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Unexpected Twist

von

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Gemütliches Beisammensein

Nachdenklich stand Ian in der Küche. Es brauchte etwas Zeit, bis er sich entschieden hatte, was er denn nun kochen wollte. Im Großen und Ganzen war zwar keiner von ihnen sehr wählerisch, wenn es ums Essen ging, allerdings musste er auch darauf achten, dass alle satt werden würden, und so machte er sich schnell an die Arbeit.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

„Ist er eigentlich immer so?“

Saburos Blick fiel von Jamie, der nun endgültig schlief, fragend zu Manabu.

„Was meinst du mit 'so' ?“

„Na, so anhänglich?“

Manabu verstand nicht ganz, was er mit anhänglich meinte, was auch sein fragender Gesichtsausdruck erahnen ließ.

„Ach, nicht so wichtig“, konnte man Saburo leicht lachen hören und anscheinend hatte Jamie einen leichten Schlaf, da er von dem Lachen wach wurde. Er rieb sich kurz die Augen, während er ein leises „Verdammt, eingeschlafen“ murmelte und daraufhin gähnte. Er befürchtete schon, dass er sich einen belustigenden Kommentar anhören müsste, doch kam Saburo nicht dazu, da plötzlich Ian im Türrahmen erschien.

„Meine Herren, ich habe bei mir etwas Gemüse, das nur darauf wartet, von Ihnen geschnitten zu werden. Wenn Sie so gütig wären, mir zu helfen, wäre ich sehr dankbar.“

Schon war er auch wieder in der Küche verschwunden. Doch als keiner von ihnen kam - Jamie war noch nicht ganz wach, Saburo war durch das plötzliche Erscheinen aus dem Konzept gebracht worden, da er ja eigentlich etwas zu Jamie sagen wollte, und Manabu hatte, wieso auch immer, nicht realisiert, dass Ian gerade mit ihnen gesprochen hatte - erschien Ian wieder in der Tür und sagte: „Ja, ich meinte euch. Hopphopp, meine Herren, das Gemüse wartet auch nicht ewig.“

Dann war er auch wieder in der Küche verschwunden, doch diesmal folgten die Drei ihm. Prompt bekamen sie dann eine gefüllte Schüssel mit Gemüse und ein Messer in die Hand gedrückt.

Manabu war der erste, der sich auf einen Stuhl setzte und anfing, die verschiedenen Gemüsesorten in Würfel zu schneiden. Saburo blickte kurz zu Ian, fing dann aber auch mit seiner Arbeit an. Jamie brauchte etwas länger, um zu begreifen, daher fragte Manabu ihn, ob er seine Hilfe bräuchte. Jamie schüttelte nur den Kopf und setzte sich neben Manabu, um ebenfalls anzufangen. Ian war derweil damit beschäftigt, die Soße für die Garnelen zu kochen, welche Sam und Hotaru bereits bei dem Betreten des Hauses gerochen hatten.
 

Es dauerte dann auch nicht lange, bis das Gemüse fein säuberlich in Würfel geschnitten war und Ian seine Helfer gleich wieder aus der Küche schmiss. Müde lies sich Jamie auf die Couch fallen.

„Woher kommt denn diese plötzliche Müdigkeit?“, fragte Saburo ihn, als er sich auf die Couch gegenüber setzte.

„Hab wohl die Nacht nicht lange genug geschlafen“, erwiderte er müde.

„Vorhin warst du aber noch putzmunter“, merkte Manabu an, als er sich neben Jamie setzte.

„Ach, das mit der Müdigkeit braucht so seine Zeit.“

„Vielleicht sollten wir dir einen Eimer voll kaltem Wasser über den Kopf kippen, das könnte helfen“, sagte Saburo dazu nur. Bei den Worten war Jamie wieder wach, da ihm die Szene vom Morgen einfiel. Das brachte ihn zum Grinsen und er wandte sich an Manabu.

„Was denkst du, wird man davon wirklich wach? Du müsstest es eigentlich wissen.

Manabu wandte darauf nur mürrisch den Kopf zur Seite.

