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Reminiscence of Teepo

The Reminiscence
von

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Beunruhigende Ruhephase


 

Schwarzmarkt: Mitarbeiterabteilung (Wohnung)
 

Schleppend fand die Geburtstagsfeier nach einer scheinbaren Ewigkeit endlich ihr Ende, wofür Teepo insgeheim mehr als Dankbar war. Es war bisher zwar ein wirklich schöner Abend und eine gelungene Abwechslung zu seinem Arbeitsalltag gewesen, aber irgendwann musste schließlich auch wieder Schluss sein mit lustig.

Außerdem hatte die Müdigkeit ihn ohnehin erstaunlich früh eingeholt gehabt ...

Mimi dagegen fühlte sich offenbar ernsthaft dazu verpflichtet, dieses berauschende Fest noch etwas weiter in die Länge ziehen zu müssen. Denn kaum hatte sie bemerkt wie wenig Proviant nur noch vorhanden war, da sprang sie auch schon wie vom Blitz getroffen auf und lief so schnell ohne ein Wort zur Tür hinaus, dass es nahezu unmöglich gewesen war, sie rechtzeitig von ihrem Vorhaben abzuhalten.

... Wenn sie tatsächlich noch Nachschub besorgen will, kann ich für nichts mehr garantieren.

Teepo könnte man momentan nicht einmal mit Gewalt dazu zwingen, auch nur einen einzigen weiteren Happen zu sich zu nehmen. Ihm war schlecht von den ganzen Lebensmitteln und den unzähligen Litern an Wasser, von dem er in den vergangenen Stunden große Mengen zu sich genommen hatte.

Seine persönliche Schmerzensgrenze lag bereits über dem Limit ... mehr würde er nicht verkraften.

... Ich habe noch nie in meinem Leben so viel gegessen … vermutlich werde ich es auch nicht wiederholen. Ein bisschen sollte ich doch auf meine Figur achten.

Shad grunzte plötzlich unangekündigt laut unter dem Tisch auf, während er sich träge auf die andere Seite rollte. Der Anijuu hatte sich einfach mitten im Vergnügen ein sicheres Plätzchen ausgesucht und aufs Ohr gehauen.

Somit hatte Teepo die restliche Zeit über völlig alleine mit dem aufgedrehten Katzenmädchen fertig werden müssen, was nicht gerade eine leichte Aufgabe war. Am liebsten würde er dem Wolf dafür auf der Stelle einen kräftigen Tritt verpassen, doch dummerweise fühlte er sich dafür viel zu schlapp.

... Wie hält es Hyruhi nur so lange mit der aus?!

Stimmt ... Hyruhi hatte sich den restlichen Abend über nicht mehr blicken lassen. Offenbar konnte er die letzte Aktion von Teepo nicht mehr so leicht verzeihen, wie dieser gehofft hatte.

... Tss. Soll er doch, wenn der Kerl sich etwas davon verspricht! Mir egal!

Irgendwie wurde ihm zunehmend schwindelig, je mehr Zeit sinnlos verstrich.

Überhaupt fühlte er sich nicht gerade fit. Ob es tatsächlich nur an dem ganzen Essen lag oder der Feier selbst? Als stressig hatte er sie diesmal allerdings nicht empfunden, was ihn selbst ziemlich überraschte, aber wie dem auch sei ... so mies ging es ihm im Vergleich zu anderen Geburtstagsfeiern bis heute noch nie.

Komischerweise verspürte er neben dieser ermüdenden Übelkeit zusätzlich eine unnatürliche Entspanntheit, die mittlerweile auf seinen ganzen Körper übergegangen war und jedes schlechte Gefühl zu bekämpfen schien, langsam, aber sicher.

... Wenn ich Glück habe, dann ist Mimi vielleicht in ihrer Eile gestolpert und hat alles fallen lassen ... obwohl ... davon wird man fest ausgehen können.

Also gab es jetzt noch die einmalige Gelegenheit, sich ein kurzes Schläfchen gönnen zu können, bevor sie die Party ein zweites Mal aufleben lassen würde. Auf jeden Fall kam es ihm weitaus empfehlenswerter vor, als seine knappe Pause mit warten zu vergeuden.

Unachtsam schob er die Spuren der vergangenen Stunden beiseite, welche polternd vom Tisch fielen, Shad aber in keiner Weise bei seinem Nickerchen störten, legte beide Arme auf den Tisch und stützte seinen Kopf auf ihnen ab. Sein Bett wäre ihm in diesem Augenblick natürlich lieber gewesen, aber er verfügte für den Gang dorthin nicht über die nötige Kraft. Sie schien bereits irgendwo in ihrem Wirt sanft zu schlummern.

