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I'm so sorry, but I love you!

Seung-Ri X Tae-Yang
von

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Geständnis

Der Wind fuhr durch die Spitzen der Bäume und ließ ein leichtes Rauschen ertönen, das fast wie Regentropfen klang, die auf Asphalt platterten. Oder wie das Geräusch des Meeres, das verlorengegangene Erinnerungen an den Strand spülte.

Inzwischen war die Sonne ganz hinter den Häusern Seouls untergegangen. Die Stadt war erhellt von Straßenlaternen und bunten Reklamelichtern, von Autos, Schildern und beleuchteten Schaufenstern nur in diesem kleinen Park herrschte absolute Dunkelheit.

Ein kurzes, unsicheres Lachen ertönte.

„Das war ja sehr witzig, Seung-Ri! Und jetzt sag mir bitte, was wirklich mit dir los ist!“

„Ach, glaub doch was du willst!“

Auf Seung-Ris Gesicht breitete sich ein verzweifelter Gesichtsausdruck aus, den der andere nicht sehen konnte, obwohl er so nah vor ihm stand.

Das sollte es nun also gewesen sein, sein großes Geständnis. Er hatte all seine Enttäuschung, seine Verzweiflung, aber auch all seine Hoffnung hineingelegt, fast unwillkürlich. Das alles war nicht geplant gewesen, es war sogar das erste Mal, dass er diese Worte vor sich selber so ehrlich benutzte. Und was war nun? Young-Bae glaubte ihm nicht. Aber wieso sollte er auch. Allein der Gedanke war abwegig. Er hatte selber so lange gebraucht, es sich einzugestehen, wie sollte der andere es nun also innerhalb von Sekunden verstehen.

Wieder machte Seung-Ri Anstalten sich umzudrehen und zu verschwinden. Das alles war schon peinlich genug und er hatte keine Lust sich einen neuen Grund aus den Fingern zu saugen, damit Young-Bae zufrieden sein konnte. Ja, sollte er glauben, was er für richtig hielt. Wahrscheinlich war es sogar besser, wenn er ihm nicht glaubte, das würde schließlich nur alles verkomplizieren.

„Warte!“

Seung-Ri hatte es nicht vorgehabt, doch er blieb stehen, wandte sich aber nicht wieder um. Tränen der Enttäuschung kullerten noch immer über seine Wangen.

„Lass mich doch einfach in Ruhe… bitte!“, wisperte er, doch Young-Bae legte seine Hand wieder auf seine Schulter und zwang ihn sanft, sich ihm wieder zuzuwenden.

„Das war dein Ernst?“

Seung-Ris Haut kribbelte an der Stelle, wo Young-Bae ihn berührte. Noch durch die Kleidung durch spürte er die Wärme, die er ausstrahlte und wünschte sich so sehr, sich einfach gegen ihn fallen zu lassen und ihn endlich in die Arme zu schließen.

Die wütende Spannung, die eben noch zwischen den beiden Männern gefunkt hatte, war verschwunden und ersetzt durch Unsicherheit. Es entstand eine lange Pause, dann ließ sich Seung-Ri langsam wieder auf den Boden sinken und schob sich die Zigarette, die er immer noch in den Fingern gehalten hatte, zwischen die trockenen Lippen.

„Hast du jetzt bitte Feuer für mich?“ Seine Stimme klang trocken, obwohl noch immer neue Tränen aus seinen Augenwinkeln liefen. Young-Bae hockte sich neben ihn, kramte in der Hosentasche nach seinem Feuerzeug und knipste es an.

Für einen kurzen Moment war das Gesicht seines Freundes erleuchtet und sie sahen sich in die Augen, bevor Seung-Ri sich die Zigarette ansteckte und das Feuerzeug dann ausblies, als sei es ihm peinlich, dass der andere sein Gesicht hatte sehen können.

Tränen hatten auf seiner Wange geglänzt und der Ausdruck in seinen Augen waren Young-Bae so verzweifelt erschienen, dass er nun nicht mehr anders konnte, als zu glauben, was er gerade gehört hatte. Und doch kam ihm das so unwahrscheinlich und unwirklich vor, dass er sich fragte, ob er das alles nicht doch nur geträumt hatte.

‚Es tut mir leid, aber ich liebe dich!‘

‚…ich liebe dich…‘

„Möchtest du mit mir darüber reden?“

Seung-Ri zuckte mit den Schultern, obwohl der andere es nicht sehen konnte.

Er fühlte sich, als sei dies seine einzige Gelegenheit, sich alles von der Seele zu reden, doch er wusste nicht, wo er beginnen konnte, was er eigentlich sagen sollte. Und ob das überhaupt zu etwas führte. Vorhin, da waren seine Gefühle an die Oberfläche gedrungen und er hatte es einfach gesagt, doch nun war der Drang versiegt und er kam sich seltsam vor, mit einem seiner besten Freunde über seine dummen, kindischen Gefühle zu sprechen.

Schließlich fasste er sich doch ein Herz. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und beschloss, einfach zu sagen, was ihm gerade in den Sinn kam.

