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I'm so sorry, but I love you!

Seung-Ri X Tae-Yang
von

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Aussprache

„Guten Morgen!“ Seung-Ri schaute nur kurz auf, spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg und schaute schnell wieder weg.

„Morgen…“, nuschelte er nur, dann wandte er sich wieder seinem Frühstück zu. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, wie jedes Mal, wenn er Young-Bae in den letzten Tagen gesehen hatte. Sie waren sich aus dem Weg gegangen, hatten nur das Nötigste miteinander gesprochen, eigentlich war zwischen ihnen kaum überhaupt ein Wort gefallen. Sie hatten sich nicht angesehen und sobald sie alleine in einem Raum waren, war es so unangenehm geworden, dass nach kurzer Zeit einer von ihnen aufgestanden und gegangen war.

Seung-Ri wusste nicht, ob die anderen seiner Freunde es bemerkt hatten, doch selbst wenn dies noch nicht der Fall sein sollte, so konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie merkten, dass zwischen ihnen irgendetwas vorgefallen war. Vor den anderen gaben sie beide sich Mühe, sich so unbeschwert wie möglich zu verhalten, doch jedes Mal, wenn sie sich nur kurz berührten, zuckten sie auseinander, als hätten sie sich aneinander verbrannt. Wenn sie nebeneinander saßen verkrampften sich ihre Muskeln, so dass sie ja nicht aneinander stoßen würden.

Es war unangenehm zwischen ihnen. Nicht zum ersten Mal wünschte Seung-Ri sich, dass er an diesem Abend einfach gar nichts gesagt hätte. Dann wäre diese ganze Angelegenheit sein eigenes Problem geblieben. Nun musste sich auch Young-Bae damit herumschlagen und wenn sie sich nicht am Riemen reißen konnten, dann bald auch alle anderen.

Seung-Ri kaute unmotiviert auf seinem Frühstück herum und merkte nicht, dass die Augen Young-Baes auf ihm lagen. Auch wenn sie sich nicht direkt ansehen konnten, so nutzen beide jede Gelegenheit, den anderen zu beobachten.

Young-Bae wälzte ähnlich trübe Gedanken wie der Jüngste. Die letzten Tage waren eindeutig die schlimmsten, die er in diesem Appartement je verbracht hatte. Jedes Mal, wenn er ein Zimmer betrat oder verließ, hatte er gehofft, dass er dem anderen nicht begegnen würde. Jedes Mal, wenn ihn jemand ansprach, hatte er gebetet, dass es nicht Seung-Ri war.

So ging es nicht weiter, sie mussten diese Sache endlich aus dem Weg schaffen. Mehrmals hatte Young-Bae kurz davor gestanden, den Jüngeren beiseite zu nehmen, um sich endlich mit ihm auszusprechen, doch er hatte sich kein einziges Mal überwinden könne. Er wusste einfach nicht, was er dem anderen sagen konnte. Auch jetzt noch nicht. Doch es musste etwas getan werden, sonst würde er noch verrückt werden.

Er nahm sich fest vor, die nächste Gelegenheit zu ergreifen. Vielleicht würde ihm bis dahin noch eine Erleuchtung kommen.

Immerhin war er Seung-Ri noch eine Antwort schuldig. Und auch wenn er ihn verletzen musste, so war es besser, als ihn im Unklaren zu lassen.
 

Der Tag verstrich wie zäher Honig. Nach dem Frühstück blieb ihnen noch eine halbe Stunde, sich für das Training fertigzumachen. Young-Bae überlegte, ob er diese Zeit nutzen konnte, entschied sich aber dagegen. Es würde wahrscheinlich länger brauchen, diese Sache zwischen ihnen zu klären.

