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Aufregungen im Fürstentum

Wie Inu Yasha auch hätte verlaufen können
von
Koautor: Kupferschweif

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Kapitel 17

Der Fürst sah wie üblich von seinem Gemach aus auf den Kampfplatz vor dem Schloss, auf dem seine Söhne ihren üblichen Übungskampf austrugen. Sora saß im Unterricht und lernte die Familiengeschichte. Der einzige Unterricht, den sie immer gern besuchte und in dem sie immer aufmerksam war.

Inu Yasha war langsamer als sonst. Der Übungskampf gegen seinen Vater vor ein paar Tagen steckte ihm wohl noch in den Knochen. Der Taishou war nicht gerade zimperlich gewesen und hatte alles von seinem Jüngsten gefordert.

„Was gibt es, Myouga?“

Der Flohdämon sprang auf die Schulter seines Herrn. „Oyakata-sama, die Heilerin schickt mich mit einer wichtigen Nachricht. Hana-hime ist aufgewacht.“

„Wie geht es ihr?“, wollte der Fürst wissen.

„Ayaka-san sagte, dass es ihr soweit gut geht, dass sie sich nur einige Tage noch ausruhen soll. Hana-hime kann aber wohl Besuch empfangen“, erwiderte Myouga.

Sein Herr nickte etwas und verließ sein Gemach, um seinen Söhnen die Nachricht mitzuteilen. Jemand sollte auch mit Hana über die Vorwürfe des Schattendämons sprechen. Vielleicht brachte das ja ein wenig Licht ins Dunkle.

Sesshoumaru und Inu Yasha verneigten sich sofort, als sie ihren Vater bemerkten. Wenn er einen Übungskampf unterbrach, gab es etwas Wichtiges. Kam jetzt etwa die nächste Katastrophe?

„Hana ist aufgewacht“, sagte der Fürst.

Das war doch zur Abwechslung mal eine gute Nachricht.

„Ich werde mit ihr reden. Sesshoumaru, du fragst den Häuptling, woher er Hana und ihren Vater kennt und wie der Kontakt zu ihm aufgenommen wurde und wie genau das alles abgelaufen ist. Inu Yasha, du... kannst mit einem Samurai weiterüben, wenn du magst oder deinem Bruder bei der Befragung zusehen. Kommt danach beide in mein Arbeitszimmer“, sagte der Taishou.

Seine Söhne neigten sich kurz tiefer und machten sich dann beide auf den Weg in das Verlies. Inu Yasha wollte von seinem Bruder etwas über Befragungen lernen, damit er sich auch mal in solchen Dingen nützlich machen könnte.

Das Familienoberhaupt hatte noch eine Kleinigkeit zu erledigen, bevor er seine Schwiegertochter befragen würde. Er hatte beschlossen, das selbst zu tun, weil er am objektivsten war. Inu Yasha hatte früher viel Zeit mit Hana verbracht und hatte sie sehr gern und auch wenn Sesshoumaru es sich oder gar anderen nie eingestehen würde, war er von der Tatsache beeinflusst, dass sie die Mutter seiner Kinder war.

Ayaka kam aus dem Heilerzimmer, als sie den Fürsten hörte und verneigte sich tief.

„Wie geht es Hana?“, fragte der Daiyoukai.

„Es geht ihr soweit gut, sie braucht noch ein paar Tage Ruhe, aber keine Tränke oder andere Medizin“, antwortete die junge Dämonin.

„Kann ich zu ihr oder ist das nicht ruhig genug?“

„Ihr könnt zu ihr, allerdings bitte ich Euch, sie nicht allzu sehr aufzuregen.“

Der Fürst nickte kurz und betrat das größere Heilerzimmer, in dem Hana auf dem Lager saß und den Kopf neigte, als ihr Schwiegervater eintrat.

„Schön, euch wohlauf zu sehen, Hana.“

Die Prinzessin neigte den Kopf etwas tiefer. „Danke, verehrter Schwiegervater.“

„Verstehst du, warum ich „euch“ sagte und nicht „dich“?“

„Ihr meintet mich und Euren ungeborenen Enkel, nehme ich an.“ Auch wenn er den Welpen natürlich nicht sehen konnte.

„Seit wann weißt du, dass du schwanger bist?“, wollte der Taishou wissen.

