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K.O.M.A.

Komm ohne mich aus
von

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...doch den zweiten Weg schafft keiner!

Ein isolierter, sauberer Raum. So sauber, wie er hätte sein sollen, konnte er nie sein. Denn so sauber, können Menschen gar nicht sein. Egal, wie sehr sie sich isolieren oder wie sie sich reinigen, sie können es nie so hinkriegen, dass es komplett sauber ist. Und deswegen sterben Menschen. Es wäre ja nicht so, dass sie niemals sterben würden, aber sie sterben. Entweder weil zu wenig – oder gar zu viel sauber ist. Hygiene wird so groß geschrieben, dass wir immer kranker dadurch werden. Wenn Kinder in Ruhe im Matsch spielen können und auch mal Schlammkuchen essen, dann stärkt das ihre Abwehr – so war es schon immer. Die über vorsichtigen Eltern, die ja nichts an ihre Kinder kommen lassen, was dreckig sein könnte, haben die krankesten. Weil diese keine Abwehrkräfte erschaffen können. Sie werden so leicht krank und sind schwach. Wir haben in den letzten Jahrzehnten so viele Allergien bekommen und sie vermehren sich- Alles an übertriebener Hygiene...aber reagiert wer? Wann kommt der Zeitpunkt, wo die Jugend sich gegen diesen Staat wehrt, der sich immer mehr Formiert? Wann werden die Nacktscanner an Schulen angebracht, damit man Amokläufe verhindert?
 

