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Stille

One-Shot/Dark/Drama/Slash/Letocest
von

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One-Shot: Stille

Titel: Stille

Autorin: Painted Lady

Beta: non. Fehler bitte verzeihen. Danke.

Widmung: Violett Viper. (wer noch will, dass sein Name hier steht, soll mir einfach Bescheid sagen.)
 

-*~oOooOo~*-
 


 

Stille
 

Wir sitzen einfach nur schweigend da, niemand hat den Mut zu sprechen. Wie lange wir das schon tun, weiß ich nicht, mittlerweile habe ich jedes Zeitgefühl verloren. Es müssen Stunden gewesen sein.
 

Du weinst nicht mehr, zitterst bloß noch, überwältigt von dem, was du getan hast. Meinen Blicken weichst du aus, starrst nur auf den Tisch der zwischen uns steht und betrachtest das Messer, dass darauf liegt.
 

Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, bevor du noch weiter hättest gehen können, das hätte ich mir auch nie verziehen. Verzweifelt, in Tränen aufgelöst und voller Blut saßt du auf dem Boden, den Kopf an die Tür des Bades gelehnt und ich musste nicht hineinsehen um zu wissen, was für ein Szenario mich dort erwarten würde. Wir haben nicht geredet, keiner wollte es. Nur geweint haben wir, lange, so lange bis wir keine Tränen mehr in uns hatten.
 

Wenn ich könnte, würde ich alles noch einmal neu anfangen, würde verhindern wollen, dass es noch einmal so endet. Die ganzen Fehler ausradieren. Denn das ist es, das Ende.
 

Wäre ich nicht so ein verdammter Egoist gewesen, wäre das hier nie passiert, dass ist mir klar. Dich trifft keine Schuld, ich allein habe deine unschuldige Seele beschmutzt und vergiftet, was dich zu dem Menschen gemacht hat, der vor mir sitzt. Der so ganz anders ist, als der Jared, der du einmal warst. Ich vermisse ihn.
 


 

Es begann vor ca. 2 Jahren, es war dein 16. Geburtstag, sturmfreie Bude, du veranstaltetest eine Party mit Freunden. Ein paar flüchtige Blicke, kleine, zufällige Berügrungen. Nichts besonderes, nicht anders als normalerweise, doch an diesem Tag war es anders, magisch, prickelnd – angenehm. Ich war verwirrt gewesen, habe mich zurückgezogen. Irgendwann – weit nach Mitternacht – waren alle Geburtstagsgäste fort. Du kamst zu mir, leicht angetrunken. Doch als ich dir sagte, du sollest ins Bett gehen und schlafen, lachtest du nur und hast mich geküsst.
 

Der Kuss war leidenschaftlich, wunderschön und hatte den Beigeschmack des Verbotenem. Er war süß und verlockend, aber genauso gefährlich. Aber anstatt die Gefahr zu erkennen, stachelte ich dich weiter an. Wir gingen eindeutig zu weit damit und als ich später in deine lustverhangenen Augen sah, während wir miteinander schliefen, traf mich die Erkenntnis, dass ich dich liebte, dass ich dich eigentlich doch schon immer gewollt hatte, wie eine Faust in den Magen.
 

Du sagtest zu mir, dass ich dein allerschönstes ’Geburtstagsgeschenk’ gewesen wäre, dass du je bekommen hast. Damit war unser Untergang besiegelt.
 

Wir taten alles, damit niemand in unserem Umfeld – vor allem Freunde und Verwandte – von uns erfuhr, kamen damit immer durch. Nun, zumindest bis gestern.
 


 

Schnell schüttele ich meinen Kopf, will die Gedanken ausblenden, ihren entsetzten Gesichtsausdruck vergessen, als sie unsere Liebe zueinander entdeckten und sich vor uns ekelten. Ich schaffe es nicht.
 


 

Sofort trennten sie uns, schickten mich zu einer Tante, die darauf aufpassen sollte, dass ich ihr Haus nicht verließ, dich wollten sie heute zu einem Psychiater bringen. Schließlich war ich immer schon der Missratene gewesen, der hoffnungslose Fall. Sie hassten mich. Ich hasste sie. Doch wie sehr du sie hasstest, wurde mir erst klar, als ich dich vorhin fand. Ich wage mir gar nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn ich es nicht geschafft hätte abzuhauen. Wenn ich statt zu dir zu gehen weggelaufen wäre. Was hättest du getan?
 


