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moonless night

Deine Schönheit blendete mich
von

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Als alles noch so schön war

Jasper beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen an mein Ohr. "Liebste?," flüsterte er. Seine Stimme war sanft und beruhigte mich. Ich drehte mich um, im selben Moment richtete er sich auf und sah zu mir. "Ja, Liebster?," sagte ich lächelnd und versuchte dabei genauso ruhig zu klingen wie er, doch das schien ich nicht sehr gut hinzubekommen.
 

Schon seit Stunden hatte er still im Gras gelegen und in den Himmel gestarrt. Was ihn dazu bewegt hatte die wenigen Schritte zu mir zugehen, war mir nicht klar. Ich hatte mich damit beschäftigt eine Kette auf Butterblumen zu knüpfen, mit der ich gerade fertig geworden war. Eigentlich wollte ich schon lange damit fertig sein, doch darin Blumenstängel aneinander zu knoten war ich nicht gerade geübt und hatte deswegen so meine Probleme gehabt. Dies hatte die schöne Blumenwiese auf der wir gerne unsere Tage und Nächte verbrachten leider zu spüren bekommen.
 

Die halbe Wiese hatte sich in einen traurig aussehenden Blumenfriedhof verwandelt und vor der Stelle wo ich gesessen hatte war ein großer Haufen zerrupfter Blumen entstanden. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich hatte es geschafft eine perfekte Kette und ein passendes Armband zu knüpfen. Die Kette war für Bella und das Armband für Esme. Liebend gerne hätte ich Jasper die Kette geschenkt, doch ich wusste, dass er nicht viel davon hielt, wenn ich ihm etwas schenkte und er mir nicht auch eine Kleinigkeit geben konnte. Also bekam Bella die Kette.
 

"Alice? Hörst du mir zu?" Jaspers liebliche Stimme, die etwas lauter war als gewöhnlich, riss mich aus meiner Überlegung ihm nicht doch die Kette zu schenken. Verwirrt sah ich zu ihm und murmelte: "Hm? Oh... tut mir leid, nein. Was hast du gesagt?" Sichtlich belustigt über meine Geistesabwesenheit antwortete Jasper: "Ich frage dich, ob wir zurück gehen sollen?" Nach kurzer Überlegung und der Erkenntnis, dass sich Bella mehr über die Kette freuen würde, nickte ich und stand dann, mit meinem selbst gefertigten Schmuckstücken in der Hand, auf. Jasper folgte meinem Beispielt und erhob sich ebenfalls.
 

Nachdem wir eine Weile Hand in Hand durch den Wald gerannt waren, kamen wir schließlich am Haus an. Jasper ließ meine Hand los und ging langsam zur Tür, als ich plötzlich eine Vision hatte. Jasper drehte sich zu mir um und hob mich behutsam vom Boden. Dann trug er mich auf unsere Zimmer und küsste mich stürmisch, als unsere Körper sich auf unserem Bett liegend aneinander schmiegten. Doch kaum hatte die Vision angefangen, endete sie auch schon wieder. Jasper hatte sich um entschieden.
 

Schnell, mit der Angst er könnte diese Idee komplett verwerfen, eilte ich zu ihm. Er hatte während meiner Vision die Tür geöffnte und war eingetreten. Als ich mich vor ihn stellte und ihn tadelnd ansah, war ihm natürlich sofort klar warum ich ihm so entgegen trat. Doch, nur um es noch mal klar zu stellen, frage ich verwirrt: "Und du bist dir sicher, dass du deine Idee, die ich persönlich wirklich gut finde, nicht ausführen willst?"
 

Ein amüsiertes Lächeln breitete sich auf den perfekten Lippen meines geliebten Gegenübers aus. "Ach Alice...," flüsterte Jasper nur, bevor seine Lippen auf meinen waren. Ich zog mich an seinen Schultern hoch und schlang meine Beine um ihn. Seine Arme legten sich um mich und meine um ihn. Begierig küssten wir uns immer leidenschaftlicher. So schnell, dass ich es kaum merkte, rannte er in unser Zimmer und schloss auf dem Weg zum Bett die Tür.
 

Als ich den weichen Stoff unserer Decke unter mir spürte, löste ich langsam meine Beine von Jasper und drehte mich, ihn mit mich ziehend, so, dass er nun auf dem Bett lag und ich auf ihm saß. Erst in dem Moment hörte ich auf ihn zu küssen und richtete mich leicht auf. Meine Hände gleiteten über seine Brust und umklammerten schließlich den unteren Saum seines Hemdes. Hastig riss ich sein Hemd auf.
 

