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Inmitten des Sturmes

von

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Zwischen den Fronten

Zwischen den Fronten
 

Nach einiger Zeit, erreichte die Gruppe um den König die Reitschule, wo die Nationalversammlung tagte.

Als sie die Reitschule betraten, erwartete sie bereits der Präsident der Nationalversammlung mit einem Blick der Genugtuung.

Der König wandte sich direkt an ihn mit den Worten : „Ich bin hierher gekommen, um ein großes Verbrechen abzuwenden, und ich glaube, es gibt keinen sicheren Ort als in ihrer Mitte, meine Herren“, sprach er mit fester Stimme, die seine innere Unruhe nicht offenbarte.

Mit Zufriedenheit nahm die Nationalversammlung die Worte des Königs auf. Jedoch gab es ein Problem: Nach dem Gesetz durfte die Nationalversammlung nicht in der Gegenwart des Königs tagen.

Also musste eine Lösung gefunden werden, die den König vor dem aufgebrachten Volk schützte, aber auch der Versammlung ihre Tagungsfreiheit ermöglichte.

Nach einiger Zeit der Beratung, fand man schließlich eine Lösung, der König und seine Familie wurden in die kleine Loge des Stenographs gebracht.

Nun saß er mit seiner Familie auf 3 Quadratmeter und wartete, was weiter geschehen würde.

Er hoffte und betete dafür, dass er durch diese Entscheidung ein Blutbad abwenden konnte.

In diesen Moment, zischte eine Gewehrkugel durch ein Fenster, laut klirrend zersprang das Glas und fiel in tausend Scherben zu Boden.

Es war wie eine Antwort auf seine Gebete, eine Antwort die seine schlimmste Vermutung bestätigte.

Sein Gang in die Nationalversammlung schien umsonst, die aufgebrachten Pariser würden also doch die Tuilerien stürmen.

Seine Gedanken waren bei den zurückgebliebenen, den Angehörigen des Hofstaates, sowie der Schweizer Garde, die ja immer noch den Befehl hatte , den Palast zu verteidigen.

Seufzend stand er auf und lief nachdenklich auf und ab, während draußen die ersten Kanonenschüsse zu hören waren.
 

Auf den Straßen rund um den Tuilerien Palast rotteten sich immer mehr aufgebrachte Menschen zusammen.

Sie waren alle bewaffnet und riefen bei jeden Kanonenschuss, der die Tuilerien traf: „Viva le Republique“, sie befanden sich in eine Art Freudentaumel, ohne das geringste Mitleid für diejenigen, die sich noch in den Tuilerien befanden.
 

Nachdem die Königsfamilie, in Begleitung des Abgeordneten Roederer, die Tuilerien verlassen hatten, waren nur noch die Schweizer Garde, Adlige sowie einige Bedienstete und Hofleute zurückgeblieben.

Was sich auf den Straßen rund um den Palast zusammenbraute, das konnten sie alle nur erahnen.

Die Schweizer Garde ging in Angriffsposition, sie hatten den Befehl den Palast gegen Angriffe zu

verteidigen.

Die in dem Palast Verbliebenen erahnten langsam, was ihnen bevorstand, als die ersten Schüsse fielen und das Geschrei der Menschen auf den Straßen immer wütender zu werden schien.

Clery, der treue Kammerdiener des Königs, erfasste sofort, in welcher gefährlichen Situation sie sich alle befanden.

Er hatte, kurz nachdem der König die Tuillerien verlassen hatte, angefangen einige persönliche Sachen des Königs zusammen zu suchen, ließ diese Arbeit aber fallen, als er Schüsse hörte.

Sofort eilte er in die oberen Gemächer, wo er Mme. Campan und Mme. de Jarjayes vermutete.

Mit hastigen Schritten, stieg er die Wendeltreppe empor, von draußen schien das Stimmengewirr immer bedrohlicher zu werden, immer öfter hörte man Gewehrfeuer.
 

Als er das Zimmer der Königin erreichte, fand er die beiden Damen dort vor.

Madame Campan war hektisch damit beschäftigt irgendwelche Sachen der Königin zusammenzusuchen, während Mme. de Jarjayes schweigsam und scheinbar nachdenklich auf einem Stuhl in der Nähe des Fensters saß.

Nachdem Clery das Zimmer betreten hatte, blickte er einige Minuten schweigsam vor sich hin, inzwischen war Mme. de Campan auf ihn zugetreten.

„M. Clery, was führt sie zu uns? Wir glaubten, Sie seien bei der Königsfamilie?“, fragte M. Campan überrascht.

„Nun,“ antwortete Clery nach einigen Sekunden des Schweigens.

