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Miyavis Hime

von

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Eine Entscheidung die es in sich hat

Mir stockte der Atem und ich wollte nicht glauben, was ich eben gehört hatte. Die Worte hallten in meinem Kopf wieder.

*Wenn der ganze Scheiß hier vorbei ist, nehme ich die Kleine und verschwinde wieder zurück nach Deutschland!!*

wie angewurzelt stand ich da.

Irgendwann rissen mich Ryus Worte wieder in die Wirklichkeit zurück.

„Bist du dir sicher das du ihr das antun willst?“ seine Stimme zitterte leicht.

*War es vor Wut?*

„Ich nehm sie mit, egal was sie sagt! Erst Du und dann diese pinke Schwuchtel!! Ihr steht mir alle nur im Weg!“

Irgendetwas fiel zu Boden.

„Willst du sie etwa zwingen dich zu lieben, sie einsperren? Nur damit sie kein anderer Mann kriegt?Verdammt, wieso denkst du nur an dich? Denk doch auch mal an sie! Denkst du mir fällt es leicht sie mit einem anderen zu sehen? Aber weil ich weiss das sie glücklich sein wird, ist es mir egal ob ich dafür zurückstehen muss!!“

Die Tür wurde plötzlich aufgerissenund ich schreckte kurzerhand zurück.

„Ry...Ryuga .... ich ....“

auch er war überrascht einen Schritt zurückgewichen und obwohl er mich dann anlächelte, sah ich die Tränen in seinen Augen.

„Ich geh in den .. Aufenthaltsraum ...“ seine Stimme klang brüchig und im nächsten Moment verschwand er auch schon mit gesenktem Kopf.

Für einen kurzen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam, blieb ich stehen, traute mich dann aber doch in sein Krankenzimmer zu gehen.

Ich setzte mich schweigend auf den Stuhl neben Valles Krankenbett.

„Da bist du ja wieder, mein kleiner Engel!“ lächelte Valle mir entgegen.

„Hier, damit kannst du dir ein Flugticket leisten, wenn du wieder gesund bist. Und dann schnapp dir deine Sachen und verschwinde!“ sagte ich ruhig und warf ihm das Geld, was ich soeben aus meiner Tasche gekramt hatte, aufs Bett.

„Ich will dich Heuchler nie wieder sehen!!“ zischte ich ihm entgegen und schnappte mir meine Tasche als ich aus dem Zimmer verschwand.

Mit schnellen Schritten verlies ich das Zimmer und ignorierte seine verzweifelten Rufe nach mir, zum Schluss knallte ich die Tür zu und machte mich auf die Suche nach Ryuga.
 

Verwirrt schaute ich mich in dem langen Korridor um.

*Ich bin zu dumm den Aufenthaltsraum zu finden.*

Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Gibts doch nicht wo muss ich denn lang?“ ich blieb an einer Abzweigung stehen.

„Links.... oder Rechts .... “ ich schloss die Augen wedelte kurz mit den Zeigefinger ein paar mal nach links und rechts und machte sie dann wieder auf.

Ich bog links ab, was ich aber erst später erfuhr, war das ein Fehler da es eine Sackgasse war.

Geknickt ging ich gerade wieder zurück und ging nun den anderen Weg, der sich als beinahe richtig entpuppte.

Endlich hatte ich einen Plan gefunden der mir sagte wo ich was finden konnte.

*Wär ich von Anfang an hier lang gegangen dann hätte das nicht so lange gedauert.* seuftze ich.
 

Als ich am Aufenthaltsort vorbei huschte, musste ich gerade wieder ein paar Schritte zurück stolpern.

*Der Rosa-Gips ist echt eine Hilfe, falls du mal verloren gehen solltest Ryu-chan.* kicherte ich und stellte mich hinter ihn.

Er hatte angefangen mit einer älteren Patientin GO zu spielen.

„Sie sind gut Oba-san! Da muss ich ja richtig Angst haben zu verlieren.“ lachte er und setzte den nächsten Stein auf das Spielbrett.

Faszinierend schaute ich mir das Spielbrett an.

*Das die da überhaupt noch durchblicken...* ich kratzte mich am Kopf und war sichtlich verwirrd.

„Nicht doch mein Junge, ich habe schon ewig nicht mehr gespielt.“ winkte sie ab.

„Aber wir wollen mal deine Freundin nicht warten lassen, und du bist ein starker Gegner. Da gebe ich lieber auf bevor ich mich noch blamiere, mein Söhnchen.“ sagte sie kichernd und verbeugte sich.

„Ich ... wir sind nicht zusammen.“ sagte Ryu hektisch und wurde rot.