„Sei doch nicht mehr sauer deswegen. Für mich war das auch nicht lustig. Ich glaube nämlich, Sam war danach ziemlich sauer auf mich.“

Da Manabu ihm nicht antwortete, schaute er zu Saburo, der die Diskussion verfolgt hatte, wohl aber eher nicht daran interessiert war, was passiert war. Also sagte Jamie auch nichts dazu und fuhr fort:

„Ich hoffe bloß, sie wirft mir nachher nicht noch böse Blicke zu.“

„Wie heute Morgen? So schlimm war es nun auch nicht“, fand Manabu.

„Schon, aber irgendwie bin ich dann doch froh, keine Geschwister zu haben“, gab Jamie ehrlich zu.

„Einzelkind?“, fragte Saburo.

„Ja, du etwa nicht?“

„Nicht ganz, ich habe einen Stiefbruder.“

„Stiefbruder? Sag bloß, du hast auch so seltsame Eltern?!“

Jamie seufzte. Manabu und Ian hatten Probleme mit der strengen Erziehung ihrer Eltern und Saburo schien auch Probleme mit den Eltern zu haben.

Langsam war er froh, dass seine Eltern nicht so waren.

„Was ist daran seltsam?! Meine Mutter hat sich von meinem Vater getrennt, mein Vater hat dann eine neue Frau gefunden, die ebenfalls einen Sohn hat. Ich lebe bei ihnen und Basta - nichts Seltsames.“

„Sind sie denn wenigstens friedlich auseinander gegangen?“, wollte Jamie wissen, obwohl ihn das nicht so ganz interessierte. Aber schließlich hatte Ian Saburo auch etwas über ihn erzählt - auch wenn er noch nicht wusste, was - und so wäre es ja nur fair, etwas über den anderen zu erfahren.

„Das schon. Allerdings ist meine Mutter ziemlich sauer gewesen, als sie erfahren hat, dass seine neue Frau eine Engländerin ist. Keine Ahnung wieso.“

„Dann ist dein Stiefbruder wohl auch Engländer“, stellte Manabu fest.

Als Saburo dies bejahte, fing es bei Jamie im Kopf an, zu rattern, bis es schließlich 'klick' machte.

„Ist dein Bruder dieser blonde, vornehm gekleidete Junge mit Brille, der in Sams Klasse geht?“

„Du kennst ihn?“ Saburo wirkte erstaunt, als Jamie nickte.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Vor zirka zwei Wochen hatte Jamie Samantha von der Schule abgeholt. Kurz zuvor hatte sie sich mit eben jenem Jungen unterhalten und berichtete Jamie während der Rückfahrt alles von ihm, was sie wusste - wirklich alles. Sie kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Zuletzt meinte sie aber noch leicht enttäuscht, dass sie bei ihm wahrscheinlich eh keine Chancen hätte, da sie den Verdacht hatte, er stünde auf seinen Stiefbruder. Jamie kam damals aus dem Lachen nicht mehr heraus - so lange hatte er in seinem ganzen Leben nicht gelacht - und nur gesagt, sie habe es sich bloß eingebildet und sie solle weniger Mangas lesen. Damit war das Gespräch für ihn beendet und Jamie hatte es gleich wieder vergessen.
 

Doch da er jetzt wusste, wer überhaupt der Stiefbruder von dem Jungen gewesen war, änderte das die ganze Sache. Wie zum Teufel kam Sam auf so eine bescheuerte Idee?! Jamie konnte es sich nicht vorstellen, nein, er wollte es sich nicht vorstellen.

Schnell schüttelte er den Kopf, um keinen einzigen Gedanken mehr daran zu verschwenden.

„Alles okay?“, fragte Manabu ihn, als er Jamie ansah. Dieser schien überrascht, nickte dann aber.

„Klar, sicher doch. Alles bestens“, sagte er, klang aber kaum überzeugend.

„Mich würde mal interessieren, woher du ihn kennst“, meldete sich Saburo zu Wort.

Der Blonde überlegte sich seine Worte gut - was er selten machte -, da er sich nicht verplappern wollte. Es kam so gut wie nie vor, dass er anderen Sachen verheimlichte, doch war es bei Saburo irgendwie etwas anderes, denn ihm wollte er Samanthas Gedanken nicht antun. Aber vor allem wäre es sicher für Samantha ziemlich peinlich, wenn Jamie es ihm erzählen würde.