Das Sonnenlicht, dass sich seinen Weg durch einen Spalt in dem schwerem, dunkelrotem Vorhang, der unsere Fenster verdeckte, gesucht hatte, brach sich in tausenden Farben auf Jaspers Brust. Dieser Anblick raubte mir auch noch nach so vielen Jahren den Atem. Bevor ich komplett meine Fassung verlor, fing ich an Küsse auf dem Hals meines Geliebten zu verteilen. Sanft griff mir Jasper in die Haare und hob meinen Kopf an, um mich wieder stürmisch zu küssen, bevor sich meine Lippen über seine Brust tasteten...
 

Als ich am nächsten Morgen, mit Jaspers Hemd und einer seiner Shorts bekleidet, die Treppe hinunter tänzelte vernahm ich sofort den wohlriechenden Duft Rosalies Parfüms. Diese Duftnote verlieh unserem Zuhause erst den letzten Schliff. Man konnte nur versuchen diesen Geruch mit etwas zu vergleichen, es zu schaffen war unmöglich. Wie ein wundervoller Frühlingsmorgen, wenn der Duft von gerade erblühten Blumen, frisch gemähtem Rasen und einer kühlen Briese, in der Luft lag, aber nicht mal dies war auch nur angehend so wunderbar wie ihr Parfüm. Denn mit diesem waren auch noch so viele Gefühle verbunden. Wie Liebe und Hoffnung.
 

Rose sah von ihrem Buch hoch und lächelt kurz, als ich den Raum betrat. Sie saß auf dem Sofa. Im Hintergrund ertönte leise ein Klavierstück, das, wie mir bewusst war, schon immer zu Rose' Lieblingsstücken gehörte. Langsam setzte ich mich neben sie. "Wo ist Emmett?," fragte ich zögernd. In letzter Zeit hatten sie sich öfter gestritten und ich wusste nicht, ob ich etwas verpasst hatte, während ich mit Jasper zusammen war. Sie bemerkte meine Vorsicht und versuchte mich mit ihren erforschenden Blicken zu durchschauen.
 

"Er ist mit Carlisle jagen gegangen," sagte sie, immer noch forschend, nach einer Weile. "Wieso fragst du?" Ich lehnte mich, erleichtert, dass immer noch Frieden herrschte, in das Sofa zurück und sagte ruhig und leise: "Ich hatte Angst ihr hättet wieder Streit gehabt." "Hatten wir aber nicht," murmelte Rose, unzufrieden über die Antwort, und vertiefte sich wieder in ihr Buch, da ihr wohl schien unser Gespräch wäre beendet. Ich seufzte leise und beschloss ihr ihre Ruhe zu lassen, also schloss ich meine Augen und entspannte mich.
 

Leise rannte Jasper die Treppe runter und fast geräuschlos huschte er über den Wohnzimmerboden. Der angenehme Duft seinen Shampoos, der so kurz nachdem er geduscht hatte noch so kräftig war, kroch mir in die Nase. Dann beugte er sich über mich und ein paar eiskalte Wassertropfen lösten sich von seinen Haaren und tropften auf mein Gesicht. Ich öffnete meine Augen und lächelte ihn an. "Dieses Mal hättest du es fast geschafft, Schatz." "Das sagst du immer," murmelte er und klang dabei, als wäre er beleidigt oder eher, als wäre er ein Kleinkind, dass beleidigt ist. Ich kicherte und bekam als Belohnung einen Kuss.
 

"Aber ich werd dich wohl nie überraschen," flüsterte Jasper, als er seine Lippen langsam von meinen löste. Dann schwang er sich über das Sofa und landete neben mir. Rose seufzte theatralisch und erhob sich. "Viel Spaß noch," rief sie schnippisch, als sie samt Buch an uns vorbei in die Küche verschwand. Jasper sah ihr hinterher und sagte dann, an mich gewandt: "Wieso glaub ich nicht, dass sie das ernst meint?" Ich lächelte und schmiegte mich an ihn, als er einen Arm um meine Schultern legte. Was für ein schöner Tag, was für ein schönes Leben, dachte ich mir und genoss die Gegenwart meines Geliebten...

Wenn die Sonne zu verbrennen scheint...

Das Mondlicht schimmerte auf Jaspers Haut und ließ seine Haare so weiß, wie seine Haut, erstrahlen. Seine, in dem mattem Licht, schwarzen Augen funkelten sie begierig an. Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet, als wolle sie etwas sagen, doch kein Ton durch schnitt die Stille. Stattdessen bewegte sie ihren Kopf langsam auf Jaspes zu. Ihre Augen schienen auf die selbe Weise zu funkeln.
 