„Seit ich aufgewacht bin. Die Heilerin sagte es mir“, antwortete Hana.

„Hana, wir haben den Häuptling der Kagé-Youkai gefangen und den Drohbriefschreiber. Deren Aussagen und auch einige andere Dinge, die in letzter Zeit vorgefallen sind, haben einige Fragen aufgeworfen, die du und teilweise nur du beantworten kannst. Fühlst du dich erholt genug, um mir zu antworten?“

Die junge Daiyoukai nickte etwas. „Natürlich.“

„Der Häuptling der Kagé-Youkai und auch seine rechte Hand, der Drohbriefschreiber, sagen aus, dass jemand Kontakt zu ihrem Stamm aufgenommen und ihm einen Handel vorgeschlagen hat. Wenn die Schattendämonen dieser Person helfen, uns zu schwächen oder gar zu töten, würde diese Person die Situation des Stammes verbessern. Darum gab es diesen Überfall im Wald auf uns“, sagte der Fürst.

„Verzeiht, aber die Krieger im Wald waren keine Schattendämonen“, war seine Schwiegertochter verwundert ein.

„Das wirft gleich zwei Fragen auf: Woher weißt du das und wie konntest du den ersten Angreifer abwehren? Kein anderer aus der Gruppe, ich eingeschlossen, hat bemerkt, dass sich die Krieger genähert haben.“

„Die Angreifer hatten ihre Augenpartie nicht verhüllt. Sie hatten weder die roten Augen noch die schwarze Haut der Schattendämonen. Ich habe die Angreifer auch nicht bemerkt. Ich wusste nur, dass mein Kind in Gefahr war.“

„Woher weißt du, wie Schattendämonen aussehen? Du konntest auch die Soldaten, die dich und Sora entführt haben, als „Schatten“ identifizieren, was Sora dazu bewogen hat, eine beschriftete Zeichnung von den Angreifern anzufertigen“, fuhr das Familienoberhaupt fort.

„Früher gab es im Reich meines Vaters einen Stamm der Schattendämonen. Vor etwa 250 Jahren sind die Letzten vertrieben worden. Ein paar Wochen vorher war der Häuptling des Stammes bei meinem Vater, um Hilfe zu erbitten, weil es dem Stamm so schlecht ging. Vater aber schickte ihn fort und sagte, dass die Schattendämonen sonst immer auf ihre Eigen- und Selbstständigkeit bestehen und sich demnach auch in dieser Situation um sich selbst kümmern sollten. Bei diesem Besuch sah ich den Schattendämon und mir ist dabei auch aufgefallen, dass er nach... nichts gerochen hat“, erklärte die Prinzessin.

„Warst du bei diesem Treffen dabei?“

„Nicht im selben Zimmer, nein. Ich wartete im Vorraum darauf, dass mein Vater mich empfängt, er hatte mich zu sich bestellt. Das Gespräch war so laut, dass man im Vorraum jedes einzelne Wort verstehen konnte. Als der Häuptling aus dem Arbeitszimmer meines Vaters kam, habe ich ihn gesehen.“

„Erinnerst du dich noch an den Namen dieses Häuptlings?“, fragte der Fürst.

„Er hieß Takumi, verehrter Schwiegervater.“

Takumi? So hieß doch auch der Häuptling, der jetzt im Kerker saß. „Weswegen hatte dein Vater dich zu sich bestellt? Hatte Takumi seinen Besuch angekündigt?“

„Mein Vater hatte Akemi und mich losgeschickt, um einen Aufstand an der Grenze niederzuschlagen. Er wollte mir mitteilen, dass meine verehrte Mutter während meiner Abwesenheit zu Tode gekommen war. Takumi hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Vater hat ihm zum „Abschied“ gesagt, dass er nicht noch einmal unangemeldet bei ihm auftauchen soll, weil er sich sonst mehr Sorgen um sich selbst als um seinen Stamm machen muss.“

„Also ist ausgeschlossen, dass dein Vater wollte, dass du Takumi siehst und er hat dich ihm auch nicht vorgestellt?“

„Ja, ich denke, das ist auszuschließen. Nein, er hat mich nicht vorgestellt.“

„Hast du Takumi nur dieses eine Mal gesehen?“, wollte ihr Schwiegervater wissen.