„Ich hab Sam mal von der Schule abgeholt, da war sie mit deinem Bruder in einem Gespräch vertieft.“

Mehr wollte er nicht sagen, was man auch merkte, also setzte Saburo wieder an, zu sprechen. Doch zu mehr als einem „Soso...“ kam er nicht, da die Tür geöffnet wurde und die Mädchen das Zimmer betraten.

„Lebt ihr noch alle?“, fragte Sam belustigt in die Runde.

„Ach, lassen sich die Damen auch mal blicken?“

Zum Glück konnte man Jamie seine Erleichterung nicht anmerken, hatte er sich doch Sorgen gemacht, dass Saburo noch etwas wissen wollte. So aber konnte er sich schön ablenkend an die Mädchen wenden - und siehe da, es klappte. Saburo sagte nichts, drehte sich nur um und begrüßte die Mädchen. Samantha hatte nicht mit Saburos Besuch gerechnet, schien sich daran aber nicht zu stören, denn nachdem sich Hotaru höflich vorgestellt hatte, fragte Samantha ihn sogleich, wie es seinem Bruder denn ginge. Innerlich seufzte Jamie, hoffte aber noch, Saburo würde sich nicht wieder an ihn wenden. Saburo dachte daran jedoch nicht mehr, meinte seinem Bruder ginge es gut, was das Thema in gewisser Hinsicht dann beendete.

„Apropos Bruder... wo ist Ian?“, fragte Samantha in die Runde.

„Der ist in der Küche und kocht, stört ihn lieber nicht. Uns hat er schon aus der Küche geworfen, nachdem wir von ihm zum Gemüseschneiden missbraucht wurden“, antwortete Jamie und brachte so die Mädchen zum Lachen.

„Jaja, lacht nur. Nächstes Mal kommt ihr nicht so einfach davon, da dürft ihr Tante Kathleen ertragen.“

„Das heißt Kath, mein lieber Jamie“, verbesserte Samantha ihn und musste mit Hotaru erneut lachen. Jamie sagte dazu nichts, griff nach seiner Tasse Kaffee, die noch etwas gefüllt war, aber nur um festzustellen - als er einen Schluck nahm - dass der Kaffee schon länger kalt war.

„Na, schmeckt er nicht mehr?“, kam es leise neckend von Manabu, woraufhin Jamie nur nickte, die Tasse abstellte und dann eben diese anstarrte.

„Ist etwas?“, kam es erneut Manabu, als Jamie noch immer die Tasse anstarrte.

„Ich überlege gerade, ob ich es riskieren soll, in die Küche zu gehen und Ian nach einer Kanne Kaffee frage, oder aber ob ich hier bleibe und auf den Kaffee verzichte, dafür aber sicher bin.“

Diese banale und eher sinnlose Aussage brachte Manabu zum Schmunzeln, was Jamie jedoch nicht sehen konnte, da er noch immer auf die Tasse starrte.

Erst als diese sich bewegte, schaute Jamie auf. Mit einem fragenden Blick sah er Saburo an, der dafür verantwortlich war, dass die Tasse kurzzeitig aus seinem Blickfeld verschwunden war, weil er sie angehoben hatte.

„Wenn du dich nicht traust, frag ich ihn halt“, kam es nur von diesem, bevor er dann schon in der Küche verschwand und Samantha sowie Hotaru sich auf die Couch setzten, auf der Saburo gerade noch gesessen hatte.
 

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Man sah wirklich, dass Ian und Jamie verwandt waren. Sie waren zwar keine Geschwister, aber auch als Cousins hatten sie ein paar Gemeinsamkeiten - das dachte zumindest Saburo, als er die Küche betrat. Er konnte sich ein Lachen gerade noch verkneifen, ein Lächeln allerdings nicht, als er Ian sah. Demnach ging er lächelnd auf Ian zu, der auf einem Stuhl saß und eingenickt war.

„Hey, aufwachen“, sagte er leise und fuhr mit seiner Hand sanft über Ians Wange. Dieser murmelte etwas, was Saburo diesmal wirklich leicht lachen ließ.