Zuerst langsam und vorsichtig, dann immer wilder, bewegten sich ihre Lippen aufeinander. Dieser schier unendliche Kuss endete so langsam wie er angefangen hatte. Als würden ihre Lippen aneinander kleben, als würde es schmerzen sie zu trennen, lösten sie sich. Jasper lächelt sanft, als sie eine Hand in sein Haar legte und ihren Kopf wieder an seinen zog.
 

Ihre Lippen suchten sich ihren weg, über seine Wange, zu seinem Ohr. Dort angekommen flüsterte sie leise und mit melodischer, hoher Stimme: "Ich liebe dich." Darauf hob Jasper sein Gesicht über ihres und antwortete, leise und lächelnd: "Ich liebe dich auch, Lizz." Wieder fanden ihre Lippen zu einander. Dieses Mal schien es, als würden sie so verharren.
 

Während dieses Kusses, schmiegten sich ihre nackten Körper an einander, bis sie wie eine Person aussahen...

Wie angewurzelt blieb ich stehen. Mein Kopf poche. Ich atmete nicht. Nichts wollte mehr funktionieren. Mein Körper war wie gelähmt. Er konnte doch nicht wirklich... er würde doch nicht..., dachte ich bloß verwirrt.
 

Diese Schreckensvision hatte mich so geschockt, dass ich nicht mal zu ende denken konnte. Plötzlich kam das Verlangen in mir hoch zu Jasper zu rennen. Vielleicht konnte ich es noch aufhalten. Vielleicht hatte ich aber auch nicht mehr viele Gelegenheiten ihm nahe zu sein. Denn wenn er sich wirklich für eine andere entscheiden würde, würde ich keinen großen Aufstand machen. Mein einziger Wunsch war, dass er glücklich ist.
 

So schnell mich meine Füße trugen, rannte ich zum Haus zurück. Ich war jagen gewesen. Allein, da die anderen gestern gewesen waren, als Jasper und ich auf der Blumenwiese gewesen waren, und Jasper diese Woche eh schon gejagt hatte. Kaum hatte ich die Tür aufgemacht, schoss mir ein neuer Geruch in die Nase. Süßlich und angenehm. Ein weiblicher Vampir, ruht ich.
 

"Alice!," rief Bella mir vergnügt entgegen, als ich langsam und misstrauisch dem Geruch folgte. Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah sie an. "Ja, Bella?" Sie lächelt mich an und ging näher zu mir. Während sie zu mir schritt, fing sie an zu erzählen:" Alice, du glaubst nie wer hier zu uns gekommen ist, während du jagen warst... oder weißt du es schon?" Ich schüttelte nur meinen Kopf und sofort erzählte sie weiter: "Eine Vampirfrau. Sie ist sehr nett. Rosalie hat sich schon mit ihr angefreundet und Jasper und Emmett mögen sie auch. Edward sieht sie immer so misstrauisch an. Er will uns aber nicht sagen was los ist. Du wirst sie bestimmt mögen! Sie heißt Lizz..."
 

Sie hatte noch weiter erzählt, was passiert war, nachdem Lizz hier angekommen war. Doch ich hatte ihr nicht zu gehört. Als sie ihren Namen genannt hatte, wurde mir unweigerlich klar, dass sie die Frau aus meiner Vision sein musste. Jasper mag sie? Edward sieht sie misstrauisch an? Ich musste mit Edward reden! Ohne ein weiteres Wort zu Bella, rannte ich zu Edward.
 

Edward stand in seinem Zimmer und starrte aus dem Fenster in den Wald. Als ich das Zimmer betrat, sah er sofort zu mir. "Bella hat dir alles erzählt?," fragte er nachdenklich. Ich nicke und kam direkt auf den Punkt: "Was hat sie vor?" Er lächelte etwas und schwieg einen Moment. Es schien, als würde er sich überlegen wie er es am besten ausdrücken könne. Doch anstatt mir zu antworten fragte er nur: "Siehst du nicht was sie vor hat?" "Nein.. oder doch, aber... sie hat nur vor..." Ich konnte den Satz nicht beenden. Deshalb ließ ich meine Vision von gerade in Gedanken Review passieren.
 

Edwards Lächeln verschwand. "Ich wusste bloß, dass sie Jasper... interessant findet. Das sie so etwas vor hat..." Er hörte plötzlich auf zu reden. Erst, als mir auffiel, dass ich wimmerte, wusste ich wieso. Ich konnte zwar nicht weinen, aber mein Gesichtsausdruck schien ihm zu sagen, dass mir im Moment eher nach weinen war, als nach reden. Behutsam legte er seine Arme um mich und drückte mich sanft an sich. Ich schmiegte mich an ihn, in der Hoffnung wir würden falsch liegen. Auch wenn mein Verstand mir sagte, dass mein schluchzten und wimmern berechtigter war, als der Hoffnungsschimmer, den ich mich so zwanghaft klammerte.
 