Genauso wie ich, doch ich schaute nur schüchtern auf den Boden.

„Ihr seit wirklich ein hübsches Paar!“ sagte sie zum Abschied und eine Schwester begleitete die alte Dame zurück ins Zimmer.

„Auf wiedersehen Hanako-chan!“ rief Ryu noch hinterher und winkte.

Ich zupfte vorsichtig an Ryus Hemd.

„Ryu ..la..lass und nach Hause gehen.“ sagte ich immer noch mit einem Blick zu Boden und ging schon vor zum Ausgang.

Ich hörte das mir Ryu mit schnellen Schritten folgte.

„Ähm kleines wegen vorhin... nunja .. was ich da gesagt habe ...“ verlegen kratzte er sich am Kopf.

„Ist schon okay ... ich hätte nicht lauschen sollen. Tut mir Leid. Aber sag mal willst du mir die nächsten Tage packen helfen? “

„PACKEN??“ rief er plötzlich und ich musste ihm den Mund zu halten.

„Schrei doch nicht so!!“ lachte ich.

Irgendetwas unverständliches nuschelte er in meine Hand und wedelte dabei hektisch mit seinem unverletzten Arm.

„Jetzt hör doch zu!“ beginne ich ihn zu beruhigen und nahm vorsichtig die Hand von seinem Mund.

„Ich will die Sachen so schnell wie möglich zusammen haben. Und da ich ja dann sehr viel Platz haben werde... denn ich eigentlich bei dem riesen Haus eh schon habe .. naja egal... magst du nicht dann bei mir einziehen??“ sagte ich und zwinkerte.

„Heißt das du bleibst?“ Ryugas Augen leuchteten voller Freude auf.

„Wieso sollte ich nicht hier bleiben? Ich hab sehr gute Gründe die mich hier nicht weggehen lassen.“ grinste ich.

Plötzlich schaute Ryu in den Himmel.

„Schnell hier lang! Ich hasse Regen!!“ verwirrt lies ich mich unter eine Markise ziehen.

Kurz nachdem wir uns untergestellt hatten schüttete es auch schon aus Eimern.

„Bist du ne Katze oder so?“ musste ich lachen.

Ich merkte wie mein Hose hinten leicht nass wurde. Ryu zog mich näher an sich und drückte sich selbst näher an die Wand damit wir beide nicht nass wurden.

Missmutig schaute Ryu weiter in den Himmel. Ich war im Moment noch zu perplex um zu merken wie er rot wurde. Eng an einender gedrückt standen wir da ohne etwas zu sagen.

Endlich ergriff Ryuga das Wort.

„Ahh ich glaub ich hab noch einen Schirm in meiner Tasche. Kommst du dran?“ er drehte sich so gut es ging.

Ich kramte kurzerhand in der Tasche und fand gesuchten Gegenstand endlich.

Ryu nahm ihn mir auch sogleich ab nachdem ich seine Tasche wieder geschlossen hatte und stand schon unter dem grünen Frosch Schirm.

„Auf komm her und hack dich ein! Ich will nicht das du nass wirst!“ ich schlang vorsichtig meine Hand um seinen unverletzten Arm und schmiegte mich leicht an ihn.

Es war ein komisches Gefühl einfach nur jetzt neben ihm zu laufen, schweigend, ohne irgendein Wort zusagen.

*Sollte ich mich vielleicht nochmal richtig wegen der Lauschaktion entschuldigen?*

„Ähm Ryu-chan ... wegen vorhind im Krankenhaus ... da mit dir und Valle...ich ... es tut mir Leid das ich gelauscht habe...und ....“ doch wie immer lächelte er nur.

„Lass gut sein! Jetzt ist es raus! Ich bring dich noch nach Hause in Ordnung? Es ist schon spät und du solltest endlich ins Bett O-chibi-san!“ grinste er frech und ich zog eine Schnute.

„So klein bin ich jetzt auch wieder nicht.“ protestierte ich.

Still schlenderten wir weiter die Straße entlang und trafen ab und zu Passanten denen wir freundlich grüßten.

Als wir endlich vor der Haustür standen und den kleinen Goro abgeholt hatten, hatte der Regen wenigstens etwas nachgelassen.

Obwohl wir einen Schirm dabei hatten waren wir leicht nass geworden und so hatte ich Ryu ein Handtuch übern Kopf geworfen.

„Magst du auch Tee Ryu-chan?“ fragte ich lächelnd.

„Öhm .. ja wieso nicht. Schüttet eh noch wie aus Eimern.“ sagte er seufzend und schaute dabei aus der Balkontür. Goro-chan hatte sich schon sein Lieblingskuscheltier geschnappt und attackierte es ohne Pause.