 

„Was…wird jetzt passieren?“ Deine Stimme ist brüchig und leise, dennoch reist sie mich ruckartig zurück in die Gegenwart. Leise seufze ich. „Ich weiß es nicht, Jay.“ „Werden sie wieder versuchen uns zu trennen?“ „Das werde ich verhindern.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“
 

Endlich siehst du mich wieder an, lächelst sogar leicht. Davon ermutigt stehe ich auf, deute dir mir zu folgen. Als du aufstehst erfasse ich deine Hand, verschränke meine Finger mit den deinigen. Gemeinsam gehen wir zum Badezimmer, betrachten die beiden leblosen, blutüberströmten Körper. Ein friedlicher Anblick, zumindest in meinen Augen. Ich wette, sie haben sich kaum gewehrt. Denn wer erwartet auch schon vom eigenen Sohn mit einem Messer angegriffen und getötet zu werden?
 

Sie sind vollkommen entstellt, hätte ich ihre Gesichter nur nicht allzu deutlich vor meinem inneren Auge, würde selbst ich sie nicht mehr erkennen. Das hätte ich dir fast nicht zugetraut. Ich hätte Angst vor dir, wüsste ich nicht, warum du es getan hast und ja – ich kann es nachvollziehen. Denn hättest du es nicht erledigt, hätte ich es gemacht. Und das weißt du.
 

„Wohin sollen wir jetzt gehen? Fliehen?“ „Ohne Geld? Nein, wir bleiben hier. So wie wir es besprochen haben.“ Du nickst, verstehst. Ich streiche mit dem Daumen beruhigend über deinen Handrücken, ehe ich dich dieses Mal in dein Schlafzimmer führe.
 

Während du dich entkleidest, stelle ich alles bereit. Verschiede Flaschen. Alles Alkoholische Getränke und mehrere weiße Tabletten. Eine Überdosis Schlaftabletten. Vor allem unter Alkoholeinfluss tödlich.
 

Ich sehe die Angst in deinem Gesicht, auch wenn dir klar ist, dass es der einzige Weg aus dieser Hölle ist. „Shannon…Warum musste es überhaupt so kommen…“ Schnell ziehe auch ich meine Klamotten aus, lösche das Licht. „Weil es gar nicht anders hätte enden können.“
 

Jeder von uns nimmt sich ein Glas, wir beide trinken es schnell aus, denn Zweifel dürfen wir uns nicht erlauben. „Die Welt ist ungerecht. Niemand hat Verständnis für uns, nicht wahr?“ „Ich weiß, kleiner Bruder, ich weiß.“
 

Damit setze ich mich zu dir, drücke dich bestimmend in das Laken und beginne dich zu küssen. Es wird das letzte Mal sein, ehe wir es endlich zu Ende bringen. So wie ich es mir bereits gedacht habe, beim ersten Kuss. Wir hätten nie eine Chance gehabt. Wir hätten nie glücklich werden können.
 

Ich würde gern wissen, was die Polizei denken wird, wenn sie die Leichen unserer Eltern und unsere findet.
 


 

Stille.

Erdrückende Stille.

Endlich schlafen.
 


 

-*~oOooOo~*-
 

Danke, das ihr diesen kleinen OS gelesen habt. Ihr bekommt auch garantiert eine Antwort auf eine bestimmte Aktion *nach unten deut*. Danke.

Painted Lady.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-01-01T18:41:25+00:00 01.01.2011 19:41
ich sitze in meiner kleinen imaginären emo-ecke und heule mir gerade die augen aus dem kopf.

mann, das war echt traurig, aber trotzdem schön geschrieben.

lgd saani
Von:  Vampire-Mad-Hatter
2010-02-23T16:32:37+00:00 23.02.2010 17:32
Wow, einfach super geschrieben! *_* Mir liefen Teilweise Schauer über den Rücken. Ich lieb solche Geschichten und vor allem hat mir der Schluss sehr gut gefallen.
Ich bin hin und weg von deiner FF! <3
Da sieht man mal was hass zu einen treiben kann!

GLG Vampire-Mad-Hatter
Von:  tubame
2009-12-09T20:08:14+00:00 09.12.2009 21:08
uii
ich find die toll :D
ich hab fast geweint als ich gelesen hab dass sie sich umbringen ;__;
doofe eltern .___.




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