Zum Inhalt der Seite

Blood Deal

Even if saving you sends me to heaven
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Rattenfalle schlägt zu

Cole

Cole hatte sich im Wohnzimmer ans Fenster gestellt und beobachtete die Straße. Er trank in ruhigen Zügen das Getränk, das ihm Antonin gebraut hatte, und abgesehen davon, dass der Geschmack fremd, aber nicht schlecht war, bildete er sich ein, dass es wirklich aufputschend war. Sicher würde es ihm helfen, konzentrierter sein zu können. Es ging schließlich um seinen Arsch.

Jake war der erste der kam, allein, aber das hatte noch nichts zu bedeuten. Als dieser schon an der Tür war, hielt auch der Wagen von Sean und der Wagen von Christian vor dem Haus.

Cole löste sich vom Fenster und trat in die Mitte des Raumes, setzte sich auf die Kisten und wartete. Jake trat ein und lächelte ihn an. "Da bist du ja", erklärte er und trat auf Cole zu. "Wann kommen die Geschäftspartner?" Cole erwiderte nichts, und Jake drehte sich um, als Christian und Sean auch eintraten. "Wir sind nicht allein?", rutschte ihm heraus. "Nun ja, dann ist es sicherer." Coles Miene blieb unbewegt. Er musste Informationen sammeln, Hinweise, damit er dann richtig handeln konnte. Er wollte niemanden unschuldig sterben sehen.

Sean und Christian unterhielten sich, hatten sich wohl gegenseitig bestätigt, dass Cole sie beide informiert hatte. "Kommt noch jemand?", fragte Sean an Cole gewandt. "Wie wird der Deal jetzt ablaufen?" Cole blickte sie ruhig an. "Nein es kommt niemand mehr. Der Deal wird ablaufen, indem wir warten."

Nun, da hier kein Deal stattfinden würde, blieb ihnen tatsächlich nichts anderes übrig. Und so schwieg er, abwartend, äußerlich vollkommen ruhig, aber innerlich bis zum Äußersten gespannt. Jake war der erste, der unruhig wurde, der auf die Uhr blickte, der ein wenig nervös wirkte. "Ich schau einmal, ob ich etwas sehe...", murmelte er und ging aus dem Wohnzimmer hinaus in die Küche. Coles Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Doch er wartete weiter. Christian und Sean standen ungerührt da. Warteten offensichtlich einfach nur, was geschehen würde. Eigentlich reichten die Indizien schon.

Als Jake wiederkam hatte jener seine Waffe in der Hand. "Ich habe sie nicht gesehen", erklärte er und blickte etwas unruhig zur Tür. Dann hörte man draußen Wagen halten, aus denen Personen ausstiegen. Also würde die Show jetzt beginnen.
 

Cole stand auf. Dann sah er Sean und Christian an. "Verschwindet durch den Hintereingang. Beeilt euch." Die Irritation der beiden war nicht zu übersehen, doch der Tonfall mit dem Cole den Befehl gegeben hatte, war deutlich gewesen. Und so gingen sie zögerlich, aber die gingen. Jake blickte ihnen irritiert nach. "Was soll das, Cole?", fragte er und sah ihn an. Cole zuckte mit den Schultern. "Sag du es mir..." Doch bevor Jake etwas sagen konnte erschienen hinter an die zehn Männer, die Cole teilweise kannte. Es waren vorwiegend Leute aus der afroamerikanischen Szene, die in letzter Zeit bei diesen Unruhen ausgelöst haben, weil sie sich selbständig machen wollten. Daher wehte also der Wind. Jake hatte offenbar bei diesen das Gefühl gehabt, dass er aufsteigen könnte. Und um einen guten Putsch zu machen, brauchte man die entsprechenden Waffen.