Ich hörte nach einigen Minuten, in denen ich versucht hatte meine grausamen Gedanken und Visionen zu unterdrücken, dass jemand den Raum betrat. Jaspers Geruch strömte in den Raum. Normalerweise beruhigte mich dieser Duft immer, doch dieses Mal verursachte er einen zerreißenden Schmerz, der sich in meinem Kopf ausbreitete.
 

Ich hörte wie sich Edward und Jasper leise unterhielten. Auch wenn Edwards Arm ihre Stimme dämpfte, verstand ich jedes Wort. Jasper wollte wissen weshalb ich so traurig sei, doch Edward sagte ihm nur, dass er das mit mir klären solle. Dann unterhielten sie sich noch eine Weile, bis Edward mich schließlich los lies und mit einem entschuldigendem Blick zu mir den Raum verließ.
 

"Alice? Was hast du?," fragte Jasper besorgt. Ich sah auf den Boden und murmelte leise: "Nichts..." Doch ein lautes Schluchzten verriet, dass ich log. Der Boden knarrte leise, als Jasper auf mich zu ging. Ich sah kurz zu ihm und wich zurück, darauf blieb er stehen und sah mich leidend an. "Was hab ich getan, dass du mir ausweichst?," fragte er und es schien mir, als würde er schon wissen, was er tun würde. Als hätte er es schon gewusst, bevor Edward oder ich es auch nur geahnt hatten.
 

Wieder durch zuckte mich dieser Schmerz. Meine Kehle war wie zu geschnürt. Blonde, leuchtende Haare umgaben ihr Engelsgesicht. Ein glückliches Lächeln nahm ihr ganzes Gesicht ein, das sie noch mehr wie einen Engel aussehen ließ. Das elegante, weiße Kleid umgab ihren schlanken, zierlichen Körper. Die perfekten roten Rose, die sie mit beiden Händen an den Stängeln umschlang, bildeten einen schönen Kontrast zu dem sonst in weiß gehaltenem Saal. Als sie langsam und im Takt, des leise erklingendem Hochzeitsmarsches, durch den Raum ging, klackten ihre silbernen Schuhe leise auf dem Holzboden und ihre lange Schleppe schlug kleine Welle.
 

Sie sah aus wie die perfekte Bilderbuchbraut. Der große Saal war voller Leute, die sie bezaubert anstarrten. Als sie nach einem schier endlosem Marsch endlich am Traualtar ankam, Carlisle ihre Hand in die ihres Zukünftigen gelegt hatte und sie sich in die Augen sahen, schien ihr Glück so unendlich groß. Der Priester fing sofort an mit seiner Standart-Rede. Als er dann zum wichtigsten Teil kam. Er sah zur Braut. Sei Blick war ernst, sehr geschäftlich, was nicht ganz zur festlichen Stimmung im Raum passte. Dann erklang seine tiefe, raue Stimme: "Wollen sie, Elizabeth Morgan, den hier angetrauten Jasper Hale zum Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?"

Mein Albtraum beginnt

Ich blickte in seine klaren, dunklen Augen. "Jasper...," hauchte ich atemlos. "Wenn du nicht mehr bei mir sein willst, wenn du lieber bei einer anderen sein willst, sag es mir rechtzeitig." Ich sah ihm an, dass er tausende Fragen hatte, die er am liebsten auch stellen wollte, doch er spürte den Schmerz, egal wie sehr ich ihn zu verstecken versuchte, den dieses Thema in mir auslöste. Also nickte er leicht und schwieg.
 

Mein Schluchzten wurde langsam immer leiser. Ich wurde ruhiger. Er war ja noch bei mir. Vielleicht würde sich meine Vision noch ändern. Ich machte mir Hoffnung und der Schmerz ließ endlich nach. Jasper ging wieder auf mich zu und dieses Mal ließ ich ihn. Ich wollte seine Nähe. Zögerlich reichte er mir seine Hand. Ich legte meine ebenso vorsichtig in seine. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht, als unsere Hände sich ineinander legten.
 

Die Berührung löste ein Brennen in mir aus, ich wollte mehr. Mein gieriges Verlangen besiegte schließlich meine Angst und ich ging noch näher zu ihm, legte einen Arm um seine Mitte und schmiegte mich an seine Brust. Es tat so gut ihn bei mir zu haben. Als seine Hand sanft über meinen Rücken glitt war plötzlich wieder alles in Ordnung. Ich sah zu meinem Schatz hoch und lächelte erleichtert, als ich sah, dass der Ausdruck in seinen Augen der war, den ich dort immer vor fand, wenn er mich ansah. Eine Mischung aus Sorge, Freude und reiner Liebe.
 