„Ich mag dich, so einfach ist das. Wenn ich dich sehe, kann ich einfach an nichts anderes denken, als daran, mit dir zusammen zu sein. Ich wünsche mir, du würdest genauso denken und weiß, dass ich mir keine dummen Hoffnungen machen darf.

Mir wird das alles zu viel, ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll, wie ich dir gegenübertreten kann, ohne mich zu verraten oder schwach zu werden.

Und dann tauchst du hier einfach auf und fragst mich, was mit mir los ist. Ich wünschte, ich hätte dich belügen können…“

Wieder begannen Tränen in Seung-Ris Augenwinkeln zu brennen und er versuchte, erneut, sie herunterzuschlucken.

„Ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast“, erwiderte Young-Bae ernst.

Er legte seinen Arm um die schmalen Schultern des Jüngeren und zog ihn an sich, so dass sein Kopf auf seiner eigenen Schulter zu liegen kam.

„Du bist mir einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich will nicht, dass etwas zwischen uns steht.“

Seung-Ris Herz klopfte ihm bis zum Hals, als er dem anderen auf einmal wieder so nah war. Aus einem Impuls heraus, wollte er sich wieder losreißen, wieder fliehen, aber das hier fühlte sich einfach viel zu gut an.

Er war eine schwere Last losgeworden und Young-Bae hatte ihn nicht von sich gestoßen, wie er es befürchtet hatte. Auch wenn er seine Gefühle nicht erwiderte und es wahrscheinlich niemals können würde, so blieben sie dennoch Freunde, und das war Seung-Ri im Moment wichtiger als alles andere. Nachdem die Worte aus seinem Mund gequollen waren, hatte er Angst gehabt, nun alles zerstört zu haben und nun war er glücklich, dass es nicht so war.

Sein Blut rauschte ihm in den Ohren und er schloss seine Augen, um die Nähe genießen zu können. Für diesen Moment, nur für diesen Moment wollte er sich vorstellen, dass alles so war, wie er es sich erträumte. Er atmete tief ein, sog Young-Baes Geruch in sich auf. Spürte die Wärme, die vom Körper des anderen ausging.

Seung-Ri schnipste die halb gerauchte Zigarette von sich weg und legte den Arm um Young-Baes Hüfte.

Auch wenn es nur ein Zeichen der Freundschaft war, wollte er diesen Augenblick genießen.

„Young-Bae…“, flüsterte er und der Ältere drehte den Kopf in seine Richtung. Seung-Ri blickte auf, konnte in der Dunkelheit sein Gesicht kaum erkennen und stellte sich doch den zärtlichen Gesichtsausdruck darauf genau vor. Das leichte Lächeln auf den Lippen, die schmalen Augen freundlich in die seinen blickend.

Young-Baes Gesicht war ihm so nah. Er spürte seinen Atem auf der Wange, er kitzelte ihn und ließ seine Haut brennen, als wäre es Feuer. Seung-Ris Herz schlug noch schneller, so schnell, dass er sich fragte, ob es zerplatzen wollte.

Er wollte Young-Bae, wollte ihn gerade jetzt mehr als jemals zuvor.

Und dann konnte er den Drang in sich nicht mehr bekämpfen, er festigte den Griff um Young-Baes Hüfte, zog ihn an sich und küsste ihn.

Sein erster Gedanke war, was für einen schrecklichen Fehler er gerade gemacht hatte. Doch als der andere ihn nicht von sich stieß, wurde all sein bewusstes Denken weggespült er fühlte nur noch die weichen Lippen auf seinen und den eigenen Herzschlag, der in seinen Ohren wummerte.

Egal was gleich passieren würde, dies hier war der schönste Moment in seinem ganzen Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TayaTheStrange
2011-02-23T08:42:49+00:00 23.02.2011 09:42
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!
JAUHSJHSLKJIUYISHHDSBNBCVCXJHXHIGSHGG*&@&*BJWHKJBSP(D{PIJKABHJ!!!!!!!!!!

WTF!
Wie kannst du da aufhoeren! Da ergreift Seung-Ri die Initiative und dann darf ich nicht wissen, wie TY darauf reagiert!!!!!!!!!

Man, ich fand den Teil voll gut. Allein schon, dass Young-Bae erstmal so unsicher rausgehaun hat, dass das ja wohl ein Scherz war. Das hat so weh getan und gleichzeitig wars aber auch fast logisch.
Also mal kein "Was, du liebst mich, ich dich auch! Lass uns heiraten." Gedoens.
Das macht es viel interessanter, weil ich jetzt immer noch nicht genau weiss, was er davon haelt. (Was mich auch gleichzeitig wahnsinnig macht)
Ausserdem mochte ich die stelle, an der man Seung-Ris Gesicht im Schein des Feuers sieht. Bei der Vorstellung ist mir schon richtug die Luft weggeblieben, weil ich mich fragen musste, was Young-Bae wohl jetzt denkt.

Q___________________________________Q
Ich will wissen, was er denkt.
Es ist toll, dass Seung-Ri ihn zuerst kuesst. Da steh ich total drauf!


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