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History of Love

von

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Prolog

Prolog
 

Es war eine kalte Nacht. Yumi Hiroshi lag in ihrer Bettdecke eingekuschelt, doch die Kälte drang trotzdem zu ihr durch. Sie konnte nicht richtig schlafen, träumte immer wieder von schrecklichen Dingen, laute Schreie von Menschen die getötet wurden. Die Schreie wurden immer lauter, fast als ob sie tatsächlich existierten. Sie schreckte auf und sah aus dem Fenster, sie sah Feuer, überall. Von Angst erstarrt blieb sie einige Momente in ihrem Bett sitzen, als sie die Situation endlich realisierte stürmte sie in die Küche, danach in jedes andere Zimmer. Nirgends waren ihre Eltern zu finden. Was sollte sie tun? Wenn sie hinausgehen würde, dann müsste sie das gleiche Schicksal erleiden, wie der Hiroshi-Clan in diesem Augenblick. Oder würden sie ein kleines 6-jähriges Mädchen verschonen? Das war eher unwahrscheinlich. Yumi blickte sich um, sie musste eine Möglichkeit finden sich zu verstecken. Hatten ihre Eltern nicht von einem geheimen Raum unter dem Küchenboden gesprochen? Sie eilte zurück in die Küche und kroch auf den Boden um die Dielen zu untersuchen. Tatsächlich fand sie eine, die sie anheben konnte. Vor ihr erschien eine Holztreppe die nach unten in die Dunkelheit führte. Sollte sie eine Kerze mitnehmen? Nein, das war zu gefährlich, sie durfte unter keinen Umständen entdeckt werden. So tastete sie sich langsam in die Finsternis und verschloss hinter sich den geheimen Zugang. Sie war sich sicher, hier würde sie niemand bemerken. So harrte sie dort aus, stumm wartend, das Gemetzel hörend zu verfolgen. Immer wieder fragte sie sich was wohl mit ihren Eltern war. Ob sie noch am Leben waren? Vielleicht hatten sie sich ebenfalls versteckt und würden sie nach der Schlacht wieder in die Arme schließen? Bei diesem Gedanken huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, was durch die anfliegenden Tränen erstickt wurde. Eigentlich wusste sie, dass sie da draußen im Kampf waren. Und sie wusste auch das sie diesen Kampf nicht überleben würden. Sie setzte sich an die Wand, die Beine an den Körper gedrückt und den Kopf auf die Knie gelegt. Leise schluchzte sie. Sie wusste das ihr Leben von nun an sehr anders sein wird, seit dieser Nacht war es zerstört und nichts und niemand würde diese Lücke je wieder füllen können.

Sie drückte sich die Hände an die Ohren, sie wollte diese unmenschlichen Geräusche nicht mehr hören, wollte sich nicht die Bilder dieser Schlacht vorstellen. Sie hoffte das sie gleich aufwachen und ihre Mutter ihr über die Wange streichen würde, um damit zu sagen das alles in Ordnung ist und es nur ein böser Traum war. Doch es war die eiskalte Realität. Sie lehnte den Kopf gegen die Wand, langsam trockneten ihr Tränen, es wurde leiser, der Feind entfernte sich. Niemand hatte sie entdeckt, sie hatte überlebt, wohlmöglich als Einzige des gesamten Clans.

Die Sonne geht auf

I. Die Sonne geht auf
 

Yumi wachte auf. Sie war wohl eingeschlafen als es ruhiger wurde. Sie stützte sich an der Wand ab um aufzustehen. Ihre Glieder taten von der unbequemen Schlafhaltung weh. Aber dies war ihre geringste Sorge im Moment. Sie suchte vorsichtig den Raum nach der Treppe ab. Sicher war es jetzt schon heller Tag, doch es kam kein Licht in diesen Raum hinein. Es war stockfinster. Wie der Raum wohl aussehen mag? Wofür haben ihre Eltern ihn gebraucht? Plötzlich berührte sie etwas Scharfes und bemerkte sogleich das warme Blut das über ihre Hand lief. Sie hatte sich geschnitten, nur an was? Sie versuchte behutsam herauszufinden um welche Art Gegenstand es sich handelt. Ihre rechte Hand bekam einen Griff zu fassen und unweit von dem spürte sie unter der linken Hand einen weiteren. Es waren zwei Schwerter. Sie nahm sie an sich und beschloss in diesem Moment zu lernen mit ihnen zu kämpfen, damit sie sich endlich selbst verteidigen konnte und sich nie wieder hilflos verstecken zu müssen, wie in dieser Nacht. Doch sie musste der Wahrheit wieder ins Gesicht blicken, dort war niemand mehr der sie hätte unterrichten können. Jetzt war sie ganz auf sich allein gestellt und das würde sie auch nicht lange schaffen. Yumi knickte unter der Last die seit letzter Nacht auf ihren Schulter liegt zusammen, Sie kauerte auf dem Boden und bemerkte wieder die warmen Tränen an ihrem Gesicht herunterlaufen. Sie war schwach, aber das wusste sie auch. Ohne Hilfe würde sie nicht weit kommen. Was wenn die Feinde noch in der Nähe waren? Sie würden auch jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie konnte sich denken wer für Gräueltat verantwortlich war. Das Nachbardorf, der andere Clan. Schon immer waren die beiden Sippen verfeindet, beneideten sich gegenseitig. Bis jetzt war der Hiroshi-Clan immer als Sieger hervorgegangen, doch diesmal war es ein Hinterhalt. Niemand hat mit so einem plötzlichen Angriff gerechnet. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, sie würde nicht mehr weinen, wer weint der ist schwach und das wollte Yumi auf keinen Fall sein. Beide Schwerter hielt sie fest in den Händen, das war das Einzige was ihr geblieben war. Sie erhob sich, ein paar Schritte weiter fand sie die Treppe. Sie stieg empor und erreichte die Küche. Alles war so unnatürlich ruhig. Nun stand sie da, allein in der Küche. Was nun? Einfach wegrennen? Das ging nicht. Wo sollte sie denn hin? Das nächste Dorf war das verfeindete. Sie lief in Richtung Tür, setzte einen Schritt hinaus in die Morgensonne. Das licht blendete sie, sie blinzelte ein paar Mal um die Umgebung um sich herum erkennen zu können. Ein Schock. Überall lagen Leichen. Die toten Körper ihrer Verwandten. Sie zitterte, es war eine Mischung aus tiefer Trauer und übermenschlicher Wut. Am liebsten würde sie Rache nehmen, doch was sollte ein kleines Mädchen schon ausrichten können? Sie ging einige Meter, bis sie Stimmern hörte und abrupt stehen blieb. Wer war das? Doch nicht die Feinde?

„Sieh dir das an Itachi, das ist ja schrecklich. Das ist doch das Dorf des Hiroshi-Clans?“

„Ja, besser gesagt war. Hier scheint niemand das Massaker überlebt zu haben. Wir sollten das in Konoha melden, so kann das hier nicht bleiben.“

Sie hörte wie die beiden herumgingen. Yumi spähte zurückhaltend um eine Hausecke um die beiden Jungen zu sehen. Sie waren nicht viel älter wie sie, vielleicht drei Jahre. Die beiden kamen aus Konoha, ein Dorf das etwas entfernter war, doch was machten sie hier? Offensichtlich waren sie nicht gekommen um jemanden Leid anzutun. Der eine, der Itachi genannt wurde lies seinen Blick schweifen, bis er auf der Hausecke ruhen blieb, hinter der Yumi stand.

„Shisui, hier ist jemand.“, sagte er und lief langsam auf Yumi zu.

Sie wisch zurück, hatte etwas Angst vor dem Fremden, auch wenn sie wusste das sie das nicht brauchte. Er sah sie freundlich an und blieb vor ihr stehen.

„Mein Name ist Itachi Uchiha und wie heißt du? Bist du eine Überlebende des Hiroshi-Clans?“

„Also, ich heiße Yumi. Und ja, ich bin wohl die Einzige.“

„Shisui, wir sollten sie mit nach Konoha nehmen. Ich werde mit meinem Vater reden ob wir sie aufnehmen können. Sie braucht ein Zuhause, hier kann sie nicht bleiben.“ Er blickte sich zu seinem Freund um. Dieser schaute ihn nachdenklich an.

„Ja da hast du wohl recht. Nehmen wir sie mit.“

Der Junge namens Itachi ging wieder auf Yumi zu und blieb diesmal nur ganz kurz vor ihr stehen. Er machte Anstalten ihr die Schwerter aus der Hand zu nehmen, doch sie klammerte sich daran.

„Kleine, der Kampf ist vorbei, du brauchst die nicht mehr.“

„Doch. Sie sind das Einzige was mir von meinen Eltern geblieben ist. Ich möchte lernen damit zu kämpfen.“

Tränen stiegen ihr erneut in die Augen.

„Ist ja gut. Ich nehme sie dir nicht weg. Aber lass sie mich tragen, in Ordnung?“

Yumi nickte zustimmend und übergab ihm die Erinnerungen. Itachi gab Shisui ein Zeichen, worauf sie sich wieder auf den Rückweg machten. Yumi lief dicht an Itachis Seite, er war ihr sehr sympathisch, er war die Person die sie aus dem Loch gezogen hat und ihr eine Zukunft verschaffen würde. Er wusste es noch nicht, doch sie dafür umso genauer, ihn würde sie in ihr Herz schließen und für immer dort behalten, als ihren Retter. Sie sah zu ihm auf, in sein Gesicht und spürte gleich eine angenehme Wärme in ihrem Herzen. Er bemerkte ihren Blick und lächelte ihr zu, es war ein freundliches und ehrliches Lächeln, sie konnte ihm vertrauen. Sie sah wieder zu Boden. Erst jetzt merkte sie richtig wie geschafft sie von den Strapazen der Geschehnissee war. Ihr Magen gab einen Laut von sich, der ein Zeichen dafür war.