Obwohl Young-Bae mit den Gedanken öfter abschweifte als sonst, verlief das Training besser als gedacht. Es fiel ihm nicht schwer sich die neuen Tanzschritte einzuprägen und es tat gut, sich körperlich zu betätigen. Für kurze Zeit konnte er seine Probleme und Ängste wegtanzen, doch natürlich brauchen sie nur kurz darauf wieder über ihn herein. Seung-Ri war gestolpert und gegen ihn gefallen und an der Stelle, wo er seinen Rücken durch das T-Shirt berührt hatte, brannte seine Haut.

„Tut… tut mir leid…“, hatte der andere gestottert und sich ohne einen Blick wieder auf seinen Platz gestellt. Young-Bae sah ihn noch ein wenig an, die Sekunden kamen ihm wie Minuten vor. Wieder studierte er den Gesichtsausdruck seines jungen Freundes.

Dann zupfe er sein T-Shirt zurecht, wischte sich die schweißnassen Haare aus der Stirn. Die Musik ging wieder an, Ji-Yong zählte vor und sie wiederholten die Tanzschritte noch einmal. Doch er konnte sich nicht noch einmal in der Bewegung verlieren, zu sehr hatte er das Bedürfnis, sich nach dem anderen umzudrehen. Seung-Ris traurigen, unsicheren Augen hatten ihm einen Stich versetzt. Es war wirklich höchste Zeit, dass sie sich aussprachen.

Noch immer kribbelte sein Rücken leicht, doch er versuchte es zu ignorieren.
 

Nach dem Training hetzten sie sofort weiter zu einem Promotion-Termin. Sie mussten zwei Stunden lang Hände schütteln, freundlich in die Kamera lächeln und gut über das Produkt sprechen, dass sie verkaufen sollten. Keine große Sache, aber Young-Bae musste sich davon abhalten, alle fünf Minuten auf die Uhr zu schauen, um zu sehen, wann er endlich frei wäre.

Und als es endlich vorbei war, schlug Ji-Yong noch vor, dass sie gemeinsam ein Restaurant besuchen sollten. Wie es aussah, würde Young-Bae am heutigen Tag wohl doch nicht mehr dazu kommen, mit Seung-Ri zu sprechen. Doch da sie alle müde waren, kam kein richtiges Gespräch in Gang und so entschieden sie sich, den Heimweg anzutreten, sobald sie aufgegessen hatten.

Young-Baes Herz schlug wild in seiner Brust, als sie die Tür zu ihrem Appartement öffneten. Seung-Ri stand direkt vor ihm, während die anderen ihre Schuhe schon ausgezogen hatten und ins Wohnzimmer verschwunden waren. Er starrte unverwandt auf den Rücken des Jüngeren, noch mit sich selber ringend, ob er den Mut aufbrächte, doch dann gab er sich endlich einen Ruck und berührte den anderen leicht am Oberarm.

Dieser zuckte zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen und drehte sich ruckartig zu ihm um.

Das erste Mal sahen sie sich direkt ins Gesicht.

„Wir müssen reden…“

„In Ordnung.“ Seung-Ris Stimme war leise und sein Blick wandte sich sofort wieder ab.

„Wir treffen uns unten, geh schon mal vor, ich komme gleich nach.“

Seung-Ri zuckte mit den Schultern.

Young-Bae trat in die Küche und nahm sich zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank. Er hatte immer noch keine Ahnung, was er dem anderen sagen sollte und am liebsten hätte er sich einfach in seinem Zimmer verkrochen und alle Probleme ausgeschlossen.
 

Seung-Ri saß auf der Absperrung zwischen dem Bürgersteig und der um diese Uhrzeit wenig befahrenen Straße und ließ die Beine baumeln, starrte auf die Straße. Auch als die Tür hinter Young-Bae ins Schloss fiel, drehte er sich nicht um, sondern wartete, bis der andere ihn ansprach.

„Möchtest du auch ein Bier?“ Young-Bae lehnte sich mit dem Rücken an die Metallstrebe, genug Abstand zwischen sich und dem anderen lassend und streckte ihm die kalte Flasche hin.