„Ja. Darf ich fragen, warum Ihr mich das alles fragt?“

„Einen Moment noch. Kennst du einen Takoya?“

Hana überlegte kurz. „Nein, der Name sagt mir nichts.“

„Dir wird von den Schattendämonen vorgeworfen, Kontakt zu ihnen aufgenommen und sie angestiftet zu haben, gegen uns zu intrigieren“, erklärte der Fürst.

„Das habe ich nicht getan“, erwiderte sie ruhig.

„Kannst du dir einen plausiblen Grund vorstellen, weshalb die Schattendämonen dich belasten, wenn du es nicht warst?“

„Hat Takumi etwas mit den Vorwürfen zu tun? Oder Takoya?“

„Ja.“

„Dann fallen mir drei Erklärungen ein.“

„Welche?“

„Rache, Verwechslung und Doppelgänger.“

„Erkläre das genauer.“

„Rache dafür, dass mein Vater den Stamm von Takumi in einer Notlage sich selbst überlassen hat, diese... Kontaktperson ist mit mir verwechselt worden oder hat sich sogar für mich ausgegeben“, erläuterte Hana.

Ihr Schwiegervater betrachtete sie und dachte darüber nach, ob es stimmen konnte, was seine Schwiegertochter aussagte. Hatte sie wirklich nichts mit dieser Intrige zu tun?

„Hana, ich kann nicht sagen, ob es wahr ist, was du sagst oder ob die Schattendämonen dich zurecht beschuldigen. Darum hast du bis auf Weiteres Zimmerarrest. Vor der Tür stehen bereits zwei Samurai, die Anweisung haben, außer meinen Söhnen, mir und der Heilerin niemanden zu dir und dich nicht heraus zu lassen. Wenn Ayaka es nicht mehr für nötig hält, dass du dich hier unter ihrer Aufsicht aufhältst, soll sie dich in deine Gemächer lassen und darf den Samurai sagen, dass das von mir gestattet ist. Keine Kampfübungen, keine Ausflüge, kein Besuch“, sagte der Taishou.

Die Erbprinzessin nickte etwas. „Was ist mit Sora?“

„Auch sie wird dich nicht besuchen.“

„Was werdet Ihr meiner Tochter sagen, wenn sie nach dem Grund fragt?“

„Dass du absolute Ruhe brauchst. Ich hoffe wirklich, dass die ganze Intrige sich zu deinen Gunsten bald aufklärt. Um der Welpen Willen“, erwiderte der Daiyoukai und wandte sich zum Gehen.

„Shuto-ue?“

Er drehte sich noch einmal zu ihr um.

„Traut Ihr mir wirklich zu, dass ich einen Stamm Kagé-Youkai dazu anstifte, gegen Euch vorzugehen und dabei Euer Leben, das meines Gefährten, meines Schwagers, meiner Tochter und mein eigenes aufs Spiel setze? Aus welchem Grund sollte ich das tun?“

„Vielleicht handelst du im Auftrag deines Vaters, vielleicht aus eigenem Antrieb. Hätte mich jemand vor einigen Wochen gefragt, ob ich dir eine solche Tat zutrauen würde, hätte ich sofort aus voller Überzeugung „Natürlich nicht“ gesagt. Aber mittlerweile... Dein Großvater tötete deine Großmutter, als die Ausbildung deines Vaters zum Erben angefangen hat. Dein Vater tötete deine Mutter, weil sie ihm keinen Erben geboren hat. Er war auch bereit, dich zu töten, sobald du ihm in seinen Augen nicht mehr genutzt hättest. Was gibt mir die Sicherheit, dass du Sesshoumaru nicht umbringen willst? Oder Inu Yasha? Oder mich?“

„Ich würde so etwas nie tun. Ich töte nur, wenn ich den Befehl von Euch oder Sesshoumaru-sama bekomme oder wenn es um das Leben meiner Tochter geht.“

„Das wünsche ich mir. Erhol dich gut.“ Der Fürst verließ das Zimmer und Hana atmete tief durch. Er machte sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer. Vielleicht konnten seine Söhne ihm ja schon Bericht erstatten.
 

Sesshoumaru und Inu Yasha waren direkt ins Verlies gegangen. Der Jüngere hatte im Vorbeigehen einen kurzen Blick in das Gefängnis von Takoya geworfen.