„Shisui, wir sollten eine kleine Pause einlegen. Yumi sollte etwas essen und sich ausruhen.“

„Ja, aber wir müssen auch so schnell wie es geht zurück ins Dorf. Weißt du, ich geh nach Konoha und bleibst hier bei ihr. Ich werde jemanden benachrichtigen der euch entgegenkommen soll.“

Mit diesen Worten war er auch schon im Dickicht der Bäume verschwunden. Yumi blickte ihm nach, verwundert darüber wie schnell er war.

„Setz dich. Ich hab noch genug Verpflegung für uns beide mit. Iss dich satt.“

„Danke. Das ist sehr nett von dir.“

Dann griff sie danach und begann langsam zu essen. Sie sah ihn immer wieder mit schüchternen Blicken an. Wenn er nicht gerade lächelte, konnte sie keine Emotionen an seinem Gesicht ablesen. Sie hätte zu gern gewusst was er über sie denkt oder allgemein was er in diesem Moment für Gedanken hatte, aber es war nichts zu erkennen.

Seine Haare gefielen ihr. Sie waren schwarz, genau wie seine Augen und lang, im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden. Auf der Stirn trug er das Stirnband von Konoha. Welchen Ninja-Rang er wohl hatte? Außerdem fiel ihr eine Kette auf, der Anhänger stellte das Symbol des Uchiha-Clans dar, genau wie das auf der Rückseite seines T-Shirts. Sie hatte schon einige Erzählungen über diesen Clan gehört, er soll sehr mächtig sein. Die Mitglieder dieses Clans beherrschen ein bestimmtes Kekkei Genkai, das Sharingan, welches dem Besitzer einige mächtige Justu vermacht.

Er würde sie damit bestimmt beschützen können. Die Frage war nur, wie fortgeschritten seine Talente bis jetzt schon waren.

Plötzlich sah er sie an, es war ein ernster Blick und doch schien er Unsicherheit auszustrahlen. Er wusste nicht wie er sich ihr gegenüber Verhalten sollte. So musterte er sie einige Momente schweigend. Sie wisch seinem Blick aus, doch fühlte sie ihn immer noch auf sich ruhen. Es war ein komisches Gefühl so eindringlich von Jemanden betrachtet zu werden. Sie merkte wie er beginnen wollte etwas zu sagen, doch hielt er inne. Anscheinend fand er nicht die passenden Worte. Um sich von seinen Blicken abzulenken betrachtete Yumi ihr Umfeld. Es war ein schöner Tag. Die Sonne stand noch nicht sehr hoch, sie musste erst vor kurzer Zeit aufgegangen sein. Yumi liebte Sonnenaufgänge. Sie war oft mit ihrem Vater sehr früh aufgestanden um zu den Felsen zu laufen und sich dort den aufgehenden roten Feuerball anzusehen. Dort saßen sie lange, ohne das einer von beiden ein Wort dazu sagte. Einfach den Augenblick genießend, auch wenn dieser Stunden andauern konnte. Ohne das es ihr auffiel, kullerten wieder Tränen über ihre Wangen. Sanft strich Itachi sie aus ihrem Gesicht und nahm sie in den Arm.

Ein neues Leben

2. Ein neues Leben
 

Es war Mittag. Vor ihnen lag ein Weg aus Sand und Kies. In der Ferne konnten sie die hohen Gebäude des Zielortes erblicken. Yumi schlurfte, sie konnte ihre Füße nicht mehr genug anheben, sie fühlte sich kraftlos. Das Dorf war jetzt schon in Sicht, aber doch noch so weit weg. Sie schaute hinauf zu Itachi, der gemütlich weiter lief, ohne jegliche Ermüdung. Sie versuchte sich auf die Geräusche der Natur zu konzentrieren und nicht auf ihre Schwäche.

„Du bist kaputt, was?“

Itachis Stimme schnitt die Stille. Sie schaute ihn mit großen Augen an. Dann nickte sie nur und blickte betrübt zu Boden.

„Es tut mir Leid.“

Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

„Das muss es nicht. Es ist verständlich, aber bald wirst du wieder bei Kräften sein. Wie wäre es wenn ich dich bis ins Dorf trage?“

Ihr ungläubiger Blick traf den seinen. Er war bereit sie zu tragen, dabei kannte er sie kaum. Aber was ist schon dabei jemanden zu tragen, dachte sie. Er tat es wahrscheinlich nur aus reiner Höflichkeit. Wenn sie ihr Ziel erreicht haben wird er sie bestimmt irgendwem anderes anvertrauen und sie würde ihn nie wieder sehen.

Ein Windzug wehte ihr die schulterlangen, schwarzen Haare ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte sie das sie dieselbe Haarfarbe hatten. Doch eigentlich war das unwichtig. Ein unwichtiger Gedanke der nur die Antwort auf seine Frage hinauszögerte. Eine unangenehme Pause lag zwischen ihnen, er wartete, sie schwieg. Verschüchtert spielte sie an ihrem Oberteil herum. Was sollte sie sagen. Sollte sie ihre Schwäche zugeben und sich helfen lassen? Oder sollte sie lieber nein sagen um sich selbst zu beweisen, dass sie stärker war?

Die Antwort auf ihren inneren Konflikt wurde ihr genommen. Itachi wollte nicht mehr warten. Sie war überrascht als sie sich plötzlich auf seinen Armen wiederfand. Erschrocken starrte sie ihn an. In gewisser Weise auch überfordert.

„Entschuldigung. Aber ich dachte es ist besser so, als wenn du noch zu lang überlegst.“

Er verzog keine Miene und doch wusste sie, dass er es nett meinte. Es war seltsam wie wohl sie sich bei ihm fühlte. Vielleicht lag es daran, dass er die erste Person nach dieser Nacht war, die sie gesehen hatte. Und auch noch freundlich gesinnt war. Zudem hatte er ihr ein Zuhause versprochen. Sie wusste nicht mehr was er gesagt hatte, trotzdem konnte sie genau sagen, dass sie durch ihn eine neue Heimat bekommen würde. Sie war dankbar und legte den Kopf an seine Schulter.

„Danke.“

Murmelnd schloss sie die Augen. Sie konzentrierte sich auf das gleichmäßige auf und ab seiner Schritte. Sie spürte wie sich sein Brustkorb hob und senkte während er atmete. Spürte seine Arme unter sich. All das trug dazu bei, dass sie in seinen Armen einschlief. Eigentlich wollte sie das nicht, aber um sich dagegen zu wehren war sie zu energielos.
 

Yumi erwachte von lauten Stimmen. Sie sah sich um. Sie lag in einem Bett, in einem kleinen Raum. Die Laute kamen aus dem Nebenzimmer. Sie konnte alles laut und deutlich hören.

„Du kannst nicht einfach ein fremdes Mädchen hierher bringen und ihr versprechen hier wohnen zu können Itachi!“

Das war es was er gesagt hatte. Sie erinnerte sich. Er wollte seinen Vater fragen, weil sie ein Zuhause brauchte. Der aufgebrachte Mann war wohl sein Vater.

„Wo soll sie denn sonst hin? Mich kennt sie wenigstens schon ein bisschen!“

„Es reicht schon das ich dir entgegengegangen bin um dieses Kind hierher zu bringen. Was jetzt mit ihr passiert ist mir egal und sollte dir auch egal sein!“

Sie setzte sich auf. Sie würde wohl nicht bei ihm bleiben können. Schade eigentlich. Er war nett, aber irgendwo würde man sie schon hinbringen. Die Frage war nur wo? Davor hatte Yumi Angst. Wieder vor Fremden zu stehen. Auch wenn Itachi vielleicht etwas seltsam und schwierig war, er mochte sie, dass zeigte der Streit mit seinem Vater und auch sein gesamtes Verhalten. Auch wenn er es kaum zeigte. Gemächlich setzte sie sich auf und lauschte weiter. Eine weibliche Stimme war hinzugekommen.

„Fugaku, meinst du nicht das du etwas hart bist. Das Mädchen hat gerade ihre Familie verloren. Wir sollten sie aufnehmen. So als eine Art Schwester für Sasuke und Itachi.“

Er hatte also noch einen Bruder. Ob er älter oder jünger war als er? Schwester. Gern wäre sie das. Aber ob der Mann namens Fugaku zu überzeugen war? Im Raum nebenan war es ruhig geworden. Sie nutzte die zeit um sich umzusehen. Das Bett in dem sie saß, stand mit der Kopfseite zum Fenster. Es war auch nur ein Kleines. Es war einen Spalt geöffnet, sodass die klare Frühlingsluft hineinkam. Draußen hörte sie die Vögel zwitschern. Es waren beruhigende Klänge, etwas so alltägliches, was ihre Sorgen verringerte. Dann sah sie sich weiter um. Der Raum war nur sehr karg eingerichtet. Ein langer Schrank gegenüber des Bettes, ein Schreibtisch mit Lampe und Stuhl auf der gleichen Wandseite wie das Bett. Die Tür die sich gerade öffnete gegenüber das Außenwand. Itachi trat herein. Ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen. Sie schaute ihn erwartungsvoll an. Er lief zu ihr und setzte sich neben sie.

„Es ist folgendermaßen. Du wirst erst mal hier wohnen. Bis auf meinen Vater hat niemand etwas dagegen, wie du vielleicht sogar mitbekommen hast.“

Yumi nickte, dann fuhr Itachi fort.

„Er möchte erst einmal sehen wie sich das Ganze entwickelt und wenn du keinen Ärger machst, was ich eh nicht glaube, kannst du solange hier bleiben wie du möchtest.“

Soviel hatte Itachi in ihrer Gegenwart noch nie gesagt. Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Unfähig etwas zu sagen.

„Du bist ganz schön still was. Eigentlich bin ich ja eher der ruhige Typ der kaum etwas sagt.“

„Danke dafür das ich hier wohnen darf.“

Sie verneigte sich ansatzweise vor ihm. Aus seiner Kehle vernahm sie ein Geräusch das einem leisen Lachen nahe kam. Auch seien Mundwickel waren etwas nach oben geneigt.

