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Eine neue alte Bedrohung

von

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Kapitel 1

„Sora, Riku, Kairi,
 

Ich hoffe, es geht euch gut, nun, da ihr wieder in eurer Welt seid. Macht euch keine Sorgen um die übrigen Herzlosen, Ich werde mich um sie kümmern. Hier im Schloss sind wir alle sicher und die wenigen Herzlosen stellen kaum eine ernsthafte Bedrohung dar. Dennoch, Ich muss euch warnen.

Scheinbar gab es Komplikationen beim Versiegeln eurer Welt, das Siegel ist eventuell lückenhaft. Höchstwahrscheinlich droht euch keine Gefahr, doch seid trotzdem vorsichtig.
 

Alles Gute,

König Mickey“
 

Es war nun schon ein halbes Jahr her, dass der letzte Brief des Königs die drei Freunde Sora, Kairi und Riku erreicht hatte. Das Leben auf den Inseln verlief so glücklich, als hätte es die Herzlosen nie gegeben. Keiner der drei machte sich mehr Sorgen, wieso auch?

Der König hatte gesagt, es drohe keine Gefahr, und seit der Ankunft des Briefs war nichts passiert.
 

Sora streckte sich auf dem Stamm der umgestürzten Palme aus und blickte in den Himmel.

„Ahhh… Endlich Sommerferien…“, seufzte er.

Riku lachte leise und lehnte sich zu Soras Füßen an die Palme.

„Du bist doch nur froh, dass du keine Hausaufgaben mehr machen musst, Faulpelz“, neckte er ihn.

„Na und? Du etwa nicht?“

„Natürlich. Aber dass du ein Faulpelz bist, ist doch allgemein bekannt.“

„Hey! Was ist dein Problem?“, fragte Sora scherzhaft sauer und richtete sich schief grinsend auf.

„Du bist mein Problem. Faaaaaaulpelz!“

„Na warte!“ Sora sprang von der Palme auf Rikus Rücken, sodass dieser unter dem plötzlichen Gewicht zu Boden ging und Sora auf ihm saß.

„Naaaa? Irgendwelche letzten Worte?“, fragte er und grinste.

Riku grinste ebenfalls.

„Ja.“

Und dann rief er aus vollem Halse: „Kairiiiiiii! Sora will mich verprügeln!“

„Was? Da soll er sich aber vor mir in Acht nehmen!“ Lachend kam das Mädchen angerannt.

„Hey, das ist unfair!“, quiekte Sora, als Kairi ihn mit Meerwasser nassspritzte.

„Pass auf wo du hinspritzt, Kairi!“, rief Riku. Er war bei der Aktion auch nicht ganz trocken geblieben.

Kairi lachte und fuhr fort, die beiden Jungs vollzuspritzen, bis sie völlig durchnässt waren.

Schließlich hob Sora abwehrend die Hände und stieg von Riku runter.

„Okay, okay, ich gebe auf, du hast gewonnen!“

Lachend ließ er sich in den Sand neben Riku sinken, der sich auf den Rücken drehte. Kairi legte sich neben ihn.

Alle drei atmeten hörbar, erschöpft von der ganzen Toberei.

„Das war mal wieder nötig“, sagte Sora und lachte.

„Ein gelungener Einstieg in die Ferien“, stimmte Kairi ihm zu.

Riku betrachtete den orangefarbenen Sonnenuntergangshimmel und nickte nur.

Eine Weile lagen die drei schweigend da und sahen den Schäfchenwolken zu, die gemächlich über den Himmel zogen, rot leuchtend, vom fernen Feuer der Sonne erhellt.

Irgendwann sagte Sora: „Was hieltet ihr davon, wenn wir heute hier übernachten?“

Kairi setzte sich auf und sah zu ihm hinunter.

„Keine schlechte Idee eigentlich.“

„So gute Ideen kenne ich von dir ja gar nicht“, grinste Riku.

„Wir könnten sogar unter freiem Himmel schlafen! Der Wetterbericht sagt sternklaren Himmel voraus!“, schlug Sora begeistert vor.

„Wie wäre es, wir grillen?“, kam es von Riku.

Kairi und Sora stimmten voller Elan zu und sie beschlossen, sich um acht Uhr wieder am gleichen Ort zu treffen mit Grillgut, Schlafsachen und Feuerholz.
 

Die allerletzten Strahlen der Sonne ließen den Himmel in einem blassen Blauviolett erstrahlen, als die Freunde am vereinbarten Platz zusammentrafen.

Riku hatte einen Stapel Feuerholz auf den Armen und einen Rucksack auf dem Rücken, Kairi trug eine Salatschüssel und ebenfalls einen Rucksack. Sora steuerte Getränke bei und warf seinen Rucksack in den Sand.
 

„Wow! Hast du das gemacht, Kairi?“, rief Sora bewundernd, als er den Salat probierte, den sie mitgebracht hatte.