„Der... lebt der etwa noch?“, fragte er überrascht.

„Sein Herz schlägt und er atmet noch. Mehr nicht. Wenn du das leben nennst“, erwiderte Sesshoumaru und warf seinerseits einen kurzen Blick in Amarus Zelle.

Auch der Heiler lebte noch, im Gegensatz zu Takoya hatte er bis auf ein paar Finger auch noch alle Gliedmaße. Er hing kopfüber an der Decke. Vater war wirklich sadistisch, wenn es um Verrat ging.

Bei Takumi war in den letzten Tagen niemand gewesen. Er sollte schon dadurch gequält werden, die Hinrichtungen der anderen beiden Gefangenen mit anhören zu müssen.

Als die beiden Prinzen zu dem ehemaligen Häuptling in das Gefängnis traten, verrieten das erschreckte Zusammenzucken und der panische Blick der schwarzen Gestalt, dass die zugegebenermaßen perfide Methode wirkte.

„Keine Sorge, wenn du auf alle Fragen antwortest, bleibt es fürs Erste dabei, dass du nur zuhören musst“, sagte Sesshoumaru mit einem dezent spöttischen Unterton.

„I... ich sage Euch doch alles! Ich beantworte jede Frage!“, erwiderte Takumi.

„Das ist löblich. Woher weißt du, wie Hanas Vater aussiehst und wo hast du Hana das erste Mal gesehen, dass du die beiden miteinander vergleichen kannst?“

„Herr, ich... ich wurde nicht in meinem jetzigen Stamm geboren, sondern in einem anderen. In dem letzten Stamm in dem Revier des Nordfürsten. Ich bin auch dort schon der Häuptling geworden. Meinem damaligen Stamm ging es noch schlechter als meinem jetzigen. Also musste ich etwas tun. Ich ging zu dem Fürsten des Nordens, um ihn um Hilfe zu bitten. Aber er hat mich eiskalt abgewiesen. Als ich hinausging wartete im Vorraum eine junge Frau, die dem Fürsten ähnelte. Vor der Tür zum Vorzimmer fragte ich den Wache stehenden Samurai, ob es sich bei der Frau um eine Verwandte des Fürsten handelte und er sagte mir, dass das Hana-hime, die Tochter des Fürsten sei“, berichtete Takumi schnell.

„Wann bist du das erste Mal kontaktiert worden und wie genau?“, fragte Sesshoumaru weiter.

„Vor etwa drei Monaten kam eine Botin zu uns. Sie fragte nach mir und überreichte mir einen Brief, in dem stand, dass der Nordfürst daran schuld sei, dass mein ehemaliger Stamm sich meinem jetzigen anschließen musste, um nicht auszusterben und dass ich mich auf dem hohen Hügel in der Nähe unserer Siedlung einfinden sollte, wenn ich für meinen neuen Stamm Besserung wünsche. Auf dem Hügel traf ich dann Hana-hime und die Botin. Sie sagte, dass ich nur das tun müsste, was sie sagt und dass sie dann dafür sorgen würde, dass es meinem Stamm bald besser geht.“

„Wann war sie danach bei dir und wie hat sie dann immer Kontakt zu dir aufgenommen?“

„Drei Wochen später, dann etwa vier Wochen später und dann vor etwa neun Tagen. Sie hat einen Boten geschickt, der zu mir gekommen ist und mir gesagt hat, dass ich wieder zu dem Hügel kommen sollte“, antwortete der Gefangene.

Inu Yasha überlegte kurz. Zu diesen Zeitpunkten war er selbst meistens unterwegs gewesen und ob Hana in der Zeit im Schloss war oder nicht, konnte er nicht mit Sicherheit sagen. Ob sein Bruder es genauer wusste?

„War... Hana immer alleine?“, wollte Sesshoumaru wissen.

„Nein, Herr. Es war immer eine Dämonin bei ihr, die Botin von dem ersten Treffen“, sagte Takumi.

„Wie hieß diese Botin?“

„Ver... verzeiht, Sesshoumaru-sama, aber... ich kann es nicht genau sagen. Ich erinnere... mich nicht genau... Ayumi vielleicht?“ Dem Kagé-Youkai brach der kalte Angstschweiß aus und er schluckte hart.