„Du brauchst nicht so förmlich sein. Ab heute bin ich dein Bruder.“

„Also bin ich deine Schwester. In Ordnung.“

Itachi nickte und stand wieder auf. Er ging ein paar Schritte ihm Raum umher. Er schaute in eine Ecke des Zimmers, welches anscheinend sein eigenes war. Sie folgte seiner Blickrichtung. Dort standen die beiden Schwerter. Erst jetzt konnte sie diese ganz genau betrachten. Es waren keine gewöhnlichen. Der Griff war normal, genau richtig zum in die Hand nehmen. Die eine Seite ergab eine abgerundete Einheit, bis auf eine Einstülpung in der Mitte. Die andere Seite war etwas gewellt. Am oberen Teil waren sie mit blauen Edelsteinen und verschiedenen Zeichen verziert. Yumi empfand sie als wunderschön. Aber das war sehr subjektiv, als einzige Erinnerung an ihre Eltern musste es so sein.

„Die sind aber noch etwas schwer für dich. Am besten fangen wir damit an, dir erst mal ein paar Grundtechniken beizubringen und dann versuchen wir es mit einem von den beiden, ok?“

Eh sie eine Antwort geben konnte, hörte sie schnelle Schritte auf dem Flur und augenblicklich wurde die Tür aufgerissen. Ein kleiner Junge stand dort. Er sah Itachi sehr ähnlich, anscheinend war er dessen Bruder.

„Itachi trainierst du mit mir? Morgen ist mein erster Tag in der Akademie.“

„Sasuke, später vielleicht. Ich muss dir zuerst jemanden vorstellen.“

Jetzt sah Itachi zu Yumi, das beachtete sie jedoch kaum. Ihre Aufmerksamkeit galt Sasuke, der sie neugierig musterte. Was würde er von ihr halten? Würde er sie überhaupt als Schwester akzeptieren?

„Wer ist das Itachi?“

„Weißt du, am besten findest du das selbst heraus. Sie wird morgen mit dir zur Akademie gehen. Ich muss jetzt meinen Pflichten nachgehen.“

Mit diesen Worten verließ er den Raum. Sasuke und Yumi starrten sich gegenseitig an, keiner wusste ob er etwas sagen sollte, geschweige denn was. Nach einigen Augenblicken ließ sie den Blick abschweifen und schaute zu Boden. Sie hörte das er langsam auf sie zuging und sich neben ihr niederließ.

„Ich bin Sasuke.“

Er sagte es langsam und leise. Man merkte das er genauso schüchtern war wie sie selbst. Sie sah ihm kurz in die Augen, bevor sie antwortete.

„Mein Name ist Yumi Hiroshi. Er sagte ich sei jetzt eure Schwester.“

„Dann müsstest du aber Yumi Uchiha heißen.“

Jetzt grinste er. Sie konnte nicht anders und lächelte zurück.

„Ich weiß nicht ob das so gut wäre. Ich denke ich bleibe erst einmal bei Hiroshi.“

„Ja. Du musst dich ja auch hier eingewöhnen, aber das geht bestimmt schnell.“

„Denkst du wirklich? Denkst du die Leute werden mich mögen?“

Sie hatte Angst davor nicht akzeptiert zu werden. Sie war völlig fremd. Vielleicht auch gar nicht willkommen. Was wenn die anderen Bewohner genauso reagieren würden wie Itachis und Sasukes Vater? Vielleicht würde es auch ganz anders werden. Sie dachte viel zu negativ, aber was sollte sie auch tun nach den Geschehnissen? Obwohl das ja nicht hieß das es so weiter gehen muss.

„Warum sollten sie nicht? Wenn Itachi dich mag, dann müssen die anderen dich mögen. Er ist etwas schwierig, aber trotzdem ist er mein Vorbild.“

„Dein Vorbild?“

„Ja, er ist jetzt schon Genin und hat gute Aussichten darauf bei der nächsten Chunin-Auswahlprüfung zu bestehen. Ich trainiere hart das ich gleichermaßen stark werde wie er.“

„Das wirst du bestimmt.“

Sie lächelte ihn freundlich an. Doch sein Gesicht hatte einen skeptischen Ausdruck angenommen.

„Naja um ehrlich zu sein. Ich bin bei weitem nicht so begabt wie er. Er beherrscht ja schon seit einem Jahr das Sharingan.“

„Aber du bist doch noch nicht so alt wie er, vielleicht beherrschst du es in seinem Alter dann ebenfalls.“

„Ja, du hast bestimmt recht.“

„Ihr habt euch gut unterhalten oder?“

Itachi stand plötzlich in der Tür. Niemand der beiden hatte bemerkt das er gekommen war. Im Gegensatz zu Sasuke war er scheinbar sehr leise und behutsam.

„Ja, sie ist sehr nett. Ich freu mich das sie auch mit mir in die Akademie eintritt.“

Sasuke lächelte seinen Bruder strahlend an. Dieser erwiderte es, wie Yumi es schon jetzt von ihm kannte, nur schwach, aber trotzdem herzlich.

„Mutter hat gesagt das wir essen kommen sollen Auch wenn mir nicht ganz wohl dabei ist.“

Sasuke sah ihn fragend an.

„Wieso? Mag Mama sie nicht?“

„Doch, aber Vater nicht wirklich.“

Itachi ging aus dem Raum. Sasuke sprang gleich nach und lief ihm nach. Beide sahen sich aber nochmals nach Yumi um. Diese stand unsicher hinter den beiden. Sie hatte Angst vor ihrem neuen Vater. Sie hatte laut und deutlich gehört, welche Abneigung er gegen sie hatte. Und diese würde er sich nicht vor ihr verbergen. Aber vielleicht konnte sie ja seine Meinung beeinflussen oder gar ändern.

Im Esszimmer stand eine freundlich blickende Frau und am Tisch saß bereits ihr neuer Vater. Er beachtete sie nicht. Er sah nur auf das Gedeck. Die Frau lief auf Yumi zu und reichte ihr lächelnd die Hand.

„Hallo Yumi. Ich bin Mikoto Uchiha und dort am Tisch sitzt mein Mann Fugaku Uchiha. Es freut mich sehr dich hier begrüßen zu können, du bist wirklich ein reizendes Mädchen.“

„Mikoto es steht noch nicht fest das sie bei uns bleibt!“

Yumi zuckte erschrocken zusammen, als die Stimme von Fugaku ertönte. Sie hatte das Gefühl das er sie nie mögen würde. Es konnte sein das sie schon bald wieder woanders wohnen müsste.

„Setzt dich Yumi. Und du Fugaku, gib der Kleinen eine Chance, sie ist jetzt in einer schweren Zeit, sie braucht jede Unterstützung und vor allem Zuneigung. Du weißt doch was Itachi uns erzählt hat. Sie hat gestern Nacht ihre Eltern verloren. Stell dir doch mal vor unseren Kindern würde so etwas passieren.“

„In Ordnung. Ich gebe dem Mädchen eine Chance, aber wenn sie Unfrieden stiftet muss sie sofort gehen.“

„Das wird sie nicht Papa. Sie ist sehr nett.“

Sasuke hatte sich eingemischt und schaute seinen Vater mit ernster Miene an. Dieser nickte nur zustimmend.

„Jetzt setzt euch alle bitte und lasst uns essen. Itachi hilfst du mir dabei das Essen zu verteilen?“

Itachis Antwort war nur eine Reaktion auf das Gefragte. Ohne Worte half er seiner Mutter und setzte sich dann ebenfalls. Niemand sagte einen Ton während des Essens. Ab und an warf jemand neugierige Blicke zu Yumi, aber selbst Fugaku blickte sie nicht mehr feindselig an. Yumi konnte eigentlich recht zufrieden sein. Es schien jetzt doch noch alles gut zu werden.

Nach der Mahlzeit war Itachi der Erste der sich vom Platz erhob. Seine Augen ruhten auf Yumi. So als wollte er sagen das sie ihm folgen sollte. Sie schaute sich in der Runde fragend um. Sie wollte nicht schon am Anfang einen schlechten Eindruck hinterlassen. Ihre neue Mutter nickte ihr zu. Es war also nicht schlimm das sie jetzt ebenfalls aufstand. Sie begleitete Itachi aus dem Haus heraus. Vielleicht wollte er ihr das Dorf zeigen?

„Yumi, wenn du nichts dagegen hast führe ich dich etwas herum, sodass du die Gegend etwas kennen lernst.“

Sie lag also richtig mit ihrer Vermutung. Den kleinen Spaziergang nutze Yumi um ein paar Fragen bei ihm loszuwerden. Immerhin war alles noch Neuland für sie.

„Wie ist denn die Akademie so?“

„Eigentlich ist sie recht simpel. Gut ich war damals auch Klassenbester. Du lernst dort Grundbegriffe und Grundtechniken. So etwas das entstehen lassen von Schattendoppelgängern, was dir denke ich sehr leicht fallen wird.“

Sie war verwundert. Wieso sollte ihr das leicht fallen? Sie hatte noch nie ein Jutsu angewandt.

„Wieso?“

„Nun ja. Dein Clan ist auf Schattenjutsu spezialisiert. Es liegt in deinen Genen, es ist ein Kekkei Genkai.“

„Aber das muss doch nichts heißen, oder?“

„Nein, muss es nicht. Aber kann.“

Sie liefen weiter, wieder schweigend. Sie sah sich in der Gegend um, versuchte sich die Wege zu merken. Ab und an zeigte Itachi auf wichtige Gebäude und erklärte ihr einiges dazu. Dazu gehörte beispielsweise das Haus der Polizei von Konoha, dessen Leiter kein anderer war als Fugaku Uchiha, die Akademie oder der Arbeitsplatz des Hokage.