„Wenn ich gedurft hätte, ich hätte den König überall hin begleitet, jedoch wurde es mir verwehrt, lediglich M. Tourzel durfte, mit ihrer Tochter, in ihrer Position als Erzieherin der enfants de France, die Familie begleiten.“

In seiner Stimme schwangen Angst aber auch Enttäuschung mit.

Hatte er nicht seinem König versprochen, immer an dessen Seite zu bleiben, egal was passierte?

„Gewiss, wird dieser Spuck bald vorbei sein und die Königsfamilie kann wieder in die Tuilerien zurückkehren. Dafür wird schon die Schweizer Garde sorgen. Wo kämen wir den hin, wenn der Pöbel sich alles erlauben dürfte?“, war die barsche Reaktion von Mme. Campan, sie glaubte noch immer blind an den Absolutismus und verschloss die Augen vor der Realität.

In diesen Moment ertönte ein Ohrenbetäubendes donnerndes Geräusch, gefolgt von einer heftigen Erschütterung, die eine Angsterfüllte Stille nach sich zog.

„Um Himmelswillen, was war das nur?“, fragte Mme. Campan erschrocken.

„Eine Kanonenkugel, sie muss im östlichen Trakt eingeschlagen haben“, erwiderte Louise, welche sich beim Einschlag der Kanonenkugel von ihrem Sitzplatz aus, in die Mitte des Raumes geflüchtet hatte.

Mme. de Campan erbleichte bei ihren Worten, nur Clery schien Haltung zu bewahren.

„Ich glaube, dies ist der beste Beweis, dass unser Bleiben hier nicht mehr sicher ist. Wir sollten versuchen, so schnell wie möglich, den Palast zu verlassen, am Besten unbemerkt. Es sieht so aus, als würde das aufgebrachte Volk versuchen ihn zu erstürmen.“

Seine ernsten Worte verursachten erneut eine unheilvolle Stille.

In der Vergangenheit hatte sich die Wut des Volkes immer wieder blutig entladen, vor allem Adlige, der Klerus und treue Royalisten hatten diesen unbändigen Hass grausam zu spüren bekommen.
 

„Aber wie wollen wir unbemerkt hier herauskommen? Überall sind bewaffnete Menschen“, warf Louise ein, ihr war die ganze Sache mehr als unheimlich, nur war sie sich bewusst, das, wenn das Volk den Palast wirklich stürmte, es zu einen unvergleichbaren Blutbad kommen würde.

Nachdenklich lief Clery einige Schritte im Zimmer umher, ehe er sich wieder an die beiden Damen wandte.

„Ich denke, das Beste wäre es, ich bringe Sie zu der Schweizer Garde, das sie, Sie in Schutz nehmen, dadurch haben Sie die beste Möglichkeit sicher zu entkommen.“

„Aber was wird dann aus Ihnen? Sie können doch nicht allein hier zurückbleiben.“, legte Mme Campan Widerspruch ein.

„Ja, was würde der König nur ohne sie tun?“, kam es ebenfalls protestierend von Louise.

„Keine Angst, meine Damen, ich habe nicht die Absicht, den einsamen Helden hier zu spielen. Nur, sie vergessen, ich bin bürgerlicher Herkunft, mir wird das Volk hoffentlich nicht so schnell etwas antun, aber sie, meine Damen, besonders Mme. de Jarjayes, sie sind gefährdet. Denken sie nur an den Posten, den ihr Mann Inne hat. Also wäre es das Vernünftigste, wenn Sie sich in den Schutz der Garde begeben.“, versuchte Clery die Bedenken der beiden Frauen zu zerstreuen.

„Ja, da haben sie recht, zumindest versuchen sollten wir es.“ mit diesen Worten wandte Louise sich vor allem an Mme Campan.

„Gut, meine Liebe. Hier können wir sowieso nichts mehr tun“, erwiderte die Angesprochene.

„Dann sollten wir uns lieber auf den Weg machen, viel Zeit wird uns gewiss nicht mehr bleiben.“ mit diesen Worten wandte sich Clery zur Tür, um das Zimmer zu verlassen.

Draußen wurde der Kugelhagel immer lauter und stärker, auch immer mehr Kanonen schlugen in die Innenhöfe und den Palast selbst ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Moon_Wolf
2010-09-10T21:12:11+00:00 10.09.2010 23:12
Warum?

Warum pausiert es?
Schreib weiter!
*dich anfleh*
Von:  Clarice
2009-08-28T01:20:54+00:00 28.08.2009 03:20
Also ich kannte esja schon und ich mag es. Ok, es war nichts neues an Input XDDD wie denn auch... 1.) Pflichtprogram und 2.) wir hatten lang genug darüber getelt XDDD
Aber sehr schön dennoch geschrieben. Ich bin gespannt was du weiter mit Emilie machst ;)


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