"Guten Abend, die Herren", begann Cole und stand auf. "Nun, da ich weiß, wer hinter meinem Rücken gegen mich agiert, können wir ja wieder nach Hause fahren, nur du, Jake, solltest mir noch einiges erklären." Einer der Dunkelhäutigen blickte Jake an. "Wovon redet der?", fragte er ihn. "Wo sind die Waffen?" Cole lachte leise und trat auf den zu, der offenbar der Chef war. "Es gibt keine Waffen...", erklärte er und hob beschwichtigend die Hand, als jener ihm in einer schnellen Bewegung einen Revolver vor die Brust hielt. Kritisch betrachtete er Cole, der ungerührt dastand, bis er schließlich einem anderen mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, dass er nachsehen sollte.

"Da sind keine Waffen drin, Chef", erklärte dieser und Cole konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte der Angesprochene schon den Revolver von ihm weg auf Jake gerichtet. "Du hast versagt", sagte er und drückte ab.

Nun, Cole kannte diese Methoden. Man gab einem Wurm, der hoch hinaus wollte einen Auftrag, und wenn er versagte, dann konnte man vor den anderen ein Exempel statuieren. Eine Methode, die er selbst niemals anwenden würde. Denn seine Leute um sich zu versammeln, indem man ihnen Angst machte, davon hielt er nichts. Niemals würde er seinen eigenen Leuten zu verstehen geben, dass er sie jederzeit abknallen würde, wenn sie ihre Arbeit nicht gut machten. Da gab es wahrlich bessere Methoden, ihnen klar zu machen, wer der Chef war, ohne dass diese Anerkennung auf Angst beruhte. Antonin kam ihm in den Sinn, der so viel Angst vor ihm gezeigt und zugegeben hatte. Eigentlich lustig... Aber im Moment hatte er keine Zeit, an den Russen zu denken.

"Wo sind die Waffen?", wurde er gefragt. Cole lächelte. "Die sind schon lange bei dem, der sie haben wollte." Wieder zeigte der Lauf des Revolvers auf ihn. "Wo fand die Übergabe statt?" Wieder ein Befehl, was Cole nicht mochte. "Das kann dir scheißegal sein", zischte er mit einem Mal seine Freundlichkeit ablegend. Er senkte die Arme und blickte sein Gegenüber feindselig an.

Er befand sich in keiner guten Ausgangsposition. Der Mann vor ihm würde keine Sekunde zögern, ihn umzulegen. Das wusste er. Die Kisten, die ihm ein wenig Schutz bieten würden, standen zu weit von ihm weg. Und Cole hatte sich geschworen, dass wenn er heute abdanken musste, wenigstens ein paar mitnehmen würde. Doch er hatte ja noch ein Ass im Ärmel. Es musste nur alles schnell gehen...
 

Und das tat es dann auch.

Cole drückte den kleinen Knopf an seinem Ärmel und hinter der Gruppe von Menschen hörte man etwas leicht explodieren. Das war der Überraschungseffekt, den er sich ausgerechnet hatte, und der ihm jetzt dazu verhalf, den Moment, in dem die Aufmerksamkeit der anderen von ihm abgelenkt war, auszunutzen, um sich hinter den Kisten in Sicherheit zu bringen, und seine Waffe zu ziehen. Wenige Sekunden später hörte er auch schon den ersten Schuss in seine Richtung gehen. Jetzt würde es um Leben und Tod gehen...
 


 

Antonin

Wollte Cole ihn verarschen?!

Antonin hatte die ersten drei Wagen mit Misstrauen verfolgt, die einzelnen Leute aussteigen und das ganze so gut es eben ging durch das Zielfernrohr mit angesehen. Da musste dann wohl die Ratte dabei sein, wenn es denn nur eine war. Immerhin wäre Cole dann nicht ganz alleine.