Ein leises Klopfen ließ Jasper und mich hoch fahren. Wir starrten beide zur Tür... "Komm rein," rief ich leise über Jaspers Schulter zur Tür, noch bevor unser Besucher die Chance hatte zu klopfen. Die Tür schwang auf und wirbelte kleine Staubflocken auf, die durch das matte Licht tanzten. Ich starrte in das perfekte Gesicht von Lizz. Ich wusste nicht, wie Rose mit ihr klar kam, aber ich hatte das Gefühl sie würde Lizz hassen. Die, aus meiner Sicht, riesige Lizz war die Perfektion in Person, perfekter als Rosalie.
 

Ich hatte sie in meinen Visionen zwar schon gesehen, aber das war kein Vergleich mit der Wirklichkeit. Ihre Züge waren so weich und gleichzeitig hart. Ihr Anblick war verwirrend. Ich blinzelte ein paar Mal benommen und gab mir Mühe meine Gedanken zu ordnen. Die eine Hälfte meines Verstandes schrie mich an ich müsse sie anspringen, sie rupfen wie ein Huhn, doch die andere rief so viel lauter, ich müsse sie anbeten wie eine Göttin.
 

"Lizz?" Erst als Jaspers Stimme erklang, konnte ich wieder normal denken. "Ich habe mich gefragt was los ist. Eddy hat nur gesagt, dass du was klären musstest." Ich hatte nicht nur ihr Aussehen falsch eingeschätzt, sonder auch ihre Stimme. Allerdings hatte sie eine ganz andere Wirkung als ihr Aussehen. Ihre Stimme war viel zu hoch, viel zu quietschig. Für Menschen war diese Tonlage vielleicht erträglich, vielleicht sogar schön, aber in meinen Ohren schien es, als würde man mir Nägel durchs Trommelfell stechen. Und Eddy? Wie konnte man Edward nur so nennen? Langsam fing ich an sie nicht nur wegen Jasper zu hassen...
 

"Alice? Das ist deine Alice?" Ich hatte ihrem Gespräch nicht mehr gefolgt. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen Lizz Stimme auszublenden. Aber als sie meinen Namen nannte lauschte ich wieder. "Ja, das ist sie," antwortete Jasper ihr. In seiner Stimme schwang Stolz mit, was mich zum strahlen brachte. Wahrscheinlich waren meinen Visionen falsch gewesen. Wie konnte Jasper jemanden lieben, der Edwards Namen so misshandelte?
 

"Alice, Schatz? Sag doch auch mal was," flüsterte mir Jasper zu und gab sich viel Mühe so leise zu reden, dass Lizz es nicht hörte. "Wieso? Ich will nicht mit ihr reden. Sie soll gehen. Ich wäre gerne wieder mit dir allein," antwortete ich und gab mir viel Mühe so laut zu flüstern, dass Lizz es auf Jedenfall hörte. Ich mochte sie nicht. Nein, ich hasste sie und das sollte sie auch schön wissen. Sie war so eine Art Person, die mir sofort missfiel.
 

Meine Bemühung sie an unserem Gespräch teil haben zu lassen waren erfolgreich, was ich daran merkte, dass Lizz postwendend den Raum verließ. "Alice! Wieso bist du denn so unfreundlich? Ist... hast du deswegen das gerade gesagt? Wegen ihr? Bist du etwa eifersüchtig?" Jaspers Stimme wurde immer lauter. Am Ende schwang sogar Belustigung mit. Noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, verließ er den Raum.
 

Mir war nach schreien. Wie konnte er sie verteidigen? Wie konnte er ihr hinterher rennen, wenn es mir so schlecht ging? Der Raum schien sich zu drehen, so wie die Fragen in meinen Kopf schwirrten. Was fand er nur an ihr? War es wegen ihrem Aussehen? Nein, so war mein Jasper nicht. Hatte sie ihn irgendwie manipuliert? Die wildesten Fantasien nisteten sich in meinem Kopf ein und wollten einfach nicht verschwinden. Ich wollte aufhören zu denken. Nachdenken tat eh nur weh. Jasper war weg. Würde er wieder kommen?
 