„Will unsere Prinzessin aufstehen oder muss ich sie erst wach küssen?“, fragte er im Scherz, auch wenn im Unterton das Gegenteil mitschwang.

Ian blinzelte kurz, ehe er direkt in Saburos Gesicht sah, der ihn noch immer lächelnd ansah.

„Ach, warum nicht“, murmelte Ian noch immer leicht verschlafen.

„Weil zuvor noch das Essen anbrennt“, erwiderte Saburo.

Erschrocken stand Ian auf und begab sich schleunigst zum Herd. Doch zum Glück hatte er die Platte bereits auf die niedrigste Stufe gestellt, sonst wäre das Essen jetzt wohl verbrannt. Erleichtert rührte er es noch einmal um, bis er die Platte ausstellte und das Essen noch etwas auf dieser

köcheln ließ.

„Da hast du mich gerade nochmal rechtzeitig geweckt.“

Ehrlich dankbar lächelte er seinen Kameraden an, der das Lächeln erwiderte, dem dann aber einfiel, warum er eigentlich hier war.

„Du hast nicht noch zufällig etwas Kaffee für uns, oder?“

„Doch natürlich.“

Ian nahm ihm seine und Jamies Tasse ab, um sie mit dem immer noch heißen Kaffee aus der Kanne zu füllen. Dankend nahm Saburo ihm wieder die Tassen aus der Hand, begab sich Richtung Tür, blieb dort aber stehen und drehte sich um.

„Ian, wärst du so freundlich...?“

„Sicher doch.“

Freundlich hielt er ihm die Tür auf, sodass Saburo beruhigt durch diese gehen konnte und sich nicht sorgen musste, dass er den Kaffee verschütten könnte. Als er dann durch war, ließ Ian die Tür wieder ins Schloss fallen und widmete sich dem Essen.
 

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„Danke. Wow, du lebst ja noch. Hat Ian dich also doch in Ruhe gelassen“, meinte Jamie belustigt, als Saburo ihm die Tasse Kaffee reichte.

Ohne darauf etwas zu sagen, setzte er sich links neben Jamie, zu dessen Rechten bereits Manabu saß, und trank einen schluck Kaffee.

„Ich glaube, du verwechselst da etwas, Jamie. Du bist der Einzige, zu dem Ian gemein ist, wenn er in der Küche gestört wird“, kommentierte Samantha das Geschehen, als Manabu wissen wollte, ob Ian es wirklich nicht abkönnte, wenn er in der Küche gestört würde.

„Kann ich verstehen“, sagte Saburo in einem belustigtem Tonfall, was Jamie alles andere als lustig fand.

„Jetzt lasst doch mal den Jamie in Ruhe.“

Mahnend sah Hotaru zu Saburo und Samantha, aber nur um gleich darauf grinsend hinzuzufügen, dass es reichen würde, wenn Ian ihn schon ärgerte und die Beiden sich deswegen nicht die Mühe machen müssten. Daraufhin wandte sich Jamie mit Hundeblick an Manabu, wollte wissen, ob dieser das gleiche dachte. Zögernd sah Manabu ihn an, doch brauchte er nichts zu sagen, da Ian wieder mit seinem perfektem Timing ins Wohnzimmer kam und zum Essen rief.

Wie ein Vater, der sich um seine Kinder kümmert, fiel Hotaru dazu nur ein, als Samantha und sie zuerst in die Küche gingen. Saburo stand ebenfalls auf und begab sich in die Küche, gefolgt von Manabu und Jamie.
 

Das Essen verlief recht ruhig. Während Samantha und Hotaru jeweils an den Tischenden saßen, saßen rechts am Tisch Ian sowie Saburo und gegenüber Jamie sowie Manabu. Alle Anwesenden genossen das Essen, lobten Ian sogar für seine Kochkünste, was diesen leicht verlegen machte.

