Zum Inhalt der Seite

Love of Night

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Was beobachtest du denn da?“, fragte sie mich plötzlich. Lächelnd wies ich aus dem Fenster. Noch immer spielte Krad mit den Kindern. „Er würde ein guter Vater sein …“

„Ja, das hab ich mir auch gedacht …“

„Habt ihr schon was in die Richtung geplant?“

Seufzend wandte ich mich ab und setzte mich auf das Bett. „Nein … und so lange wir kämpfen müssen, wird da auch nichts werden … Ich will mein Kind nicht in eine Welt voller Hass schicken …“

„Du … fürchtest, dass es dasselbe durchmachen muss wie du, oder?“

Wortlos nickte ich kurz. Und bekam dafür eine Kopfnuss. „Aua … warum schlägst du mich?“

„Weil du ein dummes Huhn bist … Es gibt da nämlich einen gewaltigen Unterschied.“

„Und der wäre?“, wollte ich wissen.

„Dein Kind wird seine Eltern haben, die es beschützen … Ihr würdet es niemals weggeben. Komme was wolle.“

„Und was … wenn uns etwas passiert?“

„Dann kümmere ich mich darum“, entschied sie ruhig.

Später am Abend saß ich allein in meinem Zimmer, als sich Krad zu mir gesellte. Musternd setzte er sich zu mir und legte seine Arme um mich. „Alles okay, Kleines? Du bist so still …“

„Willst du Kinder?“, fragte ich auch gleich ohne Umschweife.

Einen Moment sah er mich perplex an, bevor er mich sanft anlächelte. „Klar möchte ich Kinder haben …“

„Ich meine jetzt … oder in naher Zukunft …“

„Willst du es denn?“, fragte er mich seufzend.

„Ich …“

„Hör zu … Ich glaube, ich weis, was in dir vorgeht … Du hast Angst der Mutterrolle nicht gerecht zu werden. Dieselben Fehler wie deine Eltern zu begehen. Aber das wird nicht passieren … Niemals würde ich zulassen, dass euch etwas passiert. Niemals …“

„Du … hättest wirklich nichts … dagegen?“, wollte ich wissen. Mir war seine Zustimmung besonders wichtig. Immerhin würde ein Kind unser Leben völlig verändern.

Einen Moment sah er mich noch an, bevor er mich in einen Kuss verwickelte.
 

Im Morgengrauen lagen sie friedlich schlafend nebeneinander, während leise die Tür aufging. Mit einem sanften Blick sah Toichi seine Tochter einen Moment an, bevor er die Tür wieder leise hinter sich schloss. Er war glücklich, dass es seiner Tochter, trotz ihrer Vergangenheit, so gut ging. In den vergangenen 22 Jahren hatte er jeden Tag an seine kleine Tochter gedacht. Hatte sich gefragt, wie es ihr wohl ginge. Ihre Familien ständig im Nacken hatte er sich große Sorgen um sie gemacht, ob sie es auch schaffen würde. Nie hatte er sie sehen können. So viele verpasste Momente, unwiederbringlich verloren im Strom der Zeit. Er wusste, dass es seiner Gefährtin nicht anders ergangen war. Auch sie hatte sich Vorwürfe gemacht. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie für ihr Kind da gewesen wären. „Woran denkst du, Liebster?“

Kurz seufzte er auf. „An Rui … Vielleicht haben ihr Freunde Recht … vielleicht hätten wir wirklich bei ihr bleiben sollen …“

„Liebster Gemahl. Du weißt, dass wir damals keine andere Wahl hatten. Ich war noch zu geschwächt. Du hättest uns nicht beide beschützen können …“

„Und wenn doch? Wir haben es doch nicht mal versucht …“

Schweigend legte sie ihre Arme um den Mann und drückte ihr Gesicht an seine Brust. „Jetzt … ist es ohnehin unwichtig. Wir sind wieder eine Familie …“

Erst nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander. Aufmunternd lächelte sie ihn an, bevor sie nach draußen ging. Für sie wurde es Zeit auf die Jagt zu gehen. Mit gemischten Gefühlen sah Toichi ihr hinterher. Es war eigentlich zu gefährlich um diese Zeit jagen zu gehen. Aber letzte Nacht gab es dazu keine Gelegenheit. Sie hatten Benjiro und seine Gefährtin bei ihrer Nachtwache abgelöst. Vielleicht sollte er ihr folgen. Nur zur Sicherheit. Dennoch entschied er sich dagegen. Sie war stark genug, um auf sich selbst aufzupassen. So beschloss er in sein eigenes Zimmer zu gehen. Langsam legte er sich hin. Allerdings fand er keinen Schlaf. Selbst einige Zeit später, als die Sonne schon längst aufgegangen war, starrte er immer noch an die Decke und grübelte nach. Leise klopfte es an der Tür. Verwundert hob er den Kopf und bat seinen Gast herein. „Rui? Alles in Ordnung?“

„Ich suche Mutter … ich kann sie nirgendwo finden …“

„Sie ist auf der Jagt. Wieso?“

„Auf der Jagt?“, echote sie, bevor sich ihre Augen vor Schreck weiteten. „Nein …“ Auf dem Absatz machte sie kehrt und stürmte wieder nach draußen.