Als sie zurückkamen stand das Abendessen bereits auf dem Tisch. Yumi wurde von allen größtenteils freundlich begrüßt. Bis auf ihren neuen Vater. Trotzdem schien er nicht abweisend zu sein. Das Abendessen schien anfangs gleichermaßen schweigsam zu werden wie mittags. Doch Mikoto ergriff schließlich doch das Wort.

„Fugaku und ich haben uns über dich Gedanken gemacht Yumi.“

Sie sah auf.

„Wir wollen dich als Familienmitglied betrachten. Das bedeutet das dein Nachname ab heute ebenfalls, jedenfalls für die Öffentlichkeit, Uchiha lautet.

Zudem möchten wir dich darum bitten uns Mutter und Vater zu nennen. Solange es dir nichts ausmacht.“

„Nein, Mama.“

Yumi lächelte und bekam ein ebenso gefühlvolles Lächeln zurück. Sie war eine sehr liebevolle Frau mit sanften Gesichtzügen. Wie alle aus der Familie hatte sie dunkles Haar, in ihrem Fall schwarzes. Es war lang und reichte bis zur Mitte des Rückens. Eigentlich passte Yumi ganz gut in diese Familie, dachte sie sich. Immerhin hatte sie auch schwarzes Haar und ihre roten Augen konnte man mit dem Rot des Sharingans vergleichen. Ihr Vater Fugaku hatte braune und relativ kurze Haare, die aber dennoch sein Gesicht umrahmten. Seine Gesichtzüge waren hart und streng, was Yumi von zeit zu zeit erschaudern ließ. Aus dem Augenwinkel sah sie das Itachi ihr bedeutete mitzukommen. Langsam erhob sie sich und folgte ihm in sein Zimmer. Dort wurde als Zwischenlösung eine Matratze für sie auf den Boden gelegt. Sie war schon dabei darauf zu zugehen, doch die Worte ihres Bruders hielten sie an.

„Du schläfst in meinem Bett und ich auf der Matratze.“

Er deutete nach rechts.

„Dort ist das Bad. Dir wurde alles hingelegt. Morgen geht Mutter auch mit dir einkaufen, damit du nicht immer dieselben Sachen tragen musst.“

„Danke.“

Yumi verbeugte sich leicht und ging ins Bad. Es war ein etwas größerer Raum. Sie fand über der Badewanne ein Kleidungsstück hängen. Es war ein T-Shirt, was ihr offenbar zu groß war, aber für die Nacht war es gut. Sie wusch sich eilig und lief dann wieder zurück in Itachis Zimmer. Dieser war ebenfalls schon umgezogen und ging an ihr vorbei als sie herein kam. Offensichtlich wollte er das Bad jetzt für sich nutzen. In der Zeit kuschelte sie sich in die Decke ein und legte sich auf den Rücken. Morgen würde sie die anderen kennen lernen. Sie war gespannt wie sie auf sie reagieren würden. Aber immerhin war auch Sasuke dabei. Es wurde bestimmt nicht so schlimm wie sie dachte. Sie bemerkte wieder nicht wie Itachi hinein kam. Sie sah ihn erst, als er sich neben ihr auf der Matratze niedergelassen hatte und schaute zu wie er sich ebenfalls hinlegte. Sein Blick ruhte auf ihr. Sie drehte sich auf die Seite und streckte die Hand nach ihm aus. Vorsichtig strich sie ihm über die Wange.

„Gute Nacht, Bruder.“

Er lächelte, mehr als sie es von ihm gewohnt war. Er richtete sich nochmals auf und beugte sich zu ihrem Gesicht um ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn zu geben.

„Gute Nacht, Schwester.“

Der erste Tag

Sie spürte wie etwas ihre Wange berührte. Etwas sanftes und warmes. Langsam öffnete Yumi die Augen, sie wurde etwas vom Licht geblendet und blinzelte. Itachi sah sie an, seine Hand war es die ihre Wange streichelte.

„Guten Morgen Yumi.“

„Morgen.“

Sie nuschelte noch etwas und setzte sich verschlafen auf.

„Wie spät ist es denn?“

„Es ist um sechs Uhr. Um sieben musst du in der Akademie sein, deswegen hab ich dich geweckt, Schwester.“

„Stimmt ja. Heute ist ja der erste Tag.“

„Dir ist nicht ganz wohl dabei oder? Aber Sasuke ist doch auch mit dabei, du bist nicht alleine dort.“

„Aber die kennen mich doch alle gar nicht, außer unser Bruder.“

Er strich ihr behutsam eine Haarsträhne hinter das Ohr und streifte ihre Wange als er seine Hand wieder zurücknahm. Sie sah ihm in die Augen, etwas ängstlich und unsicher. Er lächelte etwas.

"Du schaffst das schon. Nach der Schule hol ich dich und Sasuke ab. Und jetzt beeil dich."

Er stand auf und schloss das Fenster. Yumi bemerkte das er schon angezogen und sein Bett ebenfalls schon gemacht war. Sie erhob sich und verließ das Zimmer. Im Bad lag ihre alte Kleidung. Heute würde sie neue bekommen, vielleicht sortierte man diese schon bald aus. Sie nahm ihr Oberteil und roch daran. Vor allem ihr eigener Geruch war es, aber auch der ihrer Eltern. Ihr wurde wieder bewusst was sie eigentlich verloren hatte. Sie sank auf den Boden, das T-Shirt immer noch in den Händen. Die Gedanken nur noch bei ihrer Familie. Yumi dachte an ihre Mutter. Sie war immer für sie da gewesen. Ihr Name war Haruka, er bedeute "weit entfernt", wie wahr dies nun war. Bei ihr konnte Yumi sich immer ausweinen, konnte immer Hilfe erwarten. Auch ihr Vater, Masao, tat viel dafür. Das aber eher wenn es um handwerkliche Dinge ging. Einmal baute er ihr ein Baumhaus, indem sie mit ihm ihren Freunden spielen konnte. Auch wenn er die Liebe zu seiner Tochter nicht sehr in der Öffentlichkeit zeigte, wusste Yumi wie wichtig sie ihm war.

Plötzlich spürte sie etwas warmes auf ihrer Wange, danach wie sie in die Arme geschlossen wurde. Sie bemerkte das sie wieder weinte. Es war ihr egal. Jemand war da der sich um sie kümmerte, der sie tröstete. Sie hatte nicht gesehen wer es war, aber das war ebenfalls unwichtig. Sie ließ jetzt alles raus, ließ den Tränen freien Lauf. Danach würde es besser werden, daran glaubte sie fest.

Nach ein paar Augenblicken löste sie sich aus der Umarmung und sah in Itachis besorgte Augen. Seine Hand lag immer noch auf ihrer Schulter. Sie bemerkte das sein Oberteil nass von ihren Tränen war. Sie berührte die Stelle mit ihren Fingern.

"Tut mir Leid."

"Yumi, das muss dir nicht Leid tun. Geht es dir besser?"

"Ja, danke Bruder. Es geht schon wieder. Ich musste nur an sie denken."

Sie senkte den Blick, starrte etwas. Er hob ihr Gesicht an und sah ihr fest in die Augen.

"Wenn du Hilfe brauchst, ich bin für dich da."

Yumi nickte und erhob sich dann wieder um sich fertig zumachen. Ihr Bruder lief langsam zur Tür.

"Ich warte in der Küche."

Daraufhin verließ er den Raum. Yumi wusch und zog sich so schnell es ging an. Sie hatte eh schon zu viel Zeit verschwendet. Hoffentlich würde sie es noch rechtzeitig in die Akademie schaffen. Sie eilte in die Küche, wo Itachi wartete. Auch Sasuke saß am Tisch und winkte ihr fröhlich zu, als sie den Raum betrat.

"Können wir dann los?"

Er war ziemlich aufgeregt, freute sich offensichtlich auf das Lernen. Itachi winkte seine Frage ab.

"Lass sie doch auch erstmal etwas essen."

Er deutete auf den Tisch, an einem Platz stand noch ein Teller mit einem Brötchen und einer Tasse Milch. Sie setzte sich und aß und trank eilig. Sie sah die Uhr an der Wand, sie hatten noch knapp zehn Minuten bis sie in der Akademie sein sollten. Itachi schien auch ziemlich ungeduldig, es sah so aus als würde er nicht wissen, was er in diesem Moment am besten tun sollte. Dann stand er ganz plötzlich auf.

"Sasuke, du kennst den Weg zur Akademie. Ich muss jetzt zu meinem Team, ich kann nicht länger warten. Tut mir Leid."

"Aber du holst uns dann ab?"

"Ja das werde ich."
 

„Das wird total klasse in der Akademie.“

Sasuke strahlte über das ganze Gesicht, als sie die Straße entlang liefen. Die Sonne leuchtete ihnen entgegen. Noch war es ein sehr frischer Frühlingsmorgen, doch der Sonnenschein versprach einen warmen Tag.

„Meinst du wirklich das es so toll wird wie du denkst?“

Yumi war unsicher, sie wusste nicht was auf sie zukommen würde, ob sie gemocht werden würde.

„Ja, bin ich. Was wir wohl alles lernen werden?“

Sie beantwortete seine Frage nicht, lieber schwieg sie, denn sie konnte seinen Enthusiasmus einfach nicht teilen. Vielleicht würde das noch kommen, vielleicht aber auch nicht. Momentan hatte sie keine Ahnung. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann würde sie jetzt lieber noch in ihrem Bett liegen und den Tag verschlafen. Ihr Leben ging bis jetzt immer einen geregelten Gang und alles war ihr vertraut gewesen. Nur jetzt war alles anders. So viele Fremde Menschen. Im Dorf der Hiroshis kannte sie jeden, doch nun niemanden. Sie selbst war ein Niemand hier. Die Angst nicht akzeptiert zu werden wurde immer größer, je näher sie dem Akademiegebäude kamen.

„Autsch!“

Yumi fand sich plötzlich auf dem Boden wieder. Verwirrt schaute sie sich um, als sie nach oben blickte sah sie einen blonden Jungen über sich stehen.

