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Aufregungen im Fürstentum

Wie Inu Yasha auch hätte verlaufen können
von
Koautor: Kupferschweif

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Kapitel 35

Das Rudel der Wolfsdämonen des Nordens lebte in einer sehr großen Höhle, vor der ein großer Felsvorsprung eine Gelegenheit bot, sich in der Sonne zu entspannen oder auch Ausschau zu halten. Der Pfad zu der Höhle war ziemlich schmal, steil und steinig, sodass nicht jeder einfach so zu ihnen kommen konnte, schon gar nicht unbemerkt. In der Höhle selbst gab es einen kleinen, von Schmelzwasser erzeugten Wasserfall, der einen winzigen See nährte, aus dem die Wölfe trinken konnten und der so gut wie nie versiegte, selbst im Winter nicht. Ganz hinten gab es einen kleinen, schmalen Ausgang, durch den die Dämonen und Tiere sich zwängen konnten, um mitten im Gebirge zu landen.

Derzeit war es ziemlich ruhig im Rudel. Sie hatten erst vor wenigen Stunden alle gemeinsam etwas gefressen, was sie sich in den Bergen und auch in den flacheren Gebieten dahinter gejagt hatten und nachdem der Rudelführer einige seiner Leute dazu abkommandiert hatte, die abgenagten Knochen wie üblich in einer tiefen Felsspalte zu entsorgen, hatte er sich mit den übrigen Wölfen auf dem Felsvorsprung in die wärmenden Sonnenstrahlen begeben, um sich etwas auszuruhen.

Der Winter lag zwar noch nicht sehr lange zurück, aber trotzdem hatte die Sonne schon einige kraft. Da würden sie darauf achten müssen, wo das Schmelzwasser aus den höheren Regionen sich einen Weg hinab suchte und notfalls den Hinterausgang verschließen, damit die Höhle nicht überflutet wurde, was durchaus schon vorgekommen war.

Der Rudelführer lehnte sich entspannt gegen einen Felsblock und reckte das vernarbte Gesicht in die Sonne. Er war schon recht lange in seiner Position, hatte sie sich hart erkämpfen und auch schon diverse Male verteidigen müssen, was ihm mittlerweile auch deutlich anzusehen war, gerade im Gesicht. Aber auch so war er durchaus nicht mehr der Jüngste. Wäre er ein gewöhnliches Rudelmitglied, hätte er sich schon längst zu den ehemaligen Kriegern, den Ältesten begeben. Das war der Teil des Rudels, der nur noch in Kämpfe zog, wenn es unbedingt notwendig war und stattdessen hauptsächlich die Höhle verteidigte. Um die Ältesten wurde sich immer gut gekümmert, schließlich hatten die früher ständig ihr Leben für das Rudel riskiert.

„Äh … Akihito?“, fragte ein junger Wolfsdämon zögerlich.

Der Rudelführer verzog etwas das Gesicht und öffnete eines seiner meerblauen Augen, das zweite erst, als er sah, dass es sein Neffe war, der ihn störte. „Was ist los?“

„Ich … ich bin mir nicht ganz sicher, was da vor sich geht, aber du solltest … vielleicht mal einen Blick in den Talkessel werfen. Die Hunde sind jetzt offenbar … durchgedreht oder so. Und werden von Paradiesvögeln gejagt.“

Sofort sprang Akihito auf und trat an den Rand des Felsvorsprungs, von wo aus er zu dem weitläufigen Talkessel sehen konnte, in dessen Mitte das Schloss der Hunde lag. Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. Tatsächlich näherte sich eine ziemlich große Gruppe den Bergen, angeführt von dem jungen Hundeprinzen. Den erkannte jeder Dämon im Norden, nur diese Familie hatte diese blauen Haare.

Hinter der Gruppe war tatsächlich auch der Schwarm der Paradiesvögel zu erkennen, die allerdings noch davon abgehalten wurden, dass Ichiromaru und zwei andere Dämonen, die hinter dem großen Gefolge gingen und aus der Entfernung nicht genau zu erkennen waren, ihre Energie in unregelmäßigen Abständen auf die Vögel jagten.

