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Vergiss mich bitte...

von

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Vergiss mich bitte...

Leichte Bewegungen waren neben ihr wahrzunehmen. War das der Grund ihres Aufwachens?
 

Nein..., wahrscheinlich nicht. Sie nahm die Bewegungen erst jetzt wahr, wo sie da lag, im Wachzustand.
 

Doch...wieso war sie dann wach. Wegen Sonnenlicht? Zaghaft öffnete sie ihre Augen, auch wenn es nichts helfen würde, da sie blind war. Dennoch konnte sie nirgends Bewegung wahrzunehmen. Überall schien jeder noch zu schlafen. Nur hier und da schienen ein Paar Wachen umher zu laufen. Sie spürte auch noch keine Sonnenstrahlen, deren Wärme ihr Gesicht liebevoll kitzelte. Alles war noch immer in die undurchdringliche, schwärze Decke der Nacht getaucht.
 

Wie ihr schmerzender Körper vermuten lies, hatte sie auch nicht lang geschlafen. Als ein leichtes Lächeln ihre Lippen erreichte, erinnerte sie sich an die vergangenen, schier unendlichen Stunden der Zweisamkeit.
 

Wieder bewegte sich die Präsenz neben ihr. Als sie zur Ruhe kam fühlte sie einen Arm um ihre Taille und sie seufzte. Wahrscheinlich war der Schmerz, der ihr Herz fast zerplatzen lies, der Grund ihres Aufwachens.
 

Ein letztes Mal schloss sie ihre Augen, und kuschelte näher an die Wärme Quelle. Sie folgte dem pulsierenden Gefühl mit ihren Händen, entlang des nackten Fleisches, bis sie die Stelle des Herzens erreichte. Ihre Hand verweilte dort. Vorsichtig, das Leben neben ihr nicht zu wecken, lehnte sie sich zu seinem Ohr hinüber und hauchte ein leises ´Ich Liebe Dich...´
 

Sie spürte, wie die Augen des Zweiten kurz zuckten und sie hielt den Atem an. Doch dann war wieder still, wie zuvor. Ihre Hand löste sich von der Hülle der menschlichen Seele und beide berührten den Arm, der noch immer sorglos um ihre Taille lag. Zitternd hebte sie ihn an. Dabei wich eine leise, für den Zweiten unbemerkte Träne, den Wangen des Mädchens hinab. Sie wich unter den Arm hindurch, als gerade genug platz war, dass sie hin durch konnte, ohne ihn zu streifen.
 

Ihre Füße glitten schnell, aber auch geräuschlos über den kalten Marmorboden, als sie ihre Sachen zusammen suchte die überall im Raum verstreut waren. Dies fiel ihr etwas schwer, da Toph blind war, seitdem sie denken konnte.
 

Mit jedem Schritt wurde ihr Herz schwerer, da es genau wusste, was sie vorhatte. Mit jedem Schritt wurden ihre Wangen nasser, mit ihren eigenen Tränen. Mit jedem Schritt entfernte sie sich weiter und weiter von ihrem Geliebten.
 

Die Zeit rannte zischen ihren Fingern, wie Sand. Bald würde es morgen sein. Sobald die Sonne aufgehen würde, hieße es, dass sie bleiben musste. Schwere Stunden des Selbstbelügens würden dann vor ihr stehen.
 

Und doch wünschte sie sich jetzt nichts weniger als, dass dieser Raum jetzt die Gesetze von Raum und Zeit los wäre, und vergessen hatte die Zeiger der Uhr voran zu treiben. Ein Stück Unendlichkeit, das war alles was sie wollte. Sie wollte nicht fort, alles hinter sich lassen. Alles Vergessen. Vergessen, was es heißt zu lieben. Sie wollte keine mentale Erinnerung! Sie wollte eine Erinnerung, die keine war. Sie wollten diesen Gottverdammten Gedanken nicht loswerden, dass sie doch hier bleiben sollte. Sie wollte diesen Fleck, den sie Zuhause nannte, nicht für ein Leben im Nichts aufgeben. Sie würde ihn nie wieder sehen. Sie würde ihre beiden Herzen brechen.
 

Es gab aber zu viele Grenzen, die sie und Zuko trennten. Er war Feuerlord. Sie...war im Vergleich zu ihm nichts. Er war geliebt und verehrt von der Bevölkerung. Sie nicht...
 

