichts zur Sache. Auf jeden Fall leben wir dort bei unseren Zieheltern. Ihre Namen lauten Chono und Kira. Beide sind außergewöhnlich gute Krieger und sie waren es auch, die uns das Kämpfen einst beigebracht haben. Nur so nebenbei erwähnt, unsere Kindheit war eigentlich im Großen und Ganzen ganz gut. Die beiden waren… okay, sie sind es heute immer noch, sehr streng aber ansonsten ganz in Ordnung. Die ersten Jahre unseres Lebens, lebten wir in dem Glauben, die beiden seien unsere wahren Eltern und wir beide seien Geschwister. Nun, vor guten 8 Jahren erfuhren wir schlussendlich doch noch von unserer waren Herkunft und somit von unserer gemeinsamen Vergangenheit. Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich nicht, dass sie es uns vor unseren 18. Geburtstagen freiwillig verraten hätten. Ihr müsst wissen, eigentlich haben wir es selbst herausgefunden... Wie dem auch sei. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie es sein kann, dass keiner etwas von uns wusste, nicht?“
 

Vater, Vegeta, Kibito und der Kaioshin nickten langsam, während sie mich erstaunt ansahen. Mit monotoner Stimme sprach ich weiter.
 

„Eigentlich ist das ganz einfach zu erklären. Wie schon erwähnt sind unsere Zieheltern durchaus gute Krieger. Beide gehören zu den wenigen überlebenden ihres Volkes. Die angeborene Fähigkeit dieses Volkes ist es, ihre Feinde zu Manipulieren. Sprich, sie ohne deren Willen gegeneinander aufzuhetzen. Sie etwas tun zu lassen, was sie gar nicht wollen und so weiter. Ich hoffe ihr versteht, worauf ich hinaus will. Nun eine dieser Fähigkeiten ist es, Erinnerungen auf ewig zu löschen. Das haben sie nach unserer Geburt mit unseren Freunden und Familien auch getan. Dies ist der Grund, weshalb sie nichts mehr von uns wissen. Auch sämtliche Gegenstände, die an unsere Existenz schließen ließen, wurden beseitigt. Zugegeben, bei Personen mit einer starken Seele und viel Willenskraft wirkt diese Macht nicht immer und wenn doch, dann nicht lange. Aber diese Gefahr war ja nicht gegeben, da du Goku ja zu meiner Zeit tot warst und der Möchtegern Prinz neben dir hat sich in der Zeit von Bulmas Schwangerschaft auf ins Weltall gemacht.
 

Wie ihr euch sicher denken könnt, haben Su und ich direkt nachgefragt, was das alles sollte. Ohne mit der Wimper zu zucken hatten unsere Zieheltern es uns dann erklärt. Eines kann ich euch sagen, man sah ihnen direkt an, wie schwer ihnen dies fiel… aber zurück zum eigentlichen Thema. Nachdem wir das erfahren hatte, machten wir uns natürlich sofort auf den Weg zur Erde. Zu groß war damals unsere Neugierde. Wir wollte unbedingt wissen, wie ihr lebt, wie ihr ausseht und wie ihr vom Charakter her seid.

Das erste Mal sind wir beide mit unseren Zieheltern geflogen. Das war kurz nach der Zeit von Boo. Von Anfang an wurde uns gesagt, dass wir euch auf gar keinen Fall auf uns aufmerksam machen dürfen. Was wir nach einiger Zeit und vielen Streitereien auch eingesehen hatten. Nun ja… wir blieben das erste Mal fünf Tage lang. In dieser Zeit haben wir euch oft und genau beobachtet. Ihr könnt euch gar nicht ausmalen, wie oft wir der Versuchung nachgaben und kurz davor standen euch anzusprechen, doch jedes Mal kamen unsere Zieheltern dazwischen.

Auch wenn es sich in der momentanen Situation sicher seltsam für euch anhören mag, ich bin froh dass sie dies getan haben. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel euch durch dieses Handeln erspart blieb.

Wie dem auch sei. Nach diesen fünf Tagen kehrten wir wieder nach Hause zurück und lebten unser Leben weiter wie bisher. Zwar spürten wir oftmals den Drang, die Erde wieder mal zu besuchen, jedoch unterdrückten wir diesen gekonnt. Als wir dann vor sechs Jahren erfuhren, dass Su ein kleines Geschwisterchen bekommen sollte, mussten wir schlussendlich dem Drang nachgeben und zurückkehren. Gezwungener maßen erklärten wir den Zwillingen die gesamte Situation. Ihr müsst wissen, nach dem grauenvollen Tot ihrer Eltern leben sie mit uns gemeinsam bei Chono und Kira. Nun dies war wie schon erwähnt das zweite Mal, dass wir zu Erde kamen. Dieses Mal jedoch alleine, nur für zwei Tage und mit den Geschwistern im Schlepptau.