„Oh, das tut mir aber wirklich leid, echt jetzt. Das wollte ich nicht.“

Er hielt ihr die Hand hin, die sie nahm. Dann stand sie wieder, zwar noch etwas wackelig, auf den Beinen.

„I-ist schon okay.“

„Ich heiße Naruto Uzumaki und wie heißt du?“

Der blonde Junge mit den blauen Augen sah sie neugierig an, aber er lächelte auch breit. Anscheinend schien er sich genauso zu freuen wie Sasuke. Vielleicht war es alles gar nicht so schlimm wie sie dachte.

„Ich heiße Yumi Hiroshi.“

„Wir haben sie bei uns aufgenommen, weil sie ihre Familie verloren hat“, ergänzte Sasuke.

Yumi blickte traurig zu Boden. Eigentlich wollte sie das nicht erwähnen, wollte nicht wieder traurig werden. Narutos Lächeln verschwand. Auch er blickte betrübt zu Boden.

„Ich weiß wie du dich fühlen musst Yumi... Ich habe ebenfalls meine Familie verloren, versuch einfach, nicht so sehr daran zu denken.“

Naruto hob den Kopf wieder und sein Grinsen breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus. Dann lief er schnell in die Akademie, sicherlich waren sie schon spät dran.

„Komm Yumi, wir sollten auch reingehen.“

Sie lief Sasuke hinterher bis sie in einem großen Raum mit vielen aneinander gereihten Tischen und Stühlen ankamen. An den Tischen saßen schon viele neue Schüler, Sasuke und Yumi setzten sich auf die letzten freien Plätze. Vorn stand ein junger Mann, der wohl der Lehrer sein musste.

„So. Da nun endlich alle da sind, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Iruka und ich bin euer Lehrer in der Zeit, in der ihr die Akademie besucht. Hier bekommt ihr die Grundlagen gelehrt, in Nin-, Tai- und Genjutsu. Die Jutsu sind allerdings allesamt des Ranges E. Das heißt es sind die leichtesten, was für die Grundlagen schließlich reicht. Am Ende gibt es praktische und theoretische Prüfungen. Wenn ihr sie nicht besteht müsst ihr warten bis die nächsten Prüfungen sind. In der Regel sind sie alle halbe Jahre. Die Prüfungen werden von den Lehrern geleitet.

Heute müsst ihr noch nicht allzu viel machen. Ich werde euch lediglich ein paar Ninjutsu zeigen und anschließend beginnen wir mit der Verwendung von Kunais.“

Yumi hatte zwar gut zugehört was Sensei Iruka zu sagen hatte, dennoch hatte sie nicht allzu sehr den Blick auf ihn gerichtet. Trotzdem bemerkte sie das ihr Lehrer sich verdreifacht hatte. Einer der drei Irukas sprach weiter.

„Dieses Jutsu nennt sich ‚Bunshin no Jutsu’, ihr erzeugt damit Schattendoppelgänger von euch, so weiß der Gegner nicht wer der Echte ist.“

Nun ließ er die Doppelgänger wieder in einer weißen Wolke verpuffen. Yumi sah gespannt zu. Jetzt verstand sie warum Sasuke und Naruto so begeistert waren. Auch sie wollte all diese unglaublichen Dinge lernen, selbst wenn sie bis jetzt nur das Bunshin no Jutsu gesehen hatte. Die anderen Justu würden bestimmt genauso toll sein, wenn nicht noch besser.

„Nun kommen wir zum nächsten Jutsu. Das ‚Henge no Jutsu’. Kann mir jemand sagen was es bewirkt? Sasuke du vielleicht?”

Iruka blickte ihn freundlich an, Sasukes Augen strahlten. Er wusste die Antwort, dass merkte man ihm deutlich an. Die ganze Klasse hatte sich ihm nun zugedreht und wartete gespannt. Einige schauten fragend, sie wussten die Antwort anscheinend nicht, genau wie Yumi.

„Mit diesem Jutsu kann man sich in jemand anderes verwandeln.“

„Exakt. Ich werde es euch gleich einmal demonstrieren.“

Wieder formte er Fingerzeichen und verwandelte sich sogleich in Sasuke. Wenn die beiden nebeneinander gestanden hätten, dann hätte man sie nicht voneinander unterscheiden können.

Doch er nahm schnell wieder seine Gestalt an, um noch weitere Jutsu zu erläutern.

„So nun möchte ich euch noch zwei andere Jutsu erläutern, aber noch nicht präsentieren. Zum einen werdet ihr die Technik des Körpertauschens erlernen. Dabei könnt ihr eure Position mit, zum Beispiel, einem Stück Holz tauschen, um so vor feindlichen Angriffen geschützt zu sein. Denn diese bekommt dann das Stück Holz ab.

Als letztes theoretisches für heute, erkläre ich euch jetzt die Technik der Fesselentfernung. Dabei muss der Anwender die Gelenke auskugeln um sich von den Fesseln zu befreien. Klingt sehr schmerzhaft, aber mit der richtigen Technik ist es das nicht.

So jetzt kommt mal alle mit mir mit nach draußen. Wir machen noch ein wenig praktisches Training und dann habt ihr den ersten Tag auch schon überstanden.“

Rechts neben dem Lehrerpult öffnete Iruka eine große Tür und trat ins Freie. Die Akademieschüler taten es ihm gleich. Die Sonne blendete im ersten Moment etwas, aber die Kinder gewöhnten sich schnell daran. Es war auch viel wärmer geworden. Die Sonnenstrahlen des Morgens hielten ihr Versprechen. Iruka wies sie an, sich einzeln gegenüber von Zielscheiben aufzustellen. Er hatte sich selbst vor einer bereit gestellt und einen Kunai in die Hand genommen. Er holte mit dem Arm etwas Schwung und schoss ihn genau in den roten Punkt in der Mitte. Alle Schüler sahen ihn erstaunt an, er lächelte bloß.

„So das ist eure Aufgabe für die nächste halbe Stunde. Übt das ein wenig, es muss natürlich noch nicht perfekt sein. Danach könnt ihr nach Hause gehen und den schönen Tag genießen.“

Yumi sah hinüber zu ihrem Bruder. Er war schon recht sicher im Umgang mit den Kunais. Er traf schon fast in die Mitte der Scheibe. Er hatte wohl sch mit Itachi geübt. Vielleicht sollte Yumi ihren großen Bruder auch um Übungsstunden bitten. Unsicher nahm sie einen der Kunais die neben ihr lagen in die Hand. Sie hatte so etwas noch nie in den Händen gehalten. Sie versuchte sich abzuschauen wie die anderen es hielten.

„Ich werde das schaffen.“

Das kleine Mädchen versuchte sich Mut zuzusprechen. Dann versuchte sie ihren ersten Wurf. Das Wurfmesser traf gerade noch den Rand der Zielscheibe und ging so nicht ganz daneben. Sie seufzte und nahm das nächste Messer, für den nächsten Versuch.

Dieser ging völlig daneben und auch die weiteren waren nicht viel besser. Yumi war enttäuscht von sich selbst. Sie hatte das Gefühl nie stärker zu werden. Traurig sah sie zu Boden.

„Du hältst den Kunai nicht ganz richtig.“

Sie spürte eine Hand sanft auf ihrer Schulter liegen. Eine Empfindung von Wärme machte sich in ihr breit. Die Hand löste sich von ihrer Schulter und eine andere kam noch hinzu. Sie legten den Kunai etwas anders, als sie es vorher getan hatte, in ihre kleine Hand.

„Der Schwung muss aus dem Schultergelenk kommen und versuche immer den roten Punkt anzuvisieren. Es ist nicht schlimm, wenn du ihn nicht gleich triffst, aber so kommst du bestimmt in den Grenzbereich.“

Sie atmete noch einmal tief durch und schoss den Kunai dann auf die Zielscheibe. Und tatsächlich, sie traf den in den gelben Ring, welcher den roten Punkte umrahmte. Ein strahlendes Lächeln durchzog jetzt ihr Gesicht. Der Jemand hinter ihr streichelte sie beglückwünschend über den Kopf.

„So, die halbe Stunde ist vorüber. Ihr könnt jetzt alle nach Hause gehen und wenn ihr wollt dort noch etwas weiter üben. Wie es euch beliebt. Wir sehen uns dann morgen.“

Irukas Stimme hallte über den Platz. Yumi aber beobachtete Sasuke, der vollkommen enttäuscht war, jetzt schon das Training beenden zu müssen.

„Komm Yumi, wir holen ihn.“

Sie dreht sich um und lächelte Itachi an. Er erwiderte ihr Lächeln nicht, aber in seinen Augen flackerte etwas. Sie konnte spüren das er stolz auf sie war. Er zeigte es nur nicht offen. Er machte einen Schritt auf Sasuke zu, drehte sich dann aber doch noch einmal zu Yumi um und hielt ihr seine Hand entgegen. Yumi nahm sie. Itachis Hand war kühl und doch spürte sie die Wärme, die diese Geste vermitteln sollte. Sie war jetzt nicht mehr allein, sie war gut aufgehoben und versorgt. Im Grunde hatte sie mehr dazu gewonnen, als sie vorher hatte. Sie war ein Einzelkind gewesen. Und nun hatte sie gleich zwei Brüder. Der Eine unbefangen und frei, der andere besorgt um sie und verantwortungsbewusst. Es war gerade einmal zwei Tage her, das ihr Dorf überfallen wurde und schon war sie sicher. Es war, als ob sie schon immer hier gewesen war, alle verhielten sich jedenfalls so. War es ernst gemeint oder nur gespielt? Bei Itachi war sie sich sicher, er meinte es ernst. Bei ihren neuen Eltern konnte sie es noch nicht gut einschätzen. Aber wie auch, sie war gerade sechs Jahre, auch wenn ihr siebter Geburtstag nicht mehr fern war.