„Ja. Schmeckt er dir?“, fragte sie lächelnd.

Sora nuschelte etwas unverständliches und nickte mit vollem Mund.

Die drei saßen am Feuer auf ihren Schlafsäcken, brieten Würstchen und Stockbrot und genossen die warme Sommernacht. Sie blieben noch lange auf, erzählten Gruselgeschichten und lachten miteinander.
 

Als Kairi schließlich unterdrückt zu gähnen begann, war das Feuer fast heruntergebrannt und die beiden Jungen versuchten auch bereits, den Schlaf durch Blinzeln hinauszuzögern. Sora räkelte sich und rieb sich die Augen, dann sagte er: „Ich würd’ vorschlagen, wir hauen uns so langsam mal aufs Ohr… oder Leute?“

Die beiden Anderen nickten zustimmend und verkrochen sich in ihren Schlafsäcken.

„Gute Nacht“, sagte Kairi.

„Gute Nacht“, antworteten Riku und Sora, bevor sie alle drei im schwachen Glimmen der übrigen Glut einschliefen.
 

Sora blinzelte, als etwas auf sein Gesicht tropfte und ihn aufweckte. Was war das? Der Wetterbericht hatte nichts von Regen gesagt… als er die Augen weiter öffnete und die Welt um sich wieder klar wahrnahm, sah er, dass es kein Regen war, der auf seine Wange getropft war. Die tintenschwarze, fast gestaltlose Substanz eines Schattenlurchs beugte sich über ihn und kleine schwarze Tropfen fielen auf sein Gesicht.

Reflexartig riss Sora die Augen auf und schlug instinktiv mit der Hand nach dem Wesen. Der kleine Herzlose flog ein Stück zur Seite und blieb einige Momente benommen liegen, was Sora genug Zeit gab um seine Freunde zu wecken.

„Riku! Kairi! Schnell, wacht auf!!“

Blinzelnd setzte Riku sich auf und rieb sich den Kopf.

„Was willst du… wir haben doch Ferien…“, murrte er, war jedoch schlagartig hellwach, als er den verschwommenen Schatten in seinem Blickfeld als Herzlosen identifizierte. Ebenso erging es Kairi, die erst missgestimmt und müde, dann aufmerksam und beunruhigt reagierte. In Nullkommanichts hatten die beiden neben Sora Stellung bezogen und betrachteten den Schattenlurch, der sich benommen wieder aus dem Boden erhob.

„Überlasst ihn mir“, sagte Sora düster, ließ sein Schwert erscheinen und erledigte den kleinen Herzlosen mit einem Streich. Er löste sich in einer kleinen, tintenschwarzen Wolke auf.

Stirnrunzelnd sah Sora an die Stelle, wo eben noch sein Gegner gewesen war.

„Wie kam der hierher? Hier auf Destiny Island hat es noch nie Herzlose gegeben.“

„Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass wir den König unterrichten sollten“, antwortete Riku.

„Das wäre wohl keine schlechte Idee.“

Sora nahm eine der leeren Flaschen vom gestrigen Abend zur Hand, ein Stück Papier und einen Stift.
 

„Eure Majestät,“ schrieb er.

„Wir bitten Euch um Rat. Bei uns auf der Insel ist ein Herzloser aufgetaucht, doch wir wissen weder woher er kommt, noch wie er hierhergekommen ist. Ihr sagtet in Eurem letzten Brief etwas von einem undichten Siegel. Könnte es damit zu tun haben? Sind wir in Gefahr? Bitte schreibt schnell.
 

Sora, Riku und Kairi“
 

Er rollte den Brief zusammen, steckte ihn in die Flasche, verschloss sie und ließ sie zu Wasser.

„Hoffentlich bekommt der König den Brief bald“, sagte Kairi und sah besorgt zum Horizont.

Sora nickte abwesend.

„Die Welten waren doch versiegelt… was ist da passiert?“, murmelte er und rieb sich nachdenklich das Kinn.

„Wir sollten die übrigen Bewohner der Inseln warnen“, sagte Kairi.

Riku nickte.

„Wo ein Herzloser ist, sind die anderen nicht weit.“

„Denkt ihr ernsthaft, die würden uns das glauben? Hier auf Destiny Island weiß doch keiner von Herzlosen oder Niemanden!“, warf Sora ein.

Riku runzelte die Stirn.

„Stimmt… da müssten wir schon einen Schattenlurch als Beweis anschleppen“

„Und das ist ganz sicher keine gute Idee“, setzte Kairi den Gedanken fort.

Sora warf verzweifelt die Hände in die Luft.

„Aber wir können unsere Freunde doch nicht einfach so völlig unvorbereitet einer Gefahr aussetzen, über die sie nichts wissen!“

„Ganz richtig, das können wir nicht“, sagte Riku.

Er hatte sich in den Sand gekniet und mit einem Stöckchen den groben Grundriss des Inseldörfchens in den Staub gezeichnet.