Als ich mir diese Frage stellte, die so viel mehr schmerze, als all die anderen Fragen, verbot ich mir weiter zu denken. Jasper würde mich nicht verlassen, er würde mich nicht allein lassen. Er hatte mir doch schon sooft versprochen immer an meiner Seite zu sein. Er konnte seine Versprechen nicht brechen. Nein, das würde er niemals tun. Er liebte mich doch. Schon so lange und das würde auch so bleiben. Das würde immer so bleiben…
 

„Alice!“ Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der, der Schrei kam, aber ich sah nichts. Alles um mich war verschwommen und sah aus wie ein überbelichtetes Foto. Viel zu hell und viel zu unscharf. Ich schloss meine Augen. Ich nahm nichts mehr um mich wahr. Wieso schrie dort jemand nach mir? Was war passiert? Wieso fühlte es sich plötzlich an, als würde man mich tragen? Warum konnte ich meine Augen nicht mehr öffnen? Was sagten die vielen Stimmen um mich? Wieso verstand ich sie nicht mehr? Wer war dort? Und warum? All diese Fragen schallten nur noch leise in meinem Kopf und wurden zu einem melodischem Summen. Es war wie ein Wiegenlied, das mich langsam einschläferte.
 

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete zuckte ein greller Lichtblitz durch mein Blickfeld und ich schloss meine Augen schnell wieder. „Alice?,“ hörte ich weit entfernt eine wundervolle Stimme flüstern. Sie sagte mehr, aber egal wie sehr ich mich auch anstrengte, die Stimme entfernte sich immer mehr, ich verstand sie immer schlechter. Es war zum verzweifeln, ich wollte diese engelgleiche Stimme hören, konnte aber nicht.
 

Und mit einem Schlag hörte ich den Lärm um mich. Die Tausend Herzschläge um mich, die Milliarden Armenzüge und die 3 ohne Herzschlag. Die Unruhe der Nacht war durch die dicke Schicht die zwischen mir und der Welt dort draußen lag zu meinen Gedanken durchgebrochen. Doch als ich versuchte meine Augen zu öffnen, ging es nicht. Ich wollte etwas sagen, aber mein Mund war wie zu geklebt. „Jasper? Ihr müsst los. Ich kümmere mich um Alice,“ hörte ich es neben mir quieken. Mein Verstand ordnetet die Stimme schnell zu, Lizz. „Danke… wir werden nicht lange weg sein,“ flüsterte mein Engel, es war Jasper. „Jetzt komm schon, Jazz, sonst brauchen wir auch nicht mehr los gehen,“ rief Emmett Jasper aus weiter Entfernung zu.
 

Zuerst spürte ich wie ich zögerlich weiter gegeben wurde in dünne, weichere Arme und dann hörte ich leise, schnelle Schritte über Gras fliegen. Kaum waren diese Schritte nicht mehr zuhören, flogen meine Augen genauso plötzlich auf, wie ich mein Gehört wieder hatte. Bevor ich reagieren konnte fiel ich ein paar Sekunden durch die Luft und landete hart auf dem Boden. Im nassem Gras viel es mir plötzlich ganz leicht meine Gedanken zu ordnen. Der Schreck und die plötzliche eisige Kälte, die mich umgab klärten meinen vernebelten Verstand.
 

Emmett und Jasper waren jagen. Wir waren im Wald, ich und Lizz, allein. Jasper und Emmett waren nicht mehr zu hören, also hörten sie uns auch nicht mehr. Lizz hatte mich irgendwie betäubt. Ich kannte ihre Gabe nicht, ich wusste nichts, rein gar nichts über sie. Das war dumm. Ich hätte, bei meinen Vision, wissen müssen, dass es klüger gewesen wäre nach ihr zu fragen. Mich zu erkundigen. Vielleicht sah sie mich als Konkurrenz, die sie ausschalten müsse. Und jetzt lag ich, hilflos und klein wie ich war, auf dem Boden zu ihren Füßen. Jeder Zeit konnte ich wieder wegtreten und in einem Scheiterhaufen wieder erwachen...

Kriegserklärung

"Alice," zwitscherte sie. Ich sah ihr forschend ins Gesicht. Ihre Lippen zierte ein liebliches Lächeln, was stark im Widerspruch zu dem gefährlichem Funkeln in ihren Augen war. "Wie schön, dass du wieder erwacht bist. Der liebe Jasper machte sich solche Sorgen, er wollte nicht mal jagen gehen." Ihre Stimme klang seltsamer Weise um einiges tiefer und melodischer, als das erste Mal als ich sie wirklich gehört hatte.
 

Langsam und vorsichtig richtete ich mich auf und stand schließlich wackelig auf den Beinen. Ich hatte keine Schuhe an und spürte das kalte, nasse Gras an meinen Füßen. Ich bemühte mich darum keine ruckartigen Bewegungen zu machen, die vielleicht bedrohlich wirken könnten. Es war wie in der Schule. Nur das ich mich nicht so wohl fühle wie in der Schule, ich hatte dort keine Angst. Nicht um mich. Hier waren nicht die vielen bekannten Gesichter um mich, die ich genauer kannte, als sie alle je wissen würden. Hier war nur sie, eine Fremde, und die Unruhe der Nacht.
 