„Wären auch Ayaka, Akemi oder Amaya denkbar?“

„Akemi! Hana-hime nannte sie Akemi, ich bin mir sicher, ich erinnere mich wieder!“, erwiderte Takumi erleichtert.

„Wie hat sie ausgesehen?“, fragte der Erbprinz unbeeindruckt.

„Sie... trug die Kleidung einer Kriegerin, wie auch die Prinzessin. Sie hatte braune Haare und... grüne Augen.“

Diese Beschreibung passte auf die tote Kriegerin und ohne Akemi hatte Hana das Schloss noch nie verlassen... Das sprach weiter gegen die Erbprinzessin.

„Wann hat sie dir was aufgetragen?“

„Bei dem zweiten Treffen hatte sie den Anführer der Elite-Kampftruppe bei sich und sagte mir, dass diese Krieger eine Hilfe sein sollen, weil wir so ungern kämpfen. Er war die meiste Zeit in meiner Nähe und sagte mir auch, wenn Hana-hime mich zu sehen wünscht. Bei dem dritten Treffen sagte sie, dass sie mir über die Elite-Kampftruppe regelmäßig Informationen aus dem Schloss zukommen lassen würde und dass ich diese Informationen genau studieren sollte. Und vor ein paar Tagen sagte sie mir, dass ich Euch und Inu Yasha-sama von der Elite-Truppe überfallen lassen sollte, nachdem ich das in einem Brief angekündigt hätte. Weiter hat sie gesagt, dass ich Euch, Euren verehrten Vater und Inu Yasha-sama unter allen Umständen zu den Klippen locken und in die Schattenwelt bringen sollte. Währenddessen sollten meine Soldaten Hana-hime und Sora-hime – sofern Letztere dem Plan noch nicht zum Opfer gefallen wäre – entführen und in unser altes Gefängnis sperren, damit der Verdacht nicht auf sie fällt. Sie sagte, sollte es zu der Entführung kommen, würde sie sich wehren, damit alles realistisch aussieht und weitere Informationen würde ein Elitekrieger mir mitteilen“, berichtete der Häuptling.

„Was geschehen ist?“, fragte Sesshoumaru nach.

„Ja. Ich habe diesen Krieger nie zuvor gesehen. Er richtete mir von Hana-hime aus, dass wir den Entführungsplan durchziehen sollen, dass eine Zauberin oder Hexe die Schlossbelegschaft außer Gefecht setzen wird und dass uns ein Angestellter des Schlosses verraten würde, wo die Prinzessinnen genau sind und dass dieser Angestellte auch außer Gefecht gesetzt werden müsse, um nicht in Verdacht zu geraten“, sagte Takumi.

„Hast du Takoya ausdrücklich gesagt, dass er das Messer mit der dritten Drohung auf meine achtjährige Tochter werfen soll, auch oder gerade weil er sie damit hätte umbringen können?“

„Ich... ich... Sesshoumaru-sama... ich...“

Der Daiyoukai knackte bedrohlich mit den Fingern.

„Ja! Ich sagte ihm, dass er das Messer auf das Mädchen werfen soll! Er... er wollte gar nicht, aber ich hab ihn genötigt. Hana-hime sagte, dass es egal sei, ob das Kind verletzt oder gar getötet wird, weil sie Euch etwas bedeuten würde und Hana-hime aber nicht mal mit Sicherheit sagen könne, ob Sora-hime überhaupt Eure Tochter ist.“

Das Talent, Gefangene mit einem Schlag trotz großer Wut nur bewusstlos zu schlagen und nicht zu töten, hatte der Taishou zumindest an seinen älteren Sohn vererbt.

Inu Yasha wich unwillkürlich vor seinem Bruder zurück. Dessen Youki war aufgeflammt und seine Augen leuchteten rot. Der Erbprinz ging an seinem Bruder vorbei in die Zelle des ersten Gefangenen, dessen atmenden Reste noch auf dem Boden lagen. Die Gliedmaße hatte Sesshoumaru nicht gerade sauber entfernt, aber die offenen Wunden sofort mit einer heißen Metallplatte, die an einem Holzstab befestigt war, verödet. Der Bastard sollte ja nicht sofort verbluten und wegsterben, sondern langsam verrecken.