Das letzte Mal, dass wir hier waren, war vor guten 4 Jahren zur Geburt von Pan. Dieses Mal blieben wir auch nur zwei Tage, ehe wir wieder abreisten. Nebenbei bemerkt, ohne Shey und Ash.

Und das hier ist das vierte Mal das wir hier sind. Bevor ihr fragt, wir haben sehr gute Kommunikationswege. Deswegen wissen wir meist über alles Bescheid, was hier vor sich geht. Schon nach kurzer Zeit gewöhnten wir uns daran uns im Verborgenen zu halten und euch nicht an uns heran zu lassen. Für uns ist es völlig normal, dass ihr euer Leben habt und wir das unsere. Zwei Lebensarten, die irgendwie zusammenhängen und doch unabhängig voneinander existieren. Eigentlich war es nicht geplant, dass ihr jemals von uns erfahrt. Aber nun ist es ja geschehen. Ändern können wir nun ja auch nichts mehr. „
 

Mit neutralem Blick sah ich in die geschockten und überraschten Gesichter der kleinen Gruppe, die vor mir saß. Ja, selbst der Kaioshin hatte sein anfängliches Lächeln verloren. So nun wussten sie es. Nun ja, sagen wir mal sie wussten die eine Hälfte aber wie heißt es so schön? Dieses war der erste Streich, und der zweite folgt sogleich.
 

-Su-

Während Souny die erste Hälfte unserer Geschichte preisgab, starrte ich gedankenversunken in den bewölkten Himmel. Immer wieder kamen mir ein und dieselben Gedanken in den Kopf. War es das richtige was wir da taten. Hätten wir nicht besser daran getan, den Mund zu halten? Zweifel über Zweifel. Aber schlussendlich begriff ich, dass mir diese Gedanken auch nicht weiter halfen. Wir hatten den ersten Schritt gemacht und mussten nun dem neuen Pfad folgen.
 

Also meine beste Freundin geendet hatte, richtete ich meinen Blick wieder zu den Männern. Es machte ganz den Eindruck, als standen sie unter Schock. Mit Sicherheit hatten sie mit vielem gerechnet aber nicht damit. Fragend sah ich zu Souny, diese zuckte nur mit den Schultern und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Erst nach knapp einer Minute war es Kibito der als erster aus seiner Starre erwacht.

„Verstehe ich das richtig? Ihr warte schon drei Mal auf der Erde aber habt euch nie Zuerkennen gegeben?“ fragte er verwundert nach Souny und ja bejahten das Ganze mit einem leichten Kopfnicken.

„Aber… das kann doch gar nicht sein“ murmelte Goku leise.

„Wie du siehst, ist es sehr wohl möglich. Erstens wir sitzen hier vor euch und zweitens, denkt ihr wirklich, wir würden dieses ganze Theater hier durchmachen, wenn das alles eine Lüge wäre?“ stellte Souny direkt eine Gegenfrage. Synchrone schüttelten die vier die Köpfe.

„Zumindest erklärt das, weshalb ihr uns von Beginn an aufgefallen seid…“ sagte Goku ruhig und blickte Souny und mich abwechselnd an. Mein Vater hingegen saß da mit gekreuzten Armen da und starrte mich mit gefühlslosem Blick an. Da ich seine Tochter bin, beherrsche auch ich den Blick und sah ihn damals ebenfalls mit jenem an.

„Tja und wieder wurde ein Rätsel gelöst. Obwohl ich mir eingestehen muss, dass es schon irgendwie traurig ist, dass man euch zuerst darauf aufmerksam machen musste. Wobei ich andererseits froh darüber bin“ gab ich leicht gehässig von mir. Ohne meine Zustimmung hatte sich ein fieses Grinsen auf meinen Lippen breit gemacht.

„Susanna!“ wies mich mein Vater daraufhin mahnen zurück. Okay, sagen wir mal, er hat es versucht.

„Was?!“ hatte ich keine Sekunde später scharf nachgefragt.

„Merkt euch eines, wir sind Jahre lang ohne euch ausgekommen. Wir brauchen euch nicht! Und kommt erst gar nicht auf die Idee uns befehle zu erteilen!“ fügte ich fauchend hinzu.

Zugegeben, ich hatte diese Worte nicht ernst gemeint, doch ich hatte so eine Vorahnung, was die Zukunft für uns bereit hielt und hielt es für besser, die beiden erst gar nicht so nah an uns heran zu lassen.
 