Ein Gedanke, der sein Adrenalin auch noch ein wenig in Grenzen hielt, als die nächsten Wagen anhielten. Doch als sein Bossmann die anderen beiden offensichtlich wegschickte fluchte er herzzerreissend. War so viel Dummheit auf zwei Beinen eigentlich erlaubt? Hatte dieser verdammte Penner wirklich so eine Todessehnsucht? Antonin spie aus, robbte sich näher ans Dach und sah abermals durch das Fernrohr. Jetzt war es amtlich, dass er näher musste, weshalb er seine Tasche schnell über den Dachrand kickte und mit Schweiß auf der Stirn mitverfolgte wie so ein Arschloch die Waffe auf sein Ziel richtete. Oh, die wussten gar nicht wie zielsicher sie gerade ihre Unterschrift auf ihre Sargbestellung gesetzt hatten.

Fast wäre der Finger am Abzug schon abgeglitten, doch dann - und er hätte bei Cole nicht anderes erwarten dürfen - ging schon wieder alles ganz schnell. Der Idiot hechtete hinter die paar Kisten als irgendetwas im Haus passierte. Antonin war zu weit weg, um das sicher abschätzen zu können, aber ab jetzt waren diese Penner Freiwild. Was derjenige der die Waffe auf Cole gerichtet hatte, auch sogleich mit einem Kopfschuss erfahren durfte. Im momentanen Chaos würde noch niemand weit genug denken, um einen Scharfschützen zu vermuten. Er schoss noch dreimal, in der Sicherheit zwar getroffen zu haben, aber nicht wissend, ob tatsächlich tödlich. Dazu herrschte da gerade viel zu viel Chaos.
 

Gehetzt ließ er sein Gewehr liegen und sprang dann mehr oder weniger vom Dach, sich nur einmal am Seil abstützend. Kam ächzend neben seiner Tasche auf und griff sich die beiden automatischen Handfeuerwaffen daraus. Wobei ihm nur kurz der Gedanke kam, dass Cole nicht mal irgendwas Kugelsicheres trug. Nicht einmal ein verflixtes Polster am Herz. Er würde ihn eigenhändig umbringen, wenn das hier vorbei wäre! Mit einem weiteren Handgriff zerrte er sich die Maske über das Gesicht und hechtete über den Zaun und dann die Straße. Hintereingang.. Hintereingang.. Antonin hörte Schusswechsel und betete, dass er schnell genug wäre.

Auf seinem Weg sah er plötzlich auch die anderen beiden Pfeifen und riss sofort beide Waffen hoch, entsicherte sie.

"Was macht ihr noch hier?! Entweder ihr verpisst euch, oder ihr macht was Sinnvolles!", knurrte er durch die Maske und lief dann auch schon weiter. Die würden ihm jetzt nicht mehr in den Rücken schießen, dazu wirkten sie viel zu verwirrt und wohl auch unsicher. Aber das waren Sekundeneindrücke, keine die wirklich etwas wert waren. Das einzige das hier Momenten wert hatte, war Coles Leben, welches er auch teuer zu verkaufen gedachte.
 

Mit schnell klopfendem Herzen schob er sich durch die Tür und versuchte sich erst mal einen Überblick zu verschaffen. Wo war Cole? Noch bei den Kisten? Waren die besonders gesichert? Vorsichtig schob er sich tiefer ins Haus und sah schließlich ins Wohnzimmer.
 


 

Cole

Chaos war wohl das richtige Wort, das hier angebracht war. Besonders, da Cole irgendwo Glas splittern hörte. Hatte jemand nach draußen geschossen? Wurde von draußen hereingeschossen? Es folgten Schreie. Jemand schrie "Da ist noch einer draußen", weitere Anweisungen folgten, Schritte entfernten sich. Das Kugelgewitter prasselte hinter ihm an der Wand und auf die Kisten ein, die er bewusst kugelfest gewählt hatte. Doch jeder Aufprall einer Kugel ließ sie dennoch durch die Wucht erzittern. Er hörte, wie Körper zu Boden gingen, dabei hatte er noch gar nicht angefangen zurückzufeuern!?