Der jüngere Prinz wartete vor dem Verlies auf seinen Bruder. Er hatte nur lernen wollen, wie man Gefangene verhört, bei dem Niedermetzeln eines Wehrlosen wollte er allerdings nicht zusehen.

Die Schreie verstarben erstaunlich schnell und Sesshoumaru kam aus dem Verlies. Seine Augen waren wieder normal und auch sein Youki hatte er wieder unter Kontrolle.

„Geht... es dir jetzt... besser?“, fragte Inu Yasha.

„Wenn er sich gewehrt hätte, wäre es wirksamer gewesen“, knurrte sein Bruder und ging an dem Halbdämon vorbei.

Dieser folgte sofort. „Ohne Arme und Beine ging das wohl nicht“, sagte er. „Sesshoumaru, ich bin mir ganz sicher, dass Hana nicht dahinter steckt und dass Sora deine Tochter ist.“

Keine Antwort. Sein Bruder war auch nicht der Typ für Gespräche über seine Gefühle.

Die beiden Prinzen gingen in das Vorzimmer ihres Vaters. Sie mussten nicht lange warten, bis ihr Vater das Vorzimmer betrat und seinen Söhnen bedeutete, ins Arbeitszimmer zu gehen.

„Was hat der Häuptling erzählt?“, fragte der Fürst.

Sesshoumaru berichtete ausführlich, was der Schattendämon ihm erzählt hatte. Nachdem er geendet hatte, lehnte sein Vater sich zurück und atmete etwas durch.

„Die Zeiträume, die Takumi genannt hat, sind die Zeiträume, in denen Hana mit Akemi das Schloss verlassen hat, um ihm Wald zu üben“, sagte er.

„Entweder steckt Amaru dahinter und hat mit den Informationen über unseren Alltag auch die über Hanas Ausflüge nach außen gegeben oder Hana steckt dahinter und ist ihrem Vater ähnlicher, als wir dachten“, antwortete Sesshoumaru langsam.

„Sora ist deine Tochter. Hana hätte sich nie von einem anderen Mann berühren lassen und sie würde niemals eine solche Intrige spinnen! Sie liebt Sora über alles! Chichi-ue, wie sehr hat sie sich über die Vorwürfe aufgeregt? Sie war bestimmt verzweifelt, erschüttert, wütend oder irgendwas?!“, sagte Inu Yasha und sah von einem zum anderen.

„Über das Treffen im Schloss ihres Vaters hat sie das Gleiche gesagt, wie Takumi. Alles andere hat sie abgestritten. Aber... sie war die Ruhe selbst. Sie hat sich nicht aufgeregt, über gar nichts. Und sie war weder ruhiggestellt noch wirkte sie verwirrt oder benommen. Hana hat genau wie Amaru reagiert, sich nicht aufgeregt und war wie bei einem normalen Gespräch“, erwiderte der Fürst.

Der jüngere Prinz öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.

„Hana steht unter Zimmerarrest. Außer uns dreien darf niemand zu ihr, auch Sora nicht. Wir sagen ihr, dass ihre Mutter absolute Ruhe braucht“, fuhr sein Vater fort.

Die Prinzen neigten etwas den Kopf.

„Darf ich mich entfernen, chichi-ue?“, fragte Inu Yasha.

„Geh, aber verlass das Schlossgelände nicht.“

Der Halbdämon verneigte sich etwas und verließ das Zimmer. Er ging auf direktem Weg ins Heilerzimmer zu seiner Schwägerin, um ihr zu sagen, dass zumindest er ihr glaubte.

Den leicht missbilligenden Blick seines älteren Bruders bemerkte er nicht. Es war unhöflich, darum zu bitten, gehen zu dürfen. Man hatte immer darauf zu warten, dass der Ranghöchste das Gespräch beendete.

„Ich hätte Inu Yasha jetzt sowieso rausgeschickt. Ich möchte das folgende erst mit dir alleine besprechen“, sagte der Fürst.

Sein Ältester neigte etwas den Kopf.