Was hatte das denn bitte zu bedeuten? Hatten die Hunde etwa die Paradiesvögel angegriffen und dann Angst vor ihnen bekommen? Ob das etwas mit dem Erdbeben zu tun hatte, das vor einiger Zeit zu spüren gewesen war? Und wo war eigentlich dieser verblödete Fürst? Mmh.

Der Wolfsdämon fand, dass er sich das doch mal aus der Nähe ansehen sollte. Immerhin hatten die Paradiesvögel die Wölfe zum fressen gern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schnell sah er sich um und winkte zwei seiner Krieger heran. „Ihr zwei kommt mit mir“, sagte er, ehe er sich an das restliche Rudel wandte: „Geht alle zurück in die Höhle. Frauen mit Kindern nach hinten, beschützt sie, falls nötig, wobei das hoffentlich nicht notwendig sein dürfte.“

Mit gewisser Zufriedenheit stellte er fest, dass sein Rudel weder Fragen stellte, noch in Panik geriet, sondern einfach gehorchte und sich in die Höhle zurückzog.

Akihito selbst sprang in weiten Sätzen den Pfad hinab, dicht gefolgt von seinen beiden breitschultrigen Kriegern.

Die unerwarteten Gäste waren gerade so nah, dass Ichiromaru es hören würde, würde er schreien. Mit einer schnellen Handbewegung bedeutete er seinen Leuten, ihm zu folgen. Die Paradiesvögel waren noch recht weit entfernt und würden für die Wölfe hoffentlich keine größere Gefahr darstellen, solange die Daiyoukai sie beschäftigt hielten.

Der junge Prinz wandte nur kurz den Kopf, als er die Wolfsdämonen, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Vogeldämonen. Der Anführer schien bemerkt zu haben, dass er das Ziel von Sesshoumarus und Hanas Angriffen war und hatte seinem Schwarm befohlen, ihn zu schützen. Jetzt sammelten sich die kleineren Paradiesvögel um den einen größeren und bildeten so einen Schutzwall.

„Dürfte ich erfahren, was euch alle herführt?“, fragte Akihito. „Schickt Fürst Akumaru euch?“

Der Prinz hätte fast geschnaubt. „Nein, er hat uns nicht geschickt. Wir fliehen vor ihm, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er noch leben sollte und möchten euch bitten, dem Schlosspersonal des Nordens Unterschlupf zu gewähren, zumindest bis die Paradiesvögel es aufgeben, uns anzugreifen.“

„Warum flieht ihr vor eurem Fürsten? Vor deinem Vater?“

„Wir haben ihm den Rücken gekehrt.“

„Nennt man das nicht Hochverrat? Und wenn wir euch helfen, machen wir uns genauso schuldig.“

Ichiromaru warf dem Wolfsdämon einen kurzen, kalten Blick zu und jagte seine Energie wieder auf die Paradiesvögel. „In meinem Gefolge befinden sich neben den Dienern und Beamten auch alle Samurai des Nordens. Und die des Westens. Sesshoumaru und Hana haben die Nachhut gebildet. Willst du wirklich darüber diskutieren, ob du uns jetzt helfen willst oder ob du dich zu sehr vor der Rache eines einsamen Fürsten befürchtest, von dem nicht mal sicher ist, ob er überhaupt noch lebt?“

„Meine Fragen sollten keinesfalls Zurückhaltung oder Ablehnung ausdrücken“, sagte der Anführer der Wölfe ruhig. „Ich wollte nur sichergehen, dass allen hier klar ist, worauf sie sich eingelassen haben.“

Der Hundedämon gab nur ein Grummeln von sich, das Schwert schon wieder im Anschlag.

„Meine Krieger werden deine Leute in die Höhle bringen.“ Akihito winkte seinen beiden Kriegern, die sofort wieder den Berg hinauf eilten, um ihre Kameraden zu holen.