"Was willst du von mir?" Meine Stimme klang fest und das freute mich, ich hatte Angst gehabt sie konnte nachgeben. Lizz' Lächeln wurde breiter. Sie ging langsam ein paar Schritte zu einem der Bäume und wieder zurück. War das die Richtung in die Jasper gerannt war? Ich blickte einen Moment zu diesem Baum und bemerkte plötzlich, dass sie mir näher gekommen war. Ich roch sie viel stärker. Schnell sah ich sie wieder an. Sie war mir wirklich näher gekommen, jetzt stand sie direkt vor mir. Das Funkeln in ihren Augen war mit dem Lächeln gewachsen und verlieh ihr das Aussehen einer sprungbereiten Löwin.
 

Sie verzog leicht die Lippen und flüstert: "Liebe, kleine Alice, ich möchte nichts von dir. Du brauchst keine Angst haben. Ich bin nur aus einem Grund hier, du weißt bestimmt schon welcher." Ich mochte es nicht wenn man mich als 'klein' bezeichnete, aber im Moment war mir das egal. Lizz sah mich neugierig an, als ich schwieg und fügte hinzu: "Ich habe von deiner außergewöhnlichen Begabung gehört." Meine Visionen waren doch richtig. "Jasper," flüsterte ich atemlos und gab mir Mühe nicht wieder auf den Boden zu sinken. Die Löwin vor mir veränderte sich wieder, sie sah nicht mehr so angsteinjagend aus, sie wirkte fröhlich und begeistert, als sie leise kicherte und mir zustimmend zu nickte.
 

"Was hast du vor?," flüsterte ich schnell. Die Stille hatte meine Panik nur verschlimmert, also brach ich sie mit dem erstem Gedanken, der sich lohnte ausgesprochen zu werden. Lizz sah nur in den Himmel und flüstert abwesend: "Welch schöner Sternenhimmel heute Nacht." Was sollte das? Spielte sie mit mir? "Was hast du vor?," wiederholte ich etwas lauter. Meine Stimme war fester als ich dachte und härter als ich wollte. Doch dieses Mal schenkte sie mir wieder ihre Aufmerksamkeit. Ihre wilden Augen trafen auf meine. "Ich möchte dir die Chance geben zu kämpfen, kleine Alice. Aber sei gewarnt, ich kämpfe mit unfairen Mitteln."
 

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen war ich allein. Sie war weg. Aber wo? Ich sah wieder zu dem Baum, dem sie sich genähert hatte. Er sah anders aus als die anderen, er war schneeweiß und hatte pechschwarze Blüten zwischen den strahlendgrünen Blättern. Rannte sie zu Jasper? Wieder verspürte ich Panik, aber Emmett war bei ihm. Langsam legte sich die Panik wieder. Ich würde bald zu ihnen rennen, sobald ich mich wieder vollkommen beruhigt hatte. Es wäre nicht gut so aufgebracht zu ihnen zu rennen.
 

Langsam bemerkte ich, dass ich auf dem Boden saß. Das sich das nasse Gras an meine Beine schmiegte und Wassertropfen über meine Schienbeine glitten. Ich wusste nicht, dass ich gefallen war oder, dass ich mich gesetzt hatte. Ich wusste nur, dass ich saß und die Kälte die mich umgab wiedermal so gut tat. Ich fing wieder an meine Gedanken zu ordnen. Wieso sollte ich nicht so zu ihnen rennen? Sie würden vielleicht erkennen, was passiert war und Lizz verjagen. Für einen kurzen Moment gefiel mir dieser Gedanken, sogar sehr. Aber dann war da noch etwas, dass mir durch den Kopf schwirrte.
 

Lizz wollte kämpfen. Will ich aufgeben? Will ich sie kampflos davon kommen lassen? Nein, sie sollte erst eine Niederlage verspüren und dann von mir aus verschwinden. Aber ich wollte zuerst gewinnen, meinen Jasper gewinnen. Dieses Verlangen wurde immer stärker, denn er war mein Jasper und er liebte mich und er würde mich nicht einfach allein lassen. Sie war nur eine Fremde, die unglaublich gut aussah. Aber ich war seine Alice.
 

Als ich am Haus ankam, war ich wieder ruhig geworden. Ich atmete langsam und gleichmäßig und konnte mich wieder auf den Alltag einstellen. Langsam öffnete ich die Tür und betrat das Wohnzimmer. Rose saß wie oft in letzter Zeit auf dem Sofa und blätterte abwesend in einem der vielen Bücher, die sie immer wieder zu lesen schien. Dieses Mal war sie allerdings nicht allein. Neben ihr saß Edward. Seine Augen hingen an mir und schienen nicht aus meinen Gedanken schlau zu werden. Ich lächelte erheitert und ging zu ihm, um mich neben Edward zu setzten.
 

