Im Schatten
Kapitel 1 > Im Schatten
Es war an einem Samstag, im Juli, als ich durch ein rasselndes Geräusch geweckt wurde.
Irritiert blickte ich mich um. Bis mir klar wurde wo ich mich befand.
Ich musste in der Bibliothek eingeschlafen sein, während ich mich mit dem Studium der Zaubertränke befasst hatte.
Aber warum hatte Madam Prince mich nicht geweckt, als sie die Bibliothek schloss?!
Das rasselnde Geräusch wurde jetzt lauter und Panik überkam mich.
Was sollte ich tun?
Wenn mich um diese Uhrzeit ein Lehrer hier erwischen sollte, würde es sicherlich einigen Ärger geben.
Nun, ich hatte keine andere Wahl...denn einen Fluchtweg gab es nicht. Daher entschied ich mich im Bruchteil einer Sekunde dazu, mich hinter der Hypogreifstatur zu verstecken, welche Professor Dumbledore ein paar Tage zuvor hatte aufstellen lassen.
Und dies keine Sekunde zu früh. Im nächsten Moment erblickte ich die Ursache dessen, was mich aus dem Schlaf gerissen hatte.
Filch schlich wie jede Nacht durch die Gänge der Schule. Immer darauf bedacht irgend einen Schüler dabei zu ertappen,
wie er die Schulregeln brach.
Glücklicherweise hatte sein Schlüsselbund, einen solchen Lärm veranstaltet, das ich davon erwacht war.
Kein Wunder bei den unzähligen Schlüsseln, die er mit sich herum trug. Schließlich war Filch nicht in der Lage zu Zaubern.
Dennoch musste er in der Lage sein, verschlossene Türen zu öffnen.
Als er näher kam, versuchte ich so ruhig zu atmen wie möglich und schmiegte mich enger an die Statur.
Mit argusaugen schien Filch den Raum zu durchleuchten. Doch entdeckte er mich nicht. Statt dessen drehte er sich um und verschwand durch einen mir bis dahin unbekannten Geheimgang.
Ich wartete noch einige Augenblicke, falls er zurück kam. Und trat dann vorsichtig an das Regal heran, hinter dem Filch verschwunden war. Langsam und in tastenden Bewegungen untersuchte ich das Bücherregal. Irgendwo musste ein Schalter oder etwas ähnliches versteckt sein.
Denn wie sonst hatte Filch es geschafft, das Regal zur Seite gleiten zu lassen, damit es die Öffnung zum Geheimgang freigab?
Schließlich wurde ich fündig und betätigte einen in Holz eingelassenen kleinen Hebel. Es klickte einmal und schon lag eine dunkle Öffnung vor mir.
Angestrengt lauschte ich in den Gang hinein.
Doch nichts war zu hören.
"Lumos", rief ich und mein Zauberstab erhellte ihn.
Zunächst wollte ich dem Weg des Ganges folgen, um heraus zu finden, wohin er führte.
Doch entschied ich mich letztendlich dagegen.
Es war besser mein Glück nicht heraus zu fordern. Besser war es später wieder zu kehren. Mit Hilfe von Harrys Tarnumhang.
Gerade als ich mich von dannen machen wollte, sah ich aus dem Augenwinkel ein etwa handbreites Stück Pergament auf dem Boden liegen.
Ich hob es auf; steckte es in meine Tasche und begab mich in den Mädchenschlafsaal, der Gryffindors.
Erst am nächsten Morgen sah ich mir das Stück, Pergament genauer an.
Folgendes stand darauf geschrieben:
Der Trank aller Tränke wird dir gewahr.
Findest du die Lösung, das ist ganz klar.
Doch sei dir der Gefahr stets bewuss!
Machst du nen Fehler ists nicht nur verdruß.
Du machst dir damit etwas schrecklich bewusst.
Was könnte dies sein?
Ich würd es dir sagen...
doch hört ich am Ende nur dein Klagen.
Drum pass jetzt gut auf.
Ich stell dir ein Rätsel und damit Glück auf.
Ich drehte das Pergament um und erwartete im nächsten Moment das Rätsel zu entdecken.
Doch nichts geschah.
Keine unsichtbare Schrift, die nun in Erscheinung trat. Keine Stimme, die mir etwas zu flüsterte.
Noch nicht einmal ein klitzekleines Anzeichen darauf, wo das vermeintliche Rätsel zu finden sein sollte.
Also versuchte ich es mit einigen Zaubern, um das Pergament dazu zu bewegen, mir das versteckte Rätsel zu enthüllen.
Jedoch wollte nichts richtig klappen. So das ich schließlich klein bei gab.
Fürs Erste jedenfalls.
Irgendwo in der Bibliothek musste es ein Buch geben, dass mir bei diesem Problem weiter helfen konnte.Doch würde ich jetzt erstmal frühstücken gehen.
Harry und Ronsaßen bereits am Gemeinschaftstisch der Gryffindors.
Ron wie immer mit einem Berg an Fresssalien vor sich. Während sich Harry heute damit zu begnügen schien, den Tagespropheten zu lesen und etwas Pfirsichsaft zu trinken.
Fortsetzung folgt...