Sesshoumaru warf einen kurzen Blick in Ichiromarus Richtung, als der Wind ihm den Geruch von den Wolfsdämonen zutrug. Was genau sein Schwager mit dem Leitwolf besprach, konnte er nicht hören, aber da keiner der beiden Anstalten machte, sich auf den anderen zu stürzen, schätzte er, dass die Wölfe sich nicht querstellen würden und er nicht gleichzeitig an zwei Fronten kämpfen müsste. Also konnte er sich voll und ganz auf die missratenen Vögel konzentrieren. Irgendwie bewerkstelligten es diese plumpen Mistviecher, den Angriffen auszuweichen oder nicht davon getötet zu werden. Das war wirklich lästig.

Aber besorgniserregender war es, dass Hanas Angriffe langsamer kamen und schwächer wurden. Sie war noch immer von dem Kampf gegen ihren Vater angeschlagen und verfügte grundsätzlich nicht über die gleiche Kraft wie er. Dasselbe galt für Ichiromaru. Für den vielleicht noch mehr. Er war jung und unerfahren.

Irgendwas musste der Prinz des Westens sich einfallen lassen, um die Vogeldämonen schnell loszuwerden.
 

In der Zwischenzeit war Akumaru nicht mehr allzu weit von seinem Schloss entfernt. Oder von dem, was davon übrig geblieben war. Mit ein bisschen Glück müsste er die drei Welpen gar nicht mehr selbst umbringen, weil die Flut und die Paradiesvögel das für ihn übernommen hatten. Dann würde er ihnen nur noch die Köpfe abtrennen, um Sou'unga zu beweisen, dass sie tot waren.

Würde das Schwert ihm eine andere Prüfung stellen, wenn er ihm sagte, dass er die drei Fürstenkinder gar nicht selbst umgebracht hatte? Würde der Drachengeist es bemerken, wenn er log? Eigentlich merkte das niemand, weder seine Gefährtin, noch sein Sohn oder gar irgendwelche Fremden. Seine Tochter hatte ein recht feines Gespür für seine Lügen gehabt, als sie noch im Norden gelebt hatte, aber auch sie hatte er oft genug täuschen können.

Doch Sou'unga schien seine Gedanken und Emotionen zu kennen. Er würde es sehen, wenn es soweit war.

Der Daiyoukai verlangsamte sein Tempo, als er über dem Talkessel war. Mittlerweile floss das Wasser, dass sich jahrhundertelang unter den Bergen angesammelt hatte, nur noch langsam und hatte keine wirkliche Zerstörungskraft mehr, aber der riesige, noch schlammige See wuchs trotzdem stetig, hatte schon den halben Kessel gefüllt. Ob es ein See bleiben würde? Vielleicht würde das Wasser aber auch über kurz oder lang wieder verschwinden, je nachdem wie regelmäßig Schmelzwasser nachfloss.

Von seinem Schloss dürfte jedenfalls nichts übrig geblieben sein. Fragte sich nur, was mit den Dienern und Samurai passiert war. Nur wenige hochrangige Dämonen konnten schwimmen; Daiyoukai mussten es selten, da sie sich einfach in die Luft erheben konnten, aber niedere Youkai konnten nichts davon, weder fliegen noch schwimmen. Vielleicht waren sie alle ertrunken, falls sie nicht von den Trümmern erschlagen worden waren.

Na ja, dann müsste er sich eben neues Schlosspersonal suchen, auch wenn es um den einen oder anderen Krieger schon in gewisser Weise schade war.

Endlich kam er zu der Stelle, an der er früher gewohnt hatte. Das Wasser stand hier schon einige Meter hoch, die Bäume, die nicht weggerissen worden waren, waren kaum noch zu erkennen. Zwischen den Trümmern der Gebäude erkannte Akumaru hier und da einige Papiere, die im Wasser trieben. Aber sonst nichts. Keine Leichen, niemand, der sich an den Trümmerteilen festhielt und um sein Leben kämpfte. Die lagen doch hoffentlich nicht alle am Grund des Wassers, oder?

Aber wo waren sie dann? Wie hatten sie alle fliehen können?

Der Inu-Youkai riss kaum merklich die Augen auf. Was, wenn diese vermaledeiten Welpen das ganze, wirklich das ganze Schloss durchsucht und das Buch der Geheimnisse des Nordens gefunden hatten? Verdammt, daran hatte er zugegeben überhaupt nicht gedacht. Er hatte zwar keinem seiner Kinder jemals von dem Buch oder überhaupt von dem Raum, in dem die alten Papiere abgelegt wurden, erzählt, aber die Beamten, die die Papiere dort unterbrachten, wussten natürlich über das versteckte Zimmer hinter der Bibliothek und die hatten ungefähr so viel Rückgrat wie ein Grashalm.