Sogar die Mädchen achtete zuerst nur auf das Essen und hatten ganz vergessen, was sie eigentlich beobachten wollten. Als Jamie dann aber aufstand, um seine Tasse aus dem Wohnzimmer zu holen, fiel es ihnen wieder ein und als Jamie sich dann mit seiner Tasse an den Tisch setzte, konnte er die Blicke der Beiden auf sich spüren, doch versuchte er sie gekonnt zu ignorieren, indem er einfach weiter aß. Auch den Anderen war es nicht entgangen, denn zum einen blickte Samantha immer wieder zwischen Jamie und Manabu hin und her, während Hotaru zwischen Jamie und Ian hin und her schaute, und zum anderen rührten sie ihr Essen nur noch alle zwei Minuten an.

Aber auch wenn oder gerade weil die Bedeutung ihrer Blicke nicht zu erkennen waren, deutete jeder sie anders, beziehungsweise machte sich jeder andere Gedanken dazu.

Jamie - der ja von der Absicht der Mädchen, die darin bestand Ian und Manabu zu verkuppeln, wusste - dachte, Samantha sei noch immer sauer auf ihn, weil er heute morgen anscheinend irgendeinen Plan von ihnen durchkreuzt hat. Hotarus Blick deutete er ebenfalls so, auch wenn diese am Morgen nicht den Eindruck gemacht hätte, als wäre sie sauer gewesen.

Manabu - der durch Jamie ebenfalls von der Absicht der Mädchen wusste, es aber nicht wirklich glaubte - überlegte, ob er oder einer von den anderen etwas falsch gemacht hat, beziehungsweise etwas vergessen hat.

Ian - der genauso wie Manabu durch Jamie von der Absicht der Mädchen wusste - begann zu überlegen, ob da vielleicht doch was dran war, was Jamie ihnen gesagt hatte.

Und Saburo - der gar nichts von der Absicht der Mädchen wusste - dachte, die Mädchen hätten etwas angestellt und trauten sich jetzt nicht, etwas zu sagen, sondern hofften nur, Ian oder Jamie würde es nicht auffallen.

Im Grunde waren sie sich jedoch im Klaren, dass die Gedanken der Mädchen wohl oder übel nichts Gutes für sie bedeuteten. In gewisser Weise war es auch so, denn beide dachten an ihr Gespräch, welches sie nach 'Kaths' Verabschiedung geführt hatten.
 

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Samantha und Hotaru waren nicht sofort ins Wohnzimmer gegangen, sondern waren zuerst leise nach oben geschlichen. Dort hatten sie sich hingesetzt und beraten, was sie nun machen wollten - das 'Geschenk' von ihrer Tante hatte Samantha dabei erst einmal außer acht gelassen, denn ein Satz ihrer Tante hatte sie zum nachdenken gebracht.

„Wie soll ich es sagen... ich glaube, Jamie würde besser zu ihm passen... und...“

Das war etwas, was sie nicht verstand. Jamie würde besser zu ihm passen? Meinte sie damit jetzt Ian oder doch Manabu? Und was sollte dann noch dieser offene Satz am Ende, der allem Anschein nach wichtiger war, als er klang? Samantha verstand dies nicht und Hotaru schien es ebenso zu ergehen. Nach reiflicher Überlegung wussten sie immer noch nicht, was genau gemeint war, hatten sich aber jeweils eine eigene Meinung gebildet, dessen Richtigkeit sie bei dem Essen überprüfen wollten.

Hotaru war dabei der Meinung, dass sie wohl Ian gemeint hatte. Schließlich kannten Jamie und er sich ziemlich gut - nicht zuletzt weil sie Cousins waren - und auch Kathleen kannte sie gut genug, um beide beurteilen zu können. Manabu hingegen kannte sie nicht so gut beziehungsweise kaum, weswegen Hotaru sich nicht vorstellen konnte, dass Kath Manabu gemeint haben könnte.