Ryu konnte sich kaum noch vor Lachen halten als das wütende Fellknäul seine Beute verfehlte, voll vom Sofa krachte und dabei unsere Schüssel mit dem Kleingeld runter riss.

Auch ich hatte Mühe vor Lachen das Tablett sicher auf den Tisch zu platzieren.

„Was macht ihr denn da?“ fragte ich immer noch kichernd.

„Ja der.... und dann .... mit de Boddisch geklimpert....“ jetzt konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten und fiel laut lachend auf das Sofa.

Lächelnd reichte ich im seinen Tee nachdem er sich etwas beruhigt hatte.

„Pass auf ist noch heiß. Sag mal Ryu-chan warst du schonmal beim Fujiyama?“

Dankend nahm er ihn entgegen und nippte vorsichtig daran.

„Klar war ich schon mal am Fuji! Wenn die Kirschblüten blühen ... und wenn man beim Sonnenuntergang dort ist... naja ich persönlich finde es dann am schönsten.“ sagte er schüchtern und wich meinem Blick aus in dem er einen großen Schluck von seinem Tee nahm.

„Der kleine Ryu-chan kann ja ein richtiger Romantiker sein! SÜÜÜÜßßßßßß!!!“ kicherte ich und haute ihm freundschaftlich auf die Schulter, woraufhin er sich verschluckte. Hustend und lachend zu gleich schnappte er nach Luft und ich schlug ihm vorsichtig auf den Rücken.

„Geht es wieder?“ fragte ich besorgt.

Er nickte und räusperte sich ein letztes mal.

„Ja tut mir leid. Dein Mordanschlaf ging leider in die Hose.“ lachte er auch schon wieder.

„Ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit wenn ich hier einziehe.“ grinste er frech.

„Man das war doch keine Absicht gewesen.“ schmollte ich.

Er trank immer noch frech grinsen den letzten Rest seines Tees und machte sich auf zur Haustür.

„Willst du etwa schon gehen??“ fragte ich schmollend.

„Ja ist besser. Der Regen hat nachgelassen und ich muss auch mal langsam ins Bett.“ sagte er und streckte sich gähnend.

Ich huschte schnell in mein Zimmer und kam mit roten Wangen zurück.

„Dann zieh das aber wenigstens an.“ ohne auf eine Antwort zu warten setzte ich ihm eine Mütze auf und schlang ihm einen Schal um den Hals.

„Du bist viel zu dünn angezogen! Ich will nicht das du dich erkältest!“

Er schaute sich im Spiegel an.

„Was ist DAS denn?“ er zog an der Mütze mit Katzenohren.

„Na na na lässt du die brav auf! Ich hab leider keine andere... tut mir Leid.“ ich zog ihm die Mütze wieder fest auf den Kopf.

Er grummelte kurz vor sich hin, stimmte dann aber doch zu.

„Wenn es sein muss...“ seufzte er. „Zum Glück ist es dunkel! Ich arme Kerlchen....“ murrte er weiter.

„Jetzt maul nicht rum sei froh das ich so lieb bin!“ kicherte ich.

„Naaa guuuuuuuuuut! Dann werde ich jetzt aber mal gehen. Ruf mich morgen an damit ich weiss wie es dir geht.“ er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand aus der Haustür.

Nachdem sich die Haustür geschlossen hatte, machte ich mich auf ins Wohnzimmer, um unsere Tassen wegzuräumen. Das weiße Fellknäul hüpfte mir fröhlich maunzend hinterher und bettelte nach etwas Essbarem.

„Ach Goro-chan, du Fresssack! Hast du schon wieder Hunger, oder was??“ lächelnd gab ich ihm etwas Trockenfutter in seine Schüssel, auf die er sich sofort stürzte.

Gedankenverlorem kraulte ich ihn hinterm Ohr. Ich wartete bis die kleine Fressmaschine das Schälchen geleert haate und schleppte ihn mit in den Garten.

Der Regen hatte aufgehört und die Nacht war klar und ruhig.

Dort ließ ich ihn ins weiche Gras hinunter und der Kleine suchte sich schon einen Spielkameraden der sich als Schmetterling entpuppte.

Kichernd schaute ich ihm zu, wie er versuchte genauso hoch zu springen, wie der Schmetterling, der flüchten wollte.

„Goro-chan, lass den Schmetterling in Ruhe!“

Mein Blick wanderte von Goro in den Himmel. Meine Gedanken schweiften zu dem Idioten im Krankenhaus.