Nach meiner Aussage konnte man in den Gesichtern von Kibito und dem Kaioshin entsetzen sehen. In dem Gesicht von Goku jedoch eine gut verborgene Trauer. Meinem Vater hingegen konnte man ansehen, dass ihm das gesagte nicht passte und Souny sah weiterhin neutral in die Runde. Noch ehe Vegeta antworten konnte, kam ihm Souny mit einem:

„Hört gefälligst mit diesem Kinderkram auf“ dazwischen und lehnte sich leicht nach hinten um ihr Gesicht in Richtung Himmel zu wenden. Genauso wie ich es wenige Minuten zuvor auch getan hatte.
 

Als nächstes kamen die Fragen, vor denen ich mich innerlich schon gefürchtet hatte.

„Aber sagt mal ihr beiden, wieso durftet ihr euch nicht zu erkennen geben? Weshalb seid ihr hier? Und vor allem, was habt ihr nun vor?“ wollte der Kaioshin von uns wissen. Fragend sah ich zu Souny, die mir per Kopfnicken bedeutete, ich sollte diesen Teil unserer Vergangenheit erzählen. Ein tiefes Seufzen entkam mir, ehe ich nickte und zu reden begann.
 

„Na gut, ich werde euch eure Frage beantworten Kaioshin. Schweigen und Lügen hat nun eh keinen Sinn mehr. Ihr wisst schon die eine Hälfte, somit könnt ihr auch die andere erfahren. Nun ist es eh zu spät…

Wenn man es genau nimmt, haben alle drei Fragen im Grunde genommen dieselbe Antwort. Es ist nicht sonderlich einfach zu erklären. Wo fange ich am besten an…? Ach ich weiß! Ihr habt doch gerade den Kampf beobachtet und ich nehme stark an, dass der Kaioshin weiß, wer Helsing und Vandom sind und er euch in dieser Hinsicht bereits aufgeklärt hat. Liege ich mit dieser Vermutung richtig?“
 

„Ja. Außerdem haben die Zwillinge noch etwas von so einer seltsamen Organisation erwähnt“ sprach mein Vater im Namen der gesamten Gruppe, die nur zustimmend nickte.

„Noch besser. Dann habt ihr auch sicher gehört, dass Souny und ich Schüler dieser Organisation sind. Wisst ihr, zum Mitglied muss man geboren worden sein. Entweder man ist ab Geburt an dabei oder eben nicht. Das Ziel dieser Organisation ist es, den Frieden weit möglichst zu sicher. Der eigentliche Grund, weshalb Souny und ich zu Chono und Kira kamen ist unser Schicksal. Einige Jahre vor unserer Geburt gab es einen fürchterlichen Krieg. Damit auch ihr es versteht drücke ich es mal so aus:

Das Gute hat gegen das Böse gekämpft.

Das Licht gegen die Finsternis.

Zum Schluss gewann das Gute, bezahlte jedoch einen hohen Preis. Viele Mitglieder unserer Organisation waren gefallen. Viel zu viele. Die Saya hatten nicht mehr genug Leute, um den Frieden sichern zu können, denn nicht nur die Erwachsenen Krieger starben. Nein, auch die , welche mitten in ihrer Ausbildung steckten. Dies führte zu einem Mangel an Kriegern. Souny und ich als auserwählte haben die Pflicht, eines Tages für die Saya zu kämpfen und genau deswegen mussten wir diesen Planeten und unsere Familien verlassen. Nie und nimmer hätte man uns hier das Kämpfen beigebracht. Wir wären wie gewöhnliche Menschen herangewachsen und hätten in Frieden gelebt. Zumindest so lange, bis man bemerkt hätte, dass wir zu den Ausgewählten gehören, denn ab spätestens da an, wäre ein Kampf nach dem anderen herein gebrochen und da weder Souny noch ich das Kämpfen beherrscht hätten, wäre das unser sicherer Untergang gewesen. Unserer und der des gesamten Planeten, wenn nicht sogar der ganzen Galaxie.„
 

„Woher sollten diese Leute denn wissen, dass ihr beide zu dieser Organisation gehört?“ unterbrach mich Goku.

„Daher“ meinte meine Kampfgefährtin, während sie uns den Rücken zuwandte, ihre Haare wegstrich und ihre linke Schulter entblößte. Auf jener konnte man daraufhin dasselbe Zeichen sehen wie auch auf meiner. In der Mitte befand sich ein Schriftzeichen, welches den Frieden symbolisierte. Umringt von einem Drachen, welcher aus dem Feuer erschien. Kurz: Das Zeichen der Auserwählten.
 