„Amaru hat mir vor ein paar Tagen noch einige weitere seiner Taten gestanden. Er...“ Ein Klopfen unterbrach das Familienoberhaupt. „Was ist?“

Sein Sekretär trat vorsichtig ein. „Verzeiht, oyakata-sama, aber ein Bote aus dem Norden gab soeben diesen Brief für Euch ab, mit der Bemerkung, dass es eine wichtige Nachricht seines Fürsten sei“, sagte er.

Sesshoumaru nahm den Brief entgegen und reichte ihn seinem Vater. Der hätte fast geseufzt, zog aber das Papier wortlos aus dem Umschlag und las den glücklicherweise recht kurzen Brief.

„Sesshoumaru, was habe ich dir über Freunde und Feinde beigebracht?“, fragte der Taishou.

„Dass man seine Freunde nah aber seine Feinde noch näher halten sollte“, antwortete sein Sohn. Die Lektion seiner Mutter zu dem Thema war „Lass keinen so nah an dich heran , dass er dir gefährlich werden könnte und wenn er dir gefährlich werden könnte, bring ihn um.“

„In einigen Tagen werden wir einen Feind ganz nah haben. Dein Schwiegervater und sein Sohn wollen uns einen Besuch abstatten, um die Einhaltung des Friedensvertrages zu kontrollieren. Wir werden das Gespräch nach dem... Familienbesuch fortsetzen“, meinte der Ältere.

Sein Ältester hätte fast gestöhnt. Sein Schwiegervater und sein Schwager? Hatte die Fürstenfamilie des Westens nicht schon genug Probleme?
 

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Perfektes Timing, oder? Ihr dürft den Nordfürsten und seinen Sohn kennen lernen. ^^

Das nächste Kapitel komm frühestens Samstag in einer Woche. Ich bin in Rom und Hani hat keinen Internetzugang.

Lob / Kritik, immer her damit. ^^

Bis denne

Jenny & Hani



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Weissquell
2011-03-02T12:57:56+00:00 02.03.2011 13:57
Na das wird ja immer besser. Nun ist Sora vielleicht nicht mal Sessis Tochter. Irgendwie zweifele ich daran, dass Hana was damit zu tun hat, allerdings spricht wirklich viel dafür. Mich hatte auch gewundert, warum sie sich über den Verdacht an ihr nicht aufgeregt hat, oder energisch versucht hat, ihre Unschuld zu beteuern.
Wenn ihr Vater was mit der Sache zu tun hat, dann ist es schon recht mutig von ihm herzukommen. Anderenfalls wird er sich vermutlich darüber beschweren, dass man seine Tochter verdächtigt. Und vielleicht wil er ja dem werten Kagehäuptling dann auch noch einen Besuch abstatten, was der so für Lügen über seine Tochter verbreitet. :-)
Na mal sehen. Ihr seid ja weiterhin ziemlich brutal zu euren Figuren. Bin ich auch so fies? *überleg* Vermutlich mehr auf der Psychoebene.
Naja mal schaun wies weitergeht. Bin ja mal gespannt auf dem Nordfürsten. Und mal sehn wer nachher hinter der ganzen Sache steckt.

L.G. Weissquell
Von:  Hotepneith
2011-03-01T07:39:17+00:00 01.03.2011 08:39
Eine reizende Überraschung. Da verfügt jemand anscheinend über einen recht fähigen Informationsdienst, denn das Timing ist in der Tat perfekt.
Die intrigen, gerade auch um Hana, ziehen sich immer weiter zusammen. Ihr haltet wirklich die Spannung gut. Und ich bin neugieirg, wie ihr aus diesem Natz wieder einen Ausweg findet.
Mich wundert nur ein bisschen, dass die Schattendämonen dauert darüber jammern, wie schlecht es ihnen geht, praktisch schon ausgestorben sind, bis auf den einen Stamm - udn sich weder der Taishou noch seine Söhne udn auch nciht der nordfürst mit einer Silbe dafür interessieren, worüber sie sich eigentlich bekklagen, bzw. worunter sie so leiden, dass sie für das vage versprechen auf bessere Zeiten zu Hochverrätern werden. Schon im eigenen Interesse sollte der Taishou das herausfinden, denn nur ein paar HInrichtungen werden sie dann kaum aufhalten.

Einen kleinen Tippfehler habe ich gesehen Er war...das Messer, muss er warf heißen, sonst waren Rechtschreibung und Grammatik wirklich in Ordnung.

bye

hotep


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