Er war verwirrt, doch als er sich hinter der Kiste positioniert hatte, begann er selbst zu schießen. Ob Sean oder Christian ihm zur Hilfe kamen?

-

Doch diese beiden waren gerade erst zurückgelaufen, als sie die Schüsse gehört hatten und waren nun verwirrt wegen des in Schwarz gehüllten Mannes, der sie anschnauzte. Doch offensichtlich gab er ihnen den Befehl, Cole zu helfen, und das würden sie auch tun. Und so zogen sie ihre Waffen, liefen vorsichtig um das Haus herum, um durch den Vordereingang zu kommen. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellen sollte.

-

In den Bruchteilen von Sekunden, in denen er sich einen Blick auf die Lage gönnte, sah er, dass drei der Gegner bereits neben Jake zu Boden gegangen waren. Während sich zwei hinter den Resten des Sofas verschanzt hatten, waren mindestens drei in die Küche geflüchtet. Cole wusste aber, dass es genau zehn Personen sein mussten, also waren wohl zwei nach draußen geeilt, um Sean und Christian entgegenzutreten. Kurz überlegte er, hörte, dass jemand hinter dem Sofa stöhnte. Ob dieser angeschossen war? Nun als nächstes musste er diese beiden ausschalten. Cole wechselte das Magazin, lauschte, dann richtete er sich auf, zielte zunächst in Richtung Küche, um sich kurz Zeit zu verschaffen, dann hielt er auf das Sofa, die Lehne, die sicher bald nicht mehr standhalten würde. Einer der beiden versuchte zur Tür zu flüchten - zwei Personen weniger. Dafür feuerte die Küche wieder.

Cole duckte sich weg, spürte aber, dass ihn eine Kugel in der Schulter getroffen hatte. Er wartete die nächste Salve hinter der Kiste ab, betrachtete sich seine taube linke Schulter, die noch nicht schmerzte, da zu viel Adrenalin in seinem Blut war. Erleichtert stellte er fest, dass es ein glatter Durchschuss war. Zumindest konnte er seinen linken Arm noch heben, also war es nicht zu schlimm, es blutete nur unglaublich. Kurz schloss er die Augen. Er wusste nicht genau, wie er an die Küche kommen konnte.

-

Währenddessen waren jene zwei, die Cole vermisst hatte, hinausgerannt und auf Christian und Sean gestoßen, die diese zu spät gesehen hatten...

Beide Männer stiegen in Autos und brausten davon.

-

Ein neues Magazin war schnell eingesetzt, doch wie sollte er nun weitermachen? Langsam aber sicher spürte er, wie sein Arm zu schmerzen anfing, wie das Blut seinen Arm hinab lief. Der Geruch von Blut und von Kugeln, Schwefel lag schwer in der Luft. Und mit einem Mal strömte auf ihn etwas ein, was er längst vergessen glaubte, was er doch eigentlich abgelegt, verdrängt hatte. Bilder traten vor sein Auge. Und mit jedem dieser Bilder wurden seine Augen leerer. Bilder von vergangenen Tagen, als er in einer Kiste gesessen hatte, als er hören musste, sehen musste, riechen musste, wie seine Familie genau hier ermordet wurde. Der gleiche Geruch, der gleiche Raum, eine ähnliche Situation...

Und mit einem Mal stand Cole auf, richtete seine Waffen auf die Küchentür und feuerte, auf diese zutretend, feuerte und feuerte.

Sollten sie ihn doch töten, dann hätte er endlich seinen Frieden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saru-Chan
2009-11-13T19:43:36+00:00 13.11.2009 20:43
irgendwie wiederhohle ich mich bei jedem kommi >_<
gomen ^^'
nun erfährt man warum cole so kühl ist das find ich voll toll<33
los antonin rette ihhhn <3
aber armer sean und christian TT_TT ich fing gerade an die beiden zu mögen aber ich find irgendwie passt es in den verlauf dass sie sterben (trotzdem tun sie mir leid *schniff*)


Zurück