„Danke.“

Sie schwiegen sich an, die Stille dauerte minutenlang und obwohl er nach außen hin ruhig und gefasst wirkte, überlegte Young-Bae fieberhaft, was er sagen konnte und wie er das, was er sagen musste, in freundliche Worte verpacken konnte.

„Also…?“ Es war schließlich Seung-Ri, der zuerst sprach.

„Das kann so nicht weiter gehen.“

„Erzähl mir etwas, das ich noch nicht weiß!“ Seung-Ri klang härter, als der andere es erwartet hatte. Fast wütend.

„Ich wünschte wirklich, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Dann hätte ich einfach gar nichts gesagt. Das wäre für uns alle besser gewesen.“

Die Worte versetzten Young-Bae einen Stich. Er konnte sich kaum vorstellen, wie verletzt Seung-Ri war und wie sehr ihn das seltsame Verhältnis zwischen ihnen beiden belastete.

„Seung-Riya, es tut mir leid, wirklich, aber ich kann-„

„Du kannst meine Gefühle nicht erwidern. Jaja, ich weiß. Glaubst du, ich erwarte etwas anderes?“ Er schwang die Beine über die Absperrung und stellte sich direkt vor Young-Bae.

Dieser konnte nichts anders, als mit den Schultern zu zucken.

„Natürlich nicht. Und trotzdem ist es jetzt scheiße zwischen uns. Du kannst mich nicht mehr ansehen, ohne dich zu fragen, was in meinem Kopf vorgeht. Ich merke das doch. Vorher waren wir wenigstens Freunde und jetzt? Jetzt können wir noch nicht mal mehr das sein!“ Seung-Ri merkte nicht, wie sein Hals sich zuschnürte, während er sprach, wie seine Stimme immer lauter und schriller wurde.

„Ya, das ist doch Unsinn! Sag nicht sowas!“ Young-Bae fasst den anderen am Arm, damit dieser sich wieder beruhigte. „Wir müssen doch unsere Freundschaft nicht von sowas kaputt machen lassen!“

Seung-Ri blickte dem anderen in die Augen und der Ausdruck darin war eine Mischung aus Wut und Schmerz. „Sag nicht ‚sowas‘ dazu, bitte… Dafür ist es mir viel zu wichtig…“

Und in diesem Moment konnte Young-Bae nicht anders, als den Jüngeren in die Arme zu schließen, ihn fest an sich zu pressen und ihn zu halten. Er konnte es nicht ertragen, wie verletzt er ihn ansah und er konnte nicht ertragen, dass er selber der Auslöser dafür war.

„Es tut mir leid“, wisperte er und unter seinen Händen, begann der andere zu zittern. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, dass Seung-Ri stumme Tränen weinte, während ihre beiden Herzen schlugen, als wollten sie zerbersten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TayaTheStrange
2011-06-14T18:29:06+00:00 14.06.2011 20:29
Q___________Q Waruuuuum?

Also dass sich Young-Bae zu einer ehrlich Aussprache entschieden hat, finde ich mehr als in Ordnung. Aber daass Seung-Ri so hart reagiert, hätte ich nicht gedacht. Irgendwie dachte ich, er würde es vll stumm hinnehmen, doch stattdessen ist er Wortführer. Das hat mir gut gefallen. Vor allem, dass Young-Bae ihre Beziehung dann trotzdem noch verteidigt und keine Beürhrungsängste zeigt. Da wünscht man sich doch nur, dass er doch noch seine Liebe zu Seung-Ri erkennt~

Achso da war noch was:

Auf Seite zwei, gleich am Anfang des Absatzes über des Training hast du in 2 Sätzen 3x nacheinander 'gut' verwendet. Vll willst du das ja noch ändern.

Und das hier ist wohl schief gegangen (auf seite 3 unten)
„Erzähl mir etwas, das nicht noch nicht weiß!“


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