Zerbrochene Spiegel...

River hat keine grünen Haare, "Waldgrün" bezieht sich auf die Augenfarbe.

Unbehagliche Atmosphäre, zwei Menschen verlieren sich in einer Masse Fremder aus den Augen. Oder besser: Andrew verliert River. River hatte ihn losgelassen. Fallen gelassen? Von Beginn an wirkt er kalt Andrew gegenüber, der sehr viel für ihn zu empfinden scheint. Rücksichtslos zwingt er ihn, sich an einem Ort aufzuhalten, den er hasst.

Beide Charaktere stechen aus der Menge heraus. Andrew mit Haaren, gänzlich ohne Farbe, River mit Grünen. Charakteren mit Andrews Haarfarbe wird oft eine schreckliche Vergangenheit oder ein kompliziertes und komplexes Wesen zugeordnet. Es wirkt ein wenig auf mich, als dürstete er so sehr nach Nähe und Zuneigung, dass er sogar brutale körperliche Auseinandersetzungen heraufbeschwört, um nur einmal berührt zu werden. Unter der Hülle seiner Aggressivität scheint sich die pure Verzweiflung, ein unglücklicher Mensch, zu verbergen.

Andrew verliert die Kontrolle über sich - ein zerbrochner Spiegel macht Angst.
Ungeachtet des Aberglaubens, dass er Pech mit sich brächte, verstört der Anblick eines zerbrochenen Spiegels. Die Fläche, die sonst die Gestalt eines Menschen reflektieren, abbilden, wiedergeben soll,ist zerstört, in ihrer Form verändert und mit ihr das Bild, das sie zeigen soll. Ohne einen Spiegel kann man seine kleinen äußerlichen Makel nicht mehr optimal korrigieren, sein Erscheinungsbild nicht mehr kontrollieren.
"Zerbrochene Spiegel verzerren das Spiegelbid" klingt für mich schlichtweg nach Ichverlust und dem Entgleiten jeglicher Kontrolle.

Woah. Mein erstes Gefühl nach dem Lesen war ein nicht zu leugnendes Entsetzen, nicht so sehr, weil ich mich dieser bestimmten Faszination, deiner - *insert all die Ausdrücke, die sich darüber bereits angesammelt haben, here* - Schreibweise nicht entziehen konnte, sondern eher, weil ich es mir vorstellen könnte, weil es real sein könnte. Da bricht der Tiger dann wirklich durch den Spiegel und dann müsste sich River wohl ein für alle Male entscheiden (heute noch für, morgen gegen ihn?), für was auch immer. Wahrscheinlich habe ich die FF ein Stück weit durch seine Augen gelesen.
Ein Teil von mir fragt sich, ob diese unbestimmte Veranstaltung nicht auch eine Art symbolischen Charakter haben könnte, von wegen, die Menschen=die Umwelt und die Behandlung jeden Hindernisses, dass sich zwischen sie stellen würde - ... aber wahrscheinlich ist das zuviel des Guten. Seltsam, aber ich hatte im ersten Teil beinahe den Eindruck, dass sich Andrew auf River - verlässt? Irgendwie finde ich kein adäquates Wort, dass dieses Verhältnis bescheibt.
Und Andrew gefällt mir aus dieser seiner "normalen" Perspektive ein wenig besser als als "unbeteiligter" Beobachter seiner Selbst.
Gewaltverherrlichend? Wohl eher nicht, wenngleich ziemlich brutal. Schon gar nicht bei Rivers Reaktion am Ende.
Und dann diese Frage am Ende.
Mensch. Sowas ist ein ultimativer Cliffhanger, weil er holt in demjenigen, der das erlebt hat, alles, aber auch wirklich alles wieder hoch, was zuvor geschehen ist. Auf diese Frage gibt es keine Antwort.