Samantha fand dieses Argument jedoch nicht wirklich stichhaltig - warum sollte sie denn nicht Manabu gemeint haben können? Na gut, sie kannte Manabu kaum und konnte ihn daher nicht beurteilen, aber nichts war unmöglich, oder? Außerdem, wenn sie Ian gemeint hatte, warum hatte sie es ihnen denn nicht früher gesagt? Wie gesagt, sie kannte beide gut und wenn sie dieser Meinung wäre, hätte sie es Samantha bestimmt gesagt, als sie 'Kath' um den Gefallen gebeten hatte, mal ihre Meinung dazu zu sagen. Demnach war Samantha sich sicher, dass Manabu gemeint war. Unterschiedlich wie ihre Meinungen nicht hätten sein können, begaben sich beide - nach einer weiteren Diskussion - nach unten ins Wohnzimmer. Dass auch noch Saburo dabei war, brachte Samantha völlig aus dem Konzept. Ihre Tante hatte davon nichts erwähnt, dass er auch noch hier war. Nicht, dass es sie störte, nein, wenn sie es sich genauer überlegte, könnte sie ja auch Saburo gemeint haben. Hotaru dachte auch daran, allerdings bezweifelte sie es, da Kath Saburo genauso wenig kennen konnte, wie Manabu.

Am Essenstisch wollten sie demnach durch Beobachtungen heraus finden, ob an ihren Überlegungen etwas dran war. Dabei achteten sie jedoch weniger darauf, es so zu machen, dass die anderen es nicht mitbekamen. Aber enttäuschender Weise hatten sie keine Auffälligkeiten bemerkt, wie intensiven Blickkontakt oder so etwas in der Art.

Während sie so zwischen den Jungen hin - und herschauten, war jede in ihren eigenen Gedanken versunken, die bei näherer Betrachtung eher belanglos waren. Erst als das Telefon klingelte und Ian aufstand, wurden sie in die Realität zurück geholt.
 

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„Ich geh schon“, hatte Ian gemurmelt, als das Telefon erklang.

Er nahm den Hörer ab und begrüßte den Anrufer am Ende der Leitung.

„guten Abend.“

„ … … … … … “

„Ja, er ist hier“, antwortete Ian der Person.

„ … … … … … …. … … … “

„Okay, ich werde es ihm ausrichten. Ist doch kein Problem.“

„ … … … … … “

„Ich wünsche euch auch eine gute Nacht, ´tschau“, verabschiedete sich Ian und legte daraufhin auf.

Als er sich umdrehte erblickten ihn drei fragende Augenpaare - Manabus sowie Saburos nicht, da es sie nicht wirklich zu interessieren schien.

„Das war deine Mutter, Jamie. Ihr bekommt anscheinend Besuch von den Arbeitskollegen deines Vaters. Daher bittet sie dich, dass du doch bitte hier übernachten sollst“, erklärte Ian, nachdem er sich wieder hingesetzt hatte.

„Ich dachte, das wollte er sowieso?“, merkte Samantha an.

„Eigentlich nicht, aber nun gut, mir ist es gleich“, gab Jamie zu und das Thema war damit beendet.

Jeder aß dann noch seinen Teller leer und dann - welch Überraschung - waren die Mädchen schon wieder verschwunden. Ian seufzte nur, deckte den Tisch ab und machte sich daran, zu spülen. Saburo und Manabu halfen ihm dabei, was Ian sichtlich freute, da er erleichtert schien. Jamie allerdings hatte nicht die geringste Lust dazu, bis Manabu ihn vom Stuhl zog und ein Handtuch zum Trocknen in die Hand drückte. Nur widerwillig half er ihnen, aber immerhin, zu viert ging es leichter, als wenn es nur ein einzelner machen musste.

So waren sie wie immer schnell fertig und setzten sich nochmals ins Wohnzimmer, um etwas zu entspannen. Es war dann so gegen zehn Uhr, als Saburo sich erhob, um sich mal langsam auf den Weg nach Hause zu machen. Ian war daraufhin so freundlich, ihn zur Tür zu bringen.

„Ich geh schon einmal hoch. Kommst du mit?“, wandte sich Jamie fragend an Manabu.

Der gähnte gerade, daher nickte er nur und folgte Jamie hoch, während Ian noch kurz mit Saburo etwas redete.
 

Währenddessen waren die Mädchen nicht untätig geblieben und hatten etwas ausgeheckt, was die Jungen auch gleich bemerken sollten...

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So, jetzt wäre auch eine neues Kapitel geschafft^^

und sie werden immer länger~

ich hoffe aber, die länge ändert nichts an der qualität~

ich bleib mal wie immer still hier sitzen^^

hm~



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