Alpträume – schlimmer als der Tod. So real wie der Wind, der unser Haar umspielt und so irreal, wie das Wasser, dass um unsere Beine fließt. Stell dir vor, du träumst und erlebst mit, wie eine Person stirbt, weil du dies im Traum träumst. Und dann wachst du auf und du hörst, dass diese Person wirklich gestorben ist. So hätte es Timo ergehen sollen, wäre da nicht die glückliche Fügung eines Versprechens gewesen, was David dazu brachte weiter zu Leben – doch zu welchem Preis?
 

~~~Davids Erinnerungen und Gedanken während der OP~~~
 

„Also Kinder, dass hier ist David, der ist neu in unserem Kindergarten, seit Lieb zu ihm!“ Keiner, keiner hat mich mit Interesse angesehen. Kinder können grausam sein, weil sie spüren, wenn du anders bist. Ich war anders, und deswegen wurde ich anders behandelt. Nicht böse oder gemein, nein sie brachten mir einen Respekt entgegen, mit dem ich nicht umgehen konnte. Die einzige Person, die nett zu mir waren und mich wie ein normales Kind behandelten, waren die Erzieherinnen. „Komm David, wir spielen Memory.“ Memory – ich hasse dieses Spiel immer noch. So sehr, dass ich bis heute nicht beim spielen zu sehen kann. 'Hochbegabtes Kind' nannten sie mich, weil ich mir viel merken konnte, weil ich besser war, als ich hätte sein sollen in meinem Alter. Ja, ich bin hoch intelligent und ja, ich bin begabt. Meine Eltern haben mich gefördert und ich bin ihnen dankbar. Und doch habe ich den Kindergarten gehasst, weil ich immer Memory spielen musste. Immer und immer wieder wurde mein Gedächtnis trainiert und geprüft. Ich habe den Gang gehasst, bis zu dem Tag, als Timo die Erzieherinnen zum ersten Mal fragte, warum sie mich alle eigentlich so besonders behandeln sollten. Diese hat dann nur gelächelt und ihm freundlich, aber distanziert ihre Antwort gesagt, während sie mit mir Memory gespielt hat. Mal wieder. „Der David ist was besonderes ist, deswegen sollt ihr das tun.“ Timo hat den Kopf schief gelegt und sie weiterhin fragend angeschaut. „Was ist den an ihm so besonderes? Das Spiel macht keinen Spaß mehr.“ Ich bin ihm bis heute dankbar, dass er das blöde Spiel mit seiner ewigen Fragerei unterbrochen hat. Wirklich. Weil sonst, hätte ich ihn nie kennen gelernt und wäre heute nicht der Mensch, der ich bin. Ich denke es war Schicksal, das, an diesem Tag. „Weißt du, Timo, du bist ja ziemlich neugierig. David ist besser als ihr anderen und muss deshalb auch besonders behandelt werden. Und nun geh wieder mit deinen Freunden spielen.“ „Aber ich will auch mal mit ihm spielen.“ Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, dass er das wollte und wie enttäuscht ich war, dass mir die Kindergärtnerin es verboten hat. „Nein, das geht nicht. David muss Memory spielen und da kannst du nicht mit ihm mithalten, geh wieder mit den Autos spielen.“ Als meine Mutter mich an diesem Tag abholte, war ich so traurig, dass ich nicht mal Schokolade haben wollte, zum aufmuntern. „Was ist denn los, Schatz?“ „Im Kindergarten ist ein Junge, der heißt Timo. Und der wollte heute wissen, warum sie mich alle so besonders behandeln sollen und die Kindergärtnerin hat ihm dann gesagt, dass ich besser wäre als er und das deswegen so ist. Und dann wollte er, dass ich mit ihm spiele und sie hats verboten. Ich müsse ja Memory spielen.“ Meine Mutter hat mich in den Arm genommen und noch am selben Abend sich bei der Kindergartenleitung beschwert. Sie wollte zwar, dass ich im Kindergarten gefördert werde, aber niemals, dass es so ausartet. Seit diesem Abend, war der Kindergarten immer schön, weil ich mit den anderen Kindern spielen dürfte. Besonders hat sich Timo gefreut und ich auch. Und seit diesem Tag, waren wir praktisch unzertrennlich. Natürlich musste ich weiterhin immer auch Memory spielen, aber nicht den ganzen Tag und nicht die ganze Zeit. Allerdings hätte es mir nicht mehr so viel ausgemacht, weil mein persönliches Maskottchen nun neben mir sitzen dürfte und mich anfeuerte. „Da David, du hast schon wieder fünf in einer Runde gefunden – also den Trick musst du mir beibringen!“ „Versprochen, Timo.“ „David?“ „Ja?“ „Wenn du sterben solltest und du warst nicht glücklich, dann will ich mein Leben lang auch nicht glücklich sein.“ „Wie kommst du darauf, Timo?“ „Du bist immer so oft krank.“ „Aber es ist Schwachsinn, dass du dann nicht glücklich werden willst.“ „Nein ist es nicht – eines Tages werden wir Blutsbrüder sein und Brüder teilen alles – auch das Glück.“ Ich hatte Tränen in den Augen, als er mir sagte, dass ich wie ein Bruder für ihn bin. „Okay, Timo, hiermit schwöre ich, dass solltest du vor mir sterben und nicht dein Glück gefunden haben, ich mein Leben lang nicht mein Glück finden werde.“ „Okay, David, hiermit schwöre ich, dass solltest du vor mir sterben und nicht dein Glück gefunden haben, ich mein Leben lang nicht mein Glück finden werde.“ Ich hoffe, er hat dieses Versprechen vergessen, aber ich weiß, dass er sich dran halten wird. Oh Timo, du dummer, dummer kleiner Junge.
 

~~~David Erinnerung und Gedanken während der OP Ende~~~
 

Und dann, nachdem die OP als geglückt alt, setzte Davids Herzschlag aus. Denn Gott hatte beschlossen, dass er sterben sollte. Timo sollte niemals glücklich werden.
 

Kennst du das Gefühl, wenn du Leben willst, doch es geht nicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-01-08T17:43:17+00:00 08.01.2010 18:43
NEIN!!!!!!!!!!
Nicht David das geht nicht...
Das kannst du nicht machen...

Aber sehr schöne Story xD
Danke fürs schreiben XD


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