Wenn der Nachwuchs das Buch in die Finger bekommen und auch darin gelesen hatte, dann hätten sie durchaus von dem unterirdischen, magisch verstärkten Staudamm und den gewaltigen Wassermassen dahinter gewusst und daraufhin beschlossen haben, das Schloss zu verlassen, ehe sie nasse Füße bekamen.

Akumaru knurrte leise. Wenn die missratene Brut diesen Teil der Geheimnisse des Nordens kannte, dann wussten sie vermutlich auch von dem anderen Teil, den er auf losen Papierseiten aufgeschrieben und zu einem Paket verschnürt in Hanas alten Gemächern versteckt hatte. Als sie noch darin gewohnt hatte, hatte sie dort immer Erinnerungsstücke an ihre Mutter aufbewahrt – was absolut lächerlich und fast schon menschlich von ihr gewesen war. Nachdem er sie weggeschickt hatte, hatte er beschlossen, das Fach unter dem losen Dielenbrett für seine Zwecke zu benutzen und dort Sachen zu verstecken, die nur ihn etwas angingen.

Ein Teil von ihm bedauerte es ein wenig, dass er einen – wenn auch kleinen – Vermerk darüber in das große, ledergebundene Buch gemacht hatte, für den Fall, dass er doch einmal sterben sollte. Die Informationen waren nur für die Augen des amtierenden Fürsten bestimmt.

Aber wo waren alle hingegangen? In welche Richtung waren sie geflohen?

Der Nordfürst stieg wieder höher in die Luft und ließ seinen Blick über sein Reich gleiten. Wenn die Welpen von der Flut gewusst hatten, waren sie einfach nur aus dem Talkessel rausgelaufen, egal wohin. Auf seinem Weg hatte er nichts bemerkt und eine so große Gruppe konnte man nur schwer übersehen und eine so große Anhäufung dämonischer Energien konnte man nur schwer nicht wahrnehmen.

Von ihm aus westlich gelegen lag bloß brache Landschaft mit einigen kleinen Siedlungen und dann das Meer, an dem es außer Sand und Salzwasser bloß ein paar Fischerdörfer gab. Hundedämonen waren für gewöhnlich keine großen Freunde des Meeres. Salzwasser erschwerte das genaue Wittern, was vielen – nicht ihm – deutlich zu schaffen und sie angreifbar machte. Sein Sohn gehörte wohl definitiv zu diesen Schwächlingen. Sesshoumaru dagegen eher weniger und der würde wohl den Ton angeben und sich nicht darum kümmern, dass alle anderen nichts mehr riechen konnten.

Vielleicht war der Erbprinz aber auch in Richtung Süden gegangen, in das Revier, dass Akumaru sich jetzt endlich unter den Nagel reißen würde, wo er es nach langer Zeit schließlich doch noch geschafft hatte, seinen Cousin zu töten.

Die letzte Möglichkeit war, dass sie nach Osten geflohen waren, in eine bergigere Region, in der sie etwas Deckung finden könnten. Aber Deckung zu finden war für eine so große Gruppe recht schwer. Und auch eigentlich nicht nötig, kaum jemand war so risikofreudig eine Gruppe anzugreifen, die von drei Daiyoukai und zwei Dämonenheeren begleitet wurde, auch wenn die drei Daiyoukai noch jung und zwei von ihnen angeschlagen waren.

Die logischste Schlussfolgerung war, dass Sesshoumaru die Gruppe in den Westen geführt hatte, auf ihm vertrautes Gebiet.