„Hab ich vielleicht doch zu überstürzt gehandelt? So.... hab ich ihn noch nie erlebt.“ nuschelte ich.

„Mir ist nie aufgefallen, dass er mehr als nur ein Bruder für mich sein wollte.“

Ich ließ mich rücklings auf die Veranda fallen. Der Himmel war Rabenschwarz nur ein paar wenige Sterne funkelten am Himmel.

„Oto-san ....“ ich streckte meine Hände Richtung Himmel.

„Ob es wohl das richtige war Valle fort zu schicken? Die ganzen Jahre waren wir so eng befreundet... zusammen aufgewachsen... und jetzt?“

Plötzlich fiel mir etwas rot-glitzerndes am Himmel auf. Ich richtete mich auf und verfolgte das Etwas mit meinem neugierigen Blick.

Es war ein roter Schmetterling der wie einen Hauch aus Glitzer hinter sich her zog. Fasziniert streckte ich die Hand nach ihm aus, und hatte eigentlich erwartet das er wegfliegen würde.

Doch er ließ sich sanft auf meinem Zeigefinger nieder.

Verträumt schaute ich den Falter an. Die Wärme die sich aufeinmal in meinem Körper breit machte beruhigte mich.

„O...Oto-san?“ als ob er mich verstehen würde zuckte er mit den Flügeln.

Ein unsicheres Lächeln huschte mir über die Lippen.

Diese Geborgenheit die ich auf einmal fühlte und die Einsamkeit die ich vorhin noch gespürt hatte war verschwunden.

Plötzlich liefen mir die Tränen nur so über die Wangen.

Die ganzen Jahre hatte ich meine Trauer hinter einem Lächeln versteckt. Ohne meinen Vater war die Welt plötzlich kalt und schwarz gewesen, ohne jeglichen Hoffnungsschimmer.

Ich war zwar gerade mal erst fünf Jahre alt gewesen, doch trotzdem hatte ich eine bestimmte Verbindung zu ihm gehabt. Eine stärkere Verbindung jedenfalls als zu meiner Mutter.

Doch dann erreichte uns die schreckliche Nachricht. Vater war in einen schweren Autounfall verwickelt worden und lag daher in Japan im Krankenhaus. Er war nur geschäftlich unterwegs gewesen, hieß es.

Wir waren sofort in den nächsten Flieger unterwegs zu ihm.

Ich kann mich sogar noch nach diesen vielen Jahren genau an alles erinnern.

Der sterile Geruch des krankenhauses bereitet mir immer noch ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Doch das schlimmste erwartete mich erst in Vaters Krankenzimmer.

Es hatten so viele Schläuche zu seinem Körper geführt und die Geräusche der Maschinen verängstigen mich.

Ich weiß noch das Mutter mich in Richtung des Bettes schubsen musste das ich mich überhaupt erst rührte.

Sein liebevoller Blick als er mich sah, nahm mir meine ganze Angst und ich war zu seinem Bett gerannt.

Ich fing an zu weinen, aber nich aus Angst sonstern weil ich seine Verletzungen sah.

„Papa... hat ..hat Aua?“ fragte ich schluchzend und klammerte mich an seine Decke.

Seine Stimme war kaum vernehmbar und schwach.

„Nicht so schlimm, meine Kleine... Bald können wir wieder spielen.“

„Papa...d...dai....daisuki!“ das war das erste japanische Wort was ich konnte und was er mir beigebracht hatte.

Seine Lippen hatten sich damals zu einem geqüaltem Lächeln gezwungen.

„Das hast du aber fein gelernt, mein kleiner Engel.“ ein letztes Mal hatte er mir dann über mein Haar gestrichen, bevor mich meine Mutter aus dem Zimmer schleifte.

Unter Tränen und Geschrei wollte ich mich dagegen wehren. Ich rief nach meinem Vater doch meine Mutter sagte plötzlich die Worte die ich wahrscheinlich nie vergessen werde.

„Schalten sie die Geräte aus!“

Kurz bevor die Tür damals ganz zugefallen war, hörte ich diesen eklichen Pfeiffton, der mich auch jetzt immer noch in meinen Träumen verfolgte.
 

Ich schreckte hoch.

*War ich eingeschlafen?*

verschlafen rieb ich mir über mein Gesicht, sammelte meinen kleinen Goro ein und verschwand dann, mit den Gedanken in weiter ferne, in mein Bett.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kokuma-chan
2010-11-24T09:42:08+00:00 24.11.2010 10:42
das war mal n bissl länger ^w^
find ich aber gut~ ^^ ich mag längere kapis x3
ach ja~ und zieht valle jetz echt aus? O.O
und wieder nach deutschland? O.O


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