Aller Glanz der Vergangenheit erlosch. Nichts war verschont. Nichtmahl das, was sie liebte. Zuko und Toph würden immer seelisch verwand bleiben. Aber nicht in der Nähe. Viele Meilen würden sie zukünftig auseinander sein.
 

Sie würde für ihn über Scherben gehen. Brücken über Flüsse erbauen, um zueinander zu finden. Jede Wunde Heilen. Sie würde sogar versuchen, die Sonne noch etwas heller erstrahlen zu lassen.
 

Mit Tränen in den Augen bewegte sie sich ein letztes Mal, angezogen, zum Bett. Ihn ein letztes Mal so zu erleben, war wahre Linderung für all die Qual, all den Schmerz, den sie erlebt hatte. Sie liebte ihn, so sehr, dass alles Gold seinen Glanz verlor. Jede ihr einst so wichtige Sache, hatte an Bedeutung verloren, durch ihn. Jedes Gefühl für Leben und jedes Gefühl waren nun aber stärker als jemals zu vor.
 

Nun war es aber Zeit zu gehen. Vielleicht, aber nur vielleicht würden sie sich wieder sehen. Aber das lag nur am Rad des Schicksals, dies zu entscheiden.
 

Mit einem Herzen, so schwer wie reines Gold, drehte sie sich um. Sie könnte die kleinen Geräusche der Verzweiflung nicht zurück halten. Toph biss sich auf die Lippe und ging schweren Schrittes zur Tür, ihre eigenen Arme schlossen sich um ihre Schulten, als die Kälte sich um sie ausbreitete.
 

Sie erreichte die Tür. Ein letztes Mal würde sie ihm jetzt so gerne sagen, dass sie ihn liebte.
 

Mit zitternden Händen tastete sie die Tür ab, bis sie die Klinke erfasste.
 

Und schließlich... Zerbrach ihr Herz. Feuer flammte wieder in ihren Herzen auf und sie zischte, mit bebender Stimme: "Geh wieder ins Bett!"
 

Zukos Hände waren Warm auf ihren Schultern. "Nein!" sagte er bestimmt. Seine Hand war schwer und zersplitterte ihr Glasherz noch weiter.
 

"Bitte..." kam ihr die schmale, schwache Stimme des Mädchens, als sie sich nach vorne lehnte, und an der Tür herunter rutschte, bis sie vor ihr hockte.“Vergiss mich bitte..."
 

Der junge Feuerbändiger kniete neben ihr und umarmte sie. "Wo willst du eigentlich hin?" fragte er, während er liebevoll ihr schwarzes Haar streichelte.
 

Stille. Die Tatsache, es auszusprechen, tat genau so sehr weh, wie die Tatsache ihres Verlassens. "Weil ich nicht hier her gehöre..." sagte sie.“Das stimmt doch nicht..." flüsterte Zuko, in dem Versuch sie zu beruhigen. "Das wissen aber auch die anderen!" schrie sie. Danach versuchte sie wieder ihre Gefühle unter Kontrolle zukriegen. Mit heftigem Schluchzen versuchte sie sich wieder aufzurichten. "Welche ´anderen´" Sie schüttelte nur den Kopf. Mit ihren Ärmel wischte sie die Tränen aus ihrem Gesicht. Sie versuchte verzweifelt, nicht über die Antwort nachzudenken. Und ihn zu ignorieren...
 

"Toph! Ich rede mit dir!"
 

Wieder schüttelte sie den Kopf, während sie lieblos seine Hände von ihren Schultern strich.
 

"Toph!" erklang seine tiefe Stimme, laut, gefühlvoll und doch bedrohlich wie ein Wasserfall. Wut schwappt über, als sie ihre Augen zukniff, um weitere Tränen zu vermeiden. "Alle!" rief sie. Zuko zuckte zusammen, als ihre Stimme durch die Hallen und Räume hallte. "Alle, wissen es, dass ich nicht hier her gehöre! Der Staat, die Bediensteten, die Berater, selbst dein Onkel!"
 

Zuko blinkte. "Das stimmt doch gar nicht..." flüsterte er und strich ihr wieder durch das Haar. Sie schnaubte verächtlich. Ruckartig stand sie auf, sodass Zuko allein auf dem Boden zurück blieb.
 