„Das ist das Symbol, welches jeder auserwählte nach seinem 5. Geburtstag erhält. Diejenigen, welche nach Vollendung der Volljährigkeit den Schwur leisten der Organisation das ganze Leben lang zu dienen, behalten es. Die unter uns, welche diesen Schwur nicht leisten und ein Leben in Frieden dem Kampf vorziehen verlieren es und ihre Kräfte gleich mit. So sind nun einmal die Regeln. Doch man muss erst einmal die Volljährigkeit erreichen. Hier auf der Erde, wo uns das Kämpfen wahrscheinlich verboten worden wäre, hätten Souny und ich keine Zukunft gehabt. Nach wenigen Jahren wären die ersten Feinde gekommen und nehmen wir mal an, wir hätte es Geschäft sie zu bezwingen, dann wären stärkere nachgerückt. Vertraut mir, ich spreche aus Erfahrung. Mit drei begann ich mit meinem Training und mit knapp 5 Jahren hatte ich bereits meinen ersten Kampf auf Leben und Tod. Wie ihr seht, bin ich bei meinen Zieheltern besser aufgehoben gewesen, als hier auf der Erde jemals möglich gewesen wäre. Dasselbe gilt für Souny.“
 

„Moment mal!“ unterbrach mit Kibito. „Habe ich das richtig verstanden, ihr habt die Wahl ob ihr das Leben eines Kriegers oder eines in Frieden wollt? Ich dachte immer, die Auserwählten haben keine Wahl und müssen nach Erreichen der Volljährigkeit den Sayas beitreten.“
 

Souny und ich schüttelten unsere Köpfe.

„Nein. Wie Su bereits gesagt hat, kann jeder selbst entscheiden, ob er sein Schicksal annimmt, oder nicht“ beantwortete Souny die Frage an Stelle von mir.
 

„Wie dem auch sei, hiermit ist eure erste Frage bereits beantwortet. Wir konnten uns nicht zu erkennen geben, da wir euch sonst in schreckliche Schwierigkeiten gebracht hätten. Hätte man erfahren, dass zwei Auserwählte auf diesem Planeten hier leben, hättet ihr keinen Frieden mehr gehabt. Kaum hättet ihr den einen Feind besiegt, wäre der nächste bereits kampfbereit vor euch gestanden. Die beiden, die ihr gerade gesehen habt waren nur zwei von vielen Millionen. Die Kämpfe wären so lange weiter gegangen, bis einer nach dem anderen im Kampf sein Leben lässt und die Erde eines Tages völlig zerstört worden wäre.
 

Als zweites wolltet ihr wissen, weshalb wir hier sind. Nun am liebsten würde ich euch antworten, dass wir euch vermisst haben und einfach nur aus Lust und Laune hier her gekommen sind. Doch dann müsste ich lügen! Es tut mir leid, aber ich bin nicht in der Lage euch den wahren Grund zu nenne, denn dies wurde uns vor unserem Aufbruch strengstens verboten. Das einzige was ich euch sagen kann ist, dass wir beruflich hier sind und dieses Turnier kein normales sein wird. Ich möchte euch nur vorwarnen, gebt Acht und vertraut keinen Fremden. Egal wie gutmütig sie euch erscheinen. Wenn die Informationen stimmen, die wir erhalten haben, wird die Zeit des Friedens bald vorbei sein. Doch mehr kann und vor allem darf ich euch bei bestem Willen nicht erzählen.“
 

Kurze Zeit herrschte schweigen, ehe ich auch die letzte Frage beantwortet.

„Was wir nun vor haben? Nun wir werden genauso weitermachen wie bisher auch. Wir werden zum Turnier zurückkehren und ganz normal an diesem teilnehmen. Dies wiederum bedeutet, dass wir von euch verlangen, dass ihr über all das hier stillschweigen bewahrt! Kein Wort zu niemandem! Ihr wisst nicht wer wir sind, habt uns nie zuvor gesehen und das eben geschehene ist nie passiert. Verstanden?!“
 

Mit ernster Miene blickte ich in die Runde. In diesem Moment klopfte mein Herz so laut, dass ich Angst hatte, man würde es hören können. Mein Verstand schrie mich an, was ich denn getan hätte. Immer und immer wieder.
 

„Aber…“ wollte Goku einwerfen, doch kam seine Tochter ihm zuvor.

„Kein Aber! Das alles bleibt unter uns!“ meinte sie drohend wären wie sich in den Himmel erhob. Verwirrt hatte ich zu ihr hoch gesehen, doch sie hatte nur zu mir hinab gelächelt.