„Was?“, fragte Toichi verwundert, bevor er seiner Tochter nach lief. Auf dem Gang traf er Krad.

„Die Jäger sind wieder im Wald …“, antwortete er nur.

„Jäger …“ Langsam dämmerte es Toichi, was mit Rui los war. Ohne noch länger zu zögern, rannte er ihr auch hinterher. Rui hatte sich bereits auf der Treppe in einen Wolf verwandelt und preschte an verwunderten Freunden und Soldaten vorbei, direkt in den tiefen Wald hinein.

„Hey … Sachte, was geht hier ab?“, hielt Dark Toichi zurück.

„Rui will ihre Mutter suchen. Die Jagdgesellschaft ist unterwegs. Wir folgen ihr …“, erklärte Krad, während er neben Toichi hersprintete.

„Für zwei Wölfe ist es gerade viel zu gefährlich im Wald …“, murmelte Toichi vor sich hin. Kaum draußen angekommen sprossen ihm zwei schwarze Flügel aus den Schulterblättern und gemeinsam mit Krad, der ebenfalls seine Flügel beschworen hatte, hob er in die Luft ab. Es schien ein klarer Tag zu werden, stellte Toichi mit einem Blick zum Himmel fest. „Wir müssen sie unbedingt vor den Jägern finden … Alle beide …“

Nickend brach Krad in eine andere Richtung aus, um nach Rui zu suchen, während es Toichi überlassen wurde, nach seiner Gefährtin zu suchen. Gerade als er sie erspäht hatte, peitschte ein Schuss durch die Stille des Waldes und Ruzica wurde von den Pfoten gerissen. So schnell er konnte landete er vor ihr. Gerade hatten seine Füße den Boden berührt, als auch schon vier Männer in Tarnsachen aus dem Gebüsch traten. Überrascht blieben sie stehen. Wütend knurrte Toichi sie an. Sie hatten es gewagt, auf seine Liebste zu schießen. Darauf stand – keine Frage – der Tod. Wütend peitschten seine Schwingen das Gebüsch auf, während er langsam einen Schritt auf die Männer zuging. Versteinert standen sie nur da und sahen das Unheil, das sich auf sie zu bewegte. Wieder knurrte er auf und zeigte seine Vampirzähne. Seine Fäuste ballten sich unheilvoll. Dann sprang Rui aus dem Gebüsch, gefolgt von Krad, der neben ihr landete. Während sich Krad um Ruzica kümmerte, stellte sich Rui direkt neben ihren Vater. „Verschwindet von hier und sagt niemandem, was ihr gesehen habt. Andernfalls werden wir euch töten …“, sprach Rui die Männer schließlich an.

„Ich werde sie nicht so einfach ziehen lassen …“

„Doch, Vater … Bitte … Lass sie gehen. Mutter ist jetzt wichtiger …“ Einen Moment starrte er seine Tochter an. Dann wandte er sich noch ein letztes Mal knurrend ab, bevor er zu seiner Gefährtin ging und sie fast liebevoll auf seine Arme hob. Rui beobachtete das Schauspiel die ganze Zeit, dann wandte sie sich den Männern zu. „Solltet ihr es wagen, noch einmal unseren Wald zu betreten, reißen wir euch in Stücke …“ Damit wandte auch sie ihnen den Rücken zu und trottete durch das Gebüsch in Richtung Heimat. Vor sich erspähte sie bereits eine aufgeregte Truppe. Also war ihr Vater mit ihrer Mutter bereits wieder zurück. Vorsichtig trabte sie die Treppe hinauf. Vor der Tür lief ihr Vater unruhig hin und her.

„Belle ist bei ihr …“, erklärte er auf ihren fragenden Blick.

In diesem Moment kam Belle auch leicht erschöpft aus dem Zimmer. „Ich kann nicht mehr für sie tun. Tut mir Leid, Rui …“

Aufmunternd rieb sie ihre Nase an Belles Arm. „Ich weis, dass du dein Bestes gegeben hast …“

„Kann ich zu ihr?“, fragte Toichi besorgt.

„Natürlich …“

Schweigend beobachtete Rui, wie ihr Vater die Tür hinter sich schloss. „Wenn sie das noch mal machen, werde ich sie umbringen …“ Völlig ruhig war ihre Stimme gewesen. Gleichgültig.
 


 


 

verdammt, die werden doch immer kürzer -.-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BloodthirstyAngel
2009-04-28T11:18:23+00:00 28.04.2009 13:18
Uiiii
Mach schnell weiter...
will unbedingt Wissen wie es weiter geht^^
Wieder n' tolles Pitel
Kann es kaum erwarten bis das nächste kommt...xD

Hdgdl


Zurück