"Ich bin vielleicht blind, Zuko, ich bin aber nicht taub! Ich kann hören, was die Bediensteten unter einander für Gespräche führen! Weist du eigentlich was ich für sie bin? Weist du das? Hast du ihre Worte gehört? Ihre äußerst schmerzhaften Worte! Sie nennen mich eine Mätresse, Zuko... deine Mätresse..." schrie sie, flüsterte sie.
 

Er stand auf. Entsetzen war in dem Gesicht des Feuerlords geschrieben. Sie spürte, wie seine Hände ihren Armen entlang fuhren. Nach einiger Zeit hielt er an. "Und du hörst auf sie? Du weist das du so etwas nicht bist! Ich liebe dich!" "Es geht nicht darum, was ich bei ihren Worten fühle! Es geht darum, wie das Volk dich dadurch ansieht. Es sind Gerüchte im Umlauf! Sie schaden deinem Ruf..." "Und deswegen gehst du?" Sie nickte. "Ich kann dich nicht so leben lassen. Ich will nur das Beste für dich..."
 

Wieder wichen aus ihren Augen Tränen. "Ich will doch auch das beste für dich..." murmelte Zuko, als er die Tränen mit seinem Daumen wegwischte.
 

"Dann...musst du mich gehen lassen. Und du musst mich vergessen..., bitte." Er schüttelte den Kopf, als sie sich leicht an seine Brust lehnte. "Das kann ich nicht... Wir haben schon schlimmeres durch gestanden..." Sie schluchzte wieder.
 

"Zuko..., du verstehst mich einfach nicht. Ich liebe dich... Aber..., manchmal machen wir Dinge, die sich einfach nicht für ein unverheiratetes Paar gehören... Ich meine... Wir gehen abends gemeinsam ins Bett und kommen auch früh erst wieder, gemeinsam, aus dem Zimmer, nachdem wir..." Sie holte tief Luft. "So etwas gehört sich einfach nicht. Ich liebe dich. Und deshalb muss ich gehen..."
 

"Aber... Toph. Bitte bleib."
 

"Das kann ich nicht, Zuko-"
 

"Aber dann-"
 

"Es tut einfach zu sehr weh, zu hören, was die Menschen in deinem Umfeld sagen. Und ich-"
 

"Aber-"
 

"-, verlasse die Feuernation noch heute Nacht. Oder welche Zeit auch immer es jetzt ist... Aang-"
 

"Toph-"
 

"-, wartet schon mit Appa sicherlich. Und es tut mir auch leid, dass ich mich erst nicht von dir verabschiedet habe. Und desalb-"
 

"Bitte, Toph-"
 

"-bin ich irgendwie froh, dass du wach geworden bist. Also dann heißt es also-"
 

"Willst du mich heiraten?-"
 

"-abschied nehmen. ..., Was?!"
 

Zuko hatte die ganze Zeit versucht das doch sehr einseitige Gespräch zu unterbrechen. Schließlich hatte er es mit der einen, ganz gewissen Frage geschafft. Toph blinke einige male. "Ich glaube doch, ich habe mich verhört. Was hast du gesagt?" Zuko lächelte, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Sie spürte es aber. Und es wärmte ihr Herz erneut auf.
 

Zuko nahm ihre beiden Hände in seine und ging einen Schritt zurück, um ihren Gesichtsausdruck besser sehen zu können.
 

Dann, mit sachter, von liebe eingehüllte Stimme, fragte er erneut: "Toph BeiFong, Möchtest du mich heiraten?"
 

Ihre Zähne zeigten sich in einen Toph-artigen Lächeln, als alle Tränen vergessen waren und sie ihre Arme um Zukos Hals schlang. "Ja...Ja! Natürlich will ich dich heiraten!" rief sie. Zuko presste sie an sich, in Angst, dass sie jede Sekunde doch auf die Idee kommen könnte, wieder zu gehen.
 

Dann, bevor er sie endlich küsste, um ihr Versprechen zu besiegeln, flüsterte er noch: "Du gehörst immer hierher, Toph, weil du zu mir gehörst..."
 

The End..., for now.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Souffrances
2009-08-02T11:57:29+00:00 02.08.2009 13:57
och tooooph óO
Sie hat sich soviele gedanken gemacht D:
Tut mir echt shcon leid..
Ich finde es so schön wie poetisch du imemr schriebst <'3
das geht unter die haut <w<!
Freu ich mich auf die hochzeit!*_*


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