„Komm schon Su, beweg dich! Wir müssen langsam mal los! In 20 Minuten beginnt das Turnier und SO kriegst du mich nicht vor die Leute. Außerdem habe ich Hunger!“ meinte sie ernst. Kurz hatte ich noch misstrauisch in die Gesichter von Kibito, dem Kaioshin, Goku und Vegeta geblickt, ehe ich mit den Worten:

„Erinnert euch an unsere Worte. Wenn ihr kein Interesse am Untergang dies Planeten habt, dann bewahrt dieses Geheimnis.“

Schnell war ich Souny gefolgt, angetrieben von dem Wunsch, den Fragen der anderen zumindest für kurze Zeit entkommen zu können.
 

-Souny-

Mit nachdenklicher Mine war ich bereits vor geflogen. Nach wenigen Kilometern hatte Su mich auch schon wieder eingeholt.

„Vertraust du ihnen?“ hatte sie mich direkt gefragt. Unsicher hatte ich mit den Schultern gezuckt. „Ich würde ihnen gerne vertrauen, aber ich kann es nicht… noch nicht“ murmelte ich leise. Den restlichen Flug über schwiegen wir. Jeder von uns hang seinen eigenen Gedanken nach. Aber im Großen und Ganzen hatten wir beide dieselben Gedanken: Hatten wir das richtige getan?

Fest hielt ich meinen Talisman in den Händen und hing weiterhin meinen trüben Gedanken nach.
 

Kánte prágmata pou den boreí na alláxe , af tó deíchnei po s eínai. Af tó dínei ti n eirí ni kai ti dýnami gia tis eperchómenes proklí seis ti s zoís.
 

(Nimm Dinge, die durch nicht ändern kannst, so hin wie sie sind. Das gibt Ruhe und Kraft für die nächsten Herausforderungen des Lebens.)
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So das war es mal wieder von mir.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
 

Es tut mir echt leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich hoffe das Kapitel war das
 

Ansonsten würde ich mich natürlich über Feedback von euch freuen :)

Bis zum nächsten Kapitel
 

Liebe Grüße

Sunny
 

Schleichwerbung ;)

http://animexx.onlinewelten.com/rpg/?modus=beschreibung&rpg=422947

würde mich sehr über Mitspieler freuen ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Viorella
2011-08-23T17:38:10+00:00 23.08.2011 19:38
AAAH Sorry das ich das Kapi erst jetzt gelesen habe!!
Das Geheimnis ist gelüftet!! xD Endlich !! Zwar noch nicht ganz so weit ich das verstanden habe, aber trotzedem ^-^
Su und Souny tun mir unglaublich leid. Zu wissen das ihre Familien sich nicht an sie errinnern können, muss ziemlich verletzend sein... und Goku und Vegeta tun mir auch i-wie leid... aber Goku mehr, weil er viel verletzter wirkt.
Und i-wie kann ich auch nicht glauben, dass Goku Chichi nicht erzählt, dass Souny ihre Tochter ist. Wobei es auch schön finden würde wenn Chichi sich von selbst errinnert.
Und diese zwei Vollidioten von Bösewichten sind doch wirklich erbärmlich... wieso sind die denn so schnell abgehauen?
Naja alles in allem fand ich das Kapitel sehr emotional geschrieben, was auch ziemlich gut zum Inhalt gepasst hat. Und die tiefgründige Einleitung fand ich auch wieder wundervoll ^-^
Ich hoffe du schreibst schnell weiter ^-^

lG Viorella
Von:  Buffy12
2011-08-22T18:02:07+00:00 22.08.2011 20:02
das ist ganz schön schwer
für goku und vegeta
bin gespannt wie es weiter geht
ich denke goku und vegeta geben so schnell nicht auf
Von:  Buffy12
2011-08-22T18:00:51+00:00 22.08.2011 20:00
das ist ganz schön schwer
für goku und vegeta
bin gespannt wie es weiter geht
ich denke goku und vegeta geben so schnell nicht auf
Von:  Yamigirl2
2011-08-21T19:07:17+00:00 21.08.2011 21:07
Nach Ewigkeiten hört man mal wieder was von dir.

Das das Kapitel mal wieder sehr lang war kann ich mir sparen, da deine es ja immer sind.

Ansonsten schließe ich mich Veggis Tochter an. Echt traurig, dass sie es nicht von selbst bemerkt haben. Bei Goku verständlich, aber das unser werter Prinz nicht von alleine darauf kommt?

Freu misch schon auf das nächste Kapitel
Tipp schnell weiter

schöne grüße aus Spanien
Yami


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