Für sie selbst, war die Situation in Konoha noch etwas seltsam. Yumi wusste nicht recht wie sie mit den anderen Kindern umgehen sollte. Immerhin kannten sie sich alle untereinander schon.

„Bis morgen Yumi.“

Naruto rannte an ihr vorbei und winkte ihr zu.

Naja gut, einen potenziellen Freund hatte sie schon.

„Itachi, die Schule heute war großartig, trainieren wir nachher noch?“

„Ein andermal Sasuke“, sagte Itachi und stupste seinem Bruder, mit zwei Fingern, leicht gegen die Stirn.

„Aber wieso denn?“

Sasuke schmollte etwas und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper.

„Ich muss nachher noch einmal zu meinem Team. Aber jetzt komm, Mutter wartet mit dem Essen und außerdem will sie nachher noch mit Yumi in die Stadt.“

Richtig überzeugt schien Sasuke allerdings nicht, aber er gab es auf nachzufragen. Anscheinend kannte er diese Prozedur schon länger und musste sie schon oft mit Itachi durchmachen.

Den ganzen Heimweg über gab er keinen Mucks von sich, auch nicht als Itachi ihm, mit seiner freien Hand, durch die Haare wuschelte.

Mikoto stand auf der Veranda, des Uchiha Anwesens und erwartete die drei schon.

„Da seid ihr ja endlich“, sagte sie lächelnd, „Wie war es in der Akademie? Und bei dir in deinem Team Itachi?“

„Es war alles wie gewohnt, allerdings muss ich auch gleich wieder dorthin. Ich esse später etwas.“

Vorsichtig ließ er Yumis Hand los und schenkte der Kleinen noch ein Lächeln, dann verschwand er schnell. Sasuke erzählte seiner Mutter aufgeregt von der Schule und diese nickte ihm immer wieder freundlich zu. Als alle am Mittagstisch saßen und Sasuke fertig war, von seinem Tag zu berichten fragte Mikoto Yumi noch einmal.

„Wie fandest du den Tag, Yumi?“

„Es war ganz schön. Aber ich glaube ich war die einzige, die von nichts etwas wusste.“

„Itachi wird bald mit dir trainieren.“

Fugaku, Yumis neuer Vater, hatte sich zu Wort gemeldet. Er hatte anfangs zwar etwas dagegen sie bei sich im Hause aufzunehmen, doch schien er sich jetzt mit der Situation angefreundet zu haben.

„Aber dann trainiert er ja noch weniger mir, als eh schon.“

Sasuke war gekränkt und schaute Yumi böse an. Das war es wohl mit Sasukes Freundlichkeit. Yumi starrte auf ihren Teller, sollte sie das Training ablehnen, sodass Itachi mit Sasuke trainieren könnte?

„Wir bekommen das schon hin Sasuke, du kannst ja auch mit Yumi trainieren, wenn Itachi keine Zeit hat. Sobald sie auf deinem Stand ist, könnt ihr das Training auch zu dritt absolvieren.“

Die Variante gefiel ihm eindeutig besser.

„Tut mir leid Yumi.“

„Ist nicht schlimm.“

Der Rest des Mittagessens verlief ruhig. Fugaku stand sehr zeitig auf und ging seiner Wege. Mit Familie hatte er wohl nicht viel am Hut. Nicht viel später sprang auch Sasuke auf.

„Ich geh allein trainieren.“

Er wartete nicht einmal auf eine Antwort oder Erlaubnis und verschwand aus der Tür.

Auch Yumi war fertig mit Essen, blieb aber brav am Tisch sitzen. Mikoto räumte das Geschirr zur Seite und zog sich eine dünne Jacke über.

„Brauchst du noch etwas? Wenn nicht, dann können wir gleich in die Stadt. Um die Mittagszeit ist nicht soviel los und wir können uns in Ruhe umsehen.“

„Nein, ich brauche nichts mehr.“

Sie rutschte von ihrem Stuhl herunter und lief zu ihrer Mutter. Mikoto tat es Itachi gleich und nahm sie an die Hand. Es fühlte sich anders an, als bei Itachi. Ihre Hand war zwar wärmer als die Seine, doch strahlte sie nicht diese Wärme aus. Es war nur der Schutzfaktor, der eine Rolle spielte, und die Absicht, Yumi das Gefühl zu geben, zur Familie zu gehören. Es war nicht spontan, sondern wirkte eher geplant.
 


 

So liefen Mikoto und Yumi durch die Straßen und klapperten viele Geschäfte ab. Einige Kleidungsstücke hatten sie schon. So etwas wie Unterwäsche, Hosen und Oberteile. Ihre Mutter wollte allerdings noch etwas für festlichere Anlässe besorgen.

Und schon wurde Yumi in den nächsten Laden gezogen. Eigentlich hatte sie sich auf diesen Tag gefreut, doch es war anstrengender als sie gedacht hatte. Mikoto ging gleich zur Kasse und fragte die Frau nach dem Angebot an Kleidern. Yumi aber wurde von jemandem in den Rücken gepiekt. Verwundert drehte sie sich um und sah ein rosahaariges Mädchen vor sich.

„Bist du nicht die Neue im Dorf?“

„Ja, die bin ich. Ich heiße Yumi und du?“

„Ich bin Sakura. Meinen Eltern gehört dieser Laden hier. Du wohnst bei Sasuke. Hast du es gut, ich wäre gern bei ihm. Er ist total süß.“

Yumi schaute Sakura verwirrt an. Sie wollte doch überhaupt nicht wissen, was sie von Sasuke hielt. Warum erzählte dieses Mädchen ihr das? Machte es ihr denn nichts aus, dass Yumi es Sasuke sofort weitersagen könnte?

„Yumi, ich habe ein schönes Kleid für dich. Kommst du mal bitte her?“

Sie zwang sich Sakura noch einmal anzulächeln, bevor sie sich herumdrehte und zu ihrer Mutter lief. Das Kleid war wirklich schön. Es hatte dünne Träger, ging bis zu ihren Knien und wurde nach unten hin weiter, sodass es sehr luftig und locker war. Am oberem und unterem Rand hatte es kleine Rüschen, die es edler wirken ließen.

Das Kleid war der letzte Kauf und es war auch schon sehr spät. Die Sonne war schon am untergehen, aber schenkte den beiden, noch ihre letzte Strahlen für einen beleuchteten Heimweg.

Zuhause angekommen bereitete Mikoto sofort das Abendessen vor, welches genauso schnell verspeist war, wie es aufgetafelt wurde. Yumi fiel auf, das Itachi nicht dabei war. Ob er noch bei seinem Team war? Hoffentlich würde er bald wieder da sein.

Sie beschloss in ihrem beziehungsweise seinem Zimmer zu warten.

Sie trat ein. In diesem Raum kam es ihr vor, als ob sie wirklich zuhause war. Es war seltsam, aber doch vertraut. Seufzend lehnte sie sich an eine Wand. Es war dunkel, aber sie hatte keine Lust das Licht anzumachen. Wozu auch, sie wartete ja eh bloß.

„Ihr wart ganz schön lang unterwegs.“

Erstaunt blickte sie in die Richtung, aus der die Stimme kam. Itachi saß auf seinem Bett, sie hatte gar nicht bemerkt das er da war.

„Ja. Das stimmt. Aber dafür haben wir alles gefunden.“

„Dann ist gut. Aber Mutter ist in der Hinsicht auch sehr energisch. Du musst erschöpft sein.“

„Das bin ich.“

Sie seufzte wieder und legte sich bäuchlings auf ihr eigenes Bett.

„Und wie war dein Tag, Bruder?“

„Wie immer. Wir haben trainiert um uns auf kommende Missionen vorzubereiten. Erzähl mir lieber von deinem Tag.“

„Es war alles ganz komisch für mich, ich kannte so was noch nicht. Aber ich habe das Gefühl das es besser werden wird. Nur ich wollte dich fragen, ob du mit mir trainieren könntest, damit ich besser vorankomme in der Akademie.“

„Vater hat mich darauf schon angesprochen. Natürlich mach ich das. Nur ab und zu müssen wir Sasuke mit einbinden, sonst wird er eifersüchtig.“

Yumi nickte lächelnd. Sie hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet, als eine Zustimmung. Aber man konnte ja nie wissen und Itachi war auch sehr beschäftigt, wie sie bereit mitbekommen hatte.

„Wir könnten am Wochenende anfangen. Da habe ich genügend zeit und du musst auch nicht in die Schule.“

„Ja, das wäre gut.“

Itachi wirkte zufrieden, nicht unbedingt mit sich, sondern eher mit seiner kleinen Schwester. Sie hatte den Schlag, ihre Familie verloren zu haben, bis jetzt ganz gut verkraftet. Und er hoffte das dies auch so bleiben würde. Ihm war klar das er alles mögliche dafür tun würde, nur damit sie wieder glücklich sein könnte.

„Wenn du etwas auf dem Herzen hast, ich bin für dich da Yumi.“

Wie den Abend zuvor gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor der Schlaf über sie beide hereinbrach.

Kleiner Schmetterling

Es war nun das dritte Wochenende, welches die beiden zusammen auf dem Hügel hinter dem Dorf verbrachten. Die Lage war ruhig und schön. Unter dem einzigen Baum der diesen Ort mit seiner Schönheit zierte, konnte man entspannt die Wolken beobachten und deuten. Es war eine Linde, kraftvoll, aber doch allein.

Das kleine Mädchen, war glücklich, dass sie nicht das Schicksal dieses Baumes teilte. Sie hatte einen Bruder, der sie trainierte und einen Bruder, der in der Schule auf sie Acht gab. Aber das wichtigste war, dass sie nun wieder liebevolle Eltern hatte, die sich um sie sorgten. Mutter allerdings mehr wie Vater.

Fugaku war noch immer sehr abweisend und distanziert. Sein Blick war zu jeder Zeit auf ihre Leistungen gerichtet und Lob ergatterte sie nur, wenn diese auch dementsprechend gut waren.