„Wieso bist du allein zurück gekommen?,“ fragte mich Rosalie, die mich nun auch ansah. „Ich wollte sie nicht beim Jagen behindern.“ Und meine Worten klangen wahr und ehrlich. Es schien als würde sogar Edward sie glauben, was aber undenkbar war. „Außerdem war bei ihnen auch diese Lizz,“ fügte ich etwas leiser hinzu. Es fühlte sich einfach nicht gut an sie zu belügen. „Rose mag sie auch nicht,“ mischte Edward sich ein, schwieg aber was Details anging, als er Rosalies Blick sah. Ich wusste es doch, schieß mir durch den Kopf. Sie konnte Lizz einfach nicht leiden. Eins zu Null für mich. Oder stand es schon lange Eins zu Null für Lizz? Schließlich war meine Ohnmacht, wenn man sie so nennen konnte, sehr wahrscheinlich ihr Verdienst.
 

„Alice?“ Ich zuckte zusammen und sah zwischen Edward und Rose hin und her. Doch keiner von beiden hatte meinen Namen genannt. Ich wand mich halb um und sah in die besorgten Augen von Esme. Ein flüchtiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie sah, dass ich auch wieder lächeln konnte. Edward hatte ihr gesagt was war. Oder hat sie es einfach gehört? „Ja?“ Sie kam näher und fragte so lieblich, wie ihre Angst um mich es zu ließ: “Dir scheint es besser zu gehen. Was war denn los?“ „Ich hatte nur eine traurige Vision, aber das ist schon vorbei.“ Sie nickte leicht. Ich sah ihr an, dass sie damit nicht zufrieden war, aber was meine Visionen anging, hielt sie sich zurück, wie Edward bei unseren Gedanken. Sie wusste, dass ich alles, worüber ich reden wollte oder was wichtig für uns alle war, sofort erzählen würde.
 

Wir saßen noch eine Weile so zusammen. Esme ging schließlich Carlisle abholen und Edward ging nach Bella und Nessie sehen. So blieben Rose und ich übrig. Sie hatte ihr Buch schon wieder aufgeklappt, als ich das Gespräch von neuem auf das lenkte, das mich so interessierte. „Rose? Wieso magst du sie nicht?“ Sie sah mich kurz über den Buchrand an und sagte, etwas leiser als ich es von ihr gewöhnt war: „Ich habe das Gefühl, sie würde sich an Emmett und Jasper ran schmeißen.“ Sollte ich ihr sagen, dass sie damit gar nicht so falsch lag? Sollte ich sie zu meiner Komplizin machen? Oder war es besser das allein durch zu ziehen und die anderen raus zu halten? „Ach so,“ antwortete ich nachdenklich, ohne es wirklich geplant zu haben und bemerkte, dass ich das Thema damit abgehackt hatte. Ich würde alleine um meinen Jasper kämpfen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2010-07-01T09:31:18+00:00 01.07.2010 11:31
echt klasse kapi
freu mich schon sehr aufs nächste

na das kann ja jez noch richtig interessant werden
Von: abgemeldet
2010-01-06T14:02:12+00:00 06.01.2010 15:02
echt klasse kapi
freu mcih schon sehr aufs näcshte
Von:  Yuri-Hiwatari
2009-11-27T20:43:29+00:00 27.11.2009 21:43
waahh!! OMFG!! <3
wie toll!! ah! <3
ich liebe dein FF!! *___*
oh gott ich hatte irgendwie das gefühl mein herz bleibt stehen beim lesen dieses kappi O.o

oh alice >.<
wehe diese *** bekommt ihn dann XDD
*gar nicht daran denken will*

*dir nen keks da lass* ^^
Von: abgemeldet
2009-09-30T15:09:00+00:00 30.09.2009 17:09
echt klasse ff
freu mich shcon sehr aufs nächste
Von: abgemeldet
2009-09-03T18:41:25+00:00 03.09.2009 20:41
wow echt cooles kappi
alice tut mir total leid ..
ob diese neue die liebe zwischen alice un jasper zerstört?
mal sehen wies weitergeht
Von: abgemeldet
2009-09-02T09:37:25+00:00 02.09.2009 11:37
Guten Tag,
hehe, toller Anfang! ;D
Alice in Jaspers Hemd und Shorts. Wie süß. =)
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Von: abgemeldet
2009-08-15T18:36:39+00:00 15.08.2009 20:36
hallo
dein proglog finde ich toll un ich bin bgespannt wie es weitergeht
lg


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