Obwohl … wenn diese jungen Hunde wussten, dass die Paradiesvögel das Schloss angreifen wollten, könnten sie doch nach Deckung suchen, um die Verluste möglichst gering zu halten. Dieses Federvieh war nämlich bekanntermaßen naiv genug, sich auf eine solche Reisegruppe zu stürzen. Die Paradiesvögel hatten den Fürsten des Nordens schon immer gehasst. Er hinderte sie daran, seine sowieso schon wenigen und recht armen Steuerzahler zu fressen, schickte ihnen aber dafür hin und wieder mal jemanden, den er nicht mehr brauchte oder der zu viel wusste oder der Fragen stellte. Dummerweise mochte der Anführer der Vögel es nicht, dass seine Untergebenen heimlich für diese Drecksarbeit missbraucht und als die hirnlosen Fress- und Tötungsmaschinen hingestellt wurden, die sie ja doch waren.

Ein Spion hatte Akumaru mitgeteilt, dass die Paradiesvögel einen Aufstand planten und das Schloss angreifen wollten, sobald sie mitbekamen, dass der Fürst nicht da war. Das war zwar ein Beweis für die Vorurteile dieser Rasse gegenüber, aber das schien diese dummen Tiere nicht zu stören. Und es war ein weiterer Grund für ihn gewesen, den Kampf zu deren Nest zu verlegen.

Wenn die Welpen das wussten, waren sie vielleicht eher nach Osten gezogen.

Akumaru zuckte mit der Schulter. Sehen konnte er nichts Auffälliges, das Wasser hatte alle Geruchsspuren weggespült und selbst eine große Ansammlung dämonischer Energien wie diese konnte man nicht wahrnehmen, wenn sie zu weit weg war. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als den immer größer werdenden See zu umrunden und dabei nach einer Spur zu suchen. Was er nicht alles für Umstände auf sich nahm, um Sou'unga zu beweisen, dass er ein würdiger Träger und Kampfpartner war. Na hoffentlich erwies ihm das Schwert dafür gute Dienste. Den Norden und den Westen zu beherrschen war ja schön und gut, aber warum sollte er sich damit zufrieden geben, wenn er auch noch den Süden und den Osten an sich reißen konnte? Und danach würde er auf dem Festland weiter machen. Die Herrscher dort nervten ihn sowieso, also konnte er sie auch aus dem Weg räumen. Wenn er schon mal dabei war.

Gleißendes Licht umgab ihn und seine Gestalt verschwamm, wuchs und wurde zu einem großen Hund. So würde er hoffentlich schneller sein, auch wenn es für ihn mehr als unangenehm war, dass sein Fell schmutzig und blutverkrustet war und in alle Richtungen abstand. Er sah aus wie ein Straßenköter. Aber kurz in den See unter ihm abzutauchen würde den Dreck auch nicht wegspülen. Das Wasser war ebenfalls nicht sauber, sondern schlammig.

Na ja, dann musste er da halt durch. Für Sou'unga.

Akumaru überlegte kurz und wandte sich dann in Richtung Meer. Er würde dort anfangen zu suchen, auch wenn es unwahrscheinlich erschien, dass seine Opfer dort waren. Denn vielleicht waren sie genau deshalb doch dorthin gegangen oder hofften, dass Akumaru sie durch den Geruch des Salzwassers nicht wittern konnte.
 

Mittlerweile hatten die Krieger der Wolfsdämonenrudels die wehrlosen Diener und Beamten sicher in ihre Höhle gebracht und mit den Samurai der beiden Hundeclans Stellung auf dem Felsvorsprung davor bezogen, für den Fall, dass die Paradiesvögel doch näher herankamen.

Hana und Ichiromaru standen ein Stück voneinander entfernt auf dem Zugangspfad und versuchten, so schnell wie möglich ihre magischen Fähigkeiten zu regenerieren, um einen Bannkreis zu errichten, während sie Sesshoumaru beobachteten, der in seiner Hundegestalt versuchte, die Vogeldämonen auseinander zu treiben, um an den Anführer zu kommen.

Diese neue Taktik war riskant. Wenn die Paradiesvögel auseinander stoben, war es schwieriger, sie alle im Auge und auf Abstand zu halten, aber dafür bewiesen die diversen toten Vögel und die umherfliegenden Federn, dass der Erbprinz mit Zähnen und Krallen mehr gegen die Gegner ausrichten konnte, als mit Energieangriffen, auch wenn die gut gezielt waren.