Yumi fragte sich aber, was alle hier von ihr erwarteten.

Sie konnte doch unmöglich in solcher Kürze die besten Ergebnisse erzielen. Den Anforderungen ihres Vaters war sie anscheinend noch nicht gewachsen. Nur Itachi bekam dessen Lob und man musste wohl über seinem Leistungsniveau stehen, um Fugaku wirklich zu beeindrucken. Yumi sah, wie Sasuke dies immer und immer wieder versuchte, aber scheiterte. Ihr gleichaltriger Bruder wollte unbedingt so schnell wie möglich genauso stark werden wie Itachi. Das einigen diese Dinge leichter fielen, als anderen bedachte Sasuke in dem Punkt wohl nicht.

Er war nun mal nicht so talentiert wie sein großer Bruder und es machte ihn traurig, wenn er immer nur hörte, dass genau dieser der ganze Stolz der Familie war.

Trotzdem gab er nicht auf und das war, was Yumi an ihm faszinierte, aber dem Stress, alles so schnell wie möglich zu lernen, wollte sie sich dennoch aussetzen.
 

Doch, was wurde nun von den anderen verlangt?

Sasuke wollte von ihr eigentlich nur, dass sie ihn zur Schule begleitete, dass sie da war um zu trainieren, wenn Itachi wieder anderweitig beschäftigt war.

Und ihre Mutter?

Es war schwer zu sagen, was Makoto wollte. Wahrscheinlich nur ihr Wohlbefinden. Oder auch, dass aus ihr eine starke Frau wird. Aber das hatte noch Zeit, so jung wie sie war.

Aber was war mit Itachi?

Was wollte er?

Er hatte ihr den Rücken zugekehrt und blickte in den Himmel. Seine schwarzen Haare wehten im Wind, genau wie die Falten seiner Kleidung im Luftzugtanzten.

Yumi dagegen saß unter dem Baum und ruhte sich aus. Die beiden hatten gerade ein paar Stunden an ihren Fähigkeiten gearbeitet. Das Mädchen bemerkte noch keinerlei Fortschritte. Nichts klappte.

Sie traf weder in die Mitte der Scheiben, mit ihrem Kunai, noch wurden ihre Bewegungen geschmeidiger.

Das einzige was sie beim Training bemerkte, wie ihre Glieder danach schmerzten, wie erschöpft sie war und an den Tagen darauf schließlich der Muskelkater mit dem sie zu kämpfen hatte.

Aber er war stolz auf sie. Jedenfalls betonte er das immer und immer wieder. Ob es gelogen war?

Daran glaubte sie nicht.

Auch wenn sie ihn noch nicht lange kannte, wusste sie, dass er ein ehrlicher und aufrichtiger Mensch war. Er würde sie nicht belügen, niemals, daran glaubte sie fest.

Aber was er über sie dachte wusste sie trotzdem nicht.

Ob sie fragen sollte?

Sie schloss nun die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Sie atmete die frische Frühlingsluft ein und fühlte sich gut. Es war, als wenn sie endlich wieder glücklich sein konnte. Doch im selben Moment wurde sie wieder herausgerissen und an ihre Verluste erinnert.

Warum mussten Menschen nur so grausam sein?

Ihre Familie wollte doch niemandem wehtun.

Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und öffnete so aus Reflex wieder ihre Augen.

„Was hast du Yumi?“

Sie schüttelte nur den Kopf, er sollte sich keine unnötigen Sorgen um sie machen. Er verbrachte sowieso schon viel zu viel Zeit mit ihr, da musste sie nicht noch wegen so etwas belastet werden.

„Es ist nichts. Mach dir keine Gedanken.“

„Gut.“

Er setzte sich nun links von ihr, ließ seinen Blick aber auf ihr ruhen.

„Sag mir über was du nachdenkst.“

Sie seufzte leise, denn sie wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte, ob sie überhaupt das aussprechen sollte, was sie im Moment dachte. Aber es war wohl besser.

Itachi wusste sofort, wenn sie etwas bedrückte oder wenn sie tief in Gedanken versunken war. Das schlimmste aber war, dass er soviel Interesse an ihren Gedanken und Gefühlen zeigte. Es freute sie zwar einerseits, aber auf der andere Seite, wollte sie einige Dinge auch einfach nur für sich behalten, als ihr Geheimnis. Doch meist blieb ihr keine Wahl.

Sie wollte es ihm auch erzählen, wieso auch immer.

Vielleicht war es seine Art, welche sie dazu veranlasste irgendwann einfach alles auszusprechen oder einfach, weil sie wollte, dass er ihr vertraute.

Damit sie schließlich jemanden hätte, dem sie alles sagen, jemand ohne den sie nicht mehr leben konnte.

Nur, war das richtig?

Sie hatte vor knapp einem Monat, dass verloren, was sie eigentlich brauchte. Und nun ließ sie sich erneut auf etwas ähnliches ein.

Was, wenn wieder das Gleiche geschehen würde?

Konnte sie wirklich soviel Pech haben?

Im Grunde war es auch egal, es war schon zu spät, um sich wieder von ihm abzuwenden und sie wusste, dass er dies auch nicht zulassen würde.

„Ich hab darüber nachgedacht, was du über mich denkst, was du von mir erwartest.“

Er lächelte, aber warum?

Es war, als würde er sich über sie und ihr Denken Lustig machen. Aber er wollte es doch unbedingt wissen.

„Jetzt lach mich nicht aus!“, schmollte sie und warf ihm einen bösen Blick zu.

„Das tu ich nicht. Ich finde nur niedlich das du über so etwas nachdenkst“, sagte er schließlich und lehnte sich seufzend zurück.

„Was ich erwarte. Schwer zu sagen“

Er schwieg einige Momente und Yumi konnte nicht anders als ihn einfach nur anzustarren. Nun war sie es dir unbedingt wissen wollte was er dachte, aber er lies sich Zeit.

„Ich möchte einfach nur, dass du ein glückliches Leben hast. Ich erwarte nur, dass du nicht aufgibst.“

„Danke..“

Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und lächelte.

Er war wirklich das Beste, was ihr jemals passieren konnte. Jemand wie ihn hatte sie nicht mal in ihrer Familie gehabt. Vielleicht war es Schicksal. Vielleicht musste sie erst etwas verlieren, um schließlich etwas Besseres zu bekommen. Aber es wäre fairer gewesen, wenn sie diese Entscheidung hätte selbst treffen können. Doch das Leben war nicht fair und es war vielleicht besser, wenn sie dies schon in jungen Jahren erfahren hatte. Es raubte ihr zwar die kindliche Naivität und Verspieltheit, doch brachte es sicher auch einige Vorteile mit sich, schon früh reifer zu sein, als andere.

Bestimmt war es ihr zu gegebener Zeit von Nutzen. Yumi glaubte fest daran, dass etwas nur aus einem bestimmten Grund geschah und das man sich darüber nicht unnötig Sorgen brauchte. Die Zeit würde kommen, in der sich alles klären wird. Vielleicht sogar schon sehr bald.
 

„Sie mal Yumi. Die ersten Schmetterlinge fliegen schon umher.“

„Wow! Und dann gleich so viele.“

Das schwarzhaarige Mädchen entfernte sich etwas von ihm und lief umher. Itachi blieb sitzen und sah ihr amüsiert zu.

Sie kniete sich zu den ersten Blumen nieder und versuchte einen Schmetterling zu berühren. Allerdings hatten die kleinen Kerlchen etwas dagegen und flogen sofort davon, als sie sich nur hinkniete.

„Hey!“, rief sie und sprang sofort auf, um ihnen hinterherzulaufen.

Beim nächsten Versuch näherte sie sich etwas vorsichtiger und langsamer.

Sie hockte vor einer weißen Blume, hatte die Hände auf den Beinen abgestützt und starrte den Zitronenfalter an, welcher sich auf dieser Blume hingesetzt hatte. Sacht hob sie die Hand und bewegte sie zu dem Kleinen hin.

„Komm her.“, flüsterte sie und hielt den Finger an die Blume.

Und tatsächlich, der Schmetterling erhob sich leicht und setzte sich auf ihren Finger. Das Mädchen lächelte breit und drehte sich zu ihrem Bruder.

„Schau mal, Itachi. Er mag mich.“

„Da ist er nicht der Einzige“, gab er ebenfalls lächelnd wieder.
 

Als der Falter wieder seiner eigenen Wege flog, fand sie auch wieder ihren Weg an die Seite ihres Bruders. Sie blickte fröhlich in sein Gesicht.

„Und jetzt?“

„Willst du nach Hause oder lieber noch etwas spazieren gehen?“

„Bring mich zu dem See auf der Lichtung, von dem du gesprochen hast.“

Er nickte während er aufstand, nahm ihre Hand und schlug den Weg über die grünen Wiesen ein. Auch wenn der Frühling sie noch nicht lange beehrte, war das Gras schon sehr hoch gewachsen und umspielte sanft ihre Knöchel.

Der Wind war hier sogar noch deutlicher zu spüren, als auf dem Hügel. Vielleicht war er auch stärker geworden, Yumi wusste es nicht, aber sie genoss es.

Das Dorf des Hiroshi-Clans lag mitten in einem Wald, weit und breit war dort kein Feld zugänglich und nun hatte sie endlich wieder die Möglichkeit die Kräfte der Natur so zu spüren, sodass nichts sie bändigen oder aufhalten konnte. So war es ihr egal, dass ihre Haare in ihr Gesicht geweht wurden. Sie wollte einfach nur, dass dieser Moment nicht endete. Es war, als wenn ihr Leben doch perfekt wäre, trotz aller Umstände. Sie wollte das Leid nicht mehr an sich heranlassen und nur den Augenblick genießen, die kleinen Dinge schätzen lernen. Und heute war der beste Anfang.