Selbst seine Reserven waren nicht nutzbar.

... Was ist nur mit mir los?! So eine alberne Feier kann mich doch nicht so leicht aus den Socken hauen ... ich hab nicht mal Alkohol oder etwas in der Art getrunken. Ich hasse Alkohol.

Nebel hatte sich in sein Sichtfeld gedrängt, gefolgt von dem Gefühl der Leere in seinem Geist. Normalerweise würde er nun mit Sicherheit einen genervten Seufzer von sich geben, worauf er diesmal unbewusst verzichtete. Stattdessen erfüllte ihn diese beinahe unheimliche, künstliche Ruhe.

“Du scheinst in einer für dich ungewohnten Verfassung zu sein, hm?“, hallte eine unangenehm bekannte Stimmte hinter auf. “Dabei bin ich Extra vorbeigekommen, nur um dir zum Geburtstag zu gratulieren ... Seiyaryu.“

“...“

Zunächst ärgerte Teepo sich massiv darüber, diesen unerwarteten Besuch nicht früher bemerkt zu haben. Anschließend konnte er sich gleich denken, wer sich derartig unauffällig hinter ihn geschlichen haben könnte.

Diese beklemmende Aura ging nur von einer einzigen Person aus, welche er schon von Anfang an verabscheut hatte. Guart hätte er als ungebetenen Gast ausnahmsweise sogar bevorzugt, da man mit dem missgelaunten Wächter wenigstens durchaus noch Spaß haben konnte.

“Aha …... nur hat dich keiner eingeladen, Flak“, erwiderte er abweisend, ohne den Kopf zu heben.

Schmunzelnd ignorierte der Mann die Ablehnung seiner Anwesenheit und schritt um den Jungen herum, wo er neben ihm auf einem anderen Stuhl Platz nahm. Reglos verharrte Teepo in seiner Position und gab sich die größte Mühe, Flak keinerlei Beachtung zu schenken.

“Dein Leibwächter ist nicht sehr zuverlässig, was?“

Damit meinte Flak den Anijuu, der zu diesem Zeitpunkt erneut unüberhörbar verschlafen gähnte und sich mühsam in seine Ausgangsposition zurückdrehte. Dabei müsste Shad längst ausgeschlafen sein, so früh wie der sich hingelegt hatte.

... Nein, dieser dämliche Köter pennt einfach seelenruhig weiter! Und so was schimpft sich dann Beschützer ... das ich nicht lache!

Selbstverständlich kam Teepo sonst auch alleine bestens zurecht und hatte keinen Aufpasser nötig, wobei Hyruhi anderer Meinung war. Nur könnte sich dieser unerklärlich müde Zustand etwas behindernd auswirken, falls er sich verteidigen müsste ... geheuer war ihm die Situation jedenfalls nicht.

“Mir ist nicht nach reden zumute. Wenn du mir also nur gratulieren willst, dann bring es meinetwegen hinter dich und hau ab!“

“Du bist ja so charmant ... wie man es von dir gewöhnt ist, mein Lieber.“ Amüsiert lehnte Flak sich auf dem Stuhl zurück. “Sei besser nett zu mir ... sonst verrate ich es dir nicht.“

Mühselig richtete er sich vom Tisch auf, schob seine Haare mit einer Hand ordentlich über die Schultern zurück und schielte ungewollt zu Flak rüber.

Äußerlich hatte sich der Mann nicht verändert. Nach wie vor stachen seine hellbraunen, fast weißen Augen durch die tiefschwarzen, langen Haare deutlich hervor und er blieb seinem ebenso dunklen Kimono treu, an dem es optisch nur ein paar kleine neue Details gab. Eine Waffe trug Flak auch nicht bei sich, wie immer.

Der Kerl war nach wie vor ein eingebildeter Schönheitsfehler an diesem Ort.

“Ach ja?! Und was?!“, hakte er mit einer benommenen Stimmer nach.

“Irgendwie siehst du gerade sehr sexy aus, Seiyaryu.“

Auch wenn man die Ironie in diesem Satz deutlich heraushören konnte, schien der Kerl es dennoch auf eine Art ernst gemeint zu haben. Empört und angewidert wollte Teepo ihm für diese Unverschämtheit einen Fluch an den Kopf werfen, brachte aber leider nur ein schwaches “Halt die Klappe!“ zustande.

Zeitgleich huschte ein hinterhältiges Grinsen über Flaks Gesicht, wie es Teepo zuvor noch nie an ihm gesehen hatte. Ein kalter Schauer jagte ihm kurzzeitig durch den Körper. Der Grund für dieses teuflische Grinsen wollte ihm gar nicht gefallen.