„Und die einzige Möglichkeit, die Bewohner der Destiny Islands zu schützen ist, dass du und ich uns mit Tag- und Nachtpatrouillen abwechseln.“

Sora kniete sich zu ihm.

„Wir haben Ferien, also kommt uns die Schule nicht in die Quere. Wenn wir auf unseren Kontrollgängen Herzlose entdecken, holen wir sofort Verstärkung vom jeweils anderen. Ich übernehme den Nachtgang“, fuhr Riku fort und zeichnete eine kurze, aber effektive Patrouillenroute in den Plan ein.

„Und was mache ich?“, fragte Kairi.

Sora sah sie an. „Du kannst dich gegen die Herzlosen nicht wehren, Kairi. Es ist besser, du bleibst zuhause.“

„Ich kann mich sehr gut verteidigen!“, erwiderte Kairi verstimmt.

Riku tippte Sora, der gerade etwas hatte erwidern wollen, auf die Schulter.

„Bevor ihr euch weiterstreitet, sollten wir uns um die hier kümmern…“

Er deutete auf eine Horde Schattenlurche, die auf sie zugekrochen kamen.

Sora zog abermals sein Schwert, Riku tat es ihm gleich.

„Kairi, wir geben dir Deckung!“, wies Sora das Mädchen an, doch sie schüttelte den Kopf.

„Nein! Ich will nicht wieder nutzlos daneben stehen und euch die ganze Zeit ein Klotz am Bein sein!“

Sora erschlug einen der kleinen Herzlosen.

„Sei doch vernünftig Kairi! Du hast nicht einmal ein Schlüsselschwert!“

„Das heißt nicht, dass ich mich nicht wehren kann!“

In diesem Moment schien Kairis Hand ein inneres Leuchten zu ergreifen, ein Lichtstrahl entsprang ihrer vor Zorn geballten Faust und sie hielt das Schwert in der Hand, das Riku ihr damals anvertraut hatte.

Blossom of the true Heart.

Verdutzt betrachtete Kairi das Schwert und auch unter den Kämpfenden breitete sich auf beiden Seiten ein Moment der Verwirrung aus.

Kairi jedoch fing sich recht schnell wieder und nutzte die offensichtliche kurze Irritation der Herzlosen, um zwei von ihnen mit einem Schlag den Garaus zu machen. Als wäre dies ein Startsignal gewesen, entbrannte der Kampf von neuem, Sora, Riku und auch Kairi hieben mal wie wild, mal gezielt um sich, bis von ihren Gegnern nur noch ein paar rosafarbene Herzen übrig waren, die sich im Licht der Morgendämmerung auflösten.

Schwer atmend sah Kairi auf ihr Schwert, dann packte sie den Griff fester und hielt es vor sich, begutachtete es genauer. Es war tatsächlich genau das Schwert, das Riku ihr im Kampf gegen die Organisation XIII gegeben hatte.

Sora betrachtete Kairi nahezu bewundernd.

„Kairi… du…“

Ihm fehlten wirklich die Worte. Die sonst so hilflose, zerbrechliche Kairi, auf die er immer hatte aufpassen müssen…

Sie brauchte seinen Schutz nicht mehr.

Riku lächelte.

„Sieht so aus, als wären wir nun drei Krieger statt zwei.“

Kairi sah ihn an und lächelte zurück, dann umarmte sie ihn.

„Danke Riku.“

„Wofür?“

Sie lachte und ließ ihn los, stupste ihm mit dem Finger gegen die Nase.

„Na du hast mir dieses Schwert doch gegeben, Dummerchen.“

Riku blinzelte erst ein paar Mal, dann nickte er.

Sora war mittlerweile aus seiner Starre halbwegs erwacht und kam auf Kairi zu.

„Nun…“, begann er zögerlich, „…du kannst jetzt auch kämpfen… das heißt dann wohl, du brauchst meinen Schutz nicht mehr…“

Kairi sah ihn an und lächelte.

„Sora… hier geht es doch nicht darum, ob ich deinen Schutz brauche oder nicht. Wir sind Freunde. Und nicht einmal ein Schlüsselschwert wird etwas daran ändern können.“

Sora schaute einen Moment lang verwundert, dann legte er die Hände hinter der Kopf und sagte grinsend: „Na klar, das wusste ich doch! Ich wollte nur wissen, ob du auch so denkst!“

Alle drei begannen zu lachen.

Ob Herzlose, Niemande, Schlüsselschwerter oder andere Übeltäter, nichts würde ihre Freundschaft zerbrechen können. Da war sich jeder einzelne von ihnen sicher.

Doch ob diese Freundschaft stark genug sein würde, um die beiden härtesten aller Proben zu bestehen…?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anevor
2009-05-30T18:53:48+00:00 30.05.2009 20:53
oi toll...!
ok.. sehr konstriktiv is der Kommie ja nich,....aber du weißt ja was ich zu der FF sage ne^_~
x33


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