„Es ist wunderschön hier.“

„Ja, das ist es. Ich bin gern hier. Vor allem, weil man ungestört ist und frei.“

„Frei wie ein Schmetterling.“
 

Nun gingen sie schweigend nebeneinander her, jeder schien in den eigenen Gedanken gefangen zu sein, niemand wollte die Geräusche der Natur unterbrechen. So schien es jedenfalls. Es war, als würden nun noch mehr Schmetterlinge umher fliegen, als ob die beiden sie anziehen würden. Sie umkreisten beide und zauberten Yumi immer wieder ein Lächeln auf die Lippen und Itachi war dankbar für jede Sekunde in der ihre Augen vor Glück strahlten. Er wünschte ihr von nun an ein friedliches Leben und er wollte ihr dabei helfen.

„Was erwartest du eigentlich von mir?“, er unterbrach die Stille und verwirrte sie gleichzeitig mit seiner Frage.

„Was ich von dir erwarte?“

„Ja.“

„Ich erwarte nichts. Ich habe nur Wünsche.“

„Und was wünschst du?“, fragte er nach.

„Ich wünsche mir, dass du bei mir bleibst. Das du mir vertraust und das ich dir ebenfalls vertrauen kann. Ich möchte gern wieder eine glückliche Familie und Freunde.“

Er verstand sehr gut was sie meinte, aber er wusste nicht, ob ihr das wirklich ermöglicht werden konnte.

Sein Vater übte schon jetzt sehr großen Leistungsdruck auf sie aus und er hatte Angst, dass ihr dies irgendwann zu viel werden könnte. Er hatte es gut. Er war talentiert, musste nicht viel üben, um etwas zu beherrschen. Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, dem das alles sehr viel schwerer viel. Noch war er begeistert, aber Itachi wusste, dass die Zeit kommen würde, in der er daran verzweifelt Er würde es ihm nicht recht machen können. Fugaku würde Sasukes Fähigkeiten an seinen messen. Aber man durfte Brüder doch nicht in diesem Sinne vergleichen.

Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Ob sein Vater das je verstehen würde, war eine andere Frage. Allerdings hatte er eher das Gefühl, das diese Geschichte ein schlimmes Ende nehmen könnte, aber er gab die Hoffnung nicht auf, dass er Unrecht hatte.
 

Nach einer Weile waren sie bei dem kleinen See im Wald angekommen. Die Sonne fiel durch das lockere Blätterdach der Baumkronen auf das Wasser und wurde dort reflektiert.

„Kannst du da schon drüber laufen?“, fragt Yumi neugierig.

Er nickte und schritt auf das Wasser zu. Er konzentrierte sich fest auf das Chakra in seinen Füßen und begab sich auf die Oberfläche. Er lief nur wenige Schritte und drehte sich dann zu ihr.

Man merkte deutlich wie begeistert und wie fasziniert sie davon war.

„Wie macht man das? Ich möchte das auch können.“

Sie lief ein paar Schritte nach vorn, blieb aber am Ufer stehen und blickte auf das Wasser.

Itachi allerdings lachte nur und schüttelte den Kopf.

„Du bist noch nicht soweit, dafür müssen wir den Umgang mit dem Chakra noch ein bisschen trainieren.“

Yumi setzte sich auf den Boden, verschränkte die Arme und schmollte.

„Du bist gemein.“

Er seufzte tief und ging einige Schritte auf sie zu. Er hatte es keineswegs als Beleidigung gemeint. Denn er wusste wie schwer es war, diese Beherrschung zu erlernen. Selbst ihm ist dies nicht unbedingt leicht gefallen und noch immer musste er sich sehr auf seine Füße konzentrieren, um keinen Absturz ins kalte Nass zu erleben.

Trotzdem lernte sie wohl besser aus ihrer Fehleinschätzung, wenn sie es selbst erlebte.

Er kam nun wieder zu ihr und reichte ihr seine Hand.

„Gut, versuchen wir es. Ich werde dir helfen.“

Wieder lächelnd nahm sie seine Hand und stand auf. Sie wollte schon aufs Wasser hinaus stürmen, als er sie sanft an den Schultern zurückhielt.

„Lass mich dir erst einiges erklären.“

Sie nickte und sah in interessiert an.

„Du musst dich sehr stark auf deine Füße konzentrieren. Dein Chakra muss dort hin gelenkt werden. Gib mir deine Hand und halt sie gut fest, ich werde dich mit meinem unterstützen.“

Wieder nickte sie und machte sich bereit über den See zu laufen.

Itachi lies derweil einiges an seinem Chakra in ihre Füße wandern. Nun war er voll konzentriert. Er musste auf sie achten, aber auch auf sich selbst. Der Schwarzhaarige bemerkte deutlich, dass sie noch nicht diese Gewalt über ihr Chakra hatte, die sie brauchte um genügend davon in die richtige Richtung zu lenken.

Ohne das er es mit bekam, waren sie in der Mitte des Sees angekommen und hielten. Yumi sah grinsend zu ihm auf.

„Siehst du, es geht doch.“

„Aber nur weil ich die meiste Arbeit mache“, gab er zurück.

Unbedacht lies Yumi seine Hand los und wollte allein weiter marschieren. Allerdings blieb es nur bei einem Schritt nach vorn, der tiefer ging als sie es erhofft hatte. Mit den Armen wild fuchtelnd sank sie schnell ins Wasser hinein, bis nur noch ihr Kopf herausschaute und sie sich schwimmend an der Oberfläche halten musste.

Itachi verlor durch den Schreck ebenfalls die Kontrolle und tat es seiner Schwester binnen weniger Sekunden gleich.

„Also das Bad haben wir für heute schon mal hinter uns“, meinte er und schwamm zurück ans Ufer.

„Das stimmt. Am besten bleiben wir hier bis wir trocken sind oder? Nicht das Mama böse wird.“

„Besser ist.“

Er zog sein nasses T-Shirt aus aus wrang es erst einmal ordentlich aus, bevor er es auf der Wiese ausbreitete.

Yumi allerdings kümmerte sich wenig darum wie sie und ihre Kleidung am schnellsten trocken wurden. Sie legte sich einfach auf den Bauch und schloss die Augen.
 

„Sag mal. Wann denkst du, wird Sasuke sein Sharingan bekommen?“, fragte das Mädchen nach einer Weile.

Itachi sah sie verdutzt an, aber überlegte.

„Ich weiß es nicht. Man kann es nie so genau sagen, wann man es nun bekommt. Das ist unterschiedlich. Meistens passiert dies wenn man sich stark bedroht fühlt und dergleichen.“

Yumi öffnete nun wieder die Augen und blickte ihren Bruder interessiert an. Langsam robbte sie über das Gras zu ihm hinüber und pikste ihm in den Arm.

„Erkläre mir alles. Du hast mal gesagt, dass es verschiedene Formen gibt.“

Lächelnd seufzte er und setzte sich etwas bequemer auf den Boden.

Bevor er mit den Erklärungen begann, aktivierte er zunächst sein eigenes Sharingan.

„Du siehst, ich habe drei kleine Punkte in jedem Auge, das sind sogenannte Tomoe. Wenn man das Sharingan das allererste Mal aktiviert, besitzt man nur eines pro Auge, aber wenn man es trainiert und oft anwendet und so vertrauter damit wird, können es bist zu drei werden, wie bei mir. Daher kannst du dir auch sicher denken, dass das Sharingan so in drei Stufen geteilt werden kann. Und mit jeder stufe steigen auch die Fähigkeiten, die dem Anwender zur Verfügung stehen.“

Erstaunt sah sie ihn an und musterte sein Sharingan mit leuchtenden Augen.

„Du hast drei, also hast du schon das stärkste Sharingan“, sagte sie mit Bewunderung in der Stimme.

Doch Itachi schüttelte nur mit dem Kopf.

„Nein, es gibt noch eine weitere Form. Das Mangekyo Sharingan. Allerdings ist dies ziemlich schwer zu erlangen. Entweder durch sehr hartes Training, oder aber man erleidet ein schreckliches Trauma. Zum Beispiel, wenn man eine nahe stehende Person tötet. Das ist wohl auch der Grund, warum es nur wenige gibt, die dieses Sharingan beherrschen. Und einen kleinen Haken hat es außerdem. Der Besitzer dieses Sharingans erblindet. Von dem Tag, an dem man es besitzt setzt die Erblindung ein. Die Schnelligkeit ist abhängig von der Benutzung der Augentechniken. Also jemand der es selten einsetzt, wird langsamer blind als einer der es täglich gebraucht.“

„Hoffentlich bekommst du es nie. Ich möchte nicht das du blind wirst“, meinte das Mädchen und setzte sich auf, um ihren Bruder fest zu umarmen.

Er drückte sie ebenfalls fest an sich und schloss die Augen.

„Ich möchte auch nicht blind werden, sondern sehen wie du zu einer schönen Frau heranwächst“, flüsterte er leise und küsste sanft ihre Haare.

„Dann trainiere nicht so hart, dann bekommst du es auch nie“, sagte sie lachend und kuschelte sich in seine Arme.

„Ich bin müde“, meinte sie plötzlich und sah mit etwas verschlafenen Augen in sein Gesicht.

„Dann lass uns nach Hause gehen. Immerhin sind wir schon fast ganz trocken.“

Er stand auf und zog sie vorsichtig nach oben, doch sie kippte ihm nur entgegen und lachte.

„Trägst du mich?“, fragte sie und sah ihn mit großen Augen an.

Freundlich nickte er und sie kletterte leichter Hand auf seinen Rücken und hielt sich gut fest.

Nachdem er einige Schritte gegangen war, fielen der kleinen schon die Augen zu und wenige Momente später wanderte sie ins Land der Träume.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Sasuke
2009-10-28T15:25:11+00:00 28.10.2009 16:25
süße story ^^ däumchen hoch :) schreib mal ne fortsetzung ^^
Von: abgemeldet
2009-10-16T18:20:08+00:00 16.10.2009 20:20
Hey ich mag die story total :3 ist voll süß x3333333 und toll und böse alles was ich halt mag xD


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