“Drachen erreichen mit dem 16. Lebensjahr ihre volle Reife, wusstest du das?“

“...“

Misstrauisch richtete sich sein Augenmerk nun voll und ganz auf Flak, dessen Blick ihn gefangen nahm.

Mit dieser Aussage war es ihm erfolgreich gelungen, sein Interesse zu wecken. Trotzdem würde Teepo nicht zögern, ihn auf der Stelle gewaltsam zu verjagen, selbst wenn er sich gerade zu schlapp für einen Kampf mit ihm fühlte.

“... Du hast dich nicht nur hierher bemüht, um mir zu gratulieren.“

“Gut erkannt.“

“Dann erzähl! Was weißt du?!“, forderte er seinen Gesprächspartner forsch zu weiteren Erklärungen auf. Flak ließ sich erstaunlicherweise nicht lange bitten und fuhr gelassen fort.

“Mit ihrer vollen Reife erhalten Drachen auch gleichzeitig ihre wahre Macht, die bis dahin in den Kindern ruhte und dann entsprechend angepasst wird, nachdem sich der Körper automatisch vorher darauf eingestellt hat. Sobald diese Ruhephase den Körper ausreichend auf den Erhalt dieser Macht vorbereitet hat, tritt man in die Anpassungsphase über und man bekommt gleichzeitig den Schlüssel zu einer noch vollkommeneren Macht überliefert.“

In Teepo brach ein Sturm der Verwirrung los. Volle Reife? Wahre Macht? Noch vollkommenere Macht? Gab es denn wahrhaftig noch so viele Geheimnisse, von denen er keine Ahnung hatte? Und warum hatte gerade dieser Typ so viel Ahnung in diesem Thema?

Er war es eh schon lange wirklich leid, immer als Unwissender durch die Welt zu marschieren und nun würgte Flak ihm erneut, mit deutlicher Absicht, eine rein.

Sachte tastete er zur Vorsicht nach dem Langschwert und fand es hinter dem Gürtel steckend an seinem Platz, wodurch es ihm gelang, nicht die Nerven zu verlieren.

“Du weißt es, oder?!“

Obwohl ihn diese Tatsache zurzeit am allerwenigsten beschäftigte, musste er dem auf den Grund gehen. Sollte sich seine Befürchtung bestätigen, hatte nicht nur er selbst, sondern auch Hyruhi ein gewaltiges Problem am Hals.

“Das du von der Brut bist?“, antwortete Flak selbstsicher und stand auf. Gemächlich wandte er Teepo bedenkenlos den Rücken zu. Für ihn schien es etwas ganz natürliches zu sein, mit einem Brutabkömmling ein Gespräch zu führen. “Natürlich weiß ich es. Schließlich bist du nur aus diesem Grund hier.“

“Wie bitte?! Was hat das zu bedeuten?!“

Kopfschüttelnd ermahnte Flak sich flüsternd. Anscheinend hätte er fast zu viele Informationen preisgegeben. “Vergiss es ... viel wichtiger ist ...“

Leichtfüßig bewegte er sich durch den Raum und wirkte plötzlich wie hypnotisiert. Nein ... mehr wie besessen, als er den Augenkontakt zu Teepo wieder aufbaute und herrisch die Stimme erhob.

“... der Tag ist endlich gekommen. Der Tag, auf den ich so lange warten musste. Deine Macht wird meine Macht sein. Ich werde dein Gebieter sein und du ein Teil von mir. Du darfst dich ruhig freuen, Teepo. Bald wird es so weit sein.“

“Was laberst du da?!“, zischte er aufgebracht zurück. “Und woher kennst du meinen richtigen Namen?!“

Unruhe durchströmte Teepo auf einen Schlag. All seine Sinne alarmierten ihn. Demnach hatte er mit seiner Vermutung seit ihrer ersten Begegnung richtig gelegen: Flak WAR eindeutig sein Feind.

Richtig, er hatte etwas ähnliches schon damals zu ihm gesagt, doch irgendwann stempelte Teepo diese Worte schlicht als Unsinn ab und dachte bislang nicht weiter darüber nach.

... Er weiß, dass ich ein Drache bin und hat all die Jahre nichts gesagt?! Ist dieser Schwachsinn für ihn etwa so gewichtig?! Wer oder was ist er?! Wieso weiß er über mich Bescheid?!

Teepo gelang es mit einem Mal nicht mehr, das Geschehen weiterhin zu verfolgen, auch wenn Flak längst wieder mit ihm sprach. Er konnte seine Gedanken nicht ordnen, egal wie viel Mühe er sich dabei auch gab.