Plötzlich meldeten sich bei allen, den Wölfen, den Kriegern, den Dienern, den Paradiesvögeln und den Fürstenkindern, die Überlebens- und Fluchtinstinkte. Die beiden Halbgeschwister auf dem Pfad schienen zu erbleichen.

Sie alle spürten, dass sich ein mächtiger Dämon näherte. Ein so mächtiger, dass es nur ein Fürst sein konnte.

Die Vögel waren kurz abgelenkt und sahen sich verschreckt um, um zu sehen, wer sich da näherte, was Sesshoumaru sofort ausnutzte und mit Krallen und Zähnen einige weitere aus dem Weg räumte, sodass er dem größten Dämon näher kam. Sehr nah. Doch als er gerade mit der Pranke ausholte, um zuzuschlagen, wich die Schreckstarre aus dem Paradiesvogel und er wich aus. Anstatt nachzusetzen, verwandelte Sesshoumaru sich wieder zurück und sprang nach hinten auf den Bergpfad neben seine Gefährtin, die die Zähne zusammengebissen hatte und angespannt in die Richtung starrte, aus der sich der Fürst näherte.

Nur wenige Momente später klärte sich die Ungewissheit darüber, wer da näher kam, doch alle Anwesenden wünschten sie sich im gleichen Augenblick zurück. In einiger Entfernung, doch immer noch viel zu nah, verwandelte sich der Fürst in seine humanoide Gestalt zurück. Akumaru.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Unsere Paradiesvögel sind ein bisschen genmanipuliert, die können Energieangriffe von Sesshoumaru überleben. :3
Ach ja, falls sich noch jemand nach dem letzten Kapitel gefragt hat, ob Inu Yasha überhaupt Kinder zeugen kann: Nein. Eine genaue Erklärung könnt ihr hier nachlesen: http://www.fanfiktion.de/s/4cb796950000623906608ca0 Ja, das ist Eigenwerbung. :P
Im nächsten Kapitel sind wir wahrscheinlich wieder in mörderischer Stimmung. Wir haben viel zu viele Charaktere und bevor die sich endgültig verselbstständigen, metzeln wir die nieder. ^^
lg
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Weissquell
2013-06-06T20:53:47+00:00 06.06.2013 22:53
<der ein großer Felsvorsprung eine Gelegenheit bot, sich in der Sonne zu entspannen >
Warum stell ich mir da jetzt grad Wolfsyoukai auf Strandtüchern mit Sonnenbrillen und Coktails mit bunten Schirmchen vor? XD
*liegt vermutlich an unserer Wodka-Melone grad* :-)

Das Ganze erinnert mich noch immer an die Flucht nach Helms Klamm, aber ich mag die Wölfe. Mal schaun ob die sich raushalten oder Partei ergreifen.
Und mal schaun ob Sessi sich so einfach köpfen lässt. Ich glaub ja nicht. :-)
Ma schaun!

L.G. Weissi

Antwort von: -Suhani-
06.06.2013 22:55
Deiner Melonen-Theorie stimme ich jetzt mal ganz unschuldig zu. ;)
Von:  Hotepneith
2013-03-10T11:39:04+00:00 10.03.2013 12:39
Reizende Überraschung.
Das ist eindeutig nicht der Tag der Fürstenkinder.
Und das nächste ist elementare Mathematik: zwei Duellanten gehen weg, einer steht lebend vor dir....
Sesshoumaru kann mit Fug und Recht davon ausgehen, momentan der Herr des Westens zu sein.

Ihr habt die Gedankengänge Akumarus sehr schön erfasst und beschrieben - notwedig, durchaus, damit man ihm auch folgen kann. Seine gewissen Zweifel bezüglich So´ungas könnten allerdings berechtigt sein.

In freudiger Erwartung eines gewissen Gemetzels

hotep

Antwort von: -Suhani-
10.03.2013 21:40
Ursprünglich war nicht geplant, dass man Akumaru folgen kann. Das erklären wir später. ^^

Dass das nicht der Tag der Fürstenkinder ist, ist eine wirklich sehr nette Umschreibung für das, was wir geplant haben. *Hände reib* Mehr sag ich nicht. ^^


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