Wortfetzen drangen sprunghaft an sein Ohr, welche er nur verzerrt wahrnehmen konnte. Der Nebelschleier vor seinen Augen verdichtete sich nun rasch, ließ die Bilder und Eindrücke ineinander verschmelzen. Die Realität wurde von einer ihm vertrauten Schwärze verschlungen.

Kraftlos fiel er seitlich vom Stuhl und prallte hart mit dem Rücken am Boden auf. Starr richteten sich seine Augen zur Decke. Er hatte keine Gewalt mehr über seinen Körper, blieb einfach schweigend liegen, beinahe leblos.

Ein Schatten huschte über ihn hinweg, bevor Teepo letztendlich in einem fernen Traum versank, über den es keine Kontrolle gab.
 


 

***
 

“Zu dumm. Der Leibwächter schlief also gar nicht“, registrierte Flak gespielt bewegt.

Böse knurrend hatte Shad sich schützend vor Teepo positioniert, dessen Nackenhaare sich beim Anblick seines Gegenübers sträubten. Unbeeindruckt verschränkte der ungebetene Gast die Arme und musterte den Wolf mit einer abwertenden Miene gründlich ab, so als wäre dieser Anijuu völlig nutzlos.

Flüchtig warf Shad einen Blick zu dem am Boden liegenden Jungen hinter sich, der zu seiner Erleichterung relativ friedlich wirkte, trotz dessen leerem Blick Richtung Decke.

... Schläft er? Glaub ich nich ... da kommt etwas Schwerwiegendes auf uns zu. Mein Gespür hat mich nich getäuscht, eh?

Durch ein schrilles Pfeifen zog Flak die Aufmerksamkeit des Wolfes wieder gekonnt auf sich und lachte über diesen natürlichen Reflex des Tieres. “Du bist nicht mehr derselbe wie damals. Hat dich die tragische Geschichte von Lucydia etwa so berührt?“

“Wage es nich, ihren Namen in den Mund zu nehmen!“, schnaubte Shad bedrohlich. “Du verfolgst also immer noch deinen absurden Plan? Warum haste damit so lange gewartet, he?“

“Weil es eine lästige Bedingung gab, der ich vorerst auf den Grund gehen musste.“

Genauere Aussagen konnte man von Flak nicht erwarten, dem war der Wolf sich bewusst. Dafür kannte er diesen eigensinnigen Außenseiter zu seinem Leidwesen zu gut, weshalb er sich gar nicht erst darum bemühte und gleich auf dem Punkt kam.

“Kampflos kommste nich an mir vorbei, Kazemillion!“

Gereizt zuckte Flak mit einer Augenbraue. “Dieser Name ist Vergangenheit ... und du wirst meinem Ziel nicht im Weg stehen, Shaddon.“

Eine unberechenbare Spannung baute sich zwischen ihnen auf. Ein Kampf war unausweichlich.

... Ich muss es schnell hinter mich bringen und den Knirps hier rausschaffen. Ich will nich wissen, was sich in ihm gerade entfaltet. Doch es muss sich um etwas mächtiges Handeln, wenn jemand wie Kazemillion dahinter her is ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2010-04-16T20:45:47+00:00 16.04.2010 22:45
Yay, jetzt komm ich endlich zum Lesen. ^^

Ein bisschen sollte ich doch auf meine Figur achten…
Woah, Teepo, seit wann so eitel? XD

-Wie hält es Hyruhi nur so lange mit der aus?!-
Er liebt sie. ♥
Und in deiner anderen FF erfahren wir hoffentlich auch, wie es dazu kam. *hint hint*

-Wenn ich Glück habe, dann ist Mimi vielleicht in ihrer Eile gestolpert
Mir fällt grad auf... Mimi verletzt sich nie beim Stolpern? o.o
Zumindest erinnere ich mich spontan nicht daran. Die hat wohl eine Haut aus Diamanten und glitzert in der Sonne. >D

Ich hasse Alkohol.-
Ich auch, Teepo. >D

“Irgendwie siehst du gerade sehr sexy aus, Seiyaryu.“
*vor Lachen vom Sofa fall*
Nein, wie klasse. XDDDDD
Ich liebe Flak. ♥

Zeitgleich huschte ein hinterhältiges grinsen über Flaks Gesicht
Das Grinsen müsste groß geschrieben werden. ;)

Was weisst du?!“
"weißt" schreibt man mit ß, da es nach einem Doppelvokal kommt.

Waaaaaaaaaah!
Was hat Flak wohl vor? o.o
Wer ist Shad wirklich?
Was geschieht als nächstes?
So viele Fragen, so wenig Antworten. D:
Ich bin schon so gespannt darauf